Abwassergebühren aktiv gestalten

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Transkript:

Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebliche Umweltökonomie Abwassergebühren aktiv gestalten Analysemöglichkeiten zur Auswirkung des demografischen Wandels auf die Abwassergebühren mittels Gebührenprognose-Tool Ergebnisse einer Studie aus dem Projekt DEMOWAS (Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Siedlungsentwässerung) Prof. Dr. Edeltraud Günther, Sebastian John, Martin Nowack Leipzig, 24.09.2012

Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebliche Umweltökonomie Auch sind die Kommunen verpflichtet, ihre Einrichtungen kostendeckend zu betreiben und die Abgaben sozialverträglich zu gestalten. (Buttolo, 2008) Leipzig, 24.09.2012

Tagespunkte 1. Stand der Abwasserbeseitigung in Sachsen 2. Zentraler Betrieb dezentraler Anlagen 3. Unterstützung der Aufgabenträger durch die Wasserbehörden bei der Umsetzung des Standes der Technik bis 31. Dezember 2015 4. Unterstützung der Aufgabenträger durch Förderung nach Richtlinie SWW / 2009 5. Lösungsmöglichkeiten bei schwierigen abwassertechnischen Verhältnissen 6. Abwassergebühren aktiv gestalten Folie 3 von 17

Agenda 1. Veranlassung - Der demogarfische Wandel 1. Veranlassung Der demografische Wandel 2. Unser Analysemethoden a) Bruttoanalyse b) Nettoanalyse c) Monte-Carlo Simulation 3. Zusammenfassung Folie 4 von 17

Veranlassung Der demografische Wandel Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030 in Landkreisen und kreisfreien Städten (in %) Quelle: wegweiser-kommune.de; Länderbericht Sachsen (2011) Folie 5 von 17

Veranlassung der demografische Wandel Wasserabgabe an Letztverbraucher in Liter pro Kopf (Quelle. DESTATIS 2007) 130 128 126 124 122 120 129 127 126 122 118 1998 2001 2004 2007 Folie 6 von 17

Agenda 1. Veranlassung - Der demogarfische Wandel 2. Unser Analysemethoden 2. Unsere Analysemethoden a) Bruttoanalyse b) Nettoanalyse c) Monte-Carlo Simulation 3. Zusammenfassung Folie 7 von 17

Unsere Analysemethoden Ziel der Analyse Ziel der Gebührenprognose ist, die Auswirkungen des demografischen Wandels und des rückläufigen Wasseranfalls auf die Wasserpreise bzw. Abwassergebühren zu analysieren. Analysefragen: 1. Um wie viel Prozent steigen die Abwassergebühren bzw. Wasserpreise bis zum Jahr 2020 insgesamt? 2. Welchen Anteil haben der demografische Wandel bzw. andere Effekte an der Gebührenerhöhung bzw. am Preisanstieg? 3. Wie sensibel reagiert die Gebührenbelastung der Haushalte, wenn der demografische Wandel (oder andere Annahmen) stärker oder schwächer eintreten als angenommen? Folie 8 von 17

Unsere Analysemethoden Bruttoprognose Prognose der Kostenentwicklung auf Ebene der Kostenarten (z. B. Personal, Material, Energie etc.) Mit je Kostenart individuellem Preissteigerungsniveau Berücksichtigung des variablen Kostenanteils (wichtig bei einem sich verändernden Wasseranfall) Prognose basierend auf Verschneidung der demografischen Entwicklung mit den Kostenentwicklung Darstellung der Kostendeckungslücke Folie 9 von 17

Unsere Analysemethoden Bruttoprognose Prozentualer Anstieg der Gebührenbelastung pro Haushalt (2009-2020) 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 73% 50% 32% 24% 20% 18% Gladbeck Bautzen AZV Spreequellen Gebühr pro m³ Gebührenbelastung pro Haushalt Folie 10 von 17

Unsere Analysemethoden Nettoprognose Demografischer Effekt: Auswirkungen der sinkenden Bevölkerungsanzahl Spareffekt: rückläufiger häuslicher Abwasseranfalls (Verbrauch pro Kopf) Industrieeffekt: rückläufiger industrieller Abwasseranfall Betriebskosteneffekt: Entwicklung der Betriebskosten Kapitalkosteneffekt: Entwicklung der Kapitalkosten unter Berücksichtigung der Investitionsstrategie Für die Nettoprognose werden jeweils nur die zur Frage stehenden Parameter berücksichtigt (ceteris paribus) und zwar in Höhe der getroffenen Annahme der Betreiber. Folie 11 von 17

Unsere Analysemethoden Nettoprognose 50% 50% Veränderung der Gebührenbelastung pro Haushalt (2009-2020) 40% 30% 20% 10% 0% 29% 25% 20% 19% 18% 14% 6% 5% 5% 3% 2% -2% 1% 0% -1% 0% 0% Gladbeck Bautzen AZV Spreequellen Gesamteffekt Betriebskosteneffekt Kapitalkosteneffekt Demografieeffekt Industrieeffekt Spareffekt -10% Folie 12 von 17

Unsere Analysemethoden Komplexität und Unsicherheit mit Hilfe von Sensitivitäten und Monte-Carlo- Simulationen reduzieren Folie 13 von 17

Unsere Analysemethoden Monte-Carlo Simulation Folie 14 von 17

Agenda 1. Veranlassung - Der demogarfische Wandel 2. Unser Analysemethoden a) Bruttoanalyse b) Nettoanalyse c) Monte-Carlo Simulation 3. Zusammenfassung Folie 15 von 17

Zusammenfassung Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind vielschichtig. Es bedarf eines permanenten Controlling der wesentlichen Gebührentreiber. Das Prognoseverfahren identifiziert die wesentlichen Gebührentreiber und zeigt daher Verbesserungspotenziale und strategische Steuerungsoptionen (Investitionen, Gebührenerhebung, Subventionen) auf. Die Gebührentreiber können sehr unterschiedlich ausfallen. Das Verfahren ist auch auf andere Sektoren übertragbar, z.b. Abfall. Folie 16 von 17

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bei weiteren Fragen: www.tu-dresden.de/wwbwlbu/ www.demowas.de E-Mail: sebastian.john@tu-dresden.de Telefon: +49 (0) 351 463-34313 Telefax: +49 (0) 351 463-37764 Die TU Dresden ist seit Januar 2003 validiert nach EMAS. Im Dezember 2006 und im Dezember 2009 wurde sie erfolgreich revalidiert. Informationen unter www.tu-dresden.de/umwelt Folie 17 von 17