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Transkript:

Referat von Regierungsrat Pierre Alain Schnegg, Gesundheits- und Fürsorgedirektor Präsidialer Jahresstart im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental Sehr geehrte Frau Regierungsstatthalterin, Ariane Nottaris Sehr geehrter Herr stellvertretender Regierungsstatthalter, Manuel Stettler Sehr geehrte Damen und Herren aus dem Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental ((Begrüssung)) Herzlichen Dank für die Einladung zu Ihrem Anlass, die ich sehr gerne angenommen habe. Allem voran möchte ich Ihnen, Frau Nottaris und Herr Stettler alles Gute in ihren neuen Ämtern wünschen 1. Sie haben eine wunderschöne Gegend zu verwalten, die von der Natur geprägt ist. Wer mit der Natur lebt, hat einen anderen Bezug zu unserem Land als viele Menschen aus der Stadt. Ich habe nachgeschaut: der Berner Jura ist von Bern etwa gleich weit entfernt wie Kandersteg. Wir sind rund 1 Stunde unterwegs, bis wir in der Hauptstadt sind. Ich gebe zu, im Berner Jura haben wir nicht mit den gleichen Kräften der Natur zu kämpfen wie Sie im Verwaltungskreis Frutigen- 1 Beide haben am 1. Januar 2018 ihre Ämter angetreten. Frau Nottaris war seit 2008 Stv. Regierungsstatthalterin. Herr Stettler ist Rechtsanwalt und kommt aus Burgdorf.

S e i t e 2 Niedersimmental ja im Oberland ganz allgemein. Aber die Bevölkerungsstruktur und die Siedlungsformen sind ähnlich: wenige Ballungszentren, viele kleinere und kleine Dörfer, abgelegene Weiler und alleinstehende Landwirtschaftsbetriebe. 2 Wirtschaftlich gesehen sind beide Regionen stark von der Maschinen- und Metallindustrie abhängig. Und beide wollen wir den Tourismus stärken. Auch die Herausforderungen an die moderne Gesellschaft gleichen sich. Das Thema meines Referats lautet: «Aktuelles aus der GEF: Vom Asylwesen bis zur Spitalversorgung» Gerne werde ich Ihnen «meine» Direktion etwas näher bringen und Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben geben. 2 Frutigen-Niedersimmental: Fläche: 774 000 km 2, Einwohner: 40 000 Berner Jura: Fläche: 541 000 km 2, Einwohner: 54 000

S e i t e 3 ((Die GEF und ihre Aufgaben)) Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern, die GEF, stellt sich den Anforderungen der Zukunft und arbeitet Lösungen für heute und die kommenden Generationen aus. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine breit anerkannte und kompetente Dienstleisterin zu sein. Wir wollen uns partnerschaftlich, aktiv und dynamisch weiter entwickeln. Wir arbeiten für die Bevölkerung des Kantons Bern und sorgen für die Versorgung in den Bereichen Gesundheit und Soziales aber auch für den Schutz und die Sicherheit, wie zum Beispiel mit der Lebensmittelkontrolle und dem medizinischen Rettungswesen. Um Ihnen einen kleinen Einblick in die verschiedenen Ämter zu geben möchte ich ein wenig ausholen. Ich bin seit dem 1. Juli 2016 im Amt. Und ich war und bin auch heute noch oft überrascht, wie breit und vielfältig die Aufgaben der GEF sind. Damit die Direktion besser überschaubar ist, wurde das Generalsekretariat mit zwei stellvertretenden Generalsekretärinnen ergänzt. Die stellvertretende Generalsekretärin «Gesundheit» ist verantwortlich für die Eigentümerstrategie in den Bereichen Akutsomatik und Psychiatrie, für die Gesundheitsstrategie sowie für die Geschäfte des Spitalamts (SPA), des

Kantonsarztamts (KAZA), des Kantonsapothekeramts (KAPA) und des Kantonalen Laboratoriums (KL). S e i t e 4 Die stellvertretende Generalsekretärin «Soziales» ist verantwortlich für die Geschäfte des Sozialamts (SOA) und des Alters- und Behindertenamts (ALBA). Sie vertritt die Direktion in den Projekten NA-BE (Neuausrichtung des Asylwesens), bei der Sonderschulstrategie und der Optimierung der ergänzenden Hilfen zur Erziehung (OeHE). Weitere Einheiten in der Direktion sind die Abteilungen «Personal und Organisation», «Finanzen» und «Digital Management». In den vergangen Monaten standen vor allem Geschäfte aus dem Sozialamt, dem Spitalamt und dem Alters- und Behindertenamt in den Schlagzeilen. Eigentlich verständlich, denn niemand wird kritisieren, dass das Kantonsapothekeramt (KAPA) im vergangen Jahr 10 Tonnen Betäubungsmittel entsorgt hat oder dass das Kantonale Laboratorium (KL) rund 11 000 Produkte geprüft hat, die der Lebensmittelgesetzgebung unterstellt sind: von der Milch, über den Lippenstift bis hin zum Kinderspielzeug. Und ebenso hört man kaum etwas vom Schulheim Schloss Erlach, einer Bildungsinstitution für normalbegabte, meist lernbeeinträchtige Kinder und Jugendliche im Schulalter, welche sich in kritischen Lebenssituationen befinden.

S e i t e 5 Zur GEF gehört auch das Pädagogische Zentrum für Hören und Sprache Münchenbuchsee (vormals Kantonale Sprachheilschule) mit einem breiten Förder- und Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche mit schweren Hör- und Sprachbeeinträchtigungen. Das Zentrum für Sozial- und Heilpädagogik in Landorf Köniz und im Schlössli Kehrsatz betreut und schult Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten und Integrationsproblemen. Sie sehen, die Aufgaben der GEF sind vielfältig und es ist erstaunlich, was die rund 350 Mitarbeitenden der Direktion täglich leisten. ((Spital Zweisimmen)) Aber nun zu einem Thema, das ihren Verwaltungskreis ganz besonders interessiert. Wie weiter mit dem Spital Zweisimmen? Uns allen ist klar: Für das Spital Zweisimmen brauchen wir eine Lösung! Eine Lösung für heute und die kommenden Generationen. Denn wenn wir heute die Spitalplanung von morgen machen, dann reden wir von einem Zeitrahmen von 30 40 Jahren.

S e i t e 6 Es stehen viele Fragen im Raum: Wie sieht die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in 10 Jahren aus? Wie setzen wir das Model «ambulant vor stationär» um? Wieviel Spitalbetten brauchen wir noch? Wie entwickelt sich die Bevölkerung? Geht die Landflucht weiter und leben künftig immer mehr alte Menschen in den Randregionen? Welche Rolle spielen die Wohn- und Pflegeheime? Wie organisieren wir die Spitex- und Rettungsdienste? Wie wollen WIR uns organisieren und wer bezahlt das? Ich werfe einen kurzen Blick zurück: Am 11. Oktober 2017 haben wir zum ersten Mal eine Delegation aus der Region Obersimmental-Saanenland zum gemeinsamen Dialog getroffen. Wir haben die Gründe aufgezeigt, weshalb der Kanton Bern damals das Gesuch der STS AG um einen jährlich wiederkehrenden Betriebsbeitrag von 3,4 Millionen Franken abgelehnt hat. Heute Nachmittag, am 22. Januar 2018, haben wir erneut Vertreter der Bergregion Obersimmental-Saanenland und der STS AG getroffen. Bei den Gesprächen wurde deutlich, dass für eine erfolgversprechende Lösung die Situation im angrenzenden Pays-d Enhaut berücksichtigt werden muss. Somit muss die Frage des Standorts neu überprüft werden.

S e i t e 7 Wir haben aber klar gesagt, dass die Spitalversorgung in der Bergregion Obersimmental-Saanenland weiter auf einem hohen Niveau gewährleistet werden soll. Zu diesem Zweck wird eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern der GEF und der Spital STS AG eingesetzt, die von einem Externen geleitet wird. Nicht verschweigen will ich Ihnen, dass auch von privater Seite konkretes Interesse besteht, eine erfolgsversprechende Lösung für die Region zu entwickeln. Die geknüpften Kontakte sollen weiterhin genutzt werden. Es wurde vereinbart, dass die GEF und die Vertreterinnen und Vertreter der Region im Sommer 2018 wiederum zusammenkommen, um sich über die Projektfortschritte auszutauschen. Meine Damen und Herren. Das Thema «Spitalplanung» beschäftigt uns ständig. Vielleicht ist Ihnen auch die Problematik rund um das Bieler Spital zu Ohren gekommen: Auch in Biel geht es um die Standortfrage. Will man ein Spital renovieren, das geografisch gesehen an einem ungünstigen Ort liegt, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, oder will man sich mit dem Gedanken eines Neubaus an einer idealen Lage auseinandersetzen? In Biel wurde die Diskussion gestartet und die Meinungen dazu fallen sehr positiv aus.

((NA-BE und Integrationsarbeit mit KAFOL Frutigen)) S e i t e 8 Wenn wir über die Gesundheits- und Fürsorgepolitik in unserem Kanton sprechen, dann liegen die Themen «Mirgration» und «Integration» auf dem Tisch. Die «Neustrukturierung des Asyl- und Flüchtlingsbereichs im Kanton Bern», kurz: NA-BE, ist auf Kurs. Wir sind in einer sehr aktiven Phase, damit wir für das Jahr 2020 gerüstet sind. Wie Sie sich vielleicht erinnern können, plant der Bund die Asylverfahren ab 2019 deutlich schneller abzuwickeln. Etwa 60 Prozent aller Asylgesuche sollen künftig innerhalb von 140 Tagen rechtskräftig entschieden werden. Die Wegweisung von Personen ohne Bleiberecht soll direkt ab den Bundes-Asylzentren durch die Kantone vollzogen werden. Braucht ein Asylgesuch weitere Abklärungen, werden die betroffenen Personen im sogenannten erweiterten Verfahren zur Unterbringung und Betreuung den Kantonen zugewiesen. Nach wenigen Monaten soll ein erstinstanzlicher Asylentscheid vorliegen. Auch wenn ein Rekurs eingereicht wird, soll das Asylverfahren innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Nun sind die Kantone gefordert! Im Kanton Bern wurden alle Teilprojekte gestartet.

S e i t e 9 Für das Teilprojekt «regionale Partner und Integration» laufen zur Zeit die Vorbereitungsarbeiten zur öffentlichen Ausschreibung der Partner für die fünf Regionen, welche der Kanton mit der Integration, Unterbringung und der Ausrichtung der Sozialhilfe für Asylsuchende, vorläufig Aufgenommener und Flüchtlinge beauftragen wird. Die regionalen Partner tragen die Gesamtverantwortung für diese Bereiche und haben eine gewisse unternehmerische Freiheit. Sie können mit den Gemeinden und anderen Organisationen zusammenarbeiten oder selber Leistungen erbringen. Sie werden an Kennzahlen und der effektiven Leistungserbringung gemessen und danach honoriert. Im Teilprojekt «Verteilsystem» laufen die Detailabklärungen und die Simulations-Berechnungen, um herauszufinden, wie die Asylsuchenden künftig im Kanton verteilt werden sollen. Im Teilprojekt «unbegleitete Minderjährige» sind noch Abklärungen nötig, ob diese Aufgabe ab Mitte 2020 zum Leistungspaket der regionalen Partner gehören soll oder ob es weiter eine zentral gesteuerte spezialisierte Lösung geben wird. Die «Nothilfe» und der «Wegweisungsvollzug» stellen uns vor grosse Vorbereitungsarbeiten für das Insourcing der Nothilfe, die Betriebsaufnahme der kantonalen

S e i t e 10 Rückkehrzentren 3 und die Einführung neuer Wegweisungsprozesse. Und zusätzlich müssen die IT-Systeme angepasst werden und die künftige Zusammenarbeit der GEF, der POM und der regionalen Partner rechtlich geregelt werden. Dazu ist ein Spezialgesetz notwendig, was wiederum eine grosse Arbeit für die Rechtsabteilungen darstellt. ((KAFOL geht in die richtige Richtung)) Die Integrationsarbeit im Berner Oberland nimmt Formen an. Das Projekt KAFOL 4 interessiert mich sehr. Wie Sie wissen, war ich selbst Unternehmer und leitete eine Softwarefirma. Daher kann ich mich sehr gut in die Aufgaben der Verantwortlichen von KAFOL hineinversetzen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist enorm wichtig! Und es ist auch wichtig, dass wir von Seiten der GEF die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen. Mit KAFOL gehen wir genau in diese Richtung: Die Migranten, die in der Region Frutigen leben, sollen möglichst früh erste Erfahrungen im regulären Arbeitsmarkt 3 inklusive Evaluation der zukünftigen Standorte 4 ist die Abkürzung für «Koordination des Asyl- und Flüchtlingswesens im Berner Oberland» und sorgt für eine niederschwellige und lokale Integration von Asylsuchenden, vorläufig Aufgenommenen und Flüchtlingen in der Region Frutigen.

S e i t e 11 sammeln können und eine Anstellung finden, damit sie von der Sozialhilfe unabhängig werden. KAFOL optimiert in drei Bereichen: Erstens: Die Integration der Migranten wird ausgebaut und beginnt vom ersten Tag an. Zweitens: Im Gewerbe und in den Betrieben der Region werden Schnupperstellen und Praxiseinsatzplätze akquiriert. Drittens: Die Zusammenarbeit unter den Organisationen, die im Asyl- und Flüchtlingsbereich tätig sind, wird koordiniert und intensiviert. Eine Schlüsselfunktion spielt dabei die neu geschaffene Arbeitsvermittlungsstelle. Sie akquiriert in der Wirtschaft der Region Frutigen Schnupperstellen und Praxiseinsätze. Auf diese Weise können Asylsuchende, vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge erste Erfahrungen im Schweizer Arbeitsmarkt sammeln. Ich bin gespannt, welche Erfolge diese Integrationsmassnahme haben wird, die im März 2017 gestartet wurde und in einer ersten Phase von der GEF bis Ende 2019 finanziert wird. ((Alter und Pflege))

S e i t e 12 Liebe Gastgeber des Alters- & Pflegeheims Lindenmatte. Herzlichen Dank für Ihre Gastfreundschaft und Ihren Empfang. Wie Sie gehört haben, ist auch das Alters- und Behindertenamt, ALBA, bei der GEF angesiedelt. Ich bin täglich mit den strategischen Themen der Altersvorsorge, der Betreuung und Pflege konfrontiert und ich weiss, welche wertvolle Arbeit Sie hier leisten. Ich danke Ihnen sehr herzlich dafür. Die Bevölkerung wird immer älter. Das bedeutet, dass wir die Gesundheitsleistungen darauf ausrichten müssen. Gemäss dem Referenzszenario des Bundes wird die Schweiz 2045 insgesamt 2,7 Millionen Personen zählen, die 65-jährig oder älter sind. Ende 2014 waren es 1,5 Millionen. Im Jahr 2045 werden knapp 29 Prozent der Bernerinnen und Berner älter sein als 65 Jahre. Heute sind es 22,2 Prozent. Und im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental wird diese Zahl auf fast 33 Prozent steigen 5. Und noch eine Projektion: In unserem Land leben heute circa vier hundert vierzig Tausend (440 000) über 80-jährige Menschen. Im Jahr 2040 werden es in etwa acht hundert achtzig Tausend (880 000) sein. Das Doppelte. 5 https://www.fin.be.ch/fin/de/index/finanzen/finanzen/statistik/bevoelk/bevoelkerungsprojektionenszenarien1.html

S e i t e 13 Diese demographische Entwicklung stellt uns vor riesige Herausforderungen. Das Ausmass können wir noch nicht wirklich antizipieren. Aber gewisse Anforderungen sind bereits klar: Die palliative Versorgung gewinnt an Bedeutung und soll ausgebaut werden. Wir bereiten soeben den Neustart des Projektes «Mobile palliative Dienste» vor. Die Psychiatrieversorgung braucht eine engere Zusammenarbeit mit den somatischen Einrichtungen, eine Stärkung der ambulanten Leistungserbringung sowie Angebote in Reichweite des Lebensmittelpunkts der Patientinnen und Patienten. Auch die Rettungsdienste müssen noch besser organisiert werden, um rascher beim Patienten einzutreffen. Und wie ich bereits vorher gesagt habe wir können heute noch gar nicht wissen, wie sich die demografische Entwicklung auf die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auswirken wird. ((Einblick in die GEF)) Lassen Sie mich zum Abschluss noch einen Rückblick auf unsere Arbeiten bei der Gesundheits- und Fürsorgedirektion machen.

S e i t e 14 Als Unternehmer habe ich gelernt, Probleme mit Optimismus anzugehen und unermüdlich auf echte Lösungen hinzuarbeiten. Als ehemaliger Firmenchef weiss ich, wie man Teams führt, wie man die Verantwortung für schwierige Entscheide trägt und wie man die Prozesse für eine gute Administration ständig verbessert. Immer ein Ziel vor Augen: die Kundenzufriedenheit. In der Verwaltung ist es kaum anders. Ich möchte meine Erfahrung nutzen, Verbesserungen initialisieren und setze auf mehr «Unternehmergeist» in meiner Direktion und in der Verwaltung des Kantons. Immer mit dem Ziel vor Augen, der Bevölkerung einen echten Service public zu bieten. Rasch und zuverlässig. In den vergangenen 18 Monaten habe ich die Direktion an verschiedenen Stellen «umgebaut». Wir haben ein Leitbild, eine Vision und eine Mission geschaffen, nach der wir unser Tun ausrichten. Dass es dazu Anpassungen in den Strategien und in den Strukturen brauchte, ist naheliegend. Ich habe Ihnen ja bereits erklärt, dass ich die Direktion ähnlich wie ein Unternehmen führe. Ich achte darauf, dass jeder investierte Franken auch Nutzen abwirft. Dieser Nutzen ist im Fall der Gesundheits- und Fürsorgedirektion das Wohl der Bevölkerung. Von unserer Arbeit müssen die Menschen profitieren.

S e i t e 15 Ich denke dabei an die neuen Schulklassen für Sonderpädagogik, die Lösungen für Langzeitpflege, die Notfallplätze für Kinder- und Jugendliche, die Teilrevision des Sozialhilfegesetzes, die Anpassung der Spitallisten, die Vereinfachung der Betriebsbewilligungsstandards für Altersund Behindertenheime, die Deblockierung verschiedener Bauprojekte wie zum Beispiel der Blindenschule Zollikofen, die Lancierung einer Digitalisierungsstrategie für die GEF, die Zusammenarbeit mit Zürich beim elektronischen Patientendossier und das «Berner Modell» des Behindertenkonzepts. ((Schluss)) Meine Damen und Herren Sie sehen, es bewegt sich sehr viel nicht nur im Gesundheits- und Sozialwesen. Wir leben allgemein in einer Zeit von grossen Veränderungen. Die Digitalisierung schreitet in grossen Schritten voran und bietet uns immer neue Möglichkeiten. Wir müssen den Kanton Bern fit machen für die kommenden Generationen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Ausgaben bremsen und sehr verantwortungsvoll mit den Staatsgeldern umgehen.

S e i t e 16 Ich möchte, dass der Kanton Bern wieder zu einer Lokomotive wird! Ich möchte, dass wir den «Berner Stolz» wieder leben dürfen! Ich möchte, dass wir nicht mehr täglich fast 3,5 Millionen Franken aus dem nationalen Finanzausgleich benötigen, sondern dass wir in 25 30 Jahren ohne diese Mittel auskommen können. Wie wollen wir das erreichen, meine Damen und Herren? Durch eine langfristig angelegte Investitionspolitik. Nicht in Aktien und Obligationen sondern durch ein Umdenken! Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen für Unternehmen schaffen, damit sie gerne in den Kanton Bern kommen oder hier bleiben. Wir müssen Forschung und Bildung stärken! Und: die Politik muss dafür besorgt sein, die Bevölkerung im Kanton Bern - wo es nötig ist - zu unterstützen und die Rahmenbedingungen attraktiv zu gestalten auch die steuerlichen. Und dazu braucht es Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, die dazu beitragen, dass der Kanton Bern mit Kraft und Dynamik seine Zukunft in die eigenen Hände nimmt. Ich danke Ihnen nochmals für die Einladung und freue mich auf die Diskussionen mit Ihnen. Merci beaucoup! ((nächster Programmpunkt: Diskussion, Fragen.))