Denosumab (XGEVA, Prolia ) verglichen mit Bisphosphonaten bei Patientinnen mit Mammakarzinom und Vorliegen von Knochenmetastasen

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Transkript:

Denosumab (XGEVA, Prolia ) verglichen mit Bisphosphonaten bei Patientinnen mit Mammakarzinom und Vorliegen von Update: Dr. Gernot Wagner, Dr.in Anna Glechner Erstellt von Dr.in Nina Matyas, Jänner 2017 http://www.ebminfo.at/denosumab_verglichen_mit_bisphosphonaten Bitte den Rapid Review wie folgt zitieren: G. Wagner, A. Glechner. Denosumab (XGEVA, Prolia ) verglichen mit Bisphosphonaten bei Patientinnen mit Mammakarzinom und Vorliegen von. EbM Ärzteinformationszentrum; September 2018 Available from: http://www.ebminfo.at/denosumab_verglichen_mit_bisphosphonaten

Anfrage/PIKO-Frage Gibt es einen Vorteil bei der Gabe von Denosumab (XGEVA, Prolia ) verglichen mit Bisphosphonaten bei Patientinnen mit Mammakarzinom und Vorliegen von? Ergebnisse Studien Wir haben eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse gefunden (1), welche die Wirksamkeit und Sicherheit von Denosumab im Vergleich zu Bisphosphonaten bei der Therapie von Brustkrebs und untersucht. Die Übersichtsarbeit schließt insgesamt drei Studien mit 2.330 Patientinnen ein. Die Dauer der eingeschlossenen Studien variierte von einem Jahr bis zu elf Jahren. Bei unserer Update- Suche haben wir eine systematische Übersichtsarbeit gefunden, die Denosumab und Zoledronsäure im Bezug auf Sicherheit bei PatientInnen mit unterschiedlicher fortgeschrittener Tumorerkrankung und vergleicht (2). Resultate Bei Patientinnen, die Denosumab erhielten, war das Risiko für skelettassoziierte Ereignisse um 39 Prozent niedriger als in der Gruppe, die Bisphosphonate einnahm (40 Prozent versus 57 Prozent; OR [Odds Ratio]: 0,61; 95% KI [Konfidenzintervall]: 0,51 0,72; p=0,001). Skelettassoziierte Ereignisse umfassten Frakturen, Rückenmarkskompression, Hypokalzämie, Knochenbestrahlung und chirurgische Eingriffe am Knochen. Einer der drei RCTs (3) mit 2.046 Personen berichtete über das Gesamtüberleben innerhalb eines Jahres, konnte aber keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen finden. Bei den Nebenwirkungen zeigte sich, dass Fieber, Knochenschmerzen, Ödeme und Nierenversagen statistisch signifikant häufiger in der Bisphosphonat-Gruppe auftraten. Eine andere Studie (4) untersuchte den Endpunkt Schmerz. Die Zeit bis zur Schmerzverschlimmerung verlängerte sich mit Denosumab (8,5 Monate) um einen Monat verglichen mit Bisphosphonaten (7,4 Monaten) (HR [Hazard Ratio]: 0,90, 95% KI, 0,80 1,01; p=0,08). Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQL) wurde ebenfalls nur in einer Studie (5) untersucht. Auch hier war Denosumab überlegen: In der Denosumab-Gruppe berichteten um 10 Prozent mehr Frauen über eine Verbesserung der Lebensqualität als in der Bisphosphonat-Gruppe. Eine Meta-Analyse von drei RCTs und 9.321 Patientinnen zeigte statistisch signifikant mehr neue primäre Malignome bei Patientinnen, die Denosumab erhielten, als bei der mit dem Bisphosphonat Zoledronsäure behandelten Gruppe (1,1 Prozent versus 0,7 Prozent, OR 1,65, 95% KI: 1,06 2,59; p=0,03) (2) Rapid Review: Denosumab (XGEVA, Prolia ) verglichen mit Bisphosphonaten 2

Stärke der Evidenz 3 von 3 = hoch Die Stärke der Evidenz ist hoch, dass bei einer Therapie mit Denosumab signifikant weniger skelettassoziierte Ereignisse auftreten als unter einer Therapie mit Bisphosphonaten. Nebenwirkungen traten signifikant häufiger in der Bisphosphonat-Gruppe auf. 2 von 3 = moderat Keinen signifikanten Unterschied gab es beim Gesamtüberleben. 1 von 3 = niedrig Neue primäre Malignome traten in beiden Gruppen selten auf. Bei Patientinnen, die Denosumab erhielten, zeigten sich jedoch statisch signifikant mehr neue primäre Malignome als bei jenen unter einer Therapie mit dem Biphosphonat Zoledronsäure. 3

Tabelle 1: klinische Endpunkte Studientyp/Größe der Studie/Follow-up Intervention versus Kontrolle Stärke der Evidenz Inzidenz der skelettassoziierten Ereignisse (SRE) SR mit 3 RCTs (Wang, 2014 (1)) n=2.330 1 Jahr bis 11 Jahre Denosumab vs. Bisphosphonate (Zoledronsäure, Pamidronat und Ibandronat) OR 0,61; 95% KI: 0,51 0,72; p=0,001 (fixed effects model) 40% (496 von 1.238) vs. 56,6% (602 von 1.056) Gesamtüberleben 1 RCT (Stopeck, 2010 (6)) n=2.046 11 Jahre Denosumab vs. Bisphosphonate (Pamidronat) kein signifikanter Unterschied HR 0,95; 95% KI: 0,81 1,11; p=0,49 174 von 1.026 Todesfällen (Denosumab) vs. 169 von 1.020 Todesfällen (Biphosphonat) Schmerz 1 RCT (Cleeland, 2013 (4)) n=2.046 11 Jahre Denosumab vs. Bisphosphonate (Zoledronsäure) Zeit bis zur Schmerzverschlimmerung Denosumab (8,5 Monate) und Zoledronsäure (7,4 Monate) HR 0,9, 95% KI: 0,80 1,01, p=0,08 Zeit bis zur Schmerzverminderung kein signifikanter Unterschied zwischen den zwei Gruppen Denosumab (2,7 Monate) und Zoledronsäure (2,8 Monate) HR 1,02, 95% KI: 0,91-1,15, p=0,72 Gesundheitsbezogene Lebensqualität 1 RCT (Martin 2012 (5)) n=2.046 11 Jahre Denosumab vs. Bisphosphonate (Zoledronsäure) 10% mehr Patientinnen, die mit Denosumab behandelt wurden, zeigten eine Verbesserung der HRQL (Health Related Quality of Life) 4

Nebenwirkungen 2 RCTs (Lipton, 2008 (7), Stopeck, 2010 (6)) n=2.301 4 bis 11 Jahre Signifikante Ergebnisse (p<0,01) Denosumab Biphosphonat Fieber 188 von 1.231 (15%) 256 von 1.056 (24%) OR 0,6 (95% KI 0,49 0,75) Knochenschmerzen 212 von 1.231 (17%) 246 von 1.013 (24%) OR 0,72 (95% KI 0,58 0,89) Ödeme 36 von 1.231 (3%) 46 von 1.056 (4,4%) OR 0,52 (95% KI 0,32 0,83) Nierenversagen 2 von 1.020 (0,2%) 25 von 1.013 (2,5%) OR 0,08 (95% KI 0,02 0,33) Neue primäre Malignome SR mit 3 RCTs (Chen, 2016 (2)) n=9.321 Denosumab vs. Bisphosphonat (Zoledronsäure): statistisch signifikant mehr mit Denosumab 1,1% (51 von 4.662) vs. 0,7% (31 von 4.659) OR 1,65, 95% KI: 1,06 2,59; p=0,03 (fixed effects model) Abkürzungen: HR: Hazard Ratio; KI: Konfidenzintervall; n: Anzahl der Patientinnen; OR: Odds Ratio; RR: Relatives Risiko; vs.: versus hoch moderat niedrig Die Stärke der Evidenz ist hoch. Es ist unwahrscheinlich, dass neue Studien die Einschätzung des Behandlungseffektes/der Intervention verändern werden. Die Stärke der Evidenz ist moderat. Neue Studien werden möglicherweise aber einen wichtigen Einfluss auf die Einschätzung des Behandlungseffektes/der Intervention haben. Die Stärke der Evidenz ist niedrig. Neue Studien werden mit Sicherheit einen wichtigen Einfluss auf die Einschätzung des Behandlungseffektes/der Intervention haben. insuffizient Die Evidenz ist unzureichend oder fehlend, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung/der Intervention einschätzen zu können. 5

Methoden Um relevante Studien zu finden, wurde in folgenden Datenbanken recherchiert: PubMed, OvidMedline, Cochrane Library und Epistemonikos. Wir verwendeten Suchbegriffe, die sich vom MeSH (Medical Subject Headings) System der National Library of Medicine ableiten. Zusätzlich wurde mittels Freitext gesucht. Die erste Suche erfasste alle Studien bis 4. Oktober 2016. Am 13. und 14. Oktober 2018 wurde eine Update-Suche durchgeführt. Dies ist kein systematischer Review, sondern eine Zusammenfassung der besten Evidenz, die in den oben genannten Datenbanken zu diesem Thema durch Literatursuche gewonnen werden konnte. Resultate Studien Wir haben eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse gefunden, welche die Wirksamkeit und Sicherheit von Denosumab im Vergleich zu Bisphosphonaten bei der Therapie von Brustkrebs und untersucht. Die Übersichtsarbeit schließt insgesamt drei randomisiert kontrollierte Studien (RCTs) mit 2.330 Patientinnen ein. In allen Studien waren sowohl Patientinnen als auch die Untersucher oder Untersucherinnen verblindet. Die größte der drei Studien, deren Endpunkte von unterschiedlichen AutorInnen publiziert wurden (4-6), untersuchte alleine 2.046 Patientinnen. Die Studien dauerten ein Jahr bis elf Jahre, wobei die größte Studie mit über 2.000 Patientinnen am längsten dauerte. Die Wirkstoffe der Bisphosphonate in den Studien waren vor allem Zoledronsäure und bei einer Studie (7) zusätzlich Pamidronat und Ibandronat. Bei der Update-Suche haben wir eine systematische Übersichtsarbeit randomisiert kontrollierter Studien gefunden, die bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom sowie einigen anderen Tumorerkrankungen mit die Sicherheit von Denosumab und Zoledronsäure verglich. (2). Skelettassoziierte Ereignisse Das relative Risiko für skelettassoziierte Ereignisse war um 39 Prozent niedriger (1) in der Patientinnengruppe mit Denosumab im Vergleich zur Gruppe mit Bisphosphonaten. In der Denosumab-Gruppe hatten 496 von 1.238 Patientinnen (40 Prozent) ein skelettassoziiertes Ereignis im Vergleich zu 57 Prozent der Frauen (602 von 1063), die Bisphosphonate erhielten (OR [Odds Ratio]: 0,61; 95% KI [Konfindenzintervall]: 0,51 0,72; p=0,001). 6

Gesamtüberleben Die größte der drei RCTs (6) mit 2.046 Patientinnen berichtete über das Gesamtüberleben innerhalb eines Jahres, konnte aber keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen finden (HR [Hazard Ratio]: 0,95; 95% KI: 0,81 1,11; p=0,49). Nebenwirkungen In zwei der Studien mit insgesamt 2.301 Patientinnen (6, 7) traten Fieber (15 vs. 24 Prozent), Knochenschmerzen (17 vs. 24 Prozent) und Ödeme (3 vs. 4,4 Prozent) signifikant häufiger in der Bisphosphonat-Gruppe auf (siehe Tabelle 1). Nierenversagen wurde in einer der beiden Studien (6) mit 2.033 Patientinnen untersucht. Auch hier kam es in der Bisphosphonat-Gruppe signifikant häufiger zu Nierenversagen als in der Denosumab-Gruppe (2,5 vs. 0,2 Prozent). Schmerz Die Zeit bis zur Schmerzverschlimmerung dauerte mit Denosumab um einen Monat länger (8,5 Monate) als mit Bisphosphonaten (7,4 Monaten) (HR: 0,90; 95% KI: 0,80 1,01; p=0,08). Kein Unterschied zeigte sich in der Länge des Zeitraums bis zu einer deutlichen Schmerzverminderung (Denosumab 2,7 Monate und Bisphosphonate 2,8 Monate). Gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQL) Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQL) wurde ebenfalls in der größten Studie (5) untersucht. Darin berichteten 10 Prozent mehr Patientinnen in der Denosumab-Gruppe über eine Verbesserung der Lebensqualität als Frauen, die Bisphosphonate nahmen. Genauere Angaben über den Anteil der Patientinnen mit verbesserter Lebensqualität in den beiden Gruppen oder um wieviel sich die Lebensqualität verbessert hat, fehlen. Neue primäre Malignome In einer Meta-Analyse mit drei randomisiert kontrollierten Studien und 9.321 Patientinnen (mit unterschiedlichen fortgeschrittenen Tumorerkrankungen) war das Risiko für neue Primärtumore bei Patientinnen, die Denosumab erhielten, statistisch signifikant größer als bei Patientinnen, die Zoledronsäure bekamen (1,1 Prozent [51 von 4.662] vs. 0,7 Prozent [31 von 4.659]; OR 1,65, 95% KI: 1,06 2,59, p=0,03) (2). 7

Suchstrategien Update Suche Ovid MEDLINE, 13. August 2018 # Searches Results 1 Denosumab/ 1227 2 denosumab.ti,ab. 2057 3 XGEVA.af. 21 4 PROLIA.af. 40 5 Antibodies, Monoclonal, Humanized/ 32350 6 1 or 2 or 3 or 4 or 5 33809 7 exp Diphosphonates/ 24230 8 di?phosphonate*.ti,ab. 3566 9 bi?phosphonate*.ti,ab. 15567 10 (etidro* or clodro* or pamidro* or alendro* or risedro* or tiludro* or ibandro* or zoledro* or incadro* or olpadro* or neridro*).ti,ab. 13306 11 7 or 8 or 9 or 10 33235 12 6 and 11 1352 13 exp Breast Neoplasms/ 266202 14 (breast adj3 (cancer* or carcinom* or tumor* or tumour* or neoplasm*)).ti,ab. 285116 15 13 or 14 349303 16 12 and 15 256 17 exp animals/ not exp humans/ 4486179 18 16 not 17 255 19 (english or german).lg. 24967114 20 18 and 19 229 21 randomized controlled trial.pt. or (random$ or placebo$ or single blind$ or double blind$ or triple blind$).ti,ab. or (retraction of publication or retracted publication).pt. 1190548 8

22 (animals not humans).sh. or ((comment or editorial or meta-analysis or practice-guideline or review or letter) not randomized controlled trial).pt. or ((random sampl$ or random digit$ or random effect$ or random survey or random regression).ti,ab. not randomized controlled trial.pt.) 8385557 23 21 not 22 875543 24 20 and 23 27 25 review.pt. 2415129 26 (medline or medlars or embase or pubmed or cochrane or (scisearch or psychinfo or psycinfo) or (psychlit or psyclit) or cinahl or ((hand adj2 search$) or (manual$ adj2 search$)) or (electronic database$ or bibliographic database$ or computeri?ed database$ or online database$) or (pooling or pooled or mantel haenszel) or (peto or dersimonian or der simonian or fixed effect)).tw,sh. or (retraction of publication or retracted publication).pt. 275591 27 25 and 26 137826 28 meta-analysis.pt. or meta-analysis.sh. or (meta-analys$ or meta analys$ or metaanalys$).tw,sh. or (systematic$ adj5 review$).tw,sh. or (systematic$ adj5 overview$).tw,sh. or (quantitativ$ adj5 review$).tw,sh. or (quantitativ$ adj5 overview$).tw,sh. or (quantitativ$ adj5 synthesis$).tw,sh. or (methodologic$ adj5 review$).tw,sh. or (methodologic$ adj5 overview$).tw,sh. or (integrative research review$ or research integration).tw. 249080 29 27 or 28 301391 30 20 and 29 25 31 24 or 30 50 Cochrane Library, 14. August 2018 ID Search Hits #1 MeSH descriptor: [Denosumab] explode all trees 211 #2 denosumab:ti,ab,kw 639 #3 XGEVA:ti,ab,kw 2 #4 PROLIA:ti,ab,kw 8 #5 MeSH descriptor: ["Antibodies, Monoclonal, Humanized"] explode all trees 2614 #6 {or #1-#5} 3159 #7 MeSH descriptor: [Diphosphonates] explode all trees 2323 #8 Diphosphonate*:ti,ab,kw 1297 #9 Disphosphonate*:ti,ab,kw 5 9

#10 Bisphosphonate*:ti,ab,kw 1670 #11 Biphosphonate*:ti,ab,kw 42 #12 (etidro* or clodro* or pamidro* or alendro* or risedro* or tiludro* or ibandro* or zoledro* or incadro* or olpadro* or neridro*):ti,ab,kw 3875 #13 (8-#12) 4551 #14 #6 and #13 362 #15 MeSH descriptor: ["Breast Neoplasms"] explode all trees 11079 #16 (breast near/3 (cancer* or carcinom* or tumor* or tumour* or neoplasm*)):ti,ab,kw 27803 #17 #15 or #16 27804 #18 #14 and #17 99 #19 #18 in Cochrane Reviews, Cochrane Protocols 1 #20 #18 in Trials 98 Epistemonikos, 14. August 2018 Search Hits (denosumab OR OR XGEVA OR PROLIA) AND (diphosphonate* OR disphosphonate* OR biphosphonate* OR bisphosphonate*) AND breast 16 Filter: Systematic Review 9 Filter: Broad Synthesis 1 10

Referenzen 1. Wang X, Yang KH, Wanyan P, Tian JH. Comparison of the efficacy and safety of denosumab versus bisphosphonates in breast cancer and bone metastases treatment: A meta-analysis of randomized controlled trials. Oncology letters. 2014;7(6):1997-2002. 2. Chen F, Pu F. Safety of Denosumab Versus Zoledronic Acid in Patients with Bone Metastases: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Oncology research and treatment. 2016;39(7-8):453-9. 3. Body JJ, Facon T, Coleman RE, Lipton A, Geurs F, Fan M, et al. A study of the biological receptor activator of nuclear factor-kappab ligand inhibitor, denosumab, in patients with multiple myeloma or bone metastases from breast cancer. Clinical cancer research : an official journal of the American Association for Cancer Research. 2006;12(4):1221-8. 4. Cleeland CS, Body JJ, Stopeck A, von Moos R, Fallowfield L, Mathias SD, et al. Pain outcomes in patients with advanced breast cancer and bone metastases: results from a randomized, double-blind study of denosumab and zoledronic acid. Cancer. 2013;119(4):832-8. 5. Martin M, Bell R, Bourgeois H, Brufsky A, Diel I, Eniu A, et al. Bone-related complications and quality of life in advanced breast cancer: results from a randomized phase III trial of denosumab versus zoledronic acid. Clinical cancer research : an official journal of the American Association for Cancer Research. 2012;18(17):4841-9. 6. Stopeck AT, Lipton A, Body JJ, Steger GG, Tonkin K, de Boer RH, et al. Denosumab compared with zoledronic acid for the treatment of bone metastases in patients with advanced breast cancer: a randomized, double-blind study. Journal of clinical oncology : official journal of the American Society of Clinical Oncology. 2010;28(35):5132-9. 7. Lipton A, Steger GG, Figueroa J, Alvarado C, Solal-Celigny P, Body JJ, et al. Extended efficacy and safety of denosumab in breast cancer patients with bone metastases not receiving prior bisphosphonate therapy. Clinical cancer research : an official journal of the American Association for Cancer Research. 2008;14(20):6690-6. 8. Rordorf T, Hassan AA, Azim H, Alexandru E, Er O, Gokmen E, et al. Bone health in breast cancer patients: a comprehensive statement by CECOG/SAKK Intergroup. Breast (Edinburgh, Scotland). 2014;23(5):511-25. 11

Ein Projekt von Das Evidenzbasierte Ärzteinformationszentrum ist ein Projekt von Cochrane Österreich am Department für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie der Donau-Universität Krems. Rapid Reviews für niederösterreichische SpitalsärztInnen werden von der Landeskliniken-Holding finanziert. Ein Projekt von Unterstützt von Mitglied im Disclaimer Dieses Dokument wurde vom EbM Ärzteinformationszentrum des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie der Donau-Universität Krems basierend auf der Anfrage eines praktizierenden Arztes / einer praktizierenden Ärztin verfasst. Das Dokument spiegelt die Evidenzlage zu einem medizinischen Thema zum Zeitpunkt der Literatursuche wider. Das EbM Ärzteinformationszentrum übernimmt keine Verantwortung für individuelle PatientInnentherapien. 12