187 Der rote Frosch Carmen Schuler 8223 Stubenberg am See 191 Austria verlag@unda.at www.unda.at
187 Der rote Frosch Carmen Schuler AUFFÜHRUNGSRECHT (für Schulen und Laienspielgruppen) Mit dem Kauf dieses Theaterstückes haben Sie das Recht erworben, das Theaterstück in Ihrer Schule aufzuführen. Das Recht ist zeitlich ab dem Erwerb auf drei Jahre begrenzt und beinhaltet beliebig viele Aufführungen. Vervielfältigungen dürfen nur für den eigenen Bedarf gemacht werden. Die Weitergabe der Texte an andere ist nicht gestattet. Der UNDA Verlag behält sich alle Rechte, auch die der Übersetzung, Verfilmung, Rundfunkübertragung, Fernsehsendung sowie aller anderen Medien, vor. Diese Bestimmungen schützen das geistige Eigentum der an der Reihe beteiligten Autoren und Bearbeiter. by UNDA Verlag 8223 Stubenberg am See 191 Austria verlag@unda.at www.unda.at 2
Inhalt Vater Frosch ist es ein Anliegen, dass seine Familie ohne Angst und Schrecken leben kann. Doch das ist nur möglich, wenn die beiden Störche und der Reiher die Gegend verlassen. Uwe bittet seine Söhne um Hilfe. Unter Einsatz ihrer besonderen Fähigkeiten sollen sie etwas tun, das die Feinde letztendlich dazu veranlasst, fortzugehen. Alle setzen sich ein, nur der Sohn Prahlhans weigert sich. Der Troll und die Fee erteilen Prahlhans daraufhin eine Lektion und verzaubern ihn. Er ist nicht mehr grün, sondern rot. Prahlhans ist jetzt aufgrund seiner Auffälligkeit ständig in Gefahr. Aber seine Familie steht zu ihm und schützt ihn. Diese Erfahrung führt bei Prahlhans zu einem Sinneswandel. Der Troll und die Fee erkennen an, dass sich Prahlhans verändert hat, und verwandeln ihn am Schluss in einen grünen Frosch zurück. Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichten wir im Text auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung. Personen Vater Frosch Uwe... 12 Einsätze Mutter Frosch Clara... 4 Einsätze Oma Frosch Olga... 3 Einsätze Opa Frosch Hans-Hermann... 2 Einsätze Frosch Prahlhans... 10 Einsätze Frosch Troubadix... 2 Einsätze Frosch Sabbelstark... 5 Einsätze Frosch Huscher... 2 Einsätze Frosch Hippie... 2 Einsätze Storch Gorch... 11 Einsätze Storch Görchin... 6 Einsätze Reiher Werner... 9 Einsätze Troll... 6 Einsätze Fee... 3 Einsätze 3
Charaktere Vater Uwe: Oberhaupt der Familie, hat einen dicken Bauch Mutter Clara: Uwes Frau Oma Olga: Uwes Mutter Opa Hans-Hermann: Uwes Vater, benutzt einen Gehstock Sohn Prahlhans: Uwes Sohn, egoistisch, denkt nur an sich, gibt an Sohn Troubadix: singt gerne, aber fürchterlich Sohn Sabbelstark: weiß viel, redet gerne, trägt eine Brille Sohn Huscher: schüchtern, ängstlich Sohn Hippie: trägt Ketten und Ringe, hat eine Sonnenbrille in der Hand Storch Gorch: energisch Storch Görchin: zurückhaltend, mitleidig Reiher Werner: von sich überzeugt, selbstbewusst Troll: Berater der Fee Fee: freundlich, gerecht, märchenhaft schön gekleidet, Zauberstab Kostüme Frösche: grüne Kappe, auf der große Styroporkugeln als Augen befestigt sind, grünes T-Shirt, grüne Hose, Schwimmflossen Gorch, Görchin: schwarz-weiß gekleidet, rote Hose Reiher: grau-weiß gekleidet, gelbe Hose Zur Einleitung oder zum Schluss kann der I m a frog -Sprechrap eingebaut werden. 4
1. Szene Personen: alle Frösche Bühnenbild: am Froschteich Die Frösche Uwe, Clara, Uwes Mutter Olga und Uwes Vater Hans- Hermann sitzen am Teich. Clara: (besorgt) Mein lieber Uwe, so geht es nicht weiter! Jeden Tag verlieren wir Verwandte und Bekannte, weil die Störche und der Reiher ihr Unwesen treiben. Du musst endlich etwas unternehmen. Die Störche und der Reiher müssen verschwinden. Bitte, tu was! Uwe: (zustimmend) Du hast recht, Frau! Es muss etwas geschehen. Ich denke schon eine geraume Zeit über das Problem nach. Mit körperlicher Kraft können wir nichts gegen unsere Feinde ausrichten. Dazu sind wir zu schwach. Clara: (blickt auf Uwes dicken Bauch) Uwe: Und etwas zu dick. Wir müssen klug vorgehen und unsere besonderen Fähigkeiten nutzen. Ich habe da eine Taktik vorbereitet. Olga: (stolz) Oh, mein Uwelein! Er hat schon eine Taktik im Kopf. Mein Sohn, er ist einfach wunderbar. Hans-Hermann: Unser Sohn, Olga, ich bin stolz auf unseren Sohn! 5
Uwe: (abwehrend) Bitte, Mutter, sag Uwe! Aber zurück zum Problem. In dieser besonderen Situation muss die Familie zusammenhalten. Wir brauchen die Mithilfe unserer Söhne. Söhne, kommt bitte alle zu mir! Die Söhne Troubadix, Sabbelstark, Huscher und Hippie kommen nacheinander auf die Bühne und stellen sich vor. Troubadix: Ich bin Troubadix, ein Sangeskünstler. Es ist zwar nicht immer ein Genuss, mir zuzuhören, aber es ist stets ein Erlebnis. Sabbelstark: Ich werde Sabbelstark genannt. Ein gebildeter Frosch, der reden kann wie kein zweiter. Huscher: Hippie: Huscher ist mein Name. Bin höchst einfühlsam und stets darauf bedacht, dass sich alle wohlfühlen. Und hier ist Hippie. Ja, wie beschreibe ich mich am besten? Eigenwillig, ungewöhnlich und ein bisschen extrem. Prahlhans: Das Beste kommt immer zum Schluss und braucht einen großen Auftritt. Prahlhans werde ich genannt. (Prahlhans reibt sich die Haut, als wolle er sie zum Glänzen bringen) Was ist das nur für ein wunderschönes Grün! Ach, bin ich schön! 6
Uwe: Also, Kinder, ich habe mir Folgendes überlegt: Ihr sollt zu unseren Feinden gehen und mit ihnen verhandeln. Setzt eure unterschiedlichen Fähigkeiten ein. Euer Ziel muss sein: Bewegt den Reiher und die Störche dazu, uns in Zukunft in Ruhe zu lassen. Ich selbst werde zuvor zu unseren Feinden gehen und sie davon überzeugen, dass Gesprächsbedarf besteht. Wollt ihr lieben Söhne tun, was ein Frosch für die Gemeinschaft tun sollte? Alle Söhne bis auf Prahlhans nicken zustimmend. Alle schauen zu Prahlhans. Der schüttelt den Kopf. Prahlhans: (überheblich) Ich muss vielmals um Verzeihung bitten, aber da mache ich nicht mit. Ich bin jung, stark und schnell. Mich werden die Störche und der Reiher nicht kriegen. Also, ich komme schon durch. Außerdem habe ich mich noch nie für andere eingesetzt und werde heute bestimmt nicht damit anfangen. Und tschau! Prahlhans geht von der Bühne. Uwe: (etwas enttäuscht) Dann müssen wir unsere Maßnahmen eben ohne Prahlhans durchziehen. Auf jetzt, lasst uns loslegen! Gemeinsam sind wir stark! Alle verlassen die Bühne. 7
2. Szene Personen: alle Frösche (außer Clara, Olga, Hans-Hermann), Gorch, Görchin, Werner Bühnenbild: auf der Wiese Gorch: (verbeugt sich vor dem Publikum) Guten Tag! Ich bin Gorch, der Storch. Görchin: (tritt bescheidener auf) Guten Tag! Ich bin Görchin, die Störchin. Gorch: (zeigt auf den Reiher) Und das dort am Weiher ist Werner, der Reiher. Werner: (spricht stark betont und deutlich) Hallo, liebe Freundinnen und Freunde! Es erwärmt mein Herz, euch heute hier zu sehen. Ganz besonders Sie, liebe Frau. (Nennt den Namen einer Frau aus dem Publikum, verbeugt sich vor ihr) Liebe Freunde, ich bin so froh, dass ich euch treffe. Endlich passiert hier mal was an diesem total langweiligen Tag. Gorch: Hier wird gleich noch viel mehr geschehen. Stellt euch mal vor, Frosch Uwe hat mich angerufen. Werner: (überrascht) Oh, das dickbäuchige Uwelein? Der steht schon lange auf meiner Speisekarte. 8
Gorch: Nun lass mal gut sein, Werner! Uwe hat ein Problem. Anscheinend geht es dabei um uns. Er will mit seinen Söhnen hier anhüpfen und mit uns sprechen. Er hat von mir das Versprechen, dass ihm und seiner Familie während des Gesprächs nichts passiert. Uwe und seine Söhne kommen auf die Bühne. Er trägt eine weiße Fahne. Prahlhans schleicht sich heran und beobachtet alles von seinem Versteck aus. Uwe: (verbeugt sich vor jedem) Gorch, Görchin und Werner, herzlichen Dank dafür, dass ihr uns anhören wollt. Meine Söhne wollen euch, jeder auf seine Art, davon überzeugen, dass es besser ist, uns in Zukunft in Ruhe zu lassen. Troubadix, leg los! Troubadix: (singt, es klingt sehr schräg) Lass die Sonne in dein Herz, dubdubidua, vergiss die Sorgen und den Schmerz, dubdubidua, genieß das Licht und die Wäääärme, lass die Sonne in dein Herz! Werner: (hält sich die Ohren zu) Das klang in der Tat ganz fürchterlich. Aber du glaubst doch nicht, dass wir abhauen, nur um deinen Gesang nicht hören zu müssen. Im Gegenteil. Sing in Zukunft so schrecklich, wie du nur kannst. Dann weiß ich, wo du bist, und fresse dich, mein Kleiner! Troubadix hebt bedauernd die Arme in Uwes Richtung. Gorch nimmt eine Dose zur Hand, zieht einen Wurm (Weingummischlange) heraus, verspeist ihn deutlich sichtbar für das Publikum, behält die Dose in der Hand. Uwe: (klopft Sabbelstark auf die Schulter) Sabbelstark, gib dein Bestes! 9
Sabbelstark: (sehr sachlich) Es wird Zeit, dass ich mit euch spreche. Ich bin Fachmann in Ernährungsfragen. Meine Studien belegen eindeutig, dass ihr euch auf dem falschen Weg befindet. Ihr seid in großer Gefahr. Kehrt um, solange noch Zeit ist. Ihr seid Fleischfresser! Fleischfresser nehmen zu viel Fett zu sich. Das führt zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Übergewicht, Altersdiabetes und Krebs. Also nehmt Abstand und fresst in Zukunft keine Frösche mehr! Gorch: (besorgt) Das sind ja düstere Aussichten. Was sollen wir deiner Meinung nach fressen? Sabbelstark: Das ist ganz einfach. Ich sage nur vier Buchstaben. Görchin: (zögerlich) Ameise? Werner: (korrigiert) Das Wort hat sechs Buchstaben! Gorch: (hält einen Wurm in der Hand) Wurm? Sabbelstark: (buchstabiert) S-O-J-A. Gorch, Görchin, Werner: (fassungslos) Soja? Sabbelstark: Genau! Und ihr habt Glück. Ein kleiner Umzug in eine Gegend, in der Soja angebaut wird, und schon könnt ihr euch in Zukunft gesund ernähren. Das gesamte Stück hat 17 Seiten 10