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Transkript:

Ausbildung lokaler Handwerker zur Verbesserung der ländlichen Trinkwasserversorgung in Tansania Projektbericht 2016-2017 Übersicht der Resultate 2016-2017 42 Handwerker ausgebildet 116 Bohrlöcher (mit Pumpen) gebaut 32 000 EUR Projektbeitrag Drink&Donate 1 700 SchülerInnen mit Wasser versorgt 3 600 PatientInnen mit Wasser versorgt Insgesamt 11 000 Personen mit Wasser versorgt 3 600 Personen haben neu Zugang zu Trinkwasser in Haushaltsnähe erhalten

Hintergrund Seit 2012 unterstützt die Skat Foundation die Southern Highlands Participatory Organization (SHIPO), eine lokale Organisation in Tansania, in der Ausbildung und Begleitung von Handwerkern, mit dem Ziel die ländliche Wasserversorgung zu verbessern. Das Projekt wird durch Spenden von Drink & Donate (ZH2O) und die Volkart Stiftung finanziert, wobei die Leistungen der Skat Foundation durch diese selber getragen werden. Das Projekt wird im südlichen Hochland von Tansania, im Grenzgebiet zu Malawi, durchgeführt. Die Projektaktivitäten 2017 fokussierten sich auf die Gebiete um Njombe, Songea, Ugesa und Mafinga (rot umrandetes Gebiet auf der Karte rechts). Der vorliegende Bericht fasst die Aktivitäten und Karte des Projektgebietes (rotes Gebiet) Fortschritte während des Jahres 2017 zusammen. Projektaktivitäten 2017 Das Projekt besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: Ausbildung von lokalen Handwerkern im Bau von Brunnen und Handpumpen Qualitätssicherung der Produkte und Dienstleistungen durch eine unabhängige Organisation Unterstützung der Nachfrage durch Mikrokredite via lokale Organisationen Praktisches Training ist zentraler Bestandteil des Projektes

Die ersten zwei Komponenten wurden durch ZH2O/Drink&Donate finanziert, die dritte durch die Volkart Stiftung. Innerhalb der ersten Komponente führte der lokale Partner SHIPO einen Ausbildungskurs für lokale Handwerker durch. Sowohl lokale als auch internationale Spezialisten bildeten Handwerker vor Ort in drei Modulen (Brunnenbau/Bohrloch-Installation, Pumpenbau und Buchhaltung/ Marketing) aus. Der dreiwöchige Kurs wurde von insgesamt 42 Handwerkern besucht, welche sich verpflichteten, SHIPO über ihre nachfolgenden Aktivitäten und Erfolge im Verkauf dieser Produkte zu informieren. Die Trainings-Module werden jährlich weiterentwickelt und angepasst im Jahr 2017 wurde zum zweiten Mal ein Business-Training durchgeführt (3. Modul), weil sich gezeigt hatte, dass viele Handwerker in diesen Themen über ein sehr geringes oder kein Grundwissen verfügen, was ihren Erfolg als Kleinunternehmer limitieren würde. Innerhalb der zweiten Komponente rapportierten die ausgebildeten Handwerker während der Folgemonate die Installation von 116 Bohrlöchern mit jeweils einer Handwerker installieren ein Bohrloch mit Handpumpe Pumpe, wobei eine Smartphone- App zum Einsatz kam (die Informationen sind hier einsehbar). Angestellte von SHIPO überprüften die Installationen auf deren Qualität und zertifizierten die Brunnen die dem Qualitätsstandard entsprechen. In 80% der Fälle war die Qualität so gut, dass sie direkt zertifiziert werden konnten, bei 20% mussten die lokalen Handwerker Nachbesserungen vornehmen. Es wurde sowohl die Funktionalität des Bohrloches überprüft als auch die Qualität des Wassers. In den Fällen, in denen die Qualität nicht den nationalen Standards entsprach,

wurden Anpassungen im Bohrloch oder im Umfeld vorgenommen. Ausserdem informieren die Handwerker alle ihre Kunden über Produkte, die die Wasserqualität innerhalb des Haushaltes verbessern (v.a. Wasserfilter), und die meisten bieten dann solche Produkte zum Verkauf an. Dies ist eine wichtige Komponente, da auch einwandfreies Trinkwasser auf dem Weg vom Brunnen bis zum Trinkwasserkrug verschmutzt werden kann. Die Familien haben positiv auf diese Informationen und Angebote reagiert und es ist ein Markt für Wasserfilter am Entstehen. Als komplementäre dritte Komponente innerhalb dieses Projektes wurden zudem lokale Spar- und Leihkassen (SACCOs) dabei unterstützt, Kleinkredite für Pumpen und Brunnen zu vergeben. Diese Arbeit stellte sich als äussert Mit einer Smartphone-App und der Mithilfe der ausgebildeten Handwerker wurde eine Online- Datenbank erstellt (Screenshot) komplex heraus, von institutionellen Schwierigkeiten mit den SACCOs zu technischen Herausforderungen in der neuen Projektgegend und der Komplexität der Produkt- Standardisierung. So gelang es im Laufe des Jahres nur zwei Kredite für je einen Brunnen mit Pumpe zu vergeben. Diese Komponente war nicht erfolgreich und wird nicht weitergeführt es wurde dafür ein Dialog aufgebaut mit einer Organisation, die in diesem Bereich spezialisiert ist (water.org) und welche in Betracht zieht, in Tansania aktiv zu werden. Das Projekt finanziert die Ausbildung der Handwerker und die anschliessende Qualitätskontrolle durch SHIPO, sowie eine gezielte Marketing-Kampagne für spezifische Technologien. Die Installationen (Bohrlöcher und Handpumpen) werden dann direkt zu Marktpreisen an Privathaushalte verkauft. Dies bedeutet, dass die Pumpen danach in

Privatbesitz sind, was klare Besitzverhältnisse schafft. Die bisherigen Evaluationen haben gezeigt, dass sich dies positiv auf das Funktionieren der Installationen auswirkt. Die Pumpen werden durchwegs mit Nachbarn geteilt; dazu wurden auch Pumpen an Schulen und bei Gesundheitsposten installiert. Somit hat das Projekt im Jahr 2017 mehr als 11 000 Personen zu einem besseren Zugang zu Wasser verholfen. Promotion Neben der technischen und unternehmerischen Ausbildung und der Qualitätssicherung legt das Projekt einen weiteren Schwerpunkt auf die Vermarktung spezifischer Technologien. Dabei wird viel Gewicht darauf gelegt, dass sie günstig, einfach zu produzieren, installieren und reparieren sind. Eine typische Technologie in diesem Feld ist die Rope Pump, eine Handpumpe, die lokal hergestellt werden kann und die das Wasser mittels einem Seil und Knoten/Unterlagscheiben hochhebt. Ein solche Pumpe wird z.b. an einer gut sichtbaren und häufig frequentierten Stelle installiert, so dass potentielle Käufer sich vor Ort von der Funktionsfähigkeit überzeugen können Mund-zu-Mund-Propaganda ist eine der effektivsten Wege um eine Innovation zu verbreiten. Laban Kaduma, ein von SHIIPO/SKAT ausgebildeter Kenia, das Funktionieren der Rope Pump. Unternehmer, erklärt Mwai Kibaki, Ex-Präsident von

Lernprozesse Auf der einen Seite ermöglicht das Projekt den Aufbau von Kapazitäten im lokalen Privatsektor und es findet eine Qualitätskontrolle der Installationen statt welche zu einer Qualitätssteigerung führt. Diese Komponenten werden kontinuierlich verbessert, im Jahr 2017 kam z.b. zum ersten Mal eine Internetbasierte Plattform für die Datensammlung und Visualisierung zum Einsatz. Auf der anderen Seite werden ständig neue Technologien und Methoden evaluiert, welche dem Programm zu einer noch besseren Wirkung verhelfen können. So installierte SHIPO in einem Pilotversuch ein Solarpanel um die Rope Pump zu mechanisieren und den Ertrag so zu erhöhen somit eröffnen sich weitere Einsatzmöglichkeiten der Pumpe und deren Attraktivität wird gesteigert. Für die meisten Teilnehmer ein ungewohntes Umfeld: Theorie-Lektion während des Business- Trainings Kontakt Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an Matthias Saladin, c/o Skat Foundation (matthias.saladin@skat.ch).