Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Straßenverkehr. Brennpunkte und Strategien in Deutschland

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Transkript:

Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Straßenverkehr Brennpunkte und Strategien in Deutschland

Bildungszentrum Triesdorf

Landtechnikkompetenz Triesdorf Ausbildung Ausbildung Fachkraft Agrarservice Landtechnik, Pflanzenbau & Soft Skills Lehrgänge für Landwirte, Landmaschinenmechaniker u.a. Studierende der Technikerschule, HLS und HSWT Studiengang Agrartechnik Angewandte Landtechnik & Landwirtschaft seit WS 12/13 Weiterbildung Meister Fachkraft Agrarservice Beginn 2014 (20 Wochen) Seminar für angehende Landwirtschaftsmeister Fachagrarwirt Erneuerbare Energien (12 Wochen) Erwachsenenbildung Praxistage - Lenksystemtag - Gülletag - Bodenbearbeitungstag - Maisstoppeltag Topseminare u.a. Lenksysteme Firmenschulungen Vorträge Know-How-Transfer durch Seminare im Ausland

Veränderungen 1. Fortsetzung des Strukturwandels Wachsende Betriebe (vor allem Viehbestände) Zunahme an Transportaufwendungen aufgrund größerer Transportentfernungen und z.t. verursacht durch Biomasseproduktion Zusätzliches Transportaufkommen bei der Umsetzung der Düngeverordnung

Veränderungen 2. Zunahme an leistungsfähiger Landtechnik Maschinenkosten pro ha steigen weiter an - Auslastungsproblematik Fahrten und Transporte mit Großtechnik auf öffentlichen Straßen werden immer kritischer gesehen 3. Wettbewerbsdruck für Landwirte wird weiter zunehmen Nachfragezuwachs an Flächen

Veränderungen 4. Landwirtschaftliche Arbeitskräfte werden knapper Junge Leute gehen nach ihrer Ausbildung direkt auf ihre Höfe zurück Alterspyramide trifft auch die Landwirtschaft Nachfrage nach Arbeitskräften ist auch außerhalb der Landwirtschaft groß Zunahme an unqualifizierten Aushilfsfahrern

Veränderung der Massen pro ha 1 ha 1 ha Ernteprodukte 7 t Getreide 4 t Stroh Ernteprodukte 45 t Mais 20 t Grünroggen Düngung 5 t min. Dünger 16 t Transportaufkommen Düngung 45 t Gärrest 110 t

Kritik: Immer größer, schneller, schwerer, breiter Höchstgeschwindigkeit 30 80 km/h Hohe Gesamtmassen Große Abmessungen Quelle: Heitmann, LWK Niedersachsen

Studie zu 20-reihigem Mähvorsatz

Eckwerte der StVO Gesamtgewicht Zug 40 t Gesamtgewicht Achse 10 t Höhe Fahrzeug 4 m Breite Fahrzeug 2,55 m Niederdruckbereifung 3,0 m Sonderregelung Überbreite bis 3,5 m

Quelle: www.farmpictures.de

Veränderung der Transportkapazitäten Zeitachse 1990 2012 12 m³ 25 m³ 40 m³ 60 m³ 5 2,4 1,5 1 Anzahl der Fahrten für die gleiche Transportmenge 1,23 1,12 1,03 1,29 Dieselverbrauch pro Tonne bei einer Feld-Hof-Entfernung von 7 Kilometer 6,04 /t 5,32 /t 4,44 /t 5,25 /t Transportkosten nach KTBL bei 6 Kilometer Entfernung

Unser Dorf? Quelle: Gehring KBM

Gülletransport im absetzigem Verfahren

Wahrnehmung von Fahrzeugen hat sich verändert Gefahrene Geschwindigkeiten beachten! Abrollgeräusche und Vibrationen steigen mit der Geschwindigkeit! Kein Gefühl für die Geschwindigkeit!

Zielkonflikte Transport Öffentlichkeit

Wie kann eine Umsetzung erfolgen? Straßenverschmutzung sofort beseitigen! Quelle: Agrartechnik-im-Einsatz Lange/Thorsten Langsdorf

Wieso brauchen wir einen Fahrerknigge?

Transport von Biomasse BLU Leitlinien im Verkehr! 1. 40 km/h bei landwirtschaftlichen Zugmaschinen 2. 30 km/h durch Ortschaften und auf gewichtsbeschränkten Straßen 3. Biomassehäckseln und transporte bei gewerblichen Biogasanlagen Bei normalen Witterungsbedingungen keine Arbeitsleistungen bzw. Fahrten für gewerbliche Biogasanlagen an Sonn- und Feiertagen sowie während der Nacht von 22.00 bis 06.00 Uhr 4. Großraum- Schwerverkehr Landwirtschaft (z.b. Vereinfachtes Erlaubnisverfahren bis 3,50m) 5. Ladungssicherung/Straßenverschmutzung 6. Mindestalter des Fahrers: 18 Jahre bei überbreiten Maschinen

Bayerischer Mähdreschererlass Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat in Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr in München ergänzend zu den bisherigen Forschungsvorhaben zur Kennzeichnung von Mähdreschern und Radladern die Frage der Wahrnehmbarkeit anderer selbstfahrender Arbeitsmaschinen (SAM) in der Landwirtschaft wissenschaftlich untersuchen lassen. Ziel der Untersuchung war es, modulare Regelungen zu entwerfen, die die bestmögliche Erkennbarkeit der SAM gewährleisten sollen, um die von den Fahrzeugenausgehende Gefahr für die übrigen Verkehrsteilnehmer zu minimieren. Zugleich soll es den Betreibern der Fahrzeuge, die für die maximale Erkennbarkeit des Fahrzeuges sorgen, auch ermöglicht werden, diese mit möglichst wenigen Beschränkungen einzusetzen.

Fazit Verkehrssicherheit hat oberste Priorität Einhaltung freiwilliger Verpflichtungen durch Landwirte und Lohnunternehmer Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit: Landwirte Lohnunternehmer Interessensvertretungen (Lohnunternehmerverband, BBV) Gemeinsamer Lösungsansatz erforderlich mit klaren und nachvollziehbaren Regelungen Praktische Umsetzung muss für die Beteiligten möglich Landmaschinenschulen könnten sich aktiv an der praktischen Umsetzung beteiligen.

An das Umfeld denken Umfeld Feld Umfeld