NEWSLETTER ABSTIMMUNG DES HANDLUNGSKONZEPTES ZUR GESUNDHEITLICHEN UND PFLEGERISCHEN VERSOR- GUNG IM MÄRKISCHEN KREIS MIT DEN KOMMUNEN

Ähnliche Dokumente
Unterstützungsangebote für berufstätige pflegende Angehörige und Unternehmen. Iserlohn, 19. Juni 2018

Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalprofil Meinerzhagen Stand: April 2013

Gemeinsame Aktivitäten für die Gesundheitsförderung in der Pflegebranche

Hannover 2020 Gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft der Gesundheitsregion

Kooperation im Versorgungs- und Unterstützungsnetz in Duisburg

Case Management und Gesundheitslotsen Hand in Hand : Patientenorientiertes Entlassmanagement durch koordinierte Überleitung!

Pflegeberatung. Beratung und Information für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige Beschwerde - und Schlichtungsstelle

Vielfalt von Versorgungsformen. als Antwort auf den demografischen Wandel

Pflegeplanung. im Rhein-Sieg-Kreis. Rheinbach, 16.Oktober 2013

Anlage zur Vorlage der Konferenz Alter und Pflege am Kreis Gütersloh. 1 Aufgaben und Ziele der Pflegekonferenz. 1 Aufgaben und Ziele

Beratung, Betreuung und Pflege älterer Menschen im Landkreis Emsland. Sitzung des Kreisseniorenbeirates am 23. September 2016 im Kreishaus

Märkischer Kreis Fachdienst Pflege Geschäftsstelle. Niederschrift

- 1. Rede von Landrat Michael Makiolla anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Seniorenbegegnungsstätte in Holzwickede am 27.

Maßnahmen zur Sicherung einer qualifizierten pflegerischen Versorgung im Kreis Soest. Irmgard Soldat 1. stellv. Landrätin

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe im Alter benötige?

Zusammenarbeit in der Versorgung

Ein Rahmenkonzept für ältere Menschen im Markt Wiggensbach

Die Praxissicht im Projekt. Pflege Prävention 4.0. Expertenworkshop Köln Jugendherberge Köln-Riehl am

Kommunale Konferenz Gesundheit, Alter und Pflege

Kommunale Pflegeplanung des Kreises Minden-Lübbecke

Quartiersnahe Unterstützung

Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalprofil Netphen Stand: April 2013

Pflegezentrum Kreuztal

Pflegestrukturplanung. im Landkreis Cochem-Zell

Strategien für die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Südwestfalen: Das Projekt StrateGIN

Fachkonferenz zur Reform der Pflegeversicherung. Berlin, 29. September 2011 Referent: Jörg Süshardt Sozialamt der Stadt Dortmund

Jahresbericht zur Pflegesozialplanung

Stationäre Gesundheitseinrichtungen als Multiplikatoren in die kommunale Gesundheitswirtschaft

Sozialräumliche Versorgungsketten Stark fürs Quartier

Das kommunale Demografiekonzept der Verbandsgemeinde Winnweiler

Demographischer Wandel

Zukunftsregion Gesundheit

Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalprofil Welver Stand: April 2013

Gesundheitsregionen Niedersachsen - Umsetzung in der Gesundheitsregion JadeWeser

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin (LVG & AFS) Niedersachsen e. V.

Pflegestärkungsgesetz

Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalprofil Altena Stand: April 2013

Demografische Entwicklung, Pflege und gerontopsychiatrischer Bedarf

Vertrauen schaffen. Zukunft gestalten. Unternehmensleitsätze der AOK Rheinland / Hamburg Die Gesundheitskasse

Wohngemeinschaften und das SGB XII. Qualitätssicherung durch Leistungsvereinbarungen!!?

Ressourcen und Herausforderungen für ein gesundes Leben im Alter Der Siebte Altenbericht der Bundesregierung und seine Bedeutung für das Quartier

Senioren-Wohnen in Iselshausen : Neue ambulant betreute Wohngemeinschaft an der Waldach

Regina Held Im Job alles. Veranstalter: geben in der Freizeit pflegen Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als Thema für Arbeitgeber

Dritter Zukunftskongress Bayern 1.-2.Februar 2017

Pflegereform (Pflegegeld erhalten Pflegebedürftige je nach Pflegestufe und können es zur Bezahlung ihrer Pflege einsetzen.)

Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalprofil Neunkirchen Stand: April 2013

Dorfentwicklung Gemeinde Apen

Jens Hennicke Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt 14. Oktober 2013, Halle (Saale)

Pflegestärkungsgesetze

Keynote: Sektorenübergreifende Versorgung vor Ort

3. Fachtag des Kompetenzzentrums Demenz für das Land Brandenburg. Gemeinsam für und mit den Kommunen. Gutes Leben für Menschen mit Demenz im Quartier

Herzlich Willkommen! Gesundheitskonferenz 2016 Hospiz- und Palliativversorgung

Workshop 5: Handlungsrelevanz und Verwertbarkeit

Leistungen der Pflegeversicherung für die Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Prävention von Pflegebedürftigkeit - Schnittstelle Wohnen

Selbstständiges Wohnen im Alter

Telemedizinisches Netzwerk Sachsen-Anhalt Nord e.v.

Herzlich Willkommen. zur Auftaktveranstaltung der Fortschreibung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes im Landkreis Augsburg

Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalprofil Wilnsdorf Stand: April 2013

Welche Verbesserungen bringt das neue Pflegestärkungsgesetz?

Ihr starker Partner für die Pflege Pflegeschulungen - Pflegemanagement. Berlin, 15. November 2018 Fachtagung Pflegeberatung 4.0

Das Hauskrankenpflege Michael Bethke setzt neue Maßstäbe in der Pflegequalität

Landesverband der Inneren Mission e.v. Hamburg. Diakonie pflegt. Altenpflege. Ihre Chance bei der Diakonie.

Geschäftsordnung der Alten- und Pflegekonferenz in Landkreis und Hansestadt Lüneburg

Demenzversorgung in der. Das Forum Demenz. Wiesbaden. Kommune. Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden. Petra Waßmann & Johannes Weber,

Leitsätze. für die Seniorenpolitik im Landkreis Fürth. Landkreis Fürth LeistungsFähig. LebensFroh.

Pflege ist Herzensache

Gesundheitsregionen plus als Weiterentwicklung der Gesunden Landkreise

Gesundheitliche und pflegerische Infrastruktur: Kommunalprofil Kirchhundem Stand: April 2013

KREIS COESFELD Coesfeld, Niederschrift

4 Garbsen. Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung nach Geschlecht und Nationalität am 30. Juni 2006 in Garbsen. Alter der Person

Alt werden in der Kommune

Egbert Steinhoff, Dipl. Sozialgerontologe Stadt Beckum Seniorenbüro

Vorstellung der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna Referentinnen: Anne Kappelhoff Heike Kruse

Pflegestützpunkt Haßberge. Jahresbericht 2011

Alt, krank wohnungslos = hoffnungslos?

Pflege in München- Rahmenbedingungen und Aktivitäten der Landeshauptstadt München

Medizinische und pflegerische Versorgung im ländlichen Raum Gemeinsam für Lebensqualität. Andreas Böhm

Pflegebündnis TechnologieRegion Karlsruhe e.v.

Der aktuelle Landespflegebericht

Ambulant Betreutes Wohnen

Tabelle 1 Pflegebedürftige und Personal in den Pflegeeinrichtungen im Land Bremen am 15. Dezember 2013 und 2015

Kreisdossier Märkischer Kreis Stand: April 2013

Projekt 80 plus in Berlin: Konzept und Ausblick

Leistungen der Pflegeversicherung

P lege bleibt eine Herkulesaufgabe

Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Würzburg

Die Pflegedatenbank das zentrale Info-Portal für alle Angebote rund um die Pflege

Gesundheitsregionen plus als Motor für innovative Versorgungskonzepte Prof. Dr. Alfons Hollederer Fachtagung Ambulante ärztliche Versorgung auf

FACHKRÄFTESICHERUNG FÜR DIE ARBEITSWELT DER ZUKUNFT

anbei erhalten Sie aktuelle Informationen zum Projekt Zukunftsregionen Gesundheit. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!

Migration und Gesundheit Auftrag aus dem Kommunalen Integrationskonzept im Kreis Herford

VIPflege. Initiative für mehr Pflege-Fachkräfte in der Region Hannover Hannover Frank K. Nikolaus

nsere ambulanten Pflegeangebote

Leistungsempfänger/Leistungsempfängerinnen

Selbstbestimmtes Wohnen im Alter

Menschen mit Demenz im gesundheitlichen und pflegerischen Versorgungs- und Entlassmanagement

Transkript:

SEITE 1 ABSTIMMUNG DES HANDLUNGSKONZEPTES ZUR GESUNDHEITLICHEN UND PFLEGERISCHEN VERSOR- GUNG IM MÄRKISCHEN KREIS MIT DEN KOMMUNEN Um das neue Handlungskonzept des Kreises zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung im Märkischen Kreis zu diskutieren und abzustimmen, trafen sich am 10.04.2018 Fachverantwortliche des Kreises und der Städte und Gemeinden im Kreishaus Altena. Torsten Sauer, Leiter des Sachgebiets Gesundheits- und Pflegeplanung Hintergrund für das Konzept ist die demografische Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren ganz erheblich auf die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in den Städten und Gemeinden auswirken wird. In vier Workshops zu den Themen Gesundheitliche Versorgung, Pflegerische Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen sowie Wohnen im Alter wurden Ziele und Maßnahmen besprochen, die künftig vom Kreis und von den Kommunen gemeinsam bearbeitet werden. Denn auch wenn die Zuständigkeit in vielen Bereichen beim Bund, beim Land oder bei den Kranken- und Pflegeversicherungen liegt, so können Kreis und Kommunen in ihrem Rahmen initiativ aktiv werden und die beteiligten Akteure zusammenbringen. Von den vielen Maßnahmen wurden einige bereits in diesem Jahr begonnen, wie bspw. das in diesem Newsletter beschriebene Pflegeforum und das Angebot der Servicemappe. Dennoch ist das Handlungskonzept als langfristig angelegte Agenda zu verstehen. Einige Stichworte aus dem umfangreichen Maßnahmenkatalog lauten: hausärztliche Versorgung, Einsatz digitaler Technologien, barrierefreies und seniorengerechtes Wohnen, Mobilität, Sportangebote für ältere Menschen. Die einzelnen Punkte sind zum Teil nicht neu, sie werden jedoch durch das Handlungskonzept in einen Gesamtzusammenhang gebracht. Federführend für diese Aktivitäten beim Kreis ist das Sachgebiet Gesundheits- und Pflegeplanung. Veranstaltungshinweise und Termine 30.11.2018 Bewerbungsschluss für den Gesundheitspreis 2019 mit dem Schwerpunkt: Integrierte Präventionsprojekte. Mehr Informationen finden Sie hier. 19.03.2019 Pflege im Dialog - Gesundheitsförderung und Prävention bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege - Einladung folgt.

SEITE 2 VERANSTALTUNGSREIHE PFLEGE IM DIALOG Der Fachkräftemangel in der Pflege ist für alle Einrichtungen und Pflegedienste von zentralem Interesse. Dies zeigte auch die hohe Beteiligung an der Zukunftswerkstatt Fachkräftemangel in der Pflege am 24. April 2018 in Lüdenscheid. Unter der Moderation der agentur mark GmbH und des Fachdienstes Pflege des Märkischen Kreises entwickelte die Expertenrunde einen Aktionsplan, der nun schrittweise umgesetzt wird. Ein wesentlicher Baustein ist die Veranstaltungsreihe Pflege im Dialog, die sich an Führungskräfte und Personalverantwortliche aus der hiesigen Pflegebranche richtet. Zentrales Thema ist auch dort, die Ursachen des Fachkräfte- und Nachwuchsmangels zu diskutieren und konkrete Lösungsansätze zu entwickeln. Pflegeanbieter aus dem stationären wie auch aus dem ambulanten Bereich berichten über ihre Praxiserfahrungen. Experten aus dem jeweiligen Handlungsfeld stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Veranstaltungsreihe hat am 6. November 2018 in Lüdenscheid mit dem Thema Flexibilisierung von Arbeitszeiten in der Pflege begonnen. Der nächste Termin findet am 19. März 2019 in Iserlohn statt. Dort geht es um das betriebliche Gesundheitsmanagement. Insgesamt sind die Veranstaltungen bis Mitte 2020 geplant, wobei eine Fortsetzung durchaus denkbar ist. Alle Pflegeanbieter erhalten darüber hinaus zu jedem Termin eine gesonderte Einladung. Alle Veranstaltungen finden im Märkischen Kreis statt und sind selbstverständlich kostenfrei. Der Veranstaltungsflyer ist hier zu finden. ERSTES PFLEGEFORUM ERFOLGREICH GESTARTET Am 26. September 2018 trafen sich etwa fünfzig leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflegebranche in Altena zum ersten Pflegeforum im Märkischen Kreis. Im Zentrum der Veranstaltung standen das Handlungskonzept zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung, der aktuelle Pflegebericht des Kreises und die Ergebnisse aus der Zukunftswerkstatt Fachkräftemangel in der Altenpflege. Wichtig war es, die Meinungen und Einschätzungen der Pflegefachleute zu erfahren, um auf dieser Grundlage weitere Maßnahmen zu entwickeln und miteinander abzustimmen. Im Ergebnis waren die Besucher wie auch der Fachdienst Pflege als Veranstalter mit dem Auftakt recht zufrieden. Viele Besucher haben uns zurückgemeldet, dass sie einen regelmäßigen Austausch wünschen. Das ist für uns Anlass, den Dialog mit den Pflegeanbietern in dieser Weise weiter fortzuführen, äußerte sich Ralf Kling als zuständiger Fachdienstleiter. Das Pflegeforum soll neben themenbezogenen Arbeitstreffen künftig mindestens einmal jährlich stattfinden. Weitere Informationen sind unter der E-Mail-Adresse pflegeplanung@maerkischer-kreis. de zu erhalten.

SEITE 3 ZUKUNFT DER GESUNDHEITLICHEN VERSORGUNG IM MÄRKISCHEN KREIS THEMATISIERT Nur gemeinsam können wir langfristig die gesundheitliche Versorgung im Märkischen Kreis sicherstellen und wirkungsvolle Lösungsstrategien entwickeln appellierte Landrat Thomas Gemke an die Vertreter der Städte und Gemeinden, der Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte sowie der Kassenärztlichen Vereinigung und weiterer Akteure der Gesundheitsversorgung. Bei der Auftaktveranstaltung am 06. Juni in der Volkshochschule Iserlohn machte der Landrat deutlich, dass das Forum für gesundheitliche Versorgung im Märkischen Kreis dauerhaft als Unterarbeitsgruppe der Kommunalen Konferenz Gesundheit, Senioren und Pflege etabliert werden soll. Gemeinsam mit der Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen und der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS) hatte die Gesundheits- und Pflegeplanung des Märkischen Kreises zur Auftaktveranstaltung am 06. Juni in Iserlohn eingeladen. Ziel des Forums ist die langfristige Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Gesundheitssektor, um Herausforderungen wie den Fachkräftemangel sowie den veränderten Anforderungen bei der gesundheitlichen Versorgung durch innovative Lösungsansätze und Versorgungskonzepte zu bewältigen. Prof. Dr. Stephanie Stock Im Rahmen der Auftaktveranstaltung stellte Prof. Dr. Stephanie Stock, kommissarische Leiterin des Instituts für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Uniklinik Köln, Möglichkeiten für eine abgestimmte Gesundheitsversorgung vor. Eine Arbeitsgruppe des Forums wird sich mit diesen Themen weiter beschäftigten. Dr. Lisa Ulrich, stellvertretende Leiterin des Arbeitsbereichs Innovative Versorgungsformen und Gesundheitsforschung am Institut für Allgemeinmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt, zeigte Strategien und Möglichkeiten zur (haus)ärztlichen Nachwuchsgewinnung auf. Die Nachwuchsgewinnung im ärztlichen und nichtärztlichen Bereich wird Thema einer weiteren Arbeitsgruppe. Die dritte Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Einsatz von Telematik und Telemedizin zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Nachdem im Rahmen der Auftaktveranstaltung die einzelnen Arbeitsgruppen bereits erste Ideen gesammelt wurden, werden diese bei den kommenden Treffen Anfang 2019 weiter konkretisiert und nachfolgend umgesetzt. Seit der Auftaktveranstaltung fanden zwischen dem Märkischen Kreis und der Brancheninitiative für Gesundheitswirtschaft erste Treffen mit verschiedenen Akteuren statt, um einzelne Projektideen bereits umzusetzen. Dr. Lisa Ulrich

SEITE 4 INITIATIVE DES MÄRKISCHEN KREISES ZUM THEMA VEREINBARKEIT BERUF UND PFLEGE In Zusammenarbeit mit der agentur mark GmbH startete der Märkische Kreis im Frühjahr mit einer neuen Initiative zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. In diesem Rahmen wurde das 80seitige Begleit-Serviceheft komplett überarbeitet. Es enthält zahlreiche Informationen für die Betriebsleitung wie auch für die Beschäftigten. Im Juni 2018 wurde die Servicemappe in einer Auftaktveranstaltung am Standort Iserlohn einem interessierten Kreis von Vertretern aus der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aus Sicht der Arbeitgeber mittlerweile eine wichtige Rolle spielt. In den zurückliegenden Wochen konnte die Thematik mit den Personalverantwortlichen bei Betriebsbesuchen der Pflegeberatung gemeinsam mit der Gesundheits- und Pflegeplanung erörtert und vertieft werden. In der Folge werden in nächster Zeit Vorträge der Pflegeberaterinnen für die Belegschaft direkt in den Betrieben erfolgen. Erstmalig wurden in diesem Zusammenhang auch betriebliche Pflegelotsen ausgebildet. Diese Aufgabe wurde ebenfalls von der Pflegeberatung zusammen mit der Gesundheits- und Pflegeplanung übernommen. Pflegelosten sind in ihrer Funktion als Personalbetreuer kompetente Ansprechpartner für Arbeitnehmer mit Pflegeverantwortung und können bei Bedarf unverzüglich an die zuständigen Stellen vermitteln. Gleichzeitig bieten sie in ihrer Funktion eine geeignete Anlaufstelle für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die neben ihrer Berufstätigkeit Pflege leisten. Für das kommende Frühjahr plant der Fachdienst Pflege eine weitere Pflegelotsen-Schulung. NEUE EINRICHTUNGEN UND PFLEGEDIENSTE Seit dem letzten Newsletter im März 2018 sind folgende neue ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen im Märkischen Kreis an den Markt gegangen (Stand: 31.10.2018): Voll- und teilstationär In Menden ist mit der Seniorenresidenz Menden GmbH (Kolpingstraße 15-17) eine neue vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 80 stationären Plätzen vorhanden. Im April 2018 ist in Meinerzhagen, Butmicke 3, die Tagespflege Herbstsonne mit 12 Plätzen gestartet. Im Juli 2018 wurde in Plettenberg die Tagespflege am Matthias-Claudius-Haus, Wilhelm-Seißenschmidt-Straße 3, mit insgesamt 18 Plätzen eröffnet. Im Juli hat in Meinerzhagen, Mühlenbergstraße 23, 58540 Meinerzhagen, die Tagespflege Aurelia mit 12 Plätzen ihre Arbeit aufgenommen. Das Haus Annabell (Balve, 39 vollstationäre Pflegeplätze) wurde zum 31.10.2018 geschlossen. Ambulant Hemer: Medikos ambulanter Pflegedienst, Bahnhofstr. 3, 58675 Hemer Menden: VKM mobil ggmbh, Sollingstr. 7, 58706 Menden Bei folgenden Diensten gab es einen Betreiberwechsel: Der Ambulante Pflegedienst Häuslicher Pflegedienst Susanne Schäfer, Heidestr. 57, aus Menden wurde zum 01.04.2018 vom Schmallenbach-Haus in Fröndenberg übernommen und läuft nun unter dem neuen Namen Schmallenbach zu Hause. Der Ambulante Pflegedienst ZU HAUSE Ambulanter Pflegedienst Theobald Steffens, Worthnocken 1, 58511 Lüdenscheid, heißt seit dem 01.05.2018 Pflegedienst zu Hause.

SEITE 5 PFLEGEBERICHT 2018 Die pflegerische Versorgung ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen im Märkischen Kreis. Um Kennzahlen hierzu zu erheben, führt der Märkische Kreis seit 2002 jährlich eine Auslastungsabfrage bei den stationären Pflegeeinrichtungen durch. Seit einiger Zeit werden auch Strukturdaten im ambulanten und teilstationären Bereich erhoben. Auf Basis dieser Daten wurde im Sommer 2018 der Pflegebericht des Märkischen Kreises veröffentlicht. Insgesamt lebten zum 15.12.2017 14.796 Pflegebedürftige im Märkischen Kreis, rund 71 Prozent wurden zuhause versorgt und rund 29 Prozent in stationären Einrichtungen. In den stationären Einrichtungen wurden insbesondere Personen mit Pflegegrad 3 oder 4 versorgt. Der Märkische Kreis verfügt über 4.353 stationäre Pflegeplätze (31.12.2017), das entspricht 17 Plätzen pro 100 Einwohner im Alter von 80 Jahren und älter. Bei unveränderten demografischen Entwicklungen ergibt sich bis 2020 ein Bedarf von weiteren 669 Pflegeplätzen. Dieser Bedarf sollte aus Sicht des Märkischen Kreises jedoch nicht rein stationär gedeckt werden. Stattdessen ist ein vielfältiges Angebot von ambulanten, teilstationären und komplementären Angeboten essentiell. Auch ambulant betreute Wohngemeinschaften sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Im Rahmen des Pflegeberichts wurden zudem Empfehlungen für die verschiedenen Versorgungsbereiche erarbeitet. So sollten beispielsweise bei stationären Einrichtungen eine Öffnung in das Quartier berücksichtigt sowie die Kurzzeitpflege als wichtiges Element der Versorgung gestärkt werden, Wohngemeinschaften für Demenzkranke im gesamten Kreisgebiet zur Verfügung stehen und digitale Technik zur Optimierung des Pflegeeinsatzes systematisch erprobt werden. Den gesamten Pflegebericht finden Sie hier. QUARTIERSNAHE UNTERSTÜTZUNG THEMEN- FRÜHSTÜCK STIESS AUF GROSSES INTERESSE Sollten sich Pflegeeinrichtungen an der Unterstützung der älteren Menschen in ihrem Stadtteil beteiligen und wenn ja: wie kann das gehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des neunten Themenfrühstücks des Märkischen Kreises am 13. November im Haus Nordhelle. Eingeladen hatte der Fachdienst Pflege der Kreisverwaltung. Jörg Schmidt, Geschäftsführer der Städtischen Seniorenheime Krefeld ggmbh ist zurzeit ein gefragter Referent, auch über die Landesgrenzen hinaus. Engagiert berichtete er den Zuhörern, allesamt Akteure der hiesigen Pflegeversorgung, wie sich die städtischen Pflegeeinrichtungen in den vergangenen Jahren allmählich gegenüber den Bewohnern im Stadtteil geöffnet hätten. Grund dafür waren die Anfragen von Bewohnern aus dem Quartier, die sich Unterstützung im Alltag wie auch ambulante Pflegeleistungen wünschten. Bevor dies möglich wurde, waren zunächst umfassende Verhandlungen mit der zuständigen Pflegekasse erforderlich. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: im Stadtteil Krefeld-Linn erhalten zurzeit an die 75 Seniorinnen und Senioren Unterstützung durch die Pflegeeinrichtung, in anderen Stadtteilen sind es aktuell etwa 30 bis 50 ältere Menschen. Für das Personal bedeute dies zwar ein Umdenken, denn irgendwann im Berufsleben hat man sich entweder für den stationären Bereich oder für die ambulante Pflege entschieden, so Schmidt. Durch das neue Konzept werde es für die Beschäftigten aber auch möglich, einmal aus der Pflegeeinrichtung herauszukommen und zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Hilfesuchenden aufzusuchen, für manche eine willkommene Abwechslung, so Schmidt weiter. Die Bewohner im Stadtteil schätzen die persönlichen Beziehungen zu den Hilfs- und Pflegekräften. Und auf der Kostenseite fällt die Bilanz ebenfalls positiv aus, wusste der Referent zu berichten. Die anschließende Diskussion zeigte, dass mit dem Thema der Veranstaltung ein Nerv bei den Besuchern getroffen wurde. Viele Pflegeanbieter zeigten sich interessiert.