Universität Siegen Fachbereich 5 Wirtschaftswissenschaften Univ.-Prof. Dr. Jan Franke-Viebach Klausur Internationale Finanzierung Sommersemester 2004 (2. Prüfungstermin) Bearbeitungszeit: 60 Minuten Zur Beachtung: 1. Überprüfen Sie die Vollständigkeit der Klausur 2. Die Klausur umfasst 10 Seiten (einschl. dieses Deckblatts). Bitte prüfen Sie die Vollständigkeit der Klausur. 3. Benutzen Sie für Ihre Ausführungen die vorgesehenen Lösungsfelder. Reichen diese nicht aus, benutzen Sie die Rückseiten der Blätter. Mit Bleistift angefertigte Lösungen werden nicht bewertet. 4. Hilfsmittel: nichtprogrammierbarer Taschenrechner 5. ACHTUNG: Die Variablen-Namen haben die gleiche Bedeutung wie in der Vorlesung. Sofern Sie ebenfalls für die Variablen die Symbole aus der Vorlesung verwenden, brauchen Sie sie nicht zu definieren. Aufgabe 1 2 3 4 5 Summe Note maximale Punktzahl 7 16 9 15 13 60 erreichte Punktzahl
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 2 Aufgabe 1: a) Was versteht man unter einem Währungsswap? [4 Punkte] b) Nennen und erläutern Sie kurz drei verschiedene Formen von Währungsswaps. [3 Punkte]
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 3 Aufgabe 2: a) Nennen Sie drei Determinanten der Spanne zwischen Geld- und Briefkurs einer Währung. Geben Sie jeweils kurz an, ob eine Erhöhung bzw. Senkung dieser Determinante die Spanne erhöht oder senkt. (7,5 Punkte)
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 4 b) Die gegenwärtige Notierung des Hongkong-Dollar (HKD) sei am Markt 6,9925 7,0045 (Mengennotierung: HKD/EUR). Ein Händler quotiert die folgenden Kurse: 6,9925 7,0000. b 1 ) Verdeutlichen Sie die Quotierung des Händlers im Vergleich zu den Markt- Kursen anhand einer geeigneten Grafik. (2 Punkte) b 2 Will der Händler HKD kaufen oder verkaufen? Leiten Sie seine genauen Handels-Absichten aus den von ihm gestellten Kursen ab! (4,5 Punkte)
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 5 b 3 Nennen Sie zwei Gründe, die den in b 2 ermittelten Handelsabsichten zugrunde liegen können. (2 Punkte)
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 6 Aufgabe 3: a) Was versteht man im Rahmen des unternehmerischen Währungsmanagements unter der Exposure? [3 Punkte] b) Die folgende Gleichung beschreibt eine unternehmerische Zielgrösse (ZG) in Ahhängigkeit vom Wechselkurs (e). Erläutern Sie die Gleichung, indem Sie die einzelnen Summanden der rechten Seite interpretieren: ZG = ZG + EXP(e) + e EXP a + e EXP a (e) [6 Punkte]
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 7 Aufgabe 4: a) Formulieren Sie verbal und mathematisch die gedeckte Zinsparität. (4 Punkte) b) Angenommen, der inländische Zinssatz ist höher als es der gedeckten Zinsparität entspricht. Geben Sie an, welche Arbitrage-Transaktionen vorgenommen werden und welche Zins- und Wechselkursänderungen daraus resultieren. [9 Punkte]
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 8 c) Welche Kritik kann man aus Sicht des unternehmerischen Währungsmanagements an der gedeckten Zinsparität üben? [2 Punkte]
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 9 Aufgabe 5: Ein deutsches Unternehmen exportiert Waren (500 Stück) in die USA zum Preis von 4 Dollar pro Stück. Zugleich hat es eine Dollar-Anlage von 10.000 Dollar, die mit 5 % p.a. verzinst wird; am Ende der laufenden Periode sollen die Anlage aufgelöst, die Zinsen vereinnahmt und in Euro umgetauscht werden. Der gegenwärtige Wechselkurs beträgt 0,9 [EUR/USD]. Wir befinden uns am Anfang der Periode. Alle Zahlungen sind am Ende der Periode fällig. a) Das Unternehmen möchte sich gegen Wechselkursrisiken absichern durch eine Kreditaufnahme im Dollar-Raum, die mit 10 % p.a. zu verzinsen ist. Wie hoch muss der Kreditbetrag in Dollar sein, wie hoch in Euro? Erläutern Sie kurz Ihre Rechnung. (7 Punkte)
Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach Seite 10 b) Beschreiben Sie kurz zwei Nachteile dieser Absicherung. (6 Punkte)