ENTWICKLUNGSPROJEKT CHAYANTAKA IN BOLIVIEN.
CHAYANTAKA IN ZAHLEN UND FAKTEN Projektname: Chayantaka Region: Chayanta, Rafael Bustillo, Potosí Land: Bolivien Menschen im Projektgebiet: 14 000 Projektbeginn: 1998 Projektübergabe geplant: 2017 (verlängert von 2013) Projektstand: Phase 4 Projektinvestitionen total: CHF 7 8 Mio. 43 % DER KINDER HABEN KEINEN ZUGANG ZU TRINKWASSER. Projektschwerpunkte: Kinderrechte + Kinderschutz Wasser + Hygiene Gesundheit + Ernährung Bildung + Einkommen Quelle Zahlen: Evaluationsbericht Chayantaka 2012 26 % DER 11-JÄHRIGEN VERSTEHEN LESETEXTE NICHT. 94 % DER FAMILIEN LEBEN IN GROSSER ARMUT.
1 DAS PROJEKT IN KÜRZE Entwicklungsprojekt Chayantaka in Bolivien 1 Im Ernährungskurs lernen die Frauen, abwechslungsreiche und gesunde Mahlzeiten zuzubereiten. Dieses Wissen geben sie an Markt ständen ihren Kunden weiter. 2 Ein neues Gewächshaus (mit gelbem Dach) ermöglicht die Selbstversorgung mit Gemüse während einer längeren Zeitspanne. 3 Reiche Ernte im Gewächshaus. 2 3 Im Zentrum unseres langfristigen Entwicklungsprojektes Chayantaka stehen benachteiligte und notleidende Kinder. Deren Bedürfnisse können am effektivsten erfüllt werden, wenn sich ihr ganzes Umfeld verändert. Betreut und gefördert Kinder aus den ärmsten Familien werden als Patenkinder registriert und regelmässig von einheimischen Betreuern besucht. Diese kontrollieren, wie sich die Kinder entwickeln und wo sie und ihre Familien Unterstützung brauchen. Die Kinder und ihre Eltern werden zu Förderangeboten wie Schulungen oder Aktivitäten eingeladen. Projektmanagement Das Projekt ist in die nationale Entwicklungsarbeit von World Vision in Bolivien eingebunden. Es wird unter Einbezug der lokalen Bevölkerung von einheimischen Fachleuten durchgeführt und von Schweizer Programmverantwortlichen begleitet und betreut. Bei Projektbeginn und am Ende der Projektphasen werden umfassende Analysen und Auswertungen der Situation und der Projektarbeit gemacht, um die Fortschritte zu messen und die nächste Projektphase zu planen. Nachhaltigkeit Die Projektarbeit wird von Anfang an zusammen mit lokalen Behörden und Organisationen entwickelt. Diese werden in Führung und Management geschult und übernehmen im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung, um die weitere Entwicklung der Region sicherzustellen. Da sich abzeichnete, dass das Projekt bis zur ursprünglich geplanten Projektübergabe 2013 nicht alle Ziele erreichen würde, verlängerte World Vision Schweiz in Absprache mit lokalen Verantwortungsträgern das Projekt bis voraussichtlich 2017. Das Projekt Chayantaka ist in Phase 4. Investitionsvolumen und Finanzierung Das Budget über die ganze Projektdauer beträgt voraussichtlich 7 bis 10 Millionen Franken. Dieses Projekt wird durch Kinder- und Dorfpatenschaften sowie Projektspenden finanziert. Herausforderungen und Risiken Die politische Entwicklung ist schlecht vorhersehbar. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren können die Projektarbeit zurückwerfen. Um Korruption oder Ressourcenverschwendung zu verhindern, verfügt World Vision über interne Sicherheitssysteme. Partner Lokale Behörden und Entwicklungsorganisationen, Kirchen, internationale NGOs. Resultate Einen Bericht über die Fortschritte in der Projektarbeit finden Sie auf unserer Online-Plattform www.my.worldvision.ch Projektphasen Zu Beginn jedes Projekts führt World Vision gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung während 1 bis 2 Jahren eine umfangreiche Bedarfserhebung durch. Am Ende der Projektphasen werden Arbeiten und aktuelle Situation ausgewertet, Fortschritte gemessen und die nächste Phase geplant. Über die Projektzeit von rund 15 Jahren gelingt es meist, die Menschen so zu integrieren und zu schulen, dass sie die Entwicklung ihrer Region selbstständig weiterführen können. Das Projekt Chayantaka wird um eine Phase verlängert. Start Phase 1 Analyse, Planung, Projektarbeit 5 Jahre 11 Jahre 16 Jahre ca. 20 Jahre Phase 2 Phase 3 Projektarbeit Projektarbeit Phase 4 Projektarbeit, Übergabe
4 5 6 4 Eine gute Schulbildung ist wichtig für die Zukunft. 5 Im Kinderclub befassen sich Jugendliche mit dem Thema Gesunder Lebensstil. 6 Jugendliche aus abgelegenen Regionen erhalten eine Berufsausbildung in der regionalen Zentrumsgemeinde von Uncía. ZIELE UND MASSNAHMEN Kinderrechte + Kinderschutz Ziel: Jedes Kind soll respektiert und vor Missbrauch geschützt werden. Sensibilisierung der Bevölkerung für Kinderrechte, besonders Behörden und Eltern. Förderung von Kinderclubs, damit Kinder ihre Rechte kennenlernen und allgemeine Kompetenzen entwickeln. Beistand für Jugend-Netzwerke, die Anträge und Initiativen bei lokalen Behörden einbringen. Wasser + Hygiene Ziel: Jedes Kind hat Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. Schulungen für die Mitglieder der Wasserkomitees in Betrieb und Wartung von Trinkwassersystemen. Erfahrungs-Austausch mit anderen Wasserkomitees auf regionaler Ebene. «Die Bauern in Chayantaka haben allen Grund zur Freude. Das fokussierte Programm im Kartoffelanbau hat die Erträge und somit ihr Einkommen erheblich gesteigert.» Gesundheit + Ernährung Ziel: Jedes Kind erhält eine medizinische Grundversorgung und ist ausreichend sowie ausgewogen ernährt. Indikatoren: Rate der chronisch mangelernährten Kinder unter fünf Jahren. Schulung von Gesundheitskomitees in Selbstorganisation, Planung und Sicherstellung von Budgets. Regionaler Erfahrungsaustausch der verschiedenen Gesundheitskomitees. Weiterbildungen für das Personal der Gesundheitszentren und Ausbildung von Gesundheitshelfern. Anlage von Familiengärten und Treibhäusern, um eine abwechslungsreiche gesunde Ernährung zu ermöglichen. Bildung + Einkommen Ziel: Jedes Kind hat Zugang zu einer Grundausbildung. Seine Eltern können die Familie dank einem ausreichenden Einkommen versorgen. Indikatoren: Rate der 11-jährigen Kinder, die mit Textverständnis lesen und schreiben können. Rate der Haushalte unter der Armutslinie. Weiterbildung für Lehrer für den handwerklichen Unterricht und in Berufsorientierung. Unterstützung von Sekundarschulen mit Geräten und Materialien für den handwerklichen Unterricht. Schulungsangebote für Bauernfamilien in Produktion, Ernteschutz, Marketing und der Entwicklung von Businessplänen. Workshops zur Bildung von Bauernvereinigungen. Unterstützung beim Umstellen auf Bio-Produktion, die mehr Gewinn bringt und kein Geld für konventionellen Dünger braucht, sowie Schulung für die Verbesserung der Produktionskette und Vermarktung von Kartoffeln und Gemüse. Martin Suhr, Leiter Internationale Programme, World Vision Schweiz
DIE HERAUSFORDERUNGEN Im Bergland Boliviens leben viele Menschen in grosser Armut. Mangelernährung, schlechte Gesundheits versorgung und geringe Bildung sind Hindernisse auf dem Weg in eine bessere Zukunft. Zwischen dem Pazifik und den tropisch-heissen Regenwäldern an den Grenzen nach Brasilien erheben sich in den Anden schneebedeckte Gipfel bis zu 6 500 m Höhe. Daneben erstrecken sich weite Buschsavannen ebenso wie ein besiedeltes zentrales Hochland mit angenehmen Temperaturen. Nicht nur die grosse landschaftliche und klimatische Vielfalt prägt Bolivien, sondern auch sein beachtlicher Reichtum an Bodenschätzen: Hier liegen Gold, Silber, Platin und Zinn, das zweitgrösste Erdölvorkommen Lateinamerikas und bedeutende freie Erdgasreserven. Zusammen bilden sie ein wertvolles Reservoir, aus dem das Land zum Nutzen aller schöpfen könnte aber der Weg dorthin ist noch lang. PERU La Paz Oruro CHAYANTAKA BOLIVIEN Anden BRASILIEN Cochabamba Santa Cruz de la Sierra Sucre PARAGUAY Probleme auf dem Arbeitsmarkt In Bolivien gibt es keine ausreichend grosse verarbeitende Industrie, und auf breiter Front fehlen Arbeitsplätze allerdings auch die Bildung dazu und Fachkräfte. Meist wird der Eigenbedarf auf kleinsten Parzellen erwirtschaftet, die kaum eine der grossen Familien ernähren. Kleine Tagelöhnerarbeiten bieten ein karges Zubrot. CHILE ARGENTINIEN Keine Entwicklung ohne Bildung Nur 70 Prozent der Kinder besuchen derzeit eine Schule. Schulmaterial und Schuluniformen sind jedoch sehr teuer. Angebote zur beruflichen Bildung und qualifizierte Lehrer fehlen. Nur wenn sich dies ändert, kann die Lage nachhaltig verbessert werden. Gesundheit und Wasser Wasser- und Energieversorgung und folglich die Hygieneund Gesundheitssituation sind weithin unzulänglich. Bis zu 20 Personen leben in provisorischen Ein-Raum-Hütten. Unsauberes Trinkwasser aus dem Brunnen, fehlendes Wissen über Hygiene und Gesundheit und kaum medizinische Versorgung tragen zu einer schlechten Gesundheit bei. Rund ein Viertel der Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt. Chayantaka 1998 lancierte World Vision in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, Behörden und Organisationen das Entwicklungsprojekt Chayantaka im kargen Hochland Boliviens. Gemeinsam analysieren lokale Teams und World Vision die Probleme der Region und erarbeiten Lösungen. 27 % DER KINDER UNTER 5 JAHREN sind unterernährt. 43 % DER KINDER haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 26 % DER 11-JÄHRIGEN KINDER verstehen einen altersgerechten Lesetext nicht. 94 % DER FAMILIEN im Projektgebiet leben unter der nationalen Armutslinie von USD 2 pro Person und Tag. Quelle: Evaluationsbericht Chayantaka 2012
Als Partner des weltweiten World Vision- Netzwerks engagieren wir uns in mehr als 100 Projekten in über 30 Ländern. DORF KINDER FAMILIEN WORLD VISION SCHWEIZ Das Kinderhilfswerk World Vision Schweiz steht für höchste Kompetenz in Kinder-, Dorf- und Themenpatenschaften. Mit nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit unterstützen wir Menschen langfristig vom ungeborenen Leben bis ins Erwachsenenalter. STARKE PARTNER Dank finanzieller Beteiligungen von starken Partnern wie UN-Organisationen (z. B. WFP), öffentlichen und privaten Institutionen und Firmen sowie Regierungsagenturen (z. B. DEZA) können die von World Vision eingesetzten Spendenmittel vervielfacht werden. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT World Vision arbeitet global eng mit UN-Organisationen zusammen. Dank unserer lokalen Verankerung sind wir in der Lage, sofortige und effiziente Not- und Katastrophen hilfe zu leisten. Dreifache Unterstützung Mit Ihrer monatlichen Spende verändern Sie die Lebensumstände von Kindern, ihren Familien und der gesamten Gemeinschaft. WORLD VISION SCHWEIZ Kriesbachstrasse 30 8600 Dübendorf ZH T +41 44 510 15 15 info@worldvision.ch www.worldvision.ch facebook.com / WorldVisionSchweiz twitter.com / WorldVisionCH youtube.com / WorldVisionSchweiz Spendenkonto: PC-Konto 80-142-0 WORLDVISION.CH 00221.d.PB.V03.07.16