Durchführung der Milchleistungsprüfung bei Rindern, Schafen und Ziegen AA 1.1.2

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Transkript:

Neufassung Datum: Seite 1 von 11 1. Geltungsbereich: Regelt die praktische Durchführung der Milchleistungsprüfung bei Rindern/ Schafen und Ziegen. 2. Mitgeltende Dokumente: Bestimmungen der ICAR Bestimmungen des LKV Österreich Tierzuchtgesetze und Verordnungen 3. Verwendete Begriffe und Abkürzungen ICAR = International Committee for Animal Recording LKV = Landeskontrollverbände ZBA = Zuchtbuchauszug AMA = Agrar Markt Austria RDV = Rinderdatenverbund AT = alternierend AB = Eigenkontrolle 4. Beschreibung 4.1. Vorbereitende Arbeiten 4.1.1. Anmeldung am Betrieb Dem Kontrollpersonal wird empfohlen, sich jeweils rechtzeitig beim Betrieb persönlich oder telefonisch anzumelden. Unterbleibt eine Voranmeldung, so hat sich das Kontrollpersonal pünktlich am Betrieb einzufinden. Die Anmeldung zur Probemelkung darf frühestens nach Beendigung der vorangegangenen Melkung stattfinden. Der vom Kontrollpersonal ausgewählte Kontrolltag (Mahlzeit) ist vom Betrieb zu akzeptieren! Das Intervall zwischen zwei Probemelkungen hat den ICAR-Standards zu entsprechen. Die Reihenfolge der Kontrollbetriebe ist zu variieren. Die Kontrollen haben abwechselnd morgens und abends stattzufinden (Melkroboter bei Rindern sind ausgenommen). Es ist gestattet, zweimal hintereinander morgens

Neufassung Datum: Seite 2 von 11 oder abends zu kontrollieren. Im Jahreszeitraum sollten sich die Morgen und Abendkontrollen die Waage halten. Ein Einhalten der festgelegten Melkzeiten und der Melkreihenfolge ist für die Repräsentativität des Probenergebnisses sowohl hinsichtlich der Milchmenge als auch der Milchinhaltsstoffe entscheidend. Es ist dem Kontrollpersonal, falls dieser selbst Kontrollbetrieb ist, aus Objektivitätsgründen nicht erlaubt, am eigenen Betrieb die Probemelkung durchzuführen (mit Ausnahme B Kontrolle). Kontrollverweigerung Ein Ablehnen der Probemelkung durch den Betriebsführer ist nur in folgenden Fällen zulässig: Todesfall in der Familie Krankheiten oder Seuchen im Stall (Tierärztliches Attest) Außerordentliche Umstände (Klauenpflege, erstmaliger Weidegang, fremdes Melkpersonal) nach Rücksprache mit dem Vorgesetzten Bei Ablehnung des Probentermins ist unverzüglich der Vorgesetzte zu informieren, bzw. das tierärztliche Attest an den Vorgesetzten zu übermitteln. 4.1.2. Vorbereitung zu Hause Kontrollliste: Sämtliche Unterlagen, die seit der letzten Probemelkung übermittelt wurden, sind vorzubereiten liegt zum Termin der Probemelkung noch keine Kontrollliste vor, so ist aus dem RDV eine Liste auszudrucken bzw. anzufordern. Vorbereitung der Probenbox Stallkarton. Anzahl der notwendigen Probefläschchen vorbereiten. Kaputte Fläschchen bzw. Verschlüsse sind zu ersetzen. Verschmutzte Fläschchen sind an das Labor mit dem Vermerk reinigen zu senden. Kontrollliste mit dem Psion (mobiles Datenerfassungssystem) anfordern falls in Verwendung 4.1.3. Vorbereitungsarbeiten am Betrieb

Neufassung Datum: Seite 3 von 11 4.1.3.1 Abzufragende Punkte und Eintragung in die Kontrollliste (siehe Merkblatt 1): Trockenstehende Kontrolltiere: Codeeingabe T im Feld Status Kontrolltiere mit Kolostrum: Codeeingabe S im Feld Status Abkalbungen/Ablammungen/Abkitzungen, Verwerfen, Totgeburten: Eintrag im Feld Bemerkungen Geschlecht, Geburtsverlauf, Name, Anomalien, Tierverwendung Kranke Tiere: Codeeingabe im Feld Bemerkungen bzw. beim Psion im Feld Status Abgegangene Kontrolltiere: Abgangsursache erfragen: Codeerfassung in der Kontrollliste unter Bemerkungen bzw. beim PSION im Feld Stat Abg. Zukäufe: Scheint ein zugekauftes Tier nicht auf der Kontrollliste auf, dann im Anschluss mit Angabe von Namen und Ohrmarkennummer und sofern vorhanden Transpondernummer anfügen. Erstlingskühe: Der Betriebsführer ist über eventuell durchzuführende Melkbarkeitsprüfungen oder Erfassung des Milchflusses zu informieren. Auf der Kontrollliste wird die Melkdauer bzw. der Milchfluss eingetragen. Wenn das Tier nicht auf der Kontrollliste aufscheint, dann am Ende der Kontrollliste handschriftlich mit Angabe von Namen und Ohrmarkennummer und sofern vorhanden Transpondernummer anfügen. 4.1.3.2 Vergabe der laufenden Probennummer (aufsteigend nummeriert) 4.1.3.3 Weitere Eintragungen in der Kontrollliste: Tagesdatum Melkzeitbeginn Batchnummer wird vom Mitarbeiter bzw. vom betroffenen Labor aufgeklebt oder eingeschrieben

Neufassung Datum: Seite 4 von 11 Bemerkungen Im Feld Bemerkungen können beim jeweiligen Tier entsprechende Bemerkungen eingetragen werden. Dauerhafte Aufzeichnungen Sollen Informationen dauerhaft auf den nächstfolgenden Kontrolllisten angedruckt werden, sind diese auf der Kontrollliste im RDV bzw. im PSION im Textfeld (ganz unten) einzugeben. 4.1.3.4 Einfüllen des Konservierungsmittels in die Probefläschchen (siehe Probenkonservierung ) 4.2. Durchführung der Probemelkung und der Probenziehung 4.2.1 Beginn der Probemelkung Das Kontrollpersonal hat während der gesamten Melkdauer im Stall an einer Stelle anwesend zu sein, von der aus die Melkarbeit einwandfrei beobachtet werden kann. Es ist anzustreben, dass vor jeder Melkung die Melkgeschirre überprüft werden. Pflicht des Melkers ist es, Name (bzw. Stallnummer) der gemolkenen Kontrolltiere deutlich anzusagen. Die Richtigkeit von Namen und Nummern ist stichprobenartig zu kontrollieren. Überprüfung der Ohrmarke und sofern vorhanden der Transpondernummer bei Erstlings- und Zukaufstieren Es wird die tatsächlich gemolkene Milchmenge auf 0,1 kg genau in die Kontrollliste übertragen. Einschreiben der Melkdauer bzw. der Milchfluss bei Melkbarkeitsprüfungen (Erstlingskühen) in die Kontrollliste. 4.2.2. Probenziehung, Probenlagerung, Probentransport 4.2.2.1 Probenziehung Die Nummerierung der Probenfläschchen muss der Positionsnummer auf der Kontrollliste entsprechen.

Neufassung Datum: Seite 5 von 11 Die Probenflasche Nr. 1 ist eindeutig zu kennzeichnen. Die Probenfläschchen müssen in aufsteigender Reihenfolge von links nach rechts eingeordnet werden. Der Probenbehälter ist so zu kennzeichnen, dass die Position der Probe Nr. 1 sofort und einwandfrei festgestellt werden kann. Das Probenfläschchen sollte - wenn vorhanden - bis zur Markierung, mindestens aber bis zur Hälfte, max. bis zu ¾ gefüllt werden. Die Probe ist zu konservieren. Schlechtes Auflösen der Konservierungsmittel und eine unzureichende Durchmischung sind häufigste Ursache für nicht auswertbare ( saure ) Proben. Nach Beendigung der Probemelkung alle Fläschchen mehrmals schwenken um die gleichmäßige Verteilung des Konservierungsmittels in der Probe sicherzustellen. 4.2.2.2 Gewichtsfeststellung mittels Kontrollwaage und Probenahme aus dem Melkeimer Vor Beginn der Melkung ist der Melkeimer abzuwägen und die Tara einzustellen. Die Milch ist vom zuständigen Probenehmer vor der Wiegung aus dem Standeimer in den Probeeimer entsprechend schwungvoll umzuleeren, sodass eine gleichmäßige Durchmischung gewährleistet ist. Sollte die Milchmenge in einem Eimer nicht Platz finden, so ist die Milch mehrmals vom Melkgefäß in den Probeeimer umzuleeren um ein homogenes Gefüge der Milch sicherzustellen. Es ist nicht erlaubt, Proben ohne umzuleeren aus dem Melkgefäß zu entnehmen. Die Probenziehung hat unmittelbar nach dem Umleeren zu erfolgen. Ein Nachgemelk ist vor dem Ausleeren des Melkeimers in den Probeneimer zu leeren, damit eine gute Durchmischung erreicht wird. 4.2.2.1.2. Probeentnahme bei Einsatz von mobilen Milchmengenmessgeräten (True Tester, Waikatoo, )

Neufassung Datum: Seite 6 von 11 Das verwendete Milchmengenmessgerät muss eine gültige Prüfplakette haben. Das Milchmengenmessgerät muss lotrecht hängen. Eine fehlerhafte Aufhängung führt zu Fehlmessungen. Bereits ein leichter Neigungswinkel nach vorne oder hinten, besonders aber zur Seite führt zu Abweichungen. Für die lotrechte Aufhängung ist das Augenmaß ausreichend. Das mobile Messgerät wird unmittelbar am vom Milchsammelstück wegführenden Milchschlauch angeschlossen. (Beim Duo-Vac-System erfolgt der Anschluss nach der Pulsatoreinheit). Milchflussanzeiger (Schaugläser) und stationäre Milchmengenmessgeräte beanspruchen zusätzliches Vakuum. Bei Einsatz eines mobilen Gerätes sind diese möglichst aus dem Kreislauf auszuschalten. Bei Auftreten neuer Melkanlagetypen ist die zuständige Landesorganisation zu verständigen. Beim Anstecken des Messzylinders ist durch eine leichte Drehbewegung der Messzylinder straff in die Dichtung einzusetzen. Es dürfen keine Luftgeräusche hörbar sein. Die Lasche der Dichtung darf nicht verklemmen. Sollte das Melkzeug abfallen, so ist zu kontrollieren, ob Stroh- und/oder Schmutzteile in das Messgehäuse gelangt sind. Diese können die Messdüse verstopfen. Zum Ablesen der Ergebnisse bei Tru-Test Geräten ist der Messzylinder am oberen Ende mit zwei Fingern so zu halten, dass sich dieser im Lot einpendeln kann. Die Skala am Messzylinder hat eine 2/10 Einteilung. Abgelesen wird auf 1/10 kg genau. Bei Auftreten von viel Schaum ist das Zusammenfallen des Schaums abzuwarten, andernfalls ist an der Grenze zwischen Milch und Schaum abzulesen. Zur Probenahme muss der Zylinderinhalt mit Schwung in ein genügend großes Gefäß um geleert werden, um eine homogene Durchmischung zu erreichen. Sofort nach der Durchmischung ist die Probe zu ziehen. Keinesfalls darf aus dem Zylinder die Probe entnommen werden! Bei Kontrolltieren, die händisch nachgemolken werden, ist die Milchmenge des Nachgemelks mit der Kontrollwaage zu erfassen. Eine Probenahme aus dem

Neufassung Datum: Seite 7 von 11 Nachgemelk ist nicht zulässig. 4.2.2.1.3. Elektronische Milchmengenmessung Erstabnahme Bis zur Abnahme der Anlage durch den Überprüfungsdienst des LKV bzw. einen autorisierten Wartungstechniker, muss mittels Tru Tester oder Waage die Milchmengenmessung vorgenommen werden. Neu installierte Anlagen sind an den zuständigen Vorgesetzten oder die LKV Zentrale zu melden. Aufbewahrung der Prüfprotokolle Der Betrieb muss auf Verlangen die entsprechenden Prüfprotokolle vorlegen. Defekte Anlagen Defekte Anlagen, bzw. zweifelhafte Ergebnisse sind sofort der entsprechenden Stelle mitzuteilen, welcher die weiteren Maßnahmen zu veranlassen hat. Das Messergebnis ist am Display abzulesen und in die Kontrollliste zu schreiben. Zur Probennahme wird der Zylinderinhalt mit Schwung in ein genügend großes Gefäß umgeleert, um eine homogene Durchmischung zu erreichen. Sofort nach der Durchmischung ist die Probe zu nehmen. 4.2.2.1.4. Lactocorder siehe Handbuch Lactocordereinsatz 4.2.2.1.5. Milchleistungsprüfung bei Rindern mit Automatischen Melksystemen (Melkroboter) (siehe AA 1.1. Richtlinien für die Durchführung der MLP mit automatischen Melksystemen (Melkroboter) 4.2.3. Probenlagerung Nach Beendigung der Probemelkung sind die Proben sofort so zu verwahren, dass fremden Personen der Zugriff auf die Proben nicht möglich ist. Der Aufbewahrungsort sollte möglichst kühl sein. Ein eventuelles Gefrieren der Proben (im Winter) führt zu falschen Messergebnissen.

Neufassung Datum: Seite 8 von 11 4.2.4. Probenversand Die Proben werden entsprechend den vereinbarten Intervallen an das Labor gesendet. Proben von Schafen oder Ziegen sind in einem eigenen Transportbehälter zu senden oder entsprechend zu markieren. Die Probe Nr.1 ist an die bezeichnete bzw. vorgesehene Stelle der Box zu geben. Die Probe Nr. 1 ist eindeutig zu kennzeichnen. In der Transportbox dürfen sich zwischen den Proben keine leeren Fläschchen befinden. Probenbegleitscheine bzw. Durchschläge sind entsprechend den Vorgaben auszufüllen und beizulegen. 4.3. Reinigung und Wartung: Grundsätzlich sind sämtliche mit Milch in Berührung kommenden Gerätschaften, nach jedem Melken gleich wie die Melkanlage zu reinigen (Vorreinigung, Hauptreinigung, Nachspülen). 4.3.1. Tru-Test Geräte Bei Tru-Test Geräten wird das Messgerät in den Waschkreislauf integriert. Der Messzylinder muss separat gereinigt werden. Zur Beseitigung vom Milchsteinablagerungen sollten die Geräte in angemessenen Zeitraum mit einem sauren Reinigungsmittel gereinigt werden. Die Dichtung mit Rückschlagklappe muss nach jedem Melken entnommen und zusätzlich gereinigt werden, da zwischen Dichtung und Gehäuse selbst bei automatischer Reinigung Milchreste verbleiben können. Bei Doppelbetrieben können die Geräte nach dem 1. Betrieb kurz händisch durchgespült werden, wenn sie beim 2. Betrieb wieder zum Einsatz kommen! Dies gilt jedoch nicht, wenn bei der letzten Probe Hemmstoffmilch durchgeleitet wurde!

Neufassung Datum: Seite 9 von 11 Gehäusedeckel abnehmen und auf Sauberkeit der Messdüse achten. Gummiteile unterliegen der Abnützung durch mechanische Beanspruchung, Spülmittelkontakt und natürlicher Alterung. Dies erschwert die Reinigung und Desinfektion. Alle Gummiteile müssen daher regelmäßig erneuert werden. Wird das Gerät länger als 5 Tage nicht benützt, so muss es unmittelbar vor dem nächsten Einsatz durchgespült werden. Das Tru-Test Gerät ist ein empfindliches Messgerät, ein sorgsamer Umgang und eine entsprechende Lagerung sind Voraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren des Gerätes. Es ist zu vermeiden, dass der Tru Tester längere Zeit direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist. Kunststoffteile verfärben sich durch UV Bestrahlung. Gehäusedeckel und Messdüsen bilden eine Einheit. Bei der Reinigung daher nie vertauschen. 4.3.2. Lactocorder siehe Handbuch Lactocorder 4.3.3 Equipment Probenentnahmewerkzeug und zusätzliche Milchschläuche sind nach jedem Gebrauch mit heißem Wasser und entsprechender Reinigungsbürste zu reinigen. Ein geeignetes Reinigungsmittel ist zu verwenden. 4.4. Abschlussarbeiten am Betrieb 4.4.1. Abschluss der Kontrollliste: Jede Kontrollliste ist vom Mitarbeiter zu unterschreiben. Allenfalls Eingabe der Belegungen 4.5. Zustellung der Unterlagen

Neufassung Datum: Seite 10 von 11 4.5.1. Zustellungsarten Für die Zustellung der Unterlagen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Diese sind in der Kontrollliste auszuwählen. o Kein: Es erfolgt keine Zustellung des Tagesberichtes. Alle anderen Berichte werden durch den Mitarbeiter zugestellt. o Post: Zustellung des Tagesberichtes erfolgt durch die Post. Alle anderen Berichte werden durch den LKV-Mitarbeiter zugestellt. o Fax: Zustellung von Tagesbericht, (Tierliste und Quartalsbericht länderspezifisch) erfolgt per Fax. Alle anderen Berichte werden durch den LKV- Mitarbeiter zugestellt. o E-Mail: Zustellung von Tagesbericht, (Tierliste und Quartalsbericht länderspezifisch) erfolgt per E_ Mail. Alle anderen Berichte werden durch den Mitarbeiter zugestellt. o Papier: Die Berichte werden zentral gedruckt und vom LKV-Mitarbeiter zugestellt. Hinweis: Bei Zustellungsart Fax und E-Mail muss die Fax Nummer bzw. E-Mail Adresse im RDV in der Maske Bewirtschafter eingetragen sein. LKV-Internetservice: Der Betrieb hat die Möglichkeit, sämtliche Betriebsdaten und Auswertungen im Internet einzusehen und auszudrucken. Link: www.lkv.at / Mein Betrieb. Der Zugriff erfolgt mit LFBIS-Nummer und AMA PIN- Code. 4.6. Führung der Stallbücher Es ist ein System festzulegen, welches die Überprüfung der Berichte auf Richtigkeit und Vollständigkeit, die Ablage und die Aufbewahrungsdauer regelt. 4.7. Wartung des RDV: 4.7.1. Sonderfälle bearbeiten Nutzungsartenwechsel

Neufassung Datum: Seite 11 von 11 Überbrückungen Beeinträchtigte Leistung Verwerfen, Anomalien, Totgeburten Embryotransfer Checkliste Garantiekontrollen Tierzukäufe aus dem Ausland Wartung der Betriebsdaten o Bewirtschafterwechsel o Bei- und Austritt o Änderung der Berichtszustellung o Aktualisierung der Betriebsausstattung