Erfahrungsbericht Aufenthalt an der JAMK University of Applied Sciences in Jyväskylä, Finnland Von Astou Faye Internationale Betriebswirtschaft Interkulturelle Studien
Inhaltsverzeichnis 1 Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung) 3 2 Unterkunft 3 3 Studium an der Gasthochschule 5 4 Alltag und Freizeit 5 5 Fazit 7 2
1 Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung) Über die Informationsveranstaltung und die Informationen auf der Homepage der Hochschule Heilbronn bin ich auf die Studienmöglichkeiten im Ausland aufmerksam geworden. Für mich war von Anfang an klar, dass ich in einen englischsprachigen Raum möchte bzw. in ein Land, in dem das Sprachniveau auf Englisch sehr hoch ist. Da der skandinavische Raum hierfür bekannt ist, habe ich angefangen mich über Angebote in Finnland zu informieren. Eine Kommilitonin von mir war in Porvoo und hatte nur positives zu erzählen, daher hatte ich mich ursprünglich für die Hochschule dort entschieden. Nachdem es dort nicht geklappt hat, wurde mir von der Hochschule ein Platz an der neuen Partnerhochschule JAMK University of Applied Sciences in Jyväskylä angeboten. Den Platz nahm ich dann auch an. Durch den Wechsel der Partnerhochschule musste ich natürlich auch das Proof of Recognition und das Learning Agreement abändern. Dies ging allerdings ziemlich problemlos, da der gesamte Kurskatalog für Austauschstudenten online einsehbar war mit Erklärungen über die Kursinhalte. So hatte ich recht schnell meine 30 ECTS zusammen. Bei Fragen jeglicher Art konnte mich auch immer an meine Tutorin wenden, die sich per Mail mit mir in Verbindung gesetzt hat. So einen Tutor bekommt jeder Austauschstudent. In Finnland beginnt das Wintersemester schon Ende August. Für Austauschstudenten wurde noch eine Orientierungswoche vorangestellt, wodurch der Studienbeginn der 20.08.2017 war. Um noch etwas Zeit zur Eingewöhnung zu haben, buchte ich meinen Flug schon für den 16.08.2017. Es gibt in Jyväskylä zwar auch einen eigenen Flughafen, aber ich bin nach Helsinki geflogen und von dort aus dann problemlos mit dem Zug bis nach Jyväskylä gefahren. 2 Unterkunft Die Jamk University of Applied Sciences hat eine Kooperation mit dem KOAS Student Housing. Nachdem ich an der Hochschule angenommen wurde, bekam ich sehr umfangreiche Informationen zugeschickt, auch zum Thema Unterkunft. Ein paar Wochen nach der Zusage des Studienplatzes konnte man sich ganz einfach online über die KOAS Homepage für eine Studentenunterkunft bewerben. Für die Hochschule Heilbronn waren Roninmäki oder Myllyärvi zur Auswahl. In dem Online-Formular konnte man seine Präferenz 3
angeben, was aber nicht bedeutete, dass man dann auch sicher in dem Wohnheim etwas bekommt. Ich habe ein Zimmer in Roninmäki bekommen. Die Gebäude dort sind zwar etwas älter als in Myllyärvi, aber dafür auch günstiger. Die Unterbringung dort sind entweder 2er, 3er oder 4er WG s. Ich war in einer 3er WG mit zwei weiteren Austauschstudentinnen. Wenn man mit einer Freundin zusammenwohnen möchte, kann man dies bei der Bewerbung auch angeben. Das Zimmer war sehr einfach, aber ausreichend. Man hatte einen Schrank, eine Kommode, ein schmales Bett und einen Schreibtisch. Allerdings keine Decke, Kissen, Bettbezüge und Handtücher. Bad und Küche sind ebenfalls sehr spartanisch ausgestattet. Eine wichtige Info ist hier, dass es keine Töpfe, Pfannen, Geschirr oder ähnliches gibt. D.h. man bringt sich entweder was aus Deutschland mit, kauft sich dort die wichtigsten Sachen oder man entscheidet sich für das Survival Kit, das von der Hochschule aus angeboten wird. Damit erhält man die wichtigsten Utensilien für den Anfang (einen Teller, Besteck, Tasse, kleinen Topf, Kissen, Decke, Bettbezug, Handtuch). Ich habe mich dagegen entschieden, aber von dem Großteil der Austauschstudenten wurde das in Anspruch genommen. Waschmaschinen, Trockner und die Sauna, die in fast jedem Gebäude zu finden ist, konnte man über ein Online-Portal reservieren. Das hat im Allgemeinen sehr gut funktioniert. Von Roninmäki zur Hochschule konnte man mit dem Bus Nr. 12 direkt fahren. Das hat ca. 20 min gedauert und ein Bus kam alle 20 Minuten. Das hat also sehr gut funktioniert. Alternativ kann man sich auch ein Fahrrad für 69 für das gesamte Semester mieten. Damit braucht man allerdings auch 15-20 Minuten. Von der Unterkunft in die Innenstadt kam man mit dem Bus in ca. 10 Minuten. Einkaufsmöglichkeiten konnte man fußläufig in 15 Minuten erreichen. Zur Auswahl hatte man dann einen Lidl, Prisma und K-Market. Nach nicht einmal 5 Minuten zu Fuß war man an dem kleinen See in Myllyärvi, der auch einen kleinen Abschnitt mit einem Sand Ufer hatte, wo man sich sehr entspannt ans Wasser setzen konnte. Generell liegt Roninmäki sehr idyllisch inmitten von Nadelbäumen. Die Lage der Unterkunft war also vollkommen in Ordnung. 4
3 Studium an der Gasthochschule Die JAMK University of Applied Sciences ist in verschiedene Fakultäten aufgeteilt und je nach Studiengang finden die Vorlesungen an einem anderen Campus statt. Ich gehörte zu Business und hier fanden alle Vorlesungen am Hauptcampus statt. Ich belegte an der Hochschule dort sechs Kurse, die je fünf ECTS gezählt haben und teilweise online durchgeführt wurden. Außerdem wird in Finnland sehr viel Wert auf eine eigene Meinungsbildung und Reflexion gelegt. Darauf zielten auch viele der Hausarbeiten ab. Ich habe dort die Erfahrung gemacht, dass man sehr fair bewertet wird und weiß was man leisten muss, um eine gute Note zu bekommen. Wegen des Niveaus der Vorlesungsinhalte braucht man sich, wenn man von einer deutschen Hochschule kommt meiner Meinung nach keine Sorgen machen. Die Menge an Gruppenarbeiten und individuellen Hausarbeiten war aber dennoch groß. Man war also gut ausgelastet, aber auch nicht überlastet. Die Hochschule selbst ist mit Computern, einer Bibliothek, vielen Arbeitsplätzen, einem Studenten Café, einer Cafeteria und einer Kantine ausgestattet. Mittags konnte man in der Kantine vergünstigt für 2,60 essen und im Studenten Café sich günstig einen Kaffee oder Snacks besorgen. Mit den Tischen, Sofas und dem Billardtisch konnte man dort auch problemlos mal eine Hohlstunde überbrücken. Bei Problemen oder Fragen hatte man an der Hochschule zu jeder Zeit Ansprechpartner an die man sich hätte wenden können. Ich habe mich dort sehr wohl und unterstützt gefühlt. 4 Alltag und Freizeit Der Alltag und dir Freizeitgestaltung in Jyväskylä war ziemlich vom Wetter abhängig. Finnland überzeugt vor allem durch seine schöne Natur und Umwelt. Auch in der Umgebung von Roninmäki waren mehrere Seen und Wälder zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Leider habe ich ein Jahr erwischt mit sehr viel Regen, wodurch wir gerade in den ersten zwei Monaten nicht viele trockene Tage hatten. An den schönen Spätsommertagen im August und September waren wir dann aber am See oder in der kleinen Innenstadt unterwegs. Außerdem konnte man für 40 für das gesamte Semester an den Hochschulsportmöglichkeiten teilnehmen, die nicht nur an der JAMK stattfanden, sondern auch an der University of Jyväskylä. Dieses Angebot kann ich nur empfehlen. Egal ob 5
Ballsportarten, Gruppenfitnesskurse oder Fitnessstudios. Man hatte die Möglichkeit an allem so oft wie man wollte teilzunehmen und die Kurse waren wirklich super und sehr günstig. Über die Student Union JAMKO dort, wurden außerdem viele Partys oder Spaßveranstaltungen angeboten und durchgeführt. Ebenso Reisen nach St. Petersburg, Stockholm und Lappland. Ich selbst habe keine der Reisen mitgemacht, da sie für mich zeitlich nicht so gut lagen, habe aber genau dieselbe Reise nach Lappland schon etwas früher mit demselben Reiseveranstalter Timetravels gemacht. Diese Reisen sind der absolute Wahnsinn und das sollte jeder Austauschstudent mitnehmen, da diese Erfahrungen dort wirklich etwas Besonderes sind. So haben wir eine Rentierfarm besucht, sind Husky-Schlitten gefahren und hatten die Möglichkeit Nordlichter zu sehen. 6
5 Fazit Ich kann ein Auslandssemester an der JAMK University of Applied Sciences in Jyväskylä wirklich empfehlen. Ich habe dort sehr viele nette internationale Leute kennengelernt und mit Lappland einen der schönsten Trips meines Lebens gehabt. Worauf man sich allerdings einstellen muss, ist das Wetter. Wir hatten hier wie gesagt leider etwas Pech in der ersten Hälfte, wobei die zweite Hälfte um einiges besser und schöner war, da es dann geschneit hat. Die Dunkelheit sollte man auch nicht unterschätzen. Dies geht so wirklich aber erst Ende November los. Was ich schade fand war, dass man mit den Finnen selbst eher wenig zu tun hatte. Die meisten Vorlesungen hatte ich mit anderen Austauschstudenten zusammen und in den Wohnheimen haben auch nur Austauschstudenten gewohnt. Natürlich waren auch in den Vorlesungen vereinzelt ein paar Finnen, aber die sind von Natur aus etwas wortkarg und nicht sonderlich offen, was neue Kontakte angeht. Von der Qualität bzw. dem Schwierigkeitsgrad der Vorlesungen war ich anfangs etwas enttäuscht, da ich mehr erwartet hatte, aber letztendlich ist ein Auslandssemester eben doch auch dafür da ein neues Land und neue Leute kennenzulernen und das war mit den Pflichten an der Hochschule gut vereinbar. 7