Informationen zum Hauptreferat und zu den Workshops

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Transkript:

Informationen zum Hauptreferat und zu den Workshops Hauptreferat und Workshop 1: Gabriele Haug-Schnabel "Neue Schritte in der so wichtigen Elternarbeit" Weltweit zeigen Untersuchungsergebnisse, dass die Effekte der Qualität familiärer Sozialisationserfahrungen auf die Entwicklung und Bildung eines Kindes 2- bis 4mal so groß sind wie die Effekte der Qualität von Krippe, Kindergarten und Schule. Deshalb ist es so wichtig, Eltern zu stärken und zu entlasten, damit sie ihre Kompetenzen spüren und sie das Kind im Familienalltag erleben lassen. Elternarbeit ist dann besonders wirkungsvoll, wenn sie nicht nur als Maßnahme zur Verhinderung von kindlichen Entwicklungsstörungen sondern auch zur Stärkung elterlicher Kräfte und Möglichkeiten gesehen wird. Es fehlt uns noch vielerorts an Wissen, z. B. über die Eigensinnigkeit familiärer Bildungsprozesse, die erkannt, akzeptiert und genutzt werden müssen. Elternarbeit, damit kein Kind verloren geht. Beim Workshop hatten die Teilnehmer/innen die Möglichkeit, Punkte, wie z.b. Zugang schaffen, Eingewöhnung - loslassen, "früher ist es auch gegangen", kann es zwischen Pädagogen und Eltern eine Partnerschaft geben, zu diskutieren. Privatdozentin Dr. rer. nat. Gabriele Haug-Schnabel, Mutter zweier Kinder, Biologie- und Ethnologiestudium in Freiburg, Spezialisierung zur Verhaltensbiologin, Beteiligung an mehreren interdisziplinären Forschungsprojekten zum kindlichen Verhalten und internationalen Arbeitskreisen zur Verhaltensbeobachtung und analyse. Autorin von Rundfunksendungen und zahlreichen Fachbüchern zum kindlichen Verhalten, Referentin auf internationalen Kongressen, in Aus- und Fortbildungseinrichtungen für Erzieher, Pädiater, Kinder- und Jugendpsychiater, klinische Verhaltenstherapeuten und Sozialpädagogen. Angebot einer Spezialberatung für Eltern mit Fragen zur Entwicklung und Erziehung ihrer Kinder.

Workshop 2: Ulrike Kneidinger "Eltern aufrichten statt unterrichten" Eltern stehen heute unter einem großen Druck, sowohl hinsichtlich ihrer subjektiven Befindlichkeit als auch hinsichtlich der objektiv gestiegenen Anforderungen. Was Eltern brauchen ist eine größere gesellschaftliche Wertschätzung, indem ihre Bedürfnisse stärker als bisher berücksichtigt werden. Ebenso sind Eltern in ihren vielfältigen unterschiedlichen Lebenssituationen und in ihren unterschiedlichen Ansprüchen stärker anzuerkennen als bisher. Wichtig ist es festzuhalten: Nicht alle Eltern brauchen das Gleiche. Mag.a Ulrike Kneidinger, Wirtschaftspädagogin, Dipl. Trainerin in der Elternbildung bei SPIEGEL, 3 fache Mutter Workshop 3: Josef Hölzl "Männer gehen zur Elternbildung " Bildung und Beratung in Beziehungs- und Familienangelegenheiten ist nach wie vor meist Frauensache. Um das zu verstehen, ist es hilfreich einen Blick hinter die unterschiedlichen Sozialisationsbedingungen von Frauen und Männer zu werfen. Daraus sind folgende Fragen abzuleiten: Wie wachsen Männer und Buben auf und was spricht sie demnach tatsächlich an? Wie sprechen sie Männer und Väter bisher für ihre Bildungsangebote an? Wie kann das Faktum, dass in erster Linie Frauen/Mütter zur Elternbildung kommen genützt gut werden? Was brauchen Männer/Väter, um sich tatsächlich angesprochen zu fühlen? Welchen Nutzen haben Männer/Väter von Ihren Angeboten und wie wird dieser erkennbar? Die eine Antwort gibt es nicht aber es gibt hilfreiche Erfahrungen und Erkenntnisse auch ihre sind gefragt - die genützt werden können.

Josef Hölzl MSc, Linz, Dipl. Ehe-, Familien- und Lebensberater, Männerberater, Gewaltberater/Gewaltpädagoge, Referent in der Erwachsenenbildung, Lehrtätigkeit an der FH für Sozial Arbeit

Workshop 4: Franz Aigenbauer "Familien mit Migrationshintergrund erreichen" "Gut lernt für Schule" - Chancen, Schwierigkeiten und Hindernisse in der Elternbildung bei Familien mit Migrationshintergrund Eltern stärken - Beispiele aus den vom SCHEZ durchgeführten Schwerpunkten für Eltern mit Migrationshintergrund. Den Begriff "gut lernt für Schule" hat Herr Aigenbauer direkt aus vielen Elterngesprächen übernommen, wo der erste Satz oft lernt gut für Schule oder Kind gut lernt für Schule ist. Er steht für ihn einerseits als Beispiel für die Schwierigkeiten der Eltern im Sprachverständnis, anderseits aber viel mehr als Beispiel für bildungsfernere Schichten und deren Schwierigkeiten bei Hilfestellungen für ihre Kinder,- was Teil seines Referates war und aus dem sich dann einige Ansätze für Elternarbeit ergeben. Im Workshop wurde der Film "Treffpunkt Schule. Ein Leitfaden für Eltern in mehreren Sprachen angeschaut. Die CD kann kostenlos beim BMUK (elterndvd@bmukk.gv.at, per Fax bei der Firma AMEDIA F +43 1 9821322-311) bestellt werden. Außerdem werden die Inhalte auch online zum Download angeboten unter http://daz.schule.at. Die DVD richtet sich an Eltern von Kindern im Vorschul- bzw. Volksschulalter, aber auch an Eltern von so genannten Seiteneinsteiger/nnen, die mit herkömmlichen Informationsmedien eher schwer erreicht werden. Damit bietet das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur eine konkrete Hilfestellung für Schulpartner, die eine Kommunikation auf Augenhöhe erleichtern soll.

Franz Aigenbauer, geb. 30.05.56. Dipl. Päd. Mus. Päd., Arbeitsbereich im Schez (päd. Leiter Elternschulen) Lehrer an der GTS/HS 18 Linz, Mitarbeit im internationalen Mauthausenkomitee und Pädagogik Gedenkstätte Mauthausen, Internationaler Lernclub an der VHS Linz derzeit Studienlehrgang an der Universität Klagenfurt (Mas Education and Evaluation). Workshop 5: Katharina Kutzmann "Wir brauchen eine andere Gesprächs- und Beziehungskultur" Es gibt derzeit kaum mehr einen gesellschaftlichen Konsens darüber, was richtig und was falsch ist - und die Zeiten, in denen alle wussten, was "man" tut, sind endgültig vorbei. So leisten die Eltern heutzutage regelrechte Pionierarbeit, da sie neue Wege in der Erziehung suchen. Wenn wir von richtig oder falsch sprechen, also über Fragen von Moral, dann sprechen wir über den Inhalt: Was ist unser Konflikt, worin besteht das Problem, welche Regeln sollen wir aufstellen, was ist die Lösung? Wichtiger als der Inhalt ist jedoch der Prozess - also die Frage nach dem Wie: - Wie kommunizieren wir? - Wie sehen unsere Beziehungen zu den uns nahestehenden Menschen aus? - Wie können wir diese Beziehungen verbessern? - Wie verantwortlich sind wir für uns selbst? - Wie können wir unseren Kindern helfen, zu verantwortlichen, empathischen und glücklichen Menschen voller Selbstwertgefühl zu werden? "Kindern geht es immer nur so gut, wie es auch den Erwachsenen geht." (Jesper Juul)