Bipolar-Koagulationssaugrohr n. BRINER HNO 124 11/2017-D
Bipolar-Koagulationssaugrohr n. BRINER Blutstillung bei Operationen der Nasennebenhöhlen und der anterioren Schädelbasis Fortschritte in der endoskopischen Operationstechnik erlauben heute die Durchführung von ausgedehnten Eingriffen im Bereich sämtlicher Nasennebenhöhlen und der anterioren Schädelbasis. Voraussetzung für ein sicheres Arbeiten ist ein möglichst blutleeres Operationsfeld. Dies erlaubt die präzise Darstellung der anatomischen Landmarken und dadurch ein sicheres Navigieren in dieser anatomisch komplexen Region. Ein möglichst blutleeres Operationsfeld kann erreicht werden durch eine präzise, gewebeschonende Operationstechnik, beispielsweise durch die Verwendung schneidender Instrumente. Unabdingbar ist aber auch die Kontrolle der größeren Blutgefäße der anatomischen Region, insbesondere der Äste der A. sphenopalatina und der A. ethmoidalis anterior. Eine effiziente Methode zur Beherrschung von Blutungen aus diesen Arterien ist die monopolare oder bipolare Koagulation dieser Gefäße durch Hochfrequenzstrom. Die Koagulation von größeren Arterien im Bereich der Nasennebenhöhlen und der anterioren Schädelbasis stellt jedoch eine Herausforderung dar, einerseits durch die anatomisch bedingten engen Platzverhältnisse, andererseits durch die unmittelbare Nähe zu den empfindlichen Nachbarorganen, der Orbita und dem Hirn. Hier besteht die Gefahr einer Schädigung der benachbarten Strukturen, beispielsweise durch fließenden Strom bei monopolarer Koagulation oder durch Hitze bei unpräziser bipolarer Koagulation. Wenn möglich sollte zur Blutstillung im Bereich der Nasennebenhöhlen und der anterioren Schädelbasis die bipolare Koagulationstechnik ver wendet werden. Im Gegensatz zur monopolaren Technik fließt hier der Hochfrequenzstrom nur zwischen den Polen des bipolaren Koagulations instrumentes und nicht über die gesamte anatomische Umgebung von der Elektrode am Körper zum Pol des monopolaren Instrumentes. Die bipolare Koagulation ermöglicht daher eine präzisere Applikation der Energie und vermindert so das Risiko einer Schädigung des umgebenden Gewebes. Die am häufigsten eingesetzten bipolaren Koagulationsinstrumente sind bipolare Pinzetten oder Zangen. Abb. 1: Die Elektroden der konventionellen bipolaren Koagulationspinzette werden durch die engen anatomischen Verhältnisse im Bereich der Vorderwand des Sinus sphenoidalis zusammengedrückt. Dies erschwert oder macht den Einsatz dieses Instrumentes zur bipolaren Koagulation unmöglich. 2
Aufgrund der anatomisch engen Ver hältnisse ist deren Einsatz aber manchmal nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. So ist beispielsweise der Einsatz von bipolaren Koagulationspinzetten zur Koagulation des septalen Astes der A. sphenoplatina an der Sphenoidvorderwand häufig unmöglich, da die beiden Spitzen der Pinzette durch das Nasenseptum und die mittlere Nasenmuschel zusammengedrückt werden. Auch die Koagulation der A. ethmoidalis anterior am Dach des Ethmoides ist mit der bipolaren Pinzette oft nicht möglich. Das Bedürfnis nach einer effizienten bipolaren Koagulation auch bei engen Platzverhältnissen führte zur Entwicklung eines Instrumentes mit fixem Abstand der Elektroden und integriertem Saugrohr, dem Bipolar- Koagulationssaugrohr n. BRINER. Bipolar-Koagulationssaugrohr n. BRINER Das Funktionsprinzip des Bipolar-Koagulationssaugrohrs n. BRINER ist die Koagulation durch Hochfrequenzstrom über zwei Elektroden, welche einen fixen Abstand aufweisen. Diese können durch die anatomische Umgebung nicht zusammengedrückt werden und funktionieren daher auch bei engen Platzverhältnissen, beispielsweise an der Vorderwand des Sphenoides. Die Elektroden sind ausreichend groß dimensioniert, was eine Koagulation größerer Gefäße erlaubt. Das integrierte Saugrohr ermöglicht das Absaugen des Blutes zwischen den Elektroden. Dies führt zu einer guten Sicht auf die zu koagulierende Stelle und erhöht die Effizienz der Koagulation. Das Design des Bipolar-Koagulationssaugrohrs n. BRINER entspricht weitgehend dem Design der konventionellen Saugrohre für die Nebenhöhlenchirurgie. Es erfordert daher keine besondere Gewöhnungsphase für den Chirurgen. Das Bipolar-Koagulationssaugrohr n. BRINER besitzt keine beweglichen Teile, was Zuverlässigkeit gewährleistet und die Reinigung und Pflege erleichtert. Dr. med. Hans Rudolf Briner, Klinischer Dozent ORL-Zentrum Klinik Hirslanden, Zürich 3
Einsatz des Bipolar-Koagulationssaugrohres n. BRINER Fallbeispiel 1 Fallbeispiel 2 Abb. 2: Blutung aus Ast der A. sphenopalatina am dorsalen Rand der Sinusotomie des linken Sinus maxillaris Abb. 5: Blutung aus septalem Ast der A. spheno palatina an der Vorderwand des sinus sphenoidalis links Abb. 3: Koagulation durch bipolaren Saugkoagulator Abb. 6: Bipolare Koagulation des septalen Astes der A. sphenopalatina Abb. 4: Ansicht nach bipolarer Koagulation Abb. 7: Status nach bipolarer Koagulation 4
Besondere Merkmale: Präzise bipolare Koagulation Fixer Abstand der Elektroden erlaubt Koagulation auch bei engen anatomischen Verhältnissen Integriertes Saugrohr führt zu besserer Sicht und effizienterer Koagulation Ergonomisch optimales Design analog zu konventionellen Saugrohren Einfaches Instrument ohne bewegliche Teile Einsatzbereich: Blutstillung bei Eingriffen im Bereich der Nasennebenhöhlen und der anterioren Schädelbasis Besonders geeignet bei Blutungen größerer arterieller Gefäße: Äste der A. sphenopalatina, A. ethmoidalis anterior Hervorragend zu verwenden bei engen anatomischen Verhältnissen 5
Instrumentarium 839330 839320 839330 Bipolar-Koagulationssaugrohr n. BRINER, kniegebogen, isoliert, Länge der Elektroden 3,5 mm, mit Unterbrecherloch, außen Ø 4,5 mm, Nutzlänge 11 cm, zur Verwendung mit Bipolar-Hochfrequenzkabel 847000 oder 847000 A/E/M/V 839320 Bipolar-Koagulationssaugrohr n. BRINER, nach oben gebogen, isoliert, Länge der Elektroden 3,2 mm, mit Unterbrecherloch, außen Ø 3,5 mm, Nutzlänge 16 cm, zur Verwendung mit Bipolar-Hochfrequenzkabel 847000 oder 847000 A/E/M/V Bipolare Hochfrequenzkabel 847000 E Bipolar-Hochfrequenzkabel, Länge 300 cm, für AUTOCON II 400 SCB- Systeme (111, 113, 115, 122, 125), AUTOCON II 200, AUTOCON II 80, Koagulatoren 26021 B/C/D, 860021 B/C/D, 27810 B/C/D, 28810 B/C/D, AUTOCON Systeme (50, 200, 350), Erbe Koagulator, T und ICC-Serie und bipolare Koagulationspinzetten 847000 Bipolar-Hochfrequenzkabel, mit 2x 4 mm-bananenstecker für KARL STORZ Koagulator 26020 XA/XB für KARL STORZ bipolare Koagulationspinzetten, Länge 300 cm 847000 A Bipolar-Hochfrequenzkabel, Länge 300 cm, für Koagulatoren 26020 XA/ XB, Bircher, Bovie, Keymed, Mallis, Valleylab, Neomed, Bard und bipolare Koagulationspinzetten 847000 M Bipolar-Hochfrequenzkabel, Länge 300 cm, für AUTOCON Systeme (50, 200, 400), Martin-Koagulator, Berchtold-Koagulator, Aesculap-Koagulator (neueste Bauart) und bipolare Koagulationspinzetten 847000 V Bipolar-Hochfrequenzkabel, Länge 300 cm, für AUTOCON II 400 SCB- Systeme (Reihe 112, 114, 116, 122, 125), Valleylab-Koagulator und bipolare Koagulationspinzetten 6
Notizen Es wird empfohlen, vor der Verwendung die Eignung der Produkte für den geplanten Eingriff zu überprüfen. 7
KARL STORZ SE & Co. KG Dr.-Karl-Storz-Straße 34, 78532 Tuttlingen/Germany Postfach 230, 78503 Tuttlingen/Germany Telefon: +49 (0)7461 708-0 Telefax: +49 (0)7461 708-105 E-Mail: info@karlstorz.com www.karlstorz.com 96052108 HNO 124 3.1 11/2017/EW-D