Meine Schulzeit in... Einblicke in verschiedene Schulwelten Teil II

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Transkript:

Meine Schulzeit in... Einblicke in verschiedene Schulwelten Teil II 7. Lokale Bildungskonferenz Eidelstedt am 22. Februar 2018 beim Sportverein Eidelstedt (SVE)

Hintergrund dieser 7. Bildungskonferenz waren die Erfahrungen aus der 6. Lokalen Bildungskonferenz, die im Juni 2017 auch unter dem Titel "Meine Schulzeit in...einblicke in verschiedene Schulwelten" stattgefunden hatte. In einem Worldcafé unternahmen ca. 30 Teilnehmer*innen aus Eidelstedter Bildungseinrichtungen, der Jugendhilfe sowie jungen Gästen, die nach dem Probelauf überwiegend nicht im deutschen Bildungssystem sozialisiert wurden, einen Ausflug in ihre generations- und länderübergreifenden Bildungsbiografien. Aus dem interessanten Austausch entstanden Ideen für eine Fortsetzung, nämlich in Form der exemplarischen Dokumentation von Bildungsbiografien, um die Vielfalt der Stadtteilbewohner*innen abzubilden, um Identifizierungsprozesse mit dem Quartier zu befördern und einen Beitrag zur Integration zu leisten, sowie um Material für die pädagogische und interkulturelle Arbeit zu erstellen. Deshalb wurde auch die LBK am 22. Februar dem Themenschwerpunkt Meine Schulzeit in... Einblicke in verschiedene Schulwelten II gewidmet. In einem 2. Worldcafé, in dem an die guten Erfahrungen vom Vorjahr angeknüpft werden sollte, wurde weitere Nahrung für eine kleine Publikation generiert. 1

Die Teilnehmenden tauchten nach einer Vorstellungsrunde und Warm- Up an 5 Tischen in recht diversen Runden hinsichtlich Alter, Herkunft und Geschlecht in Ihre Bildungsbiografie ein. Die Gesprächsrunden wurden moderiert und konnten einem Leitfaden folgen, der u.a. die folgenden Fragestellungen beinhaltete: Wo & wann bin ich zur Schule gegangen? Wie lange dauerte meine Schulzeit? Was war die gesellschaftliche Situation? Was ist mir davon in Erinnerung geblieben? Was ist mir besonders positiv oder negativ in Erinnerung geblieben? Was bedeuteten die Lehrer/innen für mich? Was war schwierig? Habe ich eine Ausbildung bzw. wie bin ich zu meinem Beruf gekommen? Welche Erfahrungen hatten darauf Einfluss? Antworten wurden zum Teil auf einer Zeitleiste eingetragen, Kommentare auf Tischdecken oder Karten notiert. Die Teilnehmenden sind außerdem mit einer passenden Postkarte, die ihrem Schulgefühl entsprach, in den Austausch mit ihren Tischnachbar/innen gestartet. 2

Im Anschluss an die Gesprächsrunden gab es eine auswertende Abschlussrunde. Einige Eindrücke aus dieser Runde: - Das war die beste LBK bisher. Ich kann mir vorstellen, dieses Format auch an meiner Schule anzuwenden - Die eindrückliche Schilderung dessen, was Schule unter den Taliban in Afghanistan bedeutet, was überhaupt diese Situation bedeutet, haben mir meine eigenen Privilegien hier noch mal vor Augen geführt - Sehr ergebnisorientiert und praxisbezogen. Vielleicht wäre es auch eine Idee dieses Format an der Schule mit Kindern und ihren Eltern gemeinsam durchzuführen - Sehr spannend- sehr unterschiedlich und sehr deutlich, wie wichtig das Umfeld und der Kontext für den Lernerfolg ist. Lernen im Krieg- Lernen in Frieden... - Die Gruppengröße von 6 Personen war gut! Trotz großer Unterschiedlichkeiten gab es viele Gemeinsamkeiten, das schafft besseres Verständnis - Der Austausch hat mich wachgemacht einige meiner Probleme relativieren sich, werden zu Luxusproblemen - Interessant, wie groß die Motivation bei denjenigen ist, die es geschafft haben hierher nach Deutschland zu kommen. Die hier sind und alles dafür tun, `ihren Traum leben zu können`. Und wie sehr das im Widerspruch steht zu dem no future Gefühl, dass ich von Schüler*innen oder auch von vielen meiner Generation kenne - Heute Morgen habe ich auf Facebook den Sonnenaufgang über der Elbe gepostet- und wie sieht gerade der Himmel über Syrien aus...was für Welten zwischen dem Leben hier und dort - Auch wenn Kinder hier aufwachsen sind sie geprägt von den zum Teil generationsübergreifenden Traumata oder auch Diskriminierungserfahrung. Dafür 3

brauchen wir noch mehr Sensibilisierung - Das war für mich ein Blick über den Tellerrand heute. Jeder Perspektivwechsel sorgt für mehr Verständnis ein Allgemeinplatz, aber gut, das mal wieder zu spüren - Das Sprechen über Bildungsbiografien heute war wie ein Zoom auf Eidelstedt- so divers ist die Stadt! Die Geschichte aller Tische wurden aufgezeichnet und werden aktuell transkribiert, um sie bzw. Zitate für die erwähnte Broschüre nutzbar zu machen. Das Projekt unter dem Arbeitstitel Perspektivwechsel // Bildungsbiografien in der Einwanderungsgesellschaft - Bildunsgbiografien in Eidelstedt soll sich einschreiben in gemeinsame Bemühungen, für eine bessere Verständigung in der "Stadt des Ankommens", unter "neuen" und "alten" Nachbar*innen in Quartieren, die stark durch Veränderung gekennzeichnet sind. Und es ist auch einer der vielen winzigen Schritte, die täglich in dieser Stadt unternommen werden, um gute und gleichberechtigte Zugänge zu Bildung für alle zu ermöglichen und Diskriminierungen entgegenzuwirken. Vielen Dank, dass Sie dabei waren!! Dokumentation: Petra Barz 4