BesT Bürgerengagement sichert Teilhabe

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Transkript:

Um was geht es im Projekt BesT Bürgerengangement sichert Teilhabe? Es geht einfach gesagt um gelebte Nachbarschaft. Menschen engagieren sich freiwillig an ihrem Wohnort oder auch in ihrem unmittelbaren persönlichen Umfeld. Wer zuhause nicht mehr allein klarkommt oder Unterstützung benötigt, kann so weiterhin am Leben draußen teilnehmen oder das Leben kommt zu ihm und ihr. Dies können z.b. hochbetagte Menschen sein, die gewisse Risiken haben, wenn sie sich alleine raus bewegen, aber auch Menschen, die chronisch oder psychisch krank sind. Insgesamt also Menschen aus unserer Nachbarschaft, die Unterstützung, Zuwendung und Abwechslung in ihrem Alltag brauchen. Was steht bei diesem Projekt im Vordergrund? Das Projekt unterstützt Kommunen, Initiativen, ambulante Pflegedienste oder auch Pflegestützpunkte und Mehrgenerationenhäuser, die in den nächsten zweieinhalb Jahren Betreuungsaktivitäten mit Freiwilligen für die häusliche Pflege aufbauen möchten. Es geht weniger um die reine Versorgung, sondern mehr darum, Lebensqualität für Menschen zu erhalten, die in ihrem alltäglichen Tun eingeschränkt sind, sie am sozialen Leben teilhaben zu lassen und für Anregung und Beistand zu sorgen eben Nachbarschaftlichkeit und gegenseitige Hilfe. Dadurch fühlen sich Betroffene sicherer und Risiken kann begegnet werden. Heute leben bereits mehr als 50% der älteren und hochbetagten Menschen alleine in einem Haushalt. Gerade bei Einschränkungen im Alltag und der Teilhabe am öffentlichen Leben haben sie den intensiven Wunsch, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben und dort zu leben, wo sie sich auskennen ohne Umzug und größere Veränderungen. Dazu braucht es ein tragfähiges Netz verschiedenster Aktivitäten in unmittelbarer Nähe, das mit professionellen Diensten in Verbindung steht. Es gibt bereits in einigen Gemeinden solche Seniorennetzwerke. Sie machen Angebote durch Freiwillige: dazu gehören etwa Wohnberatung, kleine technische Hilfen, ein Fahrdienst oder einfach ein Besuchsdienst, der erkennt, wenn sich der Zustand verschlechtert. Solche niederschwelligen Angebote sind für normale Dienstleister von Pflege finanziell kaum oder nur schwer abzudecken. Freiwillige haben auch einen anderen Zugang als Fachdienste. Niemand muss sein Gesicht verlieren, weil er auf andere angewiesen ist. Das Modellprojekt wird finanziert durch Mittel des Landes und Mittel der Pflegekassen (SGB XI, 45d). Das zeigt, dass Politik und Pflegekassen mittlerweile erkannt haben, dass wir neue Antworten brauchen, wenn Menschen sicher und selbstbestimmt zu Hause alt werden und auch dort sterben können sollen. Wer kam auf die Idee, dieses Modellprojekt zu starten und warum? Die Idee habe ich aufgrund meiner Erfahrungen in der Agentur Pflege engagiert entwickelt. Seit 2008 arbeitet die Agentur im Auftrag des Landesseniorenrates und des Sozialministeriums, um den Aufbau solcher Betreuungsaktivitäten bekannter zu machen und zu erleichtern. Wir haben jedoch festgestellt, dass noch nicht durchgedrungen ist, was mit der Förderung alles in Gang gesetzt werden kann. Mit BesT sollen einige Hürden, die es sonst bei der För-

derung und beim Aufbau gibt, abgebaut werden: so z.b. wenn Kommunen sich nicht finanziell engagieren können, oder wenn es an Ideen für konkrete Maßnahmen mangelt oder wenn mehr fachliche Ressourcen benötigt werden. Das Modellprojekt dient als Startsignal und bietet Anreize, sich auch bei geringen Ressourcen für einen Aufbau zu entscheiden. Gab es positive Rückmeldungen zu dieser Idee? Seit dem Start der Ausschreibung im November 2012 haben wir ca. 40 Anfragen aus ganz verschiedenen Umfeldern erhalten: Kommunen sind dabei, die ein Seniorennetzwerk aufbauen möchten. Es gibt Krankenpflegevereine und Altenhilfevereinigungen aus dem ländlichen Raum, die Maßnahmen entwickeln möchten für eine bessere Mobilität. Eine Hospizgruppe möchte ihre Unterstützung für Angehörige ausbauen, damit mehr Familien sich trauen, auch Sterbende zu Hause zu versorgen. Es gibt Städte und Regionen, die etwas tun wollen, damit Menschen mit Betreuungsbedarf, die isoliert leben, erreicht werden. Die interessierten Kommunen begrüßen bei diesem Projekt, dass nicht nur einzelne Ideen gefördert werden, sondern auch Strukturen weiterentwickelt werden können. BesT trifft ja meistens auf bereits vorhandene Angebote. Für die kommunalen Partner ist es wichtig, dass nicht nur neue Gruppen entstehen, sondern dass auch Zusammenarbeit mit anderen Akteuren vor Ort unterstützt wird. Nur so können Angebote tragfähig erweitert werden. Für viele kleinere Gemeinden ist dies noch kein Thema. Für Kommunen jedoch, die ein demografisches Konzept auf ihrer Agenda haben, bietet das Projekt gute Ressourcen, integrative Ansätze auszuprobieren und zu etablieren und Partner vor Ort ins Boot zu holen gerade auch in finanzieller Hinsicht. Trägern wie Krankenpflegevereinen oder z.b. Kirchengemeinden in Zusammenarbeit mit Sozialstationen oder Nachbarschaftshilfen bietet BesT finanzielle und fachliche Ressourcen für einen unterstützten Aufbau. Für wen ist dieses Projekt besonders interessant? Aus den jetzigen Bewerbungen kann ich drei typische Konstellationen erkennen: Kommunen, die schon weit fortgeschritten sind bei der Altenhilfeplanung oder nach einer Neuordnung und Weiterentwicklung schauen. Herkömmliche Altenzentren sind in die Jahre gekommen. Eine Neuausrichtung steht an: Es gibt neue Bedarfe und andere Zielgruppen. An dieser Stelle gibt es Interesse an neuen Strukturen. Auch in Bezug auf die demografische Entwicklung möchten Kommunen hier vorausschauend handeln. Dann gibt es Vereinigungen wie Bürger- und Krankenpflegevereine oder auch Mehrgenerationenhäuser, die sehr wohn- und lebensortbezogen arbeiten und neue Aufgaben suchen. Krankenpflegevereine stehen der Idee von BesT sehr nahe, sie sind heute in ländlichen Gebieten gute Partner für neue Entwicklungen, weil sie selbst keine Versorgungsleistung anbieten, aber viel zur Vernetzung und Bildung neuer Ideen beitragen können. Bei dieser Gruppe geht es oft um die Thematik, wie das Zusammenleben von Generationen bei Unterstützungsbedarf

unterstützt werden kann. Die dritte Gruppe sind eher klassische Träger. Das sind Wohlfahrtsverbände oder größere städtische Träger, die dediziert Stadtteilarbeit und Quartierskonzepte verfolgen, in denen es um die Ergänzung stationärer Einrichtungen oder um teilstationäre Einrichtungen geht. Wer kann daran teilnehmen? Im Prinzip Partner aus den drei oben genannten Bereichen dazu gehören Kommunen, Landkreise, Vereinigungen, Vereine, Bürgervereine aber auch Nachbarschaftshilfevereine, die bisher rein hauswirtschaftliche Dienste anbieten und die in neue Entwicklungen eintreten wollen. Wichtig ist uns, dass es Organisationen sind, die nicht einfach bestehende Angebote weiterführen, sondern zielgerichtet weitere Angebote aufbauen wollen. Das Modellprojekt ist auf 15 Orte begrenzt, von denen die Hälfte aus Regionen kommen sollte, in denen es noch keine oder nur wenige Angebote gibt, die durch 45d gefördert werden. Wie werden die Teilnehmer unterstützt? Die beteiligten Träger erhalten lokale Budgets von 800 pro Monat für 2,5 Jahre für die entstehenden Personalund Sachkosten. Damit können sie eigenständig Ideen angehen. Es gibt viel Gestaltungsfreiheit in der Vorgehensweise und in der Wahl der Schwerpunkte. Die einzigen Voraussetzungen: Die Maßnahmen müssen einen Beitrag leisten zu Betreuung und Lebensqualität in der Häuslichkeit und sie müssen sich an die beschriebenen Zielgruppen wenden. Um die Aktion vor Ort möglichst gut zu kommunizieren und so Interesse und Akzeptanz zu erhöhen, können die Projektpartner auf professionelle Öffentlichkeitsarbeit zurückgreifen. Zudem steht bei Bedarf fachliche Begleitung zur Verfügung. Das kann die Moderation von Veranstaltungen sein, Zukunftswerkstätten, Beratungsgespräche oder auch die Begleitung bei der Auswahl von passenden Partnern und Kooperationsmöglichkeiten vor Ort. Man ist also nicht allein unterwegs. Für die Projekte gibt es regelmäßigen Austausch. Eine Beteiligung für jeden Einzelnen soll so attraktiv wie möglich gestaltet werden. Die Koordination von BesT hat eine moderierende Funktion inne und unterstützt die Bewerber dabei, sich zu vernetzen und regionale Kooperationen einzugehen. Wie wird entschieden, welche Projektbewerbungen gefördert werden? Die Entscheidung trifft ein Projektbeirat, der aus Vertretern der kommunalen Landesverbände, der freien Wohlfahrtspflege, der Pflegekassen, des Sozialministeriums, des Landesseniorenrats und der Bürgerschaft besteht. Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl ist der Gesamtrahmen des Projektes. Er sollte auf kooperativer Planung basieren und kein einzelnes Angebot sein, das unabhängig von dem ist, was am Standort noch besteht. Auch der Innovationsfaktor ist entscheidend. Es muss nicht immer etwas Neues entwickelt werden, aber es sollte zumindest

eine Aktivität sein, die es in dieser Form am Standort noch nicht gibt. Auch die bereits angesprochene räumliche Verteilung ist ein Kriterium. Ganz wichtig ist für die Entscheidung auch, dass es für das Projektvorhaben einen klar definierten Träger gibt und weitere Partner ins Boot geholt werden können. So ruht die Umsetzung nicht nur auf einer Schulter. Was erwartet die ausgewählten Teilnehmer? Einen spannenden Prozess, hoffe ich, mit verschiedenartigen Ansätzen im Kreis von engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern, mit denen man sich regelmäßig austauschen kann. Aufmerksamkeit für das, was entsteht durch eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit. Wir wollen, dass andere davon profitieren können. Deshalb wird das Projekt evaluiert und die Erfahrungen werden dokumentiert. Die Standorte werden ihre Schritte präsentieren, damit ein Wissenstransfer in Gang kommt. Wir möchten zielorientiertes Arbeiten unterstützen. Die Entwicklung der Projektziele und die Verwaltung des Budgets wird für manchen Standort sicher eine Herausforderung: Was wird gebraucht, wird das Geld für Personal- oder Sachkosten ausgegeben, all diese Fragen erfordern Planung und eine projektorientierte Arbeitsweise. Wir geben natürlich Orientierung, aber die Vorgehensweise wird von den Standorten eigenständig entwickelt. Darüber hinaus erwartet die Standorte aber ganz sicher eine interessante und bunte Mischung aus Kommunen, Vereinen und Trägern, die in dieser Konstellation viel Anregung aus allen Richtungen bietet. Welche Möglichkeiten bietet BesT für unsere Zukunft? Wir hoffen, dass sich über BesT Ideen und Aktivitäten entwickeln, die zeigen, dass es nicht nur um Versorgung und Struktur geht, sondern lebendigen Alltag entstehen lassen, der die Beteiligten bereichert: Welches Potenzial in Unterstützungsformen steckt, die gemeinschaftlich getragen werden, wo fachliche Partner, Freiwilligeninitiativen und Nutzerinnen und Nutzer gemeinsam mehr vermögen, als in einer Dienstleistung des herkömmlichen Typs. Viele denken beim Thema Unterstützung als Erstes, dass sie pflegen müssen. Mit BesT wollen wir diese Denkhaltung aufbrechen und deutlich machen, dass es eher um einen Schritt zu mehr Lebensqualität durch aufmerksames, solidarisches Handeln geht: Ich trage dazu bei, dass jemand ein paar gute Stunden erlebt, wo er lachen kann, erfahren kann, Musik hören kann. Es geht um Kontakt und Begegnung mit anderen Generationen. In dieses Konzept passt jemand, der einen Platz im Auto für den Ausflug frei hat genauso, wie jemand, der gerne Briefe für andere schreibt. Um dies zu erreichen brauchen wir das Interesse einer breiten Öffentlichkeit, die darüber spricht, damit Berührungsängste abgebaut und die überzeugenden Beispiele auch für den eigenen Standort übernommen werden können. Auf diese Weise arbeitet jeder an einer tragfähigen Lösung für den demografischen Wandel und auch für seine eigene Zukunft mit.

Ist das BesT-Projekt also eine wertvolle Bereicherung für jeden einzelnen von uns? Ja eindeutig es geht letztlich ums Zusammenleben. Nicht im engen Sinn der Familie, sondern in Nachbarschaft und Quartier. Wir teilen Dinge, Ressourcen oder Zeit, dadurch entsteht eine neue Situation im Alltag, die bislang für beide Seiten so nicht existiert hat. Dadurch haben alle die Chance, sich vom herkömmlichen Hilfekonzept zu lösen, das oftmals falsche Vorstellungen weckt. Die demografische Entwicklung ist sowohl in gesellschaftlicher Hinsicht als auch politisch ein Thema, das wir nicht aus den Augen verlieren dürfen. In den letzten fünf Jahren ist schon viel passiert nur wie es weitergeht, ist noch nicht klar. Man muss heute anfangen, neue Formen der Unterstützung zu kreieren. BesT bietet den besten Einstieg dazu. An wen können Interessierte sich wenden? Auf der Webseite www.pflege-engagiert.de/best finden Sie ausführliche Informationen zum Projekt, zu Beispielen, die bereits umgesetzt wurden, die Ausschreibungs- und Bewerbungsunterlagen sowie alle Ansprechpartner, die Sie gerne beraten. Übrigens ganz wichtig: Die Bewerbungsfrist wurde auf vielseitigen Wunsch bis Ende Februar verlängert!

Leserkontakt: Karin Schwab, Dipl. Ingenieurin (FH) Telefon: 07022 / 244583 donnerstags von 9.00-12.00 und von 14.00-18.00 Uhr Iren Steiner, Dipl. Psychologin Telefon: 07023 / 741248 dienstags von 13.00-18.00 Uhr Adresse: E-Mail Webseite: Paritätisches Bildungswerk LV Baden-Württemberg Haußmannstr. 6, 70188 Stuttgart best@pflege-engagiert.de www.pflege-engagiert.de/best Pressekontakt: Constanze Link agentur2c - Link & Mai GbR Telefon: 07031 / 3097230 Adresse: Landhausstraße 20 71032 Böblingen E-Mail: Webseite: best@agentur2c.de www.agentur2c.de Weitere Informationen und hochauflösende Bilder für die Presse senden wir Ihnen gerne auf Anfrage zu. Zur Veröffentlichung, honorarfrei. Belegexemplar oder Hinweis erbeten. Anzahl Zeichen: 13.052 (inkl. Leerzeichen) Anzahl Wörter: 1.790