5 Schaf- und Ziegenzucht

Ähnliche Dokumente
Zuchtreport Schaf- und Ziegenzucht

5 Schaf- und Ziegenzucht

Schaf- und Ziegenzucht

Tabelle 5.1 Entwicklung der Schafbestände in Mecklenburg-Vorpommern. Kategorie Viehzählung 1) Entwicklung % :02 03:91

Schaf- und Ziegenzucht

SCHÄTZRICHTLINIEN DES LANDES HESSEN ZUR ERMITTLUNG DES GEMEINEN WERTES VON SCHAFEN UND ZIEGEN STAND 20. NOVEMBER 2009

Jahresbericht. - Kurzfassung - der Leistungsprüfung für Schafe Landesanstalt für Landwirtschaft Forsten und Gartenbau

Züchten statt scheren

Anlagen zur Zuchtbuchordnung

Nutzung des Ultraschalls in der Leistungsprüfung von Schafen

Jahresbericht Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen und Lippe e. V. Nevinghoff 40, Münster

Schafzucht. Einfluss von Temperatur und Niederschlägen auf die Ausrichtung der Schafproduktion

Österreichs Schaf- und Ziegenzucht in Zahlen

Schafe in der Kulturlandschaft Schafe

Zum Kontroll- und Beratungsring Lämmermast. Ökonomie der Schafhaltung in Sachsen-Anhalt und Berlin/Brandenburg - Wirtschaftsjahr 2014/15

Jahresbericht Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen und Lippe e. V. Nevinghoff 40, Münster

Stationsprüfbericht Schafe Grimma, September Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.v. Auswertung des Zuchtjahres 2012

Jahresbericht Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen und Lippe e. V. Nevinghoff 40, Münster

Die Wirtschaftlichkeit der schweren Lämmermast Symposium Forschung und Partner für die Landwirtschaft. Marie-Theres Maurer

Jahresbericht Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen und Lippe e. V. Nevinghoff 40, Münster

Haltung von Schafen und Ziegen

Ökologische Schaf- und Ziegenhaltung in Deutschland

Zuchtbericht Ingolstadt, Dr. Christian Mendel. Arbeitsgruppe Schafe

Effizienz der Fleischproduktion von Schafen in Abhängigkeit von Rasse und Ration

Die Entwicklung der Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern

Stanislaus von Korn Schafe in Koppel- und Hütehaltung

Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern

Flächenentwicklung in Nordrhein-Westfalen Berichtsjahr 2015

Übersicht zur Schafhaltung in Brandenburg

Triesdorfer Schafstag 2016 Schafreport Baden Württemberg 2015

4.2. Die Agrarstruktur in der EU

Jahresbericht Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen und Lippe e. V. Nevinghoff 40, Münster

Jahresbericht Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen und Lippe e. V. Nevinghoff 40, Münster

Wirtschaftliche Überlegungen zur Produktion von Lämmern, Schaf- und Ziegenmilch

Ziegenzucht und -haltung

Zuchtbericht Schafzüchtervereinigung NRW Zuchtjahr 2015/2016

Zuchtbericht Schafzüchtervereinigung NRW Zuchtjahr 2014/2015

Schweinereport Ergebnisse. der Betriebszweige Ferkelerzeugung und Schweinemast. Kontakt:

BIOKREISHOF ALOIS DABERGER

Landesverband Thüringer Ziegenzüchter e.v. Zuchtbericht Arno Rudolph, TLL. Mühlberg, den

Wirtschaftliche Aspekte der Zuchtarbeit in Österreich Josef HAMBRUSCH und Leopold KIRNER

Einfluss eiweißreduzierter Fütterung auf die Mast- und Schlachtleistung bei Lämmern. Versuchsbericht

Schweinereport Ergebnisse. der Betriebszweige. Ferkelerzeugung und Schweinemast in Schleswig-Holstein. Kontakt: 04642/

Lammfleischerzeugung im ökologischen Landbau

Stationsprüfbericht Schafe 2013

Stationsprüfbericht Schaf 2010

Ausfüllanleitung zur Ohrmarkenliste (OM-Liste) im Bestandsregister für Schafe/Ziegen

Lämmer mit Rapsschrot mästen

Die Wirtschaftlichkeit von Mehrfachgebrauchskreuzungen in der Lämmermast

Moderhinke-Empfindlichkeit und Therapie bei unterschiedlichen Fleischschafrassen

Grundfuttersituation in den Schafherden des Kontroll- und Beratungsringes Lämmermast

Jahresbericht Landesverband der Ziegenzüchter für Westfalen und Lippe e. V. Nevinghoff 40, Münster

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode

Stand 11/2014. Allgemeines. Mutterkuhhaltung bis zum Absetzen der Kälber

Hi-Land setzt sich für die Erhaltung seltener Tierrassen ein. Auf vier Hi-Land-Betrieben bekommen diese eine Chance zu überleben:

Zuchtbericht der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht

Cor de la Bryère (SF) Tabelle (Holst) Aldato (Holst) Zorka (Holst) Alunit (Meckl.) Demone II (Meckl.) Sendbote (Meckl.) Falkenjagd H 765/67 R

Wirtschaftlichkeit von Milchleistung, Kraftfuttermenge und Weideumfang in Öko-Betrieben 2004/05 bis 2008/2009

Einflussfaktoren für eine rentable Mutterkuhhaltung

Wie lange sollte eine Kuh leben? Untersuchungen zur Nutzungsdauer und Lebensleistung bei Deutschen Holstein Kühen

Land- und forstwirtschaftliche Gesamtrechnung 2014

Fütterung von Mutterschafen Versuchsergebnisse aus Iden

Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft. Einfluss der Aufzuchtintensität auf die Lebensleistung und Nutzungsdauer von Milchkühen

Bedrohte Rasse. Zackelschaf. Bedrohte Rasse. Waldschaf. Kärntner Brillenschaf. Bedrohte Rasse. Gehörnte Heidschnucke. Ausländische Rasse

Informationen zur Eigenleistungsprüfung von Fleischrind-Jungbullen auf Station in der MPA Laage (Stand )

Was bringt uns die neue BLUP-Zuchtwertschätzung in der Schafzucht?

Wirtschaftlichkeit von Weidehaltung, Kraftfuttermenge und Milchleistung auf Öko-Betrieben

Arbeitsblätter: Buchführungsauswertung und Betriebsvergleiche im ökologischen Landbau

Zuchtbericht der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht

Zuchtbuchordnung des Hessischen Verbandes für Schafzucht und haltung e.v.

Ergebnisse Gewichte und Gewichtsentwicklung von Rotwild in Gattern

Schweinereport Ergebnisse der Betriebszweige Ferkelerzeugung und Schweinemast. Kontakt:

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode Aktuelle Situation der Tierproduktion in Mecklenburg-Vorpommern

Jahresbericht. der Leistungsprüfung für Schafe Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Schweinereport 2012 Ferkelerzeugung in Schleswig-Holstein im Wirtschaftsjahr 2011/12

Zuchtwertschätzung das neue Handwerkzeug für Schafzüchter

An welchen Schrauben können wir drehen? Ergebnisse aus einer Betriebszweigauswertung von 8 Milchziegenbetrieben aus Süddeutschland und Österreich

Analyse der Wirtschaftlichkeit in schafhaltenden Betrieben Sachsen-Anhalts

Was mästet besser - geschrotet, gequetscht oder ganze Körner?

Ökologischer Zuchtwert Schwäbisch Hällisches Schwein

Vergleich der Schweinemast in Stallungen konventioneller und alternativer Bauweise

Zuchtbericht Schafzüchtervereinigung NRW Zuchtjahr 2016/2017

n Schafe n Ziegen für Wohnanschrift: I Betriebsanschrift: Bestandsregister Produktionsrichtung: Milch Fleisch Betrieb: Bewirtschafter ab dem Jahr:

Starke Zunahme der Anbieter in Berlin: Anzahl der Hotels, Kongresszentren, Locations

Mehr Ruhe für Hochleistende

Landwirtschaftliche Grundstückspreise und Bodenmarkt 2017 * Verkäufe landwirtschaftlicher Grundstücke in Deutschland

Zuchtbuchordnung (ZBO)

STALLREGISTER FÜR SCHAFE UND ZIEGEN

LANDWIRTSCHAFT UND WEINBAU

Amt der Oö. Landesregierung Direktion Präsidium Information der Abt. Statistik. Agrarstrukturerhebung 2010 Erste Ergebnisse

Zufriedene Tiere. Inhabergeführter Bauernhof. Regionaler Direktvertrieb. Erstklassiges Fleisch

Niedersächsischer Landtag 14. Wahlperiode Drucksache 14/2386. Kleine Anfrage mit Antwort

Rentabilität der Schafhaltung Dr. Florian Wagner, Rübgarten

Landwirtschaftliche Grundstückspreise und Bodenmarkt 2015

Verkäufe von Agrarland in Schweden 2013

Einfluss der Milchleistungssteigerung in den letzten 10 Jahren auf die Nut- zungsdauer und Lebensleistung der Milchkühe in Thüringen

Gliederung Vergleich ökologische und konventionelle Produktion Deutschland Niedersachsen - Milch Ost-Deutschland Milch

Transkript:

5 Schaf und Ziegenzucht Entwicklung der Schaf und Ziegenzucht und haltung Der Schafbestand in MecklenburgVorpommern weist laut Viehzählung vom Mai 2009 einen Rückgang um 5,1% zum Vorjahr aus und ist mit 99.000 Tieren seit dem Jahr 2000 erstmals wieder unter 100.000 Tieren. Die Anzahl Mutterschafe verringerte sich zum Stichtag um 6,0% und Lämmer und Schafe unter einem Jahr um 4,7%. Der Bestand an Böcken zur Zucht ist um 200 Tiere zurückgegangen. Hammel und übrige Schafe wurden 500 Tiere mehr gehalten (Tabelle 5.1). Tabelle 5.1 Entwicklung der Schafbestände in MecklenburgVorpommern Kategorie Viehzählung Monat Mai Entwicklung % 1999 2007 2008 2009 1) 09:08 09:99 Lämmer und Schafe unter 1 Jahr 32.097 41.600 40.100 38.200 95,3 119,0 weibl. Schafe zur Zucht 59.303 61.700 61.400 57.700 94,0 97,3 Böcke zur Zucht 1.142 1.600 1.800 1.600 88,9 140,1 Hammel und übrige Schafe 1.128 800 1.000 1.500 150,0 133,0 Schafe gesamt 93.670 105.600 104.300 99.000 94,9 105,7 Quelle: Statistisches Landesamt Rundungswerte 1) Vorläufiges Ergebnis Die Mitgliederzahl im Landesschaf und Ziegenzuchtverband ist mit 264 Mitgliedern leicht zurückgegangen. Die Anzahl der in den Mitgliedsbetrieben gehaltenen Mutterschafe verringerte sich um 821 Tiere (Tabelle 5.2). Die Anzahl der Herdbuchbestände ist um 5 angestiegen. Es wurden 83 Herdbuchtiere weniger als im Vorjahr gezählt. Das bedeutet, dass die Bestände kleiner geworden sind. Per 31.12.09 wurden insgesamt 4.323 Herdbuchtiere (Schafe und Ziegen) registriert. Tabelle 5.2 Mitgliederzahl und Herdbuchbestände im Landesschaf und Ziegenzuchtverband 2007 2008 2009 Mitgliederzahl 255 267 264 gehaltene Muttertiere ca. 35.280 ca. 36.783 ca. 35.962 Zahl der Herdbuchbestände 132 132 137 Herdbuchtiere gesamt 4742 4406 4323 davon Herdbuchzuchtböcke 250 279 274 davon Herdbuchmuttertiere 4492 4130 4049 Bei den Fleischschafrassen Schwarzköpfiges Fleischschaf, Ile de France, Weißköpfiges Fleischschaf, Charollais, Dorper und dem Ostfriesischen Milchschaf sind die Bestände angestiegen. Die Rassen Blauköpfiges Fleischschaf und Texel sind nicht mehr als Herdbuchtiere im Verband registriert. Die Landschafrassen, mit Ausnahme des Rauhwolligen Pommerschen Landschafes erreichen die Anzahl der Herdbuchtiere des Vorjahres. Bei den Rauhwolligen Pommerschen Landschafen ist ein Bestandsrückgang von 18,5% zu verzeichnen. 35 Herdbuchtiere mehr als im Vorjahr sind in den 4 bestehenden Herden des Kamerunschafes registriert. Der Bestand an Herdbuchziegen ist 2009 wiederum um 123 Tiere angestiegen. Maßgeblichen Anteil daran haben die Burenziege und die Weiße Deutsche Edelziege (Tabelle 5.3). 1

Tabelle 5.3 Herdbuchbestände nach Rassen Rasse Anzahl Herden Herdbuchtiere 2008 2009 2008 2009 Schwarzköpfiges Fleischschaf 11 12 1.350 1.389 Suffolk 11 12 201 195 Ile de France 2 3 88 103 Weißköpfiges Fleischschaf 1 2 5 11 Charollais 1 1 31 49 Blauköpfiges Fleischschaf 2 6 Dorper 2 2 50 74 Ostfriesisches Milchschaf (weiß) 3 3 31 40 Ostfriesisches Milchschaf (schwarz) 2 2 82 78 Rauhwolliges Pommersches Landschaf 50 45 1.910 1.558 Skudde 7 8 55 54 Gotlandschaf 2 3 33 27 Coburger Fuchsschaf 4 4 40 31 Shropshire 1 3 18 29 Jakobschaf 7 7 99 100 SoaySchaf 1 1 6 6 Weiße hornlose Heidschnucke 1 1 6 6 Zackelschaf 1 2 Ouessantschaf 3 3 20 26 Graue Gehörnte Heidschnucke 2 1 36 28 Walachenschaf 1 2 9 19 Waliser Landschaf 1 3 Kamerunschaf 4 4 27 62 KerryHill 1 1 3 10 Black Welsh Mountain 1 1 7 11 Herdbuchschafbestand gesamt 121 122 4.115 3.909 Weiße Deutsche Edelziege 1 3 47 73 Bunte Deutsche Edelziege 2 1 9 9 Burenziege 5 7 160 255 Toggenburger Ziege 1 2 66 69 Thüringer Wald Ziege 1 1 9 3 Anglo Nubier Ziege 1 1 3 5 Herdbuchziegenbestand gesamt 11 15 291 414 Tabelle 5.4 Herdbuchbestand des Rauhwolligen Pommerschen Landschafes Tierbestand 2006 2007 2008 2009 Mutterschafe 1.353 1559 1313 1170 weibliche Jungschafe über 1 Jahr 532 633 470 303 Zuchtböcke 119 119 127 85 Bestand insgesamt 2.004 2311 1910 1558 Der Zuchttierbestand bei der einzigen in MecklenburgVorpommern heimischen Schafrasse, dem Rauhwolligen Pommerschen Landschaf, ist wie bereits im Vorjahr um ca. 18 % zurückgegangen (Tabelle 5.4). 5 Züchter haben 2009 die Herdbuchhal 2

tung dieser Rasse aufgegeben. Die Ursachen dafür sind neben den schlechteren Absatzbedingungen auch in den veränderten Fördermöglichkeiten dieser als genetische Ressource eingestuften Landschafrasse zu suchen. Leistungsprüfungen Feldprüfungen Die Ergebnisse der bei Schafen und Ziegen durchgeführten Leistungsprüfungen in den Betrieben im Rahmen der Feldprüfung sind aus den Tabellen 5.5 bis 5.17 ersichtlich. Feldleistungsprüfungen werden nach den bestehenden Verbandsrichtlinien für folgende Leistungsmerkmale durchgeführt: Zunahmeleistung männlicher und weiblicher Nachkommen; Bewertung der Wollqualität, des Exterieurs und der Bemuskelung Milchleistungsprüfung und Bewertung des Euters für Milchschafe und Milchziegen, Fruchtbarkeitsleistungen. Es wurden 570 Bocklämmer im Alter von durchschnittlich 50 und 110 Lebenstagen gewogen, das sind 36 Tiere weniger als im Vorjahr. Das Leistungsniveau der geprüften Tiere (konventionell) ist bei den Prüftagszunahmen um 25 g und bei den Lebenstagszunahmen um 65 g gesunken. Das beste Ergebnis erreichten die 310 geprüften Schwarzköpfigen Fleischschafe mit 437 g Lebenstagzunahmen (LTZ). Die Burenziegen wiesen LTZ von 255 g nach (Tabelle 5.5). Tabelle 5.5 Ergebnisse der Eigenleistungsprüfung von Bocklämmern Feldprüfung Prüftagszunahmzunahme Lebenstags Rasse Anzahl Tiere g g 2008 2009 2008 2009 2008 2009 Schwarzköpfiges Fleischschaf 399 310 561 540 472 437 Suffolk 60 46 340 321 367 342 Ile de France 8 1 212 300 260 406 Weißköpfiges Fleischschaf 3 146 301 Charollais 5 15 286 271 326 313 Dorper 11 191 209 Burenziege 71 68 245 291 252 255 insgesamt (konventionell) 546 451 486 461 427 362 Schwarzköpfiges Fleischschaf (ökologisch) 60 119 138 175 264 253 gesamt geprüfte Tiere 606 570 3

In der Tabelle 5.6 werden die Ergebnisse der Eigenleistungsprüfung für 677 weibliche Lämmer in der Feldprüfung dargestellt. Der Vergleich zu den männlichen Probanden bei gleichen Stallbedingungen zeigt, dass die Bocklämmer 40 g höhere Lebenstagszunahmen erreichten. Bei den weiblichen Tieren wurden 40 Tiere weniger als im Vorjahr geprüft. Das beste Ergebnis wiesen die Schwarzköpfigen Fleischschafe mit einer Lebenstagszunahme von 372 g auf. Die Leistungsprüfungsergebnisse der weiblichen Tiere bilden die Grundlage für die Reproduktion der Zuchttierbestände. Die Anzahl der geprüften Tiere der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf aus ökologischer Haltung wurde sowohl bei den männlichen, als auch bei den weiblichen Tieren zum Vorjahr fast verdoppelt. Das Leistungsniveau, gemessen an der Prüftagszunahme, wurde um ca. 27 % bei den männlichen bzw. 41 % bei den weiblichen Tieren verbessert. Tabelle 5.6 Ergebnisse der Eigenleistungsprüfung von weiblichen Lämmern Feldprüfung Rasse Anzahl Tiere Prüftagszunahme g Lebenstagzunahme g 2008 2009 2008 2009 2008 2009 Schwarzköpfiges Fleischschaf 396 346 421 414 399 372 Suffolk 83 70 274 260 310 284 Ile de France 38 22 317 113 286 218 Weißköpfiges Fleischschaf 4 2 135 296 255 288 Charollais 8 23 231 238 344 293 Dorper 20 135 181 Burenziege 112 71 208 188 226 199 insgesamt (konventionell) 641 554 354 336 349 322 Schwarzköpfiges Fleischschaf (ökologisch) 76 123 110 155 238 236 gesamt geprüfte Tiere 717 677 Neben den Tageszunahmen spielen bei der Selektion die Beurteilungen der Wolle, des Exterieurs und der Bemuskelung eine Rolle. Für die weiblichen Zuchttiere wurden die Ergebnisse der Intensivrassen in Tabelle 5.7 und für die Landschafrassen in Tabelle 5.8 zusammengefasst. Die Note 1 bedeutet eine sehr schlechte, die Note 9 eine ausgezeichnete Merkmalsausprägung. Bei den weiblichen Intensivrassen wurden 81 Tiere mehr ins Herdbuch aufgenommen als im Vorjahr, hauptsächlich wurden bei den Schwarzköpfigen Fleischschafen und bei den Burenziegen mehr Herdbuchanwärter vorgestellt. Bei den Landschafrassen (ohne RPL) wurden 7 Tiere mehr als 2008 ins Herdbuch aufgenommen. Die Lämmer des Jahrgangs 2009 haben sowohl bei den Intensiv, als auch bei den Landschafrassen die gute Qualität des Vorjahres in den genannten Merkmalen bestätigt und übertroffen. 4

Tabelle 5.7 Bewertung von weiblichen Zuchttieren Intensivrassen Rasse Anzahl x Noten (1 9) Tiere WQ 1) ä. E. 2) Bemuskelung 2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009 SKF 3) 244 296 7,00 7,13 7,00 7,24 7,20 7,26 WKF 4) 3 1 7,30 8,00 7,70 7,00 7,30 8,00 Suffolk 51 35 7,10 7,20 7,30 7,60 7,40 7,66 Ile de France 28 26 7,10 7,27 7,10 7,04 7,40 7,08 Charollais 5 17 7,20 7,47 8,00 7,71 8,00 7,88 Dorper 9 28 7,30 6,86 7,40 7,32 OM 5) weiß 6 14 6,80 7,42 7,00 7,35 7,20 7,07 OM 5) schwarz 25 17 7,10 7,23 7,30 6,82 7,10 6,70 ANZ 6) 1 2 7,00 8,00 7,00 7,00 BDE 7) 2 3 7,50 7,66 WDE 8) 20 16 7,10 7,43 TOZ 9) 32 23 7,00 7,30 Burenziege 73 105 7,00 7,11 7,39 7,43 TWZ 10) 3 0 6,66 0 Gesamt 502 583 1) Wollqualität; 2) äußere Erscheinung; 3) Schwarzköpfiges Fleischschaf; 4) Weißköpfiges Fleischschaf; 5) Ostfriesisches Milchschaf; 6) Anglo Nubier Ziege; 7) Bunte Deutsche Edelziege; 8) Weiße Deutsche Edelziege; 9) Toggenburger Ziege; 10) Thüringer Wald Ziege Tabelle 5.8 Bewertung von weiblichen Zuchttieren Landschafe (ohne Rauhwollige Pommersche Landschafe) Rasse Anzahl Tiere x Noten WQ 1) ä. E. 2) Bemuskelung 2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009 Skudde 10 5 7,30 7,20 6,80 6,80 Gotlandschaf 8 18 7,10 7,06 7,50 7,33 Jakobschaf 18 34 7,20 7,35 7,30 7,29 Fuchsschaf 19 5 7,50 7,60 7,50 7,60 7,00 7,40 Shropshire 8 18 6,90 7,33 7,00 7,33 7,30 7,22 GGH 3) 13 7,20 7,20 Walachenschaf 5 7 7,20 7,29 6,60 6,86 Soayschaf 1 4 8,00 6,50 8,00 6,75 Kamerunschaf 18 15 7,20 7,67 7,10 7,60 Ouessantschaf 9 5 7,40 7,60 7,20 6,80 Kerry Hill 2 8,00 7,50 7,50 BWM 4) 3 7,33 7,67 Gesamt 109 116 1) WQ Wollqualität; 2) äußere Erscheinung; 3) Graue Gehörnte Heidschnucke; 4) Black Welsh Mountain 5

Tabelle 5.9 Leistungsprüfung der Rauhwolligen Pommerschen Landschafe ME 2006 2007 2008 2009 weibliche Jungschafe aufgetrieben St. 547 643 489 312 Herdbuchaufnahme St. 532 633 470 303 Bwkl. I, II % 97,7 96,8 98,3 95,7 Wollfarbe blau % 16,0 12,9 16,6 16,8 blau/grau % 17,8 13,0 17,4 14,9 grau/blau % 26,9 31,1 30,0 25,7 grau % 39,3 43,0 36,0 42,6 Wollqualitätsnote 6,92 6,89 6,95 7,17 äußere Erscheinung 6,96 6,88 6,96 7,01 Jährlingsböcke vorgestellt St. 41 44 27 26 gekört St. 37 41 25 25 Lebendmasse kg 61,2 65,3 64,8 66,3 Stapellänge mm 62,4 56,0 66,1 65,7 Wollfarbe blau % 27,1 24,4 12,0 28,0 blau/grau % 21,6 22,0 16,0 20,0 grau/blau % 18,9 21,9 36,0 24,0 grau % 32,4 31,7 36,0 28,0 Wollqualitätsnote 7,00 7,14 7,24 7,36 äußere Erscheinung 6,89 7,12 7,16 7,16 Bei den Rauhwolligen Pommerschen Landschafen wurden mit 312 aufgetriebenen weiblichen Jungschafen 64 % und mit 26 vorgestellten Jährlingsböcken 96 % der Tierzahlen von 2008 erreicht. Von den vorgestellten weiblichen Tieren wurden 97 % in das Herdbuch aufgenommen und von den vorgestellten Jährlingsböcken wurden 25 gekört. In der Tendenz bestätigten sich die Wollfarben grau/blau und grau, die insgesamt 68 % bei den weiblichen Jungschafen und 52 % bei den Jungböcken ausmachten. In den letzten zwei Jahren gingen mit den Herdbuchbeständen auch die Anzahl der durchgeführten Feldleistungsprüfungen zurück. Unabhängig davon bestätigte sich die Qualität der vorgestellten Tiere und sicherte, dass die Bestände des Rauhwolligen Pommerschen Landschafes mit hochwertigen Zutretern und Zuchtböcken reproduziert werden können (Tabelle 5.9). Die bei der Körveranstaltung im August 2009 in Drigge ermittelten Lebendgewichte der 17 gekörten Jährlingsböcke lagen im Mittel bei 66,3 kg (57,4 79,6 kg). 6

Tabelle 5.10 Körungen von Böcken 2009 Rasse vorgestellt Stück gekört Stück % WQ 1) ä.e. 2) Bem. Schwarzköpfiges Fleischschaf 53 52 98,1 7,50 7,40 7,76 Suffolk 17 17 100,0 7,12 7,41 7,71 Ile de France 12 12 100,0 7,50 7,33 7,50 Weißköpfiges Fleischschaf 2 2 100,0 7,50 7,00 7,50 Charollais 4 4 100,0 7,50 7,25 7,75 Dorper 3 3 100,0 7,33 7,67 Rauhwolliges Pommersches Landschaf 26 25 96,2 7,36 7,16 Shropshire 3 3 100,0 7,33 7,33 7,00 Jakobschaf 8 7 87,5 7,14 7,14 Gotlandschaf 3 3 100,0 8,00 8,00 Soayschaf 1 1 100,0 6,00 6,00 Kamerunschaf 6 6 100,0 7,67 7,67 Ostfriesisches Milchschaf schwarz 3 3 100,0 7,33 7,67 7,67 Weiße Deutsche Edelziege 1 1 100,0 7,00 Toggenburger Ziege 3 3 100,0 7,33 Burenziege 17 16 94,1 6,75 7,31 Insgesamt 162 158 97,5 1) Wollqualität, 2) äußere Erscheinung Der Körkommission sind insgesamt 162 Böcke vorgestellt worden, von denen 158 gekört wurden (Tabelle 5.10). 2009 fand die ElitebockAuktion für die Fleischschafrassen Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk in Dettelbach/Bayern statt (Tabelle 5.11). Der Züchter Harald Hesse, Groß Grabow, stellte den Reservesieger und den Ic Preisträger der jüngsten Altersklasse, sowie den Reservewollsieger bei den Schwarzköpfigen Fleischschafen. Die Bocknachzuchtsammlung aus Groß Grabow (drei Söhne des Bockes MV KS 51006) belegte einen Ic Preis. Tabelle 5.11 Ergebnisse der Züchter aus MV auf Elite Auktionen Rasse/ Kategorie 2008 2009 Schwarzköpfiges Fleischschaf vorgestellte Böcke 6 5 verkaufte Böcke 4 5 Durchschnittspreis ( ) 612,50 860,00 7

Für die Milchleistungsprüfung der Ostfriesischen Milchschafe konnten Proben von 53 Tieren ausgewertet werden. Die Leistungen der einzelnen Betriebe sind unterschiedlich, in Abhängigkeit von den Bodenverhältnissen auf denen die Tiere gehalten wurden. Insgesamt erreichte die Milchmengenleistung der Gesamtlaktation nur 84 % des Vorjahres. Die Fettprozente lagen um 0,64 % über den Vorjahresergebnissen. Die Eiweißprozente konnten um 0,09 % gesteigert werden (Tabelle 5.12). Tabelle 5.12 Ergebnisse der Milchleistungsprüfung Milchschafe M. Brondke (WOM 2) ) K. Luckmann (SOM 1) ) C. Pupke (SOM 1) ) C. Pupke (WOM 2) ) Anzahl Tiere Melktage Milch kg Fett kg Gesamtlaktationsleistung Eiweiß kg Fett % Eiweiß % 8 195 419,74 27,40 21,16 6,53 5,04 5 135 196,90 9,03 10,71 4,59 5,44 36 221 212,35 12,06 11,73 5,68 5,53 4 240 220,65 14,84 11,07 6,73 5,02 MV insg. 2009 53 211 242,82 14,30 13,01 5,89 5,36 MV insg.2008 60 208 289,00 15,16 15,23 5,25 5,27 M. Brondke (WOM 2) ) C. Pupke (SOM 1) ) C. Pupke (WOM 2) ) Abgeschlossene 150 TageLeistung 8 150 350,20 22,98 17,62 6,56 5,03 36 150 159,16 8,48 8,67 5,33 5,45 4 150 149,23 9,95 7,27 6,67 4,87 MV insg. 2009 48 150 190,17 11,02 10,05 5,79 5,28 MV insg. 2008 53 150 243,54 12,14 12,60 4,99 5,17 1) Ostfriesisches Milchschaf schwarz; 2) Ostfriesisches Milchschaf weiß Tabelle 5.13 Euterformbewertung von weiblichen Zuchttieren Rasse Anzahl x Noten Euterform Zitzen Melkbarkeit Ostfr. Milchschaf weiß 9 7,22 7,00 7,56 Ostfr. Milchschaf schwarz 18 7,28 7,22 7,39 Anglo Nubier Ziege 2 8,00 6,50 7,00 Bunte Deutsche Edelziege 5 7,60 7,80 8,00 Weiße Deutsche Edelziege 7 7,00 6,57 7,00 Toggenburger Ziege 23 7,48 7,17 7,39 Gesamt 64 7,36 7,13 7,41 8

Im Vergleich zu 2008 wurden 36 Euterformbewertungen mehr bei zusätzlich 4 Schaf und Ziegenrassen durchgeführt. Die gute Melkbarkeit der geprüften Ziegen konnte stabilisiert werden (Tabelle 5.13). Tabelle 5.14 Ergebnisse der Milchleistungsprüfung Milchziegen Anzahl Tiere Melktage Milch kg Fett kg Gesamtlaktationsleistung Eiweiß kg Fett % Eiweiß % H. Simon (WDE 1) 16 253 1.085,50 56,33 33,06 5,19 3,05 H.J. Gränert (WDE 1 ) A. Kurschus (TOZ 2 ) K. Berge (BDE 3 ) 4 138 316,45 10,68 9,30 3,37 2,94 24 275 861,44 31,20 24,49 3,62 2,84 5 302 273,82 8,11 8,76 2,96 3,20 MV insg. 2009 45 282 903,47 38,50 26,60 4,26 2,94 MV insg. 2008 36 258 1.037,71 46,03 31,46 4,44 3,03 Abgeschlossene 240 Tageleistung H. Simon (WDE 1 ) 15 240 1035,49 53,21 31,67 5,14 3,06 A. Kurschus (TOZ 2 ) K. Berge (BDE 3 ) 24 240 767,55 28,82 21,76 3,76 2,83 5 240 235,88 7,06 7,11 2,99 3,01 MV insg. 2009 44 240 798,47 34,66 23,47 4,34 2,94 MV insg. 2008 35 240 991,49 44,08 29,54 4,45 2,98 1)Weiße Deutsche Edelziege, 2) Toggenburger Ziege, 3) Bunte Deutsche Edelziege Bei den Milchziegen wurden gegenüber dem Vorjahr 9 Tiere mehr der Milchleistungsprüfung unterzogen. Sowohl die Milchmengenleistungen als auch die Milchinhaltsstoffe ereichten nicht das Vorjahresniveau. In der Tabelle 5.15 sind die Spitzenleistungen der Eigenleistungsprüfungen aus dem Jahr 2009 aufgeführt. 9

Tabelle 5.15 Spitzenergebnisse in der Leistungsprüfung 2009 Schwarzköpfiges Fleischschaf Agrargemeinschaft e.g. Lübstorf HerdbuchNr.: DE011300106858 Z Vater: 40967 Mutter: 202151 Eigenleistungsprüfung Feld Prüftagszunahme: 742 g; Lebenstagszunahme: 576 g Burenziege Gunda Vogel, Fienstorf HerdbuchNr.: DE011300130105 D Vater: Kimba Mutter: 7457 Eigenleistungsprüfung Feld Prüftagszunahme: 333 g; Lebenstagszunahme: 319 g Suffolk Wariner Schafzucht GmbH, Trams HerdbuchNr.: DE011300074292 E Vater: 205712 Mutter: 4635 Eigenleistungsprüfung Station Prüftagszunahme: 474 g; Lebenstagszunahme: 460 g Futterverwertung: 35,0 MJ/kg Zunahme Ile de France Dirk Römpage, Dalberg HerdbuchNr.: DE011300080464 Z Vater: 48196 Mutter: 31391 Eigenleistungsprüfung Station Prüftagszunahme: 565 g; Lebenstagszunahme: 439 g Futterverwertung: 28,8 MJ/kg Zunahme Weiße Deutsche Edelziege Horst Simon, Elmenhorst HerdbuchNr.: 202051 Z Grazia Vater: Lorenz Mutter: Gitta Milchleistungsprüfung Melktage: 240; Milch: 1110,8 kg; Fett: 4,83 %, 53,66 kg; Eiweiß: 2,98 %, 33,09 kg Toggenburger Ziege Andrea Kurschus, Palmzin HerdbuchNr.: 34186 E Buenna Vater: Kaspar Mutter: Lilly Milchleistungsprüfung Melktage: 240; Milch: 966,0 kg; Fett: 3,62 %, 34,95 kg; Eiweiß: 2,74 %, 26,45 kg Ostfriesisches Milchschafweiß Marten Brondke, Bresewitz HerdbuchNr.: 42698 D Vater: 20305 Mutter: 32836 Milchleistungsprüfung Melktage: 150; Milch: 466,3 kg; Fett: 6,02 %, 28,06 kg; Eiweiß: 5,30 %, 24,73 kg Die Fruchtbarkeitsleistungen in den Herdbuchbeständen sind in den Tabellen 5.16 und 5.17 dargestellt. Eine erfreuliche Steigerung ist bei den Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf (ökologisch), Weißköpfiges Fleischschaf, Dorper, Shropshire, dem Ostfriesischen Milchschaf, dem Soayschaf, dem Walachenschaf, sowie der Weißen Deutschen Edelziege und der Bunten Deutschen Edelziege zu verzeichnen. 10

Tabelle 5.16 Ergebnisse der Fruchtbarkeitsleistung in Herdbuchbeständen Anzahl Befruchtungs Fruchtbar Produktivi Rasse ziffer 1) keitszahl 2) tätszahl 3) 2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009 Schwarzköpfiges Fleischschaf (konv.) 816 842 97 94 144 141 138 136 Schwarzköpfiges Fleischschaf (ökolog.) 285 273 54 72 71 108 56 100 Suffolk 158 155 93 93 161 161 138 125 Ile de France (konv.) 55 40 93 83 151 138 127 113 Ile de France (ökolg.) 13 14 85 100 169 171 146 136 Weißköpfiges Fleischschaf 6 7 100 100 150 229 133 186 Charollais 24 29 91 90 142 148 83 131 Dorper 41 47 83 89 129 162 124 136 Shropshire 17 15 82 100 135 160 118 127 Ostfriesisch. Milchschaf 94 90 90 96 156 186 136 147 Gotlandschaf 26 21 96 81 150 110 104 100 Coburger Fuchsschaf 25 24 100 92 180 179 168 163 Jakobschaf 97 69 95 80 171 152 146 126 Soayschaf 6 5 83 100 100 180 67 180 Skudde 20 35 95 100 125 131 125 123 Moorschnucke 12 5 75 60 83 60 83 60 Graue geh. Heidschn. 16 15 94 93 113 113 113 113 Walachenschaf 11 8 73 100 109 125 73 100 KerryHill 2 6 100 83 250 133 200 133 Ouessantschaf 19 18 100 100 100 100 95 100 Kamerunschaf 9 20 89 85 189 115 189 110 Braunes Bergschaf 3 100 167 167 Black Welsh Mountain 6 83 133 117 Anglo Nubier Ziege 3 100 167 167 Weiße Dt. Edelziege 34 23 71 91 162 213 162 213 Bunte Dt. Edelziege 3 5 100 100 100 260 100 140 Burenziege 57 139 139 91 256 177 253 146 Toggenburger Ziege 52 63 100 100 192 165 171 154 Thüringer Waldziege 8 4 75 100 138 150 138 150 1) Befruchtungsziffer = lammende Mutterschafe x 100 gedeckte Schafe 2) Fruchtbarkeitszahl = geborene Lämmer x 100 gedeckte Schafe 3) Produktivitätszahl = Zahl der aufgezogenen Lämmer x 100 gedeckte Schafe 11

Tabelle 5.17 Fruchtbarkeit des Rauhwolligen Pommerschen Landschafes 2006 2007 2008 2009 Muttern zur Deckzeit St. 1727 1732 2050 1357 Befruchtungsziffer % 91,1 90,2 87,8 91,2 Fruchtbarkeitszahl % 142,2 139,9 131,8 134,7 Produktivitätszahl % 131,3 132,6 124,3 127,8 Bei den Rauhwolligen Pommerschen Landschafen ist bei einem Bestandsrückgang um 33,8% der auswertbaren Muttern zur Deckzeit, in allen Fruchtbarkeitsparametern eine Verbesserung zu verzeichnen (Tabelle 5.17). Fleischleistungsprüfung in der Prüfstation Laage In der Prüfstation für Rinder und Schafe im Landwirtschaftsbetrieb H. Münch, Laage, wurde die Leistungsprüfung bei Schafen sowohl als stationäre Eigenleistungs als auch Nachkommenprüfung entsprechend der Richtlinien des Landesschaf und Ziegenzuchtverbandes MV organisiert und durchgeführt. Während der Prüfung wurden die Tiere an Futterautomaten mit Einzeltiererkennung aufgezogen, wodurch eine exakte Erfassung der Mischfutteraufnahme für jedes geprüfte Tier möglich war. Es wurden insgesamt 74 Lammböcke eingestallt, von denen 73 nach Prüfabschluss ausgewertet werden konnten (Tabelle 5.18). Der Prüfumfang ist gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. Tabelle 5.18 Ergebnisse der Mastleistungsprüfung in der Prüfstation (I. Prüfabschnitt) Stationsprüfung Eigenleistungsprüfung Nachkommenprüfung Anzahl Tiere Stück Prüftagszunahme g/d Futterenergieaufwand MJ 1) /kg 2008 2009 2008 2009 2008 2009 52 2) /51 3) 46 2) /45 3) 428 419 33,89 35,06 20 2) /18 3) 28 2) 3) 418 400 35,63 36,25 insgesamt 72 2) /69 3) 74 2) /73 3) 425 412 34,34 35,51 1) Megajoule, 2) eingestallte Tiere, 3) ausgewertete Tiere Die auf Eigenleistung geprüften Tiere wiesen im Vergleich zu den Tieren in der Nachkommenprüfung Leistungsüberlegenheiten in den Merkmalen Prüftagszunahme und Futterverwertung auf. Insbesondere fallen die deutlich verbesserten Leistungen der Lammböcke der Rasse Ile de France zu den Vergleichsprobanden (Tabelle 5.19) auf. Die Zunahmen bei den Rassen Suffolk und Schwarzköpfiges Fleischschaf liegen mit 412 g je Prüftag auf gleichem Niveau. Die erstmals in der MPA Laage geprüften 2 Tiere der Rasse Dorper haben mit 420 g gute Prüftagszunahmen erreicht, allerdings mit dem höchsten Futterenergieaufwand in dieser Prüfgruppe. Die Spannweite in den einzelnen Prüfmerkmalen unterstreicht eine hohe Differenzierung in den aufgeführten Leistungen. Das ist eine gute Basis für die Selektion leistungsstarker Zuchtbockanwärter. 12

Es ist zu berücksichtigen, dass die rassebedingten Differenzen in den erfassten Prüfmerkmalen in erheblichem Maße durch die individuellen Unterschiede zwischen den Tieren der verschiedenen Rassen überdeckt wurden. Tabelle 5.19 Ergebnisse der Mastleistungsprüfung nach Rassen (Eigenleistungsprüfung Zuchtbockanwärter) Rasse Anzahl Tiere Stück Ile de France (Spannweite) 15 19 Suffolk (Spannweite) 21/20 13/12 Schwarzk. Fleischschaf 10 9 (Spannweite) Charollais (Spannweite) 3 Weißk.. Fleischschaf Prüftagszunahme g/d Futterenergieaufwand MJ/kg 2008 2009 2008 2009 2008 2009 456 342586 416 240569 428 275569 389 318468 3 (Spannweite) Dorper (Spannweite) 2 Ostfr. Milchschaf (Spannweite) 3 403 326517 445 354 565 412 280 494 412 185 575 300 214 360 420 409 430 33,15 27,3541,96 31,53 20,8641,26 39,40 27,5766,44 30,99 23,2735,89 37,75 35,5139,11 32,53 26,3941,93 36,40 32,0546,50 37,01 30,5647,55 37,66 33,1942,80 38,47 37,0539,90 Insgesamt 52/51 46/45 428 419 33,89 35,06 Die Prüfung von Zuchtbocknachkommen auf Mast und Schlachtleistung erfolgte nur an Tieren aus der Reinzucht (Tabelle 5.20 und 5.21). Dabei schlossen 28 Lämmer, die von drei Vatertieren der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf bzw. einem Vatertier der Rasse Dorper abstammten, die Nachkommenprüfung ab. Die geprüften Lämmer des Schwarzköpfigen Fleischschafes erreichten mit 411 g Prüftagszunahmen nicht ganz das Leistungsniveau des Vorjahres. Die Leistungsdifferenziertheit innerhalb der Rasse wird mit einer Schwankungsbreite von mehr als 300 g deutlich. Für die Tiere der Rasse Dorper wurde bei deutlich geringeren Zunahmen ein höherer Futterenergieaufwand ausgewiesen. Die Einzelergebnisse in der Mast und Schlachtleistung sind für die geprüften Zuchtböcke in Tabelle 5.22 aufgeführt. Trotz der z. T. geringen Tierzahl werden auch hier die differenzierten Leistungsveranlagungen bei den Zuchtböcken hinsichtlich der einzelnen Merkmalskomplexe deutlich. Diese sollten potentiellen Käufern die Auswahl passender Böcke für ihre Herden erleichtern. Eindrucksvoll werden die am lebenden Tier mittels Ultraschall ermittelten Werte zur Ausprägung des Rückenmuskels und der Rückenfettauflage durch die am Schlachtkörper erfassten Ergebnisse bestätigt. 13

Abbildung 5.1 Entwicklung der Prüftagszunahmen und des Futterenergieaufwandes 20002009 in der Nachkommenprüfung 460 440 420 37,07 36,58 430 36,93 429 37,60 439 36,24 434 30,01 425 29,72 434 33,77 441 35,60 418 36,25 40 35 30 25 400 380 400 20 15 376 10 360 5 340 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 0 Prüftagszunahme Futterenergieaufw and Die Ergebnisse der Nachkommenprüfung in der MPA Laage gemessen an der Prüftagszunahme und dem Futterenergieaufwand sind in der Abbildung 5.1 dargestellt. Tabelle 5.20 Umfang der Mast und Schlachtleistungsprüfung 2007 2009 nach Rassen Rasse Tiere Väter Beschicker 2007 2008 2009 2007 2008 2009 2007 2008 2009 Schwarzköpf. Fleischschaf 15 9 26 3 1 3 1 1 1 Ile de France 7 1 1 Ostfriesisches Milchschaf 4 2 2 1 1 1 Dorper 2 1 1 Prüfstation insgesamt 19 18 28 5 3 4 2 3 2 14

Tabelle 5.21 Ergebnisse der Mastleistungsprüfung (NKP) Auswertung nach Rassen x Prüftagszunahme x Futterenergieaufwand Prüftiere g/d MJ/kg Rasse Spannweite Spannweite Schwarzköpf. Fleischschaf Ostfries. Milchschaf 2008 2009 2008 2009 2008 2009 10/9 1) 26 3/2 1) Ile de France 7 Dorper 2 1) ausgewertete Prüftiere Landesleistungshüten 458 411 35,62 35,71 419 496 224 542 30,82 39,36 26,27 50,25 364 42,42 359 369 37,64 47,21 382 33,70 314 442 30,03 39,70 267 43,18 257 277 39,27 47,09 Das Landesleistungshüten fand am 25. 07. 2009 in Schlesin, mit der Schafherde des Schäfers Maik Gersonde als offene Landesmeisterschaft statt. Angetreten war auch ein Schäfer aus Berlin/Brandenburg. Der mehrfache Landessieger Schäfermeister Riko Nöller konnte seinen Titel mit 104 Punkten erfolgreich verteidigen (Tabelle 5.23). Am 5. und 6. September 2009 nahm er am VDLBundesleistungshüten in Bad Frankenhausen, Thüringen, mit seinen Hütehunden teil und belegte den 4. Platz. Tabelle 5.23 Ergebnisse des Landesleistungshütens 2009 Name Hüteleistung Leistung Haupthund Beihund Auftreten des Hüters Punkte insges. Riko Nöller 45 41 15 3 104 1 Mario Reinhäkel 48 38 9 2 97 2 Maik Gersonde 34 21 8 3 66 3 Knut Kucznik, BB 31 24 7 3 65 4 Richterkommission: Schäfermeister Reinhard Rohde Kirch Baggendorf Schäfermeister Bernhard Cordts Lübz Schäfermeister Andreas Hagemann Alt Käbelich Platz 15

Tabelle 5.22 Nachkommenprüfung 2009 (Gruppenprüfung) Auswertung nach Vätern (Durchschnittswerte/Prüfgruppe) Beschicker VaterNr. LM 1) PT 4) PTZ 5) FV 6) SAB 8) Noten Rücken Rücken Züchter kg muskel länge Nieren US 13) US fett Muskel Fettauflage fläche dicke PB 2) PE 3) d g MJ 7) % OF 9) KS 10) RL 11) K 12) cm cm g mm mm Agrargemeinschaft Lübstorf e. G. Agrargemeinschaft Lübstorf e. G. Agrargemeinschaft Lübstorf e. G. 038704 Z Sack, NS 355 E Huber, BY 55860 Z Kuntze, SN Anzahl Tiere Schwarzköpfiges Fleischschaf 6 24,1 42,7 46 402 35,8 49,2 6,7 7,0 7,3 7,5 19,2 41,2 140 26,8 5,8 10 23,2 43,7 52 397 36,4 47,3 6,5 6,8 7,2 7,2 18,1 36,1 161 27,4 6,0 10 23,1 43,6 48 430 34,9 48,3 6,6 7,1 7,1 7,4 17,9 36,0 174 26,8 6,3 SKF gesamt 26 23,1 43,4 49 411 35,7 48,1 6,6 7,0 7,2 7,4 18,3 37,2 161 27,0 6,1 Haffwiesenhof KG Leopoldshagen 32367 E Schneider, BW Dorper 2 18,7 44,1 95 267 43,2 52,2 6,5 7,0 7,5 7,0 21,0 35,0 440 27,0 5,0 DOS gesamt 2 18,7 44,1 95 267 43,2 52,2 6,5 7,0 7,5 7,0 21,0 35,0 440 27,0 5,0 x Station ges. 28 23,0 43,5 52,5 400 36,3 48,4 6,6 7,0 7,2 7,3 18,5 37,1 181 27,0 6,0 1) Lebendmasse, 2) Prüfbeginn, 3) Prüfende, 4) Prüftage, 5) Prüftagszunahme, 6) Futterverwertung, 7) Megajoule, 8) Schlachtausbeute, 9) Oberflächenfett, 10) Kamm/Schulter, 11) Rücken/Lende, 12) Keule, 13) Ultraschallmessung am lebenden Tier 16

Ergebnisse des Kontroll und Beratungsringes für Mastlämmer e.v. Mecklenburg Vorpommern Quelle: Erhebungen GUBB/LMS aus schafhaltenden Betrieben in Mecklenburg Vorpommern Der Kontroll und Beratungsring für Mastlämmer e.v. (KBRM) ist eine Vereinigung, in welcher Herdenschafhalter im Haupterwerb sowie Betriebe mit der Hauptproduktionsrichtung Schafhaltung bzw. Betriebsteile größerer Betriebe, welche die Herdenschafhaltung mit mindestens einer Vollarbeitskraft betreiben, organisiert sind. Im Rahmen des Projekts Herdenschafhaltung, werden betriebliche Leistungen ermittelt, in Kennzahlen erfasst und überbetrieblich verglichen. Der Abgleich mit Daten aus Forschung und Beratung vermittelt ein Bild der wirtschaftlichen und sozioökonomischen Situation der hauptberuflichen Schafhaltung in MecklenburgVorpommern. Diese Ergebnisse lassen Rückschlüsse hinsichtlich der Verbesserung von Wirtschaftlichkeit und Effizienz für den Einzelbetrieb zu und liefern Daten zur Beurteilung der Gesamtsituation der Schafhaltung. Nachfolgend werden Kennzahlen der Auswertung des Wirtschaftsjahres 2007/08 vorgestellt. Im Durchschnitt der ausgewerteten Betriebe wurden 766 Mutterschafe gehalten. Insgesamt wurden die Ergebnisse von 8.432 Mutterschafen ausgewertet. Die allgemeine Situation der Landwirtschaft war durch den enormen Ölpreisanstieg und die spekulative Verteuerung pflanzlicher Produkte geprägt, in deren Folge sowohl die Einkaufspreise für Material wie Diesel, Mineraldünger usw. als auch für zugekaufte Futtermittel deutlich anstiegen. Dies führte jedoch nicht zu einer Steigerung des Wertes tierischer Produkte. In der Schafhaltung blieb das Erzeugerpreisniveau weitgehend gleich. Von den elf untersuchten Schäfereien wirtschafteten sechs als Einzelunternehmen im Haupterwerb, eine GbR, eine GmbH sowie drei GmbH & Co KG. Vier Schäfereien wurden als Betriebsteile größerer Unternehmen bzw. als selbständige Betriebe innerhalb einer Konzernstruktur geführt. Acht Schäfer wirtschafteten konventionell, drei ökologisch (Tabelle 5.24). Nach dem Ausbildungsstand sind zwei Betriebsleiter Schäfergesellen bzw. Facharbeiter, drei Meister, drei Diplomingenieure und drei weitere kommen aus landwirtschaftsfremden Berufen. Zehn der elf Betriebe hatten einen Hofstandort mit Stall. Die durchschnittliche Stallgröße lag bei 1280 m². In MecklenburgVorpommern stehen meist gut ausgebaute Stallanlagen zur Verfügung. Die Rassenstruktur in der Schafhaltung ist relativ breit gefächert, wobei Schwarzköpfiges Fleischschaf, Suffolk und Rauhwolliges Pommersches Landschaf am häufigsten vertreten sind. Zwei Schäfer hielten reinrassige Bestände, die übrigen überwiegend Kreuzungstiere. In einigen Betrieben wurde dadurch versucht, Einfluss auf die Fleischqualität und Wüchsigkeit zu nehmen. In anderen Schäfereien waren diese Kreuzungen verschiedener Rassen mitunter eher Zufallsprodukte und trugen nicht zu einer Verbesserung der Einnahmesituation bei. Insgesamt wurden durchschnittlich 254,6 Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet. Hierbei hatten die Betriebsteile größerer Unternehmen eine höhere Flächenausstattung als die Einzelbetriebe, welche nur 165 Hektar Landwirtschaftsfläche bewirtschafteten. 17

Tabelle 5.24 Betriebscharakteristik Wirtschaftsjahr 2007/08 Kategorie/Kennzahl Betriebsdurchschnitt aller Betriebe Betriebsdurchschnitt 6 Haupterwerbsbetriebe Anzahl Mutterschafe/ 766 577 Jahresdurchschnittsbestand Landw. Fläche (ha) 254,6 164,7 davon Pachtfläche(ha) 222,8 133,8 Pachtpreis ( /ha) 49,46 51,95 Anteil Pachtfläche (%) 87,5 81,2 Grünland (ha) 219,5 117,1 Mutterschafe / ha Grünland 3,49 4,92 Arbeitskräfte 2,09 1,55 Mutterschafe je AK 366 372 Der Anteil der Pachtfläche ist, sicher auch begünstigt durch BVVGVerkäufe, sinkend. Der Flächenerwerb gibt Schäfereien einerseits Sicherheit hinsichtlich der zukünftigen Bewirtschaftung, stellt aber andererseits eine hohe finanzielle Belastung dar. Zwei der untersuchten Betriebe verzichteten im vergangenen Jahr auf einen Flächenerwerb, da dieser finanziell die Möglichkeiten überstieg. Der Grünlandanteil an der Betriebsfläche (219,5 Hektar) lag bei etwa 86 %. In den Haupterwerbsbetrieben wurde nur ein Grünlandanteil von 71 % erreicht. Allerdings war das bewirtschaftete Ackerland vorrangig mit Futtergräsern angesät bzw. anderen Feldfutterpflanzen bestellt. Der Anteil des Marktfruchtbaus lag bei etwa 7,7 Hektar und spielte betriebswirtschaftlich nur eine untergeordnete Rolle. Die Bewirtschaftung des Grünlandes erfolgte in den ökologischen und in einigen konventionell ausgerichteten Betrieben extensiv. Die Schäfer nutzten weitgehend weder Mineraldünger noch Pflanzenschutzmittel. In drei intensiv wirtschaftenden Betrieben war zumindest die Düngung der Futterflächen sowohl auf Ackerland als auch auf intensiv nutzbarem Grünland zu beachten. Diese intensivere Haltung (Nutzung von Ackerflächen, intensive Bewirtschaftung von A cker und Grünland, intensive Lämmermast) ist eine für die neuen Bundesländer untypische Haltungsform, da hier die Haupteinnahmequelle tatsächlich die Tierhaltung ist. Eine intensive Haltung ist nur unter günstigen Voraussetzungen (starke Flächenarrondierung, hohe Stallkapazität, preisgünstiges Kraftfutter) sinnvoll und daher kaum gegeben. Somit sind die meisten Schäfer auf die Erwirtschaftung ihres Einkommens aus Agrarumweltprogrammen angewiesen und in erster Linie Landschaftspfleger. Die Haltung von 0,5 Mutterschafen/Hektar Grünland im Durchschnitt aller Betriebe bzw. 0,7 Mutterschafen/Hektar in den Haupterwerbsbetrieben lässt die extensive Nutzung der zur Verfügung stehenden Flächen deutlich erkennen. Die Hütehaltung spielte in MecklenburgVorpommern nur noch eine untergeordnete Rolle (13 % der insgesamt aufgewendeten Beweidungszeit), während die Koppelhaltung mit Netzen mit 81 % einen hohen Stellenwert besaß. Feste Weidezäune waren in erster Linie eine Kostenfrage, weshalb sie nur 6 % der Weidehaltung einnahmen. Die Weidezeit betrug durchschnittlich 275 Tage im Jahr, wobei die Spanne zwischen 220 Tagen und einer ganzjährigen Weidehaltung lag. Die meisten Schäfer nutzten den Stall nur während der Ablammung bzw. Stallendmast. 18

Die Lammzeit der Mutterschafe lag hauptsächlich zwischen Januar und Mai. Acht Betriebe führten zwei Lammzeiten durch. Dies war vorrangig der Ausnutzung der Stallkapazität bzw. der späteren Ablammung der Zutreter geschuldet. Nur in einem Fall spielte die Herbstablammung eine wichtige Rolle in der Vermarktungsstrategie. Zwei Schäfereien hatten nur eine Lammzeit, in einem weiteren Betrieb wurde aufgrund der Selbstvermarktung eine ganzjährige Ablammung favorisiert. Die Aufzuchtleistungen waren sehr differenziert (Tabelle 5.25). Man muss bei Betrachtung der Spannweite zwischen intensiv wirtschaftenden Unternehmen und extensiv ausgerichteten Betrieben unterscheiden. Insgesamt haben sich Ablammergebnis und aufgezogene Lämmer zum Vorjahr leicht verbessert. Tabelle 5.25 Aufzuchtsleistungen Wirtschaftsjahr 2007/08 Kategorie/Kennzahl Maßeinheit Durchschnitt Spannweite Ablammergebnis % 125,8 75 168 Lämmerverluste % 10,8 2,9 32,9 aufgezogene Lämmer Lämmer/100 Mutterschafe JDB 1) 110,1 51 163 1) Jahresdurchschnittsbestand Die Erlöse schafhaltender Betriebe sind zum Vorjahr um rund 18 Euro/Mutterschaf gestiegen (Tabelle 5.26). Dabei waren die Erlöse aus der tierischen Produktion rückläufig, während die öffentlichen Direktzahlungen gestiegen sind. Die Ursache liegt vor allem begründet in der Neuaufnahme ökologisch wirtschaftender Schäfereien in die Statistik. Während die entkoppelte Betriebsprämie und die Agrarumweltmaßnahmen sich in ihrem Wert zum Vorjahr kaum veränderten, stellt die Förderung der ökologischen Haltung mit 16,15 Euro/Mutterschaf einen erheblichen Erlösfaktor dar. Gleichzeitig sanken jedoch durch diese extensiv ausgerichteten Betriebe die Einnahmen bei den Mastlämmern. Zwar wurden für den Verkauf im ökologischen Bereich höhere Preise erzielt, andererseits war der Absatz relativ gering, so dass die Tiere meist im konventionellen Bereich verkauft werden mussten. Unter Hinzurechnung der geringeren Stückzahl der Lämmer pro Mutterschaf war ein niedrigerer Erlös festzustellen. Einen deutlichen Anstieg zum Vorjahr hat es bei den sonstigen Erlösen gegeben. Hier sind insbesondere Erlöse aus dem Ackerbau in einigen Betrieben zu nennen. Die hohen Preise führten dazu, dass man bestrebt war, mehr pflanzliche Produkte zu vermarkten als im Zeitraum zuvor. Dieser etwas verbesserten Erlössituation stehen deutlich gestiegene Kosten gegenüber. Die Futterkosten stiegen von 66,61 Euro pro Mutterschaf auf nunmehr 83,74 Euro (Tabelle 5.27). Sowohl Kraftfutter als auch Grundfutter waren an diesem Anstieg beteiligt. Die Ursache hierfür lag, wie bereits eingangs festgestellt, im Ölpreisanstieg und der nachfolgenden Entwicklung auf den Märkten für pflanzliche Produkte und Material begründet. Die Kosten für die Erzeugung bzw. den Einkauf von Grundfutter stiegen um 20 %, bei Kraftfutter war sogar ein Zuwachs von mehr als 40 % festzustellen. Gleichzeitig sind höhere Aufwendungen im ökologischen Bereich zu beachten. Ein Zukauf konventionell erzeugter Ware war früher noch zu einem geringen Prozentsatz möglich. Dies ist jetzt verboten. Auch das Abhüten von Flächen konventionell wirtschaftender Nachbarbetriebe ist grundsätzlich nicht mehr möglich. Dies schafft Probleme, welche mitunter schon beim Umsetzen des Tierbestandes in räumlich entfernten Weideregionen beginnen und verursacht zusätzliche Kosten. 19

Tabelle 5.26 Erlöse schafhaltender Betriebe Wirtschaftsjahr 2007/08 Kategorie /Kennzahl Erlöse Prozentuale Verteilung ( /Mutterschaf) der Erlöse Mastlamm 58,38 28,7 Schlachtschaf 3,80 1,9 Wolle 1,94 1,0 sonst. Leistungen TP 0,58 0,3 Bestandsveränderung 1,81 0,8 Leistung Tierproduktion 66,51 32,7 entkoppelte Betriebsprämie 55,16 27,1 Agrarumweltmaßnahmen 28,47 14,0 Ökoprämie 16,15 7,9 benachteiligte Gebiete 10,62 5,2 sonstige Beihilfen 4,04 2,1 öffentl. Direktzahlungen 114,44 56,3 sonstige Erlöse gesamt 22,45 11,0 Erlöse gesamt 203,40 100,0 Tabelle 5.27 Direktkosten schafhaltender Betriebe Wirtschaftsjahr 2007/08 Kategorie /Kennzahl Kosten ( /Mutterschaf) Prozentuale Verteilung der Kosten Kraftfutter 24,66 21,2 Grundfutter 59,08 50,9 Futterkosten gesamt 83,74 72,1 Tierzukauf 1,79 1,5 Tierarzt, Medikamente 6,92 6,0 (Ab)wasser, Heizung 4,29 3,7 sonst. Direktkosten 19,38 16,7 Direktkosten ges. 116,12 100 Direktkostenfreie Leistungen 87,30 Andere Kosten, wie z.b. für Tierarzt und Medikamente blieben dagegen weitgehend gleich bzw. fielen durch ihren geringen Umfang kaum ins Gewicht. Die Direktkosten von 116,12 Euro lagen um mehr als 26,00 Euro über dem Niveau des vorangegangenen Zeitraumes. Somit sank die direktkostenfreie Leistung um fasst 9,00 Euro auf 87,30 Euro je Mutterschaf. Die Personalkosten sind um mehr als 10 Euro je Mutterschaf gestiegen (Tabelle 5.28). Dies ist jedoch nur ein statistischer Effekt, da sich in der Auswertung der Anteil an Betrieben mit Lohnarbeitserfassung erhöht hat. Die Gebäudekosten sind nahezu gleich geblieben. Auch die sonstigen Kosten zeigten einen deutlichen Anstieg. Dies war ebenfalls nicht in erster Linie auf betriebswirtschaftliche Veränderungen zurückzuführen sondern auf Kostenfaktoren neu hinzugekommener Unternehmen. Insgesamt lagen die Kosten bei 193,45 Euro je Mutterschaf und sind damit um rund 50,00 Euro gestiegen (Tabelle 5.29). In vergleichbaren Unternehmen (Auswertung 2006/2007 und 2007/2008) lag der Kostenanstieg ebenfalls bei mehr als 30,00 Euro 20

je Mutterschaf, während der Anstieg der Erlöse mit weniger als 10,00 Euro deutlich geringer ausfiel. Tabelle 5.28 Sonstige Kosten schafhaltender Betriebe Wirtschaftsjahr 2007/08 Kategorie/Kennzahl Kosten ( /Mutterschaf) Personalaufwand fremd 30,08 Berufsgenossenschaft 1,60 sonst. Arbeitserledigungskosten 4,68 Arbeitserledigungskosten 36,36 Gebäudekosten 8,60 Buchführung, Beratung 3,64 Büro, Verwaltung 7,19 Sonstiges 16,49 Saldo Zinsen 5,07 Sonst. Kosten 32,39 Diese Tendenz war nicht nur für MecklenburgVorpommern bezeichnend. Auch in Auswertungen anderer neuer Bundesländer wurde für das Wirtschaftjahr 2007/2008 eine erhebliche Kostenexplosion festgestellt, welche durch die Erlössteigerung nicht gedeckt werden konnte. Somit hat sich die wirtschaftliche Situation für die Schafhalter insgesamt verschlechtert. Tabelle 5.29 Darstellung der Erlöse, Kosten und des Betriebsergebnisses Wirtschaftsjahr 2007/08 Kategorie/Kennzahl /Mutterschaf Prozentuale Verteilung der Kosten Erlöse gesamt 203,40 Direktkosten ges. 116,10 60,0 Arb. Erledigungskosten 36,36 18,8 Gebäudekosten 8,60 4,4 sonstige Kosten 32,39 16,8 Kosten gesamt 193,45 100,0 Ergebnis 9,95 Das Betriebsergebnis von 9,95 Euro je Mutterschaf lag erheblich unter dem des Vorjahres. Während 2006/2007 alle untersuchten Betriebe ein positives Ergebnis erreichten, mussten in diesem Jahr drei Schäfereien einen Verlust verzeichnen. Das Betriebsergebnis von 7.617 Euro war nicht ausreichend, um den Lohnanspruch der Betriebsleiter und Familienarbeitskräfte zu decken und Tilgungen auf Altkredite zu leisten. Im Ergebnis dieses Wirtschaftsjahres waren die meisten Schäfer zu Neuinvestitionen, wie z. B. Flächenkauf oder Pachtung nicht in der Lage. Als Fazit ist festzustellen, dass eine effektive Schafhaltung die bessere Erschließung innerbetrieblicher Reserven erfordert. Dazu gehört an erster Stelle die Mastlammproduktion, als der durch den Schäfer am besten zu beeinflussende Bereich. In einigen der untersuchten Betriebe gab es erhebliche Reserven in den tierischen Leistungen, insbesondere den Fruchtbarkeits und Aufzuchtleistungen. Problematisch ist aber, dass die besten Schäfer, welche kaum innerbetriebliche Reserven aufweisen, im Vergleich zur Landwirtschaft allgemein bestenfalls ein durchschnittliches Ergebnis erzielen. Damit verschlechtert sich ihre Stellung im Konkurrenzkampf zu anderen Landwirtschaftsbetrieben erheblich. 21