Wissenschaftliches Arbeiten! 2! Forschung verstehen"

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Wissenschaftliches Arbeiten Forschung verstehen"! 16.10.2013 (Gruppe A)! 23.10.2013 (Gruppe B)! Carmen Zurbriggen, MA! Zusammenfassung 9 Regeln für den Aufbau einer schriftlichen Arbeit! 1. Entwerfen der Gliederung vor Schreibbeginn! 2. Entwicklung der Gliederung aus der Fragestellung und der Methodik! 3. logische Argumentationskette, keine summarisches Abfolge von Aussagen! 4. Hauptteil ca. 80% des Umfanges! 5. symmetrische Gliederung! 6. bei Unterteilung eines Themas mindestens zwei Unterpunkte! 7. keine Zergliederung des Textes! 8. aussagekräftige Titel in substantivierter Form! 9. im Anhang nur unverzichtbare Zusatzinformationen! (Sandberg, 2012, S. 95f.)! Wissenschaftliches Arbeiten! 2!

Datum" Thema" 18.09.2013! Einführung: Wissenschaft und wissenschaftliches Arbeiten! 25.09.2013! Qualitätskriterien wissenschaftlichen Arbeitens! 02.10.2013! Phasen im Prozess wissenschaftlichen Arbeitens! 09.10.2013! Typen wissenschaftlicher Arbeiten / Aufbau einer schriftlichen Arbeit! 16.10.2013! Alternierende Durchführung in 2 Gruppen: " 23.10.2013! A) Einführung in die Literaturrecherche (Bibliothek, Pérolles)! B) Wissenschaftliches Schreiben" 30.10.2013! Regeln für Zitate und Quellenangaben im Text! 06.11.2013! Regeln für das Verfassen von Literaturverzeichnissen! 13.11.2013! Alternierende Durchführung in 2 Gruppen:" 20.11.2013! A) Bibliographische Datenbankrecherche (Bibliothek)! B) Wissenschaft und Forschung! 27.11.2013! Gastreferat: Fachzeitschrift VHN! 04.12.2013! Visualisierungen und mündliche Präsentationen! 11.12.2013! Repetition! 18.12.2013! Evaluation" Wissenschaftliches Arbeiten! 3! DER SCHREIBPROZESS" Arbeitsplanung! Stringentes Schreiben! Häufige Schwächen und deren Lösungsmöglichkeiten!! 4!

Disposition / Konzeption! Bestandteile (i.d.r.)" Problemstellung! Fragestellung! (methodisches) Vorgehen! Zeitplan! Literaturverzeichnis und evtl. Bibliographie! provisorisches Inhaltsverzeichnis! Ziele" Unterstützung des Denkprozesses! Strukturierung des Arbeitsprozesses im Sinne eines Arbeitsplanes! Diskussionsgrundlage für Besprechung(en) mit Begleitperson! Wissenschaftliches Arbeiten! 5! Stringentes Schreiben! Mittel zur Unterstützung einer stringenten bzw. schlüssigen Argumentationslinie über die gesamte wissenschaftliche Arbeit hinweg:! 1. Ausrichtung an einer präzisen Fragestellung! 2. inhaltliche konsistente Verwendung von Begriffen und Argumenten! 3. logische Gliederung der Arbeit (Makrostruktur)! 4. systematische Unterteilung der einzelnen Kapitel (Mesostruktur)! Wissenschaftliches Arbeiten! 6!

Gliederungsmodelle (siehe Vorlesung vom 09.10.2013)! 1. Chronologische Gliederung! 2. Systematische Gliederung! 3. Deduktive vs. induktive Gliederung! 4. Ursache-Wirkungs-Gliederung! 5. Relationsgliederung! 6. Gliederung bei empirischen Arbeiten! (Esselborn-Krumbiegel, 2008, S. 115ff.)! Wissenschaftliches Arbeiten! 7! (1) Chronologische Gliederung! zeitliche Abfolge, d.h. Abfolge verschiedener Phasen oder fortlaufende Entwicklung! setzt chronologische Abfolge der Themen voraus! Beispiele von geeigneten Themen:! Entstehung und Geschichte der Schweizerischen Invalidenversicherung Paradigmen in der Heilpädagogik Wissenschaftliches Arbeiten! 8!

(2) Systematische Gliederung! Aufbau anhand eines Klassifikationssystem! i. d. R. mögliche Antworten auf Fragestellung nebeneinander aufgereiht! ungefähr gleich gewichtete Antworten bzw. Kategorien! bei ungleicher Gewichtung der Punkte: hierarchische Anordnung! Beispiel zum Thema Die Methodendiskussion in der Kindheitsforschung! 1. Methoden der quantitativen Kindheitsforschung 2. Methoden der qualitativen Kindheitsforschung 3. Methoden der kulturvergleichenden Kindheitsforschung 4. Methoden der historischen Kindheitsforschung Wissenschaftliches Arbeiten! 9! (3a) Deduktive Gliederung! Aufbau anhand von Hypothesen und Belegen bzw. Argumenten! bei bereits gut erforschten Themen, die ein Aufstellen von Hypothesen ermöglichen! pro Kapitel wird eine Hypothese behandelt, jeder Unterpunkt stützt diese Hypothese mit einem Argument! Einleitung Hypothese 1 Argument 1 Argument 2 Argument 3 Hypothese 2 Argument 1 Argument 2 Argument 3 Diskussion Fazit Wissenschaftliches Arbeiten! 10!

Hypothesen" Belege" Hypothese 1! Beleg 1! Hypothese 2! Beleg 1! Methode" Material" Abbildung 1. Das Waage-Modell; Visualisierung des wissenschaftlichen Argumentierens (Esselborn-Krumbiegel, 2008, S. 105)! Wissenschaftliches Arbeiten! 11! (3b) Induktive Gliederung! umgekehrte Verfahrensweise als bei deduktiver Gliederung! bei wenig erforschten Themen! Erschliessung und Interpretation des Materials mit Ableitung von Thesen! Wahl des deduktiven oder induktiven Vorgehens von Fachdisziplin abhängig! Einleitung Themenbereich 1 Argument 1 Argument 2 Argument 3 These 1 Themenbereich 2 Argument 1 Argument 2 These 2 Diskussion Fazit Wissenschaftliches Arbeiten! 12!

(4) Ursache-Wirkungs-Gliederung! bei Abhandlungen zu kausalen Zusammenhänge! werden verschiedene Konsequenzen einer Ursache ausgehmacht, so wird jedem Element ein Kapitel zugeordnet (d.h. Ursache, Wirkung 1, Wirkung 2, etc. sind alle auf derselben Ebene)! Einleitung Ursache 1 Wirkung 1 Wirkung 2 Ursache 2 Wirkung 1 Wirkung 2 Wirkung 3 Diskussion Fazit Wissenschaftliches Arbeiten! 13! (5) Relationsgliederung! (a) Blockgliederung:! Einleitung Objekt 1 Aspekt 1 Aspekt 2 Aspekt 3 Objekt 2 Aspekt 1 Aspekt 2 Aspekt 3 Vergleich der Ergebnisse Fazit (b) Alternierende Gliederung:! Einleitung Vergleich 1 Objekt 1 Objekt 2 Zusammenfassung Vergleich 2 Objekt 1 Objekt 2 Zusammenfassung Diskussion Fazit Wissenschaftliches Arbeiten! 14!

(6) Gliederung bei empirischen Arbeiten! relativ einheitliche Gliederung (unterschiedliche Varianten v.a. bei theoretischem Teil)! Hauptteil besteht aus verschiedenen Kapiteln: i.d.r. theoretischer Teil, methodischem Vorgehen, Ergebnisse! im theoretischen Teil werden die theoretischen Hintergründe, der Forschungsstand (getrennt oder pro Themenbereich abgehandelt) und am Ende die Fragestellung dargelegt! Einleitung Theoretischer Teil Aspekt 1: Theorie & Forschungsstand Aspekt 2: Theorie & Forschungsstand Fragestellung Methodisches Vorgehen Methode, Erhebungsinstrumente Design, Auswahl der Stichprobe Durchführung Datenanalyse Ergebnisse Beschreibung der Stichprobe Ergebnisse zu Fragestellung 1 Ergebnisse zu Fragestellung 2 Zusammenfassung der Ergebnisse Diskussion Fazit Wissenschaftliches Arbeiten! 15! Häufige Fehlerquellen & deren Lösungsmöglichkeiten (1/2)! lange mit dem Schreiben zuwarten Schreiben als Denkverstärker sehen und verwenden! vom Thema her denken und schreiben von der Fragestellung ausgehen! mehrere Tätigkeiten des Schreibprozesses gleichzeitig einzelne Arbeitsschritte trennen (u.a. Literatur aufarbeiten, Argumentationslinie erarbeiten, Formulierung, Überarbeitung)! an der Leserschaft vorbeischreiben Zielpublikum definieren und vergegenwärtigen! (vgl. Plümper, 2012)! Wissenschaftliches Arbeiten! 16!

Häufige Fehlerquellen & deren Lösungsmöglichkeiten (2/2)! Wiedergabe und summarische Aneinanderreihung der recherchierten Literatur diese in Argumentationslinie einbetten! viele wörtliche Zitate nur zentrale Aussagen als wörtliche Zitate bzw. wortgetreu wiedergeben! Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kapiteln ausser Acht lassen Übergänge und Einleitungen verfassen! Argumentationslinie der gesamten Arbeit aus dem Blick verlieren Überprüfung der Arbeit hinsichtlich Stringenz! (vgl. Plümper, 2012)! Wissenschaftliches Arbeiten! 17! WISSENSCHAFTLICHE SPRACHE" Merkmale eines wissenschaftlichen Schreibstils! Geschlechtergerechte Sprache!!! 18!

Wissenschaftlicher Sprachstil! Vermittlung von Sachlichkeit und Objektivität! keine Alltags- und Umgangssprache! verständliche, eindeutige und präzise Formulierungen! adäquate Verwendung von Fachterminologie! Vermeiden von überflüssigen Füllwörtern! Anwendung der geltenden Regeln der Orthographie, Grammatik und Interpunktion! (vgl. Sandberg, 2012, S. 82)! Wissenschaftliches Arbeiten! 19! Gendergerechte Sprache (1/4)! Wozu soll geschlechtergerecht formuliert werden?! Umsetzung der gesetzlich geregelten Gleichstellung von Frau und Mann (seit 1981 in der Bundesverfassung verankert)! Eindeutigkeit und Klarheit von Texten bezüglich Personenbezeichnungen u.ä.! Beispiel 1: Die Schulleistungen von Schülern werden durch ihre Mitschüler beeinflusst. Interpretation: Ausschliesslich bei Jungen werden die Schulleistungen durch die Mitschüler beeinflusst und zwar nur durch die anderen Jungen in der Schulklasse.! Beispiel 2: Für das Forschungsprojekt XY wurden zusätzlich zwei wissenschaftliche Mitarbeiter angestellt. Interpretation: Für das Forschungsprojekt XY wurden zwei männliche Mitarbeiter neu angestellt.! Wissenschaftliches Arbeiten! 20!

Gendergerechte Sprache (2/4)! Wann ist ein Text geschlechtergerecht?! geschlechtsspezifische Bezeichnung (z.b. Verweis auf eine Autorin oder einen Autor, Funktionsbezeichnungen)! Äusserungen, die sich sowohl auf Männer als auch Frauen beziehen bzw. beziehen können! Symmetrie zwischen Personenbezeichnungen, mit denen Männer benannt werden, und jenen, mit denen Frauen benannt werden! (vgl. Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen, Schweizerische Bundeskanzlei, 2009)! Wissenschaftliches Arbeiten! 21! Gendergerechte Sprache (3/4)! Wann ist ein Text nicht geschlechtergerecht?! Verwendung des generischen Maskulinums! Hinweis: Das generisches Maskulinum wird vielfach als geschlechtsneutral verstanden. Es kann sich jedoch sowohl auf ausschliesslich männliche Personen als auch auf Frauen und Männer beziehen.! Generalklauseln, d.h. Hinweise auf die Verwendung des generischen Maskulinums (im neutralen Sinne) oder der abwechslungsweisen Verwendung der weiblichen und der männlichen Form! Einklammerung der weiblichen Endung! Hinweis: In Klammern gesetzt wird üblicherweise, was für das unmittelbare Verständnis nicht notwendig ist (z.b. Zusatzinformationen).! Wissenschaftliches Arbeiten! 22!

Gendergerechte Sprache (4/4)! Wie wird geschlechtergerecht formuliert?! Frauen und Männer explizit als solche bezeichnen! Beispiele: die Institutionsleiterin und der Institutionsleiter, ihre oder seine, die Professoren beziehungsweise Professorinnen! Hinweis: Binnen-I nicht verwenden (ebd., S. 23)! Personen ohne das Geschlecht bezeichnen! Beispiele: die Lehrpersonen, ein Elternteil, die Jugendlichen; Gruppe, Leitung, Lehrerschaft; jemand, einige, manche! keine Personen direkt bezeichnen! Beispiele: Die schriftliche Arbeit ist bis zum... einzureichen. / Verfasst von Vorname Name (anstelle die Verfasserin)! Wissenschaftliches Arbeiten! 23! Literatur! Balzert, H., Schröder, M. & Schäfers, C. (2012). Wissenschaftliches Arbeiten. Ethik, Inhalt & Form wiss. Arbeiten, Handwerkszeug, Quellen, Projektmanagement, Präsentation (2. Aufl.). Herdecke: w3l.! Felbinger, A. & Mikula, R. (2005). Wissenschaftliches Schreiben Vom Exzerpt zum eigenen Text. In H. Stigler & H. Reicher (Hrsg.), Praxisbuch Empirischer Sozialforschung in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften (S. 43-54). Innsbruck: StudienVerlag.! Plümper, T. (2012). Effizient schreiben. Leitfaden zum Verfassen von Qualifizierungsarbeiten und wissenschaftlichen Texten (3., vollständig überarbeitete Aufl.). München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.! Sandberg, B. (2012). Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat. Lehr- und Übungsbuch für Bachelor, Master und Promotion. München: Oldenbourg.! Schweizerische Bundeskanzlei (2009). Geschlechtergerechte Sprache (2., vollständig überarbeitete Aufl.). Zugriff unter http://www.bk.admin.ch/ dokumentation/sprachen/04915/05313/!!! Wissenschaftliches Arbeiten! 24!