Bedarfsgerechte Versorgung bei jungen und alten Menschen: Das Spannungsverhältnis von Regionalisierung und Spezialisierung

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Transkript:

Bedarfsgerechte Versorgung bei jungen und alten Menschen: Das Spannungsverhältnis von Regionalisierung und Spezialisierung Forum der Fachtagung zu den 11. Niedersächsischen Aktionstagen für seelische Gesundheit am 17.10.2018 in Oldenburg 1. Inhaltliche Gliederung und zeitlicher Ablauf des Forums 2. Der Anspruch auf Inklusion in allen Lebensphasen und Lebenslagen 3. Die Ausdifferenzierung der Hilfen für psychisch erkrankte Menschen 4. Die Aufgabe einer guten Balance von Fachlichkeit und Wohnortnähe 5. Bedarfsgerechte Versorgung als kommunale Steuerungsaufgabe

1. Inhaltliche Gliederung und zeitlicher Ablauf des Forums 13:20-14:20 Uhr: Fokus auf junge Menschen 14:50-15:50 Uhr: Fokus auf alte Menschen 10 Minuten Einführung von H. Elgeti und J. Gapski 10 Minuten Statements der Diskutant*innen 5 Minuten Murmelrunde des Teilnehmerkreises in Dreiergruppen mit Notierung der größten Herausforderungen bei der Balancierung des Spannungsverhältnisses von Regionalisierung und Spezialisierung auf Moderationskarten 10 Minuten Sammlung, Gruppierung und Kommentierung der Karten 10 Minuten Vorschläge der Diskutant*innen, wie die notierten Herausforderungen angegangen bzw. bewältigt werden können 10 Minuten Kommentare aus dem Teilnehmerkreis zu den Vorschlägen 5 Minuten Abschluss-Statements der Diskutant*innen 2

2. Der Anspruch auf Inklusion in allen Lebensphasen und Lebenslagen Ausrichtung der Hilfen auf Prävention und Inklusion, individuelle Bedarfsgerechtigkeit und Sozialraumorientierung Jahr 3. 6. 14. 18. 25. 45. 65. 80. Lebensphasen Lebenslagen Kinder Jugendliche jüngere Erwerbstätige ältere Erwerbstätige rüstige Alte Kita Schule Ausbildung und Berufstätigkeit Ehrenamt frühe Chancen inklusive Schule Persönliches Budget / Barrierefreiheit Hochbetagte inklusives Wohnen & Pflege im Alter soziale Ungleichheiten (inequalities): Geschlecht (Frau Mann), Wohlstand (arm reich), Klasse (unterdrückt herrschend), kulturelle Herkunft (einheimisch fremd) individuelle Nachteile (handicaps): persönliche Notlagen / somatische, psychische Krankheiten / geistige, seelische, körperliche, Sinnes-Behinderungen Hellfeld Dunkelfeld 3

komplementäre Hilfen Behandlung 3. Die Ausdifferenzierung der Hilfen für psychisch erkrankte Menschen ambulant teilstationär stationär organisiert in Praxen hausärztlich fachärztlich organisiert von Kliniken spezialfachärztlich psychotherapeutisch / psychosomatisch Sozialpsychiatrischer Dienst (subsidiär, wenn andere noch nicht oder nicht mehr helfen) häusliche Pflege Hilfen zum Wohnen und zur Selbstversorgung Heime ambulante Hilfen zu Arbeit und Ausbildung: Arbeits-Therapie und -Assistenz, Zuverdienst Werkstätten Kontaktstelle und Sozialcafé Hilfen zur Beziehungsgestaltung und kulturellen Teilhabe 4

4. Die Aufgabe einer guten Balance von Fachlichkeit und Wohnortnähe Gebietseinheit Hilfsangebote Netzwerke Zentrum der Aktivitäten Versorgungsregion (~500.000 Einw.) Kommunale Steuerung Interkommunale Zusammenarbeit in der Sozialpolitik Versorgungsraum (~100.000 Einw.) Sozialregion (~20.000 Einw.) Sozialraum (~2.000 Einw.) Spezialisten Generalisten Bürgergesellschaft Dienstleistungszentrum (wohnortnahe Fachdienste) integrierte Anlaufstellen (Hausarztmedizin, Pflege, Sozialberatung) Nachbarschaftstreffs (Stadtteilladen, Dorfgemeinschaftshaus) 5

Sozialräume proaktiv entwickeln 5. Bedarfsgerechte Versorgung als kommunale Steuerungsaufgabe Übersicht der Handlungsfelder im Dezernat für Soziale Infrastruktur I. Lebensphasen mit besonderem Förder- und Unterstützungsbedarf Kinder und ihre Eltern stärken Jugendliche und junge Erwachsene bei der Verselbständigung unterstützen Selbstbestimmung und Teilhabe im Alter sichern II. Kernbereiche gesellschaftlichen Lebens Teilhabe durch Arbeit und Beschäftigung ermöglichen Bedarfsgerechtes und bezahlbares Wohnen sichern III. Grundformen sozialer Ungleichheit Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern Menschen mit Migrationserfahrung integrieren Armutsfolgen mildern Beschreibung des Handlungsfeldes Familien stehen vor vielen Herausforderungen. Dabei ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso ein Thema wie Fragen rund um die Erziehung oder die besondere Herausforderung z.b. alleinerziehender oder (psychisch) erkrankter Eltern ( ) Thematische Aspekte Prävention und Beratung, Kinderschutz, frühkindliche Bildung und Betreuung, Hilfe zur Erziehung und Eingliederungshilfe, Bildung und Entwicklung im Schulalter, Sozialräume stärken Produkte des Handlungsfeldes Förderung v. Kindern i. Tageseinrichtungen, Jugendarbeit und Familienbildung, Jugendhilfe, Präventionsleistungen, Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz, Eingliederungshilfe, Beistandschaften, Vormundschaften, Pflegschaften, Familien- u. Erziehungsberatungsstellen, Kinder- u. Jugendgesundheit, Elterngeld Beteiligte Teams / OE Kitaplanung, Jugendarbeit, Jugendhilfe / ASD, Frühe Hilfen, Jugendschutz, EGH, Beistandschaften, FEB, Sozialpädiatrie, Städte und Gemeinden 6

Sozialräume proaktiv entwickeln 5. Bedarfsgerechte Versorgung als kommunale Steuerungsaufgabe Übersicht der Handlungsfelder im Dezernat für Soziale Infrastruktur I. Lebensphasen mit besonderem Förder- und Unterstützungsbedarf Kinder und ihre Eltern stärken Jugendliche und junge Erwachsene bei der Verselbständigung unterstützen Selbstbestimmung und Teilhabe im Alter sichern II. Kernbereiche gesellschaftlichen Lebens Teilhabe durch Arbeit und Beschäftigung ermöglichen Bedarfsgerechtes und bezahlbares Wohnen sichern III. Grundformen sozialer Ungleichheit Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern Menschen mit Migrationserfahrung integrieren Armutsfolgen mildern Beschreibung des Handlungsfeldes In einer immer älter werdenden Gesellschaft bei gleichzeitig eingeschränkten Möglichkeiten der Pflege durch Familien bedarf es neuer Konzepte und guter Strukturen, um die Nahversorgung und Pflege in der eigenen Wohnung, in der gewohnten und gewünschten Umgebung auch zukünftig zu sichern ( ) Thematische Aspekte Pflegeberatung, unterstützende Angebote, ambulant vor stationär, barrierefreies Wohnen, Sozialräume stärken, Förderung von Selbsthilfe und Engagement Produkte des Handlungsfeldes Hilfe zur Pflege, Soziale Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Betreuungen, Wohnbau / -raumförderung, Eingliederungshilfe Beteiligte Teams / OE Hilfe zur Pflege, Leistungen der Hilfe zur Pflege, Betreuungsangelegenheiten, Wohnraumförderung, Sozialpsychiatrischer Dienst, offene Altenhilfe der Städte und Gemeinden / Sozialarbeit 7