1.1. Was ist ein Multimedia-System?

Ähnliche Dokumente
Multimedia Systeme. Dr. The Anh Vuong. * B-MMS * Multimedia Systeme

Beispielhafte Testfragen (auch aus Schülerreferaten, Fragen können redundant sein, keine Audio Kompression berücksichtigt):

Multimedia Systeme. Dr. The Anh Vuong. http: Multimedia Systeme. Dr. The Anh Vuong

1. EINFÜHRUNG, GRUNDLAGEN MARCEL GÖTZE

Einordnung (Studiengang IN)

ome

ome

Vorlesung 1 Medizininformatik. Sommersemester 2017

PC-Komponenten. Die Bestandteile eines Computers

DMP-BDT131 Blu-ray Player. Abspielbare Discs. BD-RE / BD-RE DL (Ver.3) BD-R/ BD-R DL (Ver.2) DVD DVD-R / DVD-R DL / DVD-RW

Digitalisierung und Kodierung

Intelligente Videotechnologien des

Alle Fragen nach der Häufigkeit und Kategorie geordnet:

MPEG-1, MPEG-2 und MPEG-4. Projekt KlaVid

Steffen Uhlig Meinrad Weick

Multimediale Werkzeuge, Audio: Formate, Tools. -Sound/Audio Objekte. Formate, Beispiele:

SWS im Prüfungsgebiet Module 1. Sem. 2. Sem. 3. Sem. 4. Sem. 5. Sem. 6. Sem. V Ü/L S V Ü/L S V Ü/L S V Ü/L S V Ü/L S V Ü/L S

Kompressionsverfahren

Nichttechnische Speicherung

Multimedia Communication

René Fritz Speichermedien IT-Support. Speichermedien. CD-ROM: Abkürzung für Compact - Disc Read Only Memory.

TV Sendungen auf DVD aufnehmen

Informationsrepräsentation und Multimediales Lernen

Sampling Rate / Sample rate. Modulation (gem. DVB-Standard) Modulation (DVB standard) 16 QAM 256 QAM QPSK, 16 QAM, 64 QAM

Multimedia-Anwendungen

3.1 Kurze Erläuterungen zu den möglichen Aufnahmequellen

TU München MSc Elektrotechnik und Informationstechnik (MSEI) Oktober 2018

Grundlagen der. Videokommunikation

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Multimedia für Referate und Präsentationen

Neue Dienste und Anwendungen für private, intelligente Kommunikationsnetzwerke

Digitales Video I. Wie wird Video am Computer codiert? Bilder. Bewegte Bilder. Ton. Videoformate. Auflösung Speicherung am Computer

Multimedia-Datenbanken im SS 2010 Einführung in MMDB

Variante -ARU. Variante -ARU2. Service: 1 Mini-USB-Buchse (Typ B) Audio Übertragungsart: transparent, bidirektional

Analog GSM-Gateway TRF

Systeme II 2. Multimedia

Klausur: Mi., den um 14:00 Uhr in Raum B301 Labor: zwei Gruppen im Wechsel alle 14 Tage (m.e./o.e.) pers. Betreuung plus Labor-Mitarbeiter

Audio- und Videodatenströme im Internet

Kaum größer als eine Zigarettenpackung lassen. News CeBIT Vorankündigung. Jukebox MP3-Recorder. 12 rue Ampère IGNY FRANCE

JPEG, MPEG & Co. Alex Titze Angewandte Informatik FHTW-Berlin

Hauptdiplomklausur Informatik Februar 2006: Multimedia Systems

Draco tera compact KVM/Video Kreuzschiene. Oberteuringen, Germany, 2012

Reaktive Medien / Generative Kunst. Muthesius Kunsthochschule - DM/I Christian Engler -

Digitale Medien Inhalt. Infos zum Wiki. Organisatorisches. Themen der Vorlesung. Themen der Vorlesung. Vorstellung Organisatorisches

Bildanalyse und neue Workflows für eine verbesserte Bildqualität bei der Distribution

Multimediatechnik / Video

ERINNERUNGEN ZUM MITNEHMEN ENTDECKE UNSER USB-PORTFOLIO

DMR-BCT835 Blu-ray Recorder mit Twin HD DVB-C Tuner, 1TB

Was sind Multimedia-schulungssysteme?

Digitaler Videoschnitt Gliederung

Staatlich geprüfter EDV-Führerschein

Superleichter und schlanker PC in Volcano Red mit VAIO Everywair und extrabreitem Bildschirm. Offizielle VAIO Europe Website

Game Engine Architecture and Development. Effekte (Sound, Partikel, Physik)

KM-Switches TradeSwitch 7.3

Einführung Aufgabe 3 - MPEG. Tobias Reinsch 2011

Datenspeicher oder Speichermedien. Lisa C.

Bilder. 2D Spiele programmieren in Java. Alpha channel. Formate. Optimierung. Empfehlung

Reduzierung der Bewegungsunschärfe durch Turbo 240

Äquivalenzübersicht für den Bachelorstudiengang Technische Informatik

Schnittstelle Rückseite. Audio. Betriebsbedingungen. Produkte > Industrie Monitore > Chassis LCD Monitore

Campus-TV der Uni Mainz

Schnittstelle Rückseite. Audio. Betriebsbedingungen. Produkte > Industrie Monitore > Chassis LCD Monitore

Computer Grundlagen Hardware. von Christoph Grill

Anspruchsvolle Client Lösungen mit der Windows Presentation Foundation, Silverlight und Surface. Oliver Scheer Microsoft Deutschland

Bilddatenformate BMP GIF JPG. Digitale Bildverarbeitung Liedtke 7.1. Bezeichnung: Microsoft Windows Bitmap, BMP, DIB

Hardware & Kernel-Module

Videos für das Internet

Beeindruckend klein. Wunderbar leicht. Ultraschlanker und leichter PC in Ivory White mit VAIO Everywair und extrabreitem Display

DAS PRODUKT OliPad OliPad Multimedia - Funktionen, Mobilität sowie 3G-, WLAN- und Bluetooth- Verbindung OliPad

Schnittstelle Rückseite. Audio. Betriebsbedingungen. Produkte > Industrie Monitore > Rack Mount Monitore

Mein persönliches HD-Studio

DMP-BD79 Blu-ray Player. Abspielbare Discs. BD-RE / BD-RE DL (Ver.3) BD-R/ BD-R DL (Ver.2) DVD DVD-R / DVD-R DL / DVD-RW

Die MPEG-Audiocodierverfahren

Adobe Flash. Digitales Video Steffen Puhlmann

4 Port HDMI KVM Switch - USB 3.0 Hub p

1 von :10

Modul 0: Einführung Basiswissen Multimedia. Modul 1: Information und Kommunikation (IuK)

GMM. Grundlagen Multimedia.

Microsoft Surface Hub. Bernd Löschner MT License Services

Lossy Bildkompression: Techniken und Bildqualität

RIA Entwicklung mit Silverlight 3. Oliver Scheer, Microsoft Deutschland Blog:

step Electronic GmbH

Size: 105 x 148mm * 100P *

Kommunikationsmodelle für verteilte Systeme

SCHWARZBECK MESS - ELEKTRONIK

Kompressionsverfahren

Sinneswahrnehmungen des Menschen

A4. Technik der digitalen Bewegtbildverarbeitung

DIGITALISIERUNG VON BILDERN. Ivana

Medienproduktion WS 2009 / Dipl.-Inform. Alexander Schulze Prof. Dr. Ing. Klaus Rebensburg

1 Das Kommunikationsmodell

Hardware und Peripherie

Verlustbehaftete Kompression von Kamera Rohdaten

Multimediatechnik / Video

Audiovisuelle Archive in der digitalen (Medien-)Welt

Dr.Frank Demuth Dresden

NGN. (Next Generation Network)

Der X-Series X-USB bietet eine Verlängerung von USB und HD-Video über bis zu 120m KATx Kabel mithilfe Icrons Extreme USB TM - Technik.

Mein Computerheft. Grundlagen

Transkript:

1. Einführung 1.1. Was ist ein System? Ein System ermöglicht die integrierte Speicherung, Übertragung und Darstellung der diskreten Medien Text, Grafik und Standbild und der kontinuierlichen Medien Audio und Video auf einem digitalen Rechensystem. Der schnelle Fortschritt in der Technologie der Rechner, Netze und Speichermedien ermöglicht heute die digitale Verarbeitung von Datenströmen mit sehr hohen Volumina, integriert mit den klassischen datenorientierten Anwendungen. Einführung Kapitelnummer 1-1

Hybrides analog-digitales System Frühes System, Ende der 80er Jahre The Eighties: Analog solutions digital Die Rechner steuern die analogen Medienströme, zum Beispiel über analoge Video-Cross-Connects. Einführung Kapitelnummer 1-2

Digitales System digital Die Medienströme sind digital. Die Inhalte der Audiound Videoströme können im Rechner verarbeitet werden. Einführung Kapitelnummer 1-3

Definitionen für Medium Man kann unterscheiden: Perzeptions-Medium Wie nimmt der Mensch die Information auf? abgeleitet von den menschlichen Sinnen Beispiel visuell: Text, Zeichnung, Bewegtbild,... auditiv: Sprache, Musik, Geräusch,... Internes Repräsentations-Medium Wie wird die Information im Rechner gehalten? Beispiel Text: ASCII, EBCDIC,... Graphik: CEPT-, GKS-Formate,... Audio: MIDI, PCM,... Einzelbilder, Image: FAX Gruppe 3, JPEG,... Audio-Video: Fernsehnormen,... Einführung Kapitelnummer 1-4

Externe Repräsentations-Medien Ausgabe Papier Bildschirm Lautsprecher Eingabe Tastatur Kamera Mikrofon Speicher-Medium Papier Mikrofilm Floppy Disk Hard-Disk CD-ROM, DVD Einführung Kapitelnummer 1-5

Übertragungs-Medium Koaxialkabel Glasfaser Luft (Funk) Einführung Kapitelnummer 1-6

Zeitabhängige und zeitunabhängige Medien Zeitunabhängige Medien Information hat keinen Zeitbezug alle "klassischen" Medien: Text Zeichnung (Linien-Graphik) Einzelbild (Foto) (Pixel-Bild) Zeitabhängige Medien Information steckt auch in der Zeit "kontinuierliche" Datenströme in bestimmten Abstand liegen Informationen an dieser Zeitabstand ist i der Regel konstant Beispiele Audio (kontinuierlich) Video (Bewegtbild) (kontinuierlich) Animation Einführung Kapitelnummer 1-7

Genauere Betrachtung der Zeitabhängigkeit Eigentlich besteht fast immer eine zeitliche Restriktion: Eine Datei sollte innerhalb von 10 min. übertragen werden. Ein Editor liest Text von der Platte, die Anzeige soll so bald wie möglich erfolgen. Jedoch sind die Zeitgrenzen bei den klassischen (diskreten) Medien nicht "hart". Bei den zeitabhängigen Medien gibt es harte Grenzen. T T = constant t T 1 T 2 T n t Beispiel: Falls ein Audio-Abtastwert "zu spät" kommt, muß er verworfen werden. Eine Pufferung an der Senke ("playout buffer") erhöht die Verzögerung, sowohl bei der Initialisierung der Verbindung als auch im laufenden Strom, und ist deshalb nur eingeschränkt einsetzbar. Einführung Kapitelnummer 1-8

Unsere Definition von "Multimedia" "Multimedia" kennzeichnet die rechnergesteuerte, integrierte Erzeugung, Verarbeitung, Speicherung, Darstellung, und Übertragung von mehreren zeitabhängigen und zeitunabhängigen Medienströmen. Einführung Kapitelnummer 1-9

Übertragung von Strömen Über Hochgeschwindigkeits-Netze Audio-, Video- und Daten-Verbindungen über dasselbe Netz unterschiedliche Dienstgüte ("Quality of Service") in verschiedenen Netzen dynamischer Auf- und Abbau von Verbindungen im Kontext von Gruppenkommunikation. Einführung Kapitelnummer 1-10

Endbenutzer-Schnittstelle Einfache Schnittstelle zum Anwender neue Interaktions-Metaphern? (Desktop-Metapher nicht mehr geeignet!) Programmier-Schnittstelle (API, Application Programming Interface) einfach, aber reichhaltig vielleicht objekt-orientiert? Einführung Kapitelnummer 1-11

Historische Entwicklung der Bandbreiten Bandwidth of perception at the manmachine interface Text card reader text text text text Text teletype Text CRT terminal Graphics bitmap displays pointing devices Audio Motion Video signal processor, optical disc, fiber 1950 1960 1970 1980 1990+ Einführung Kapitelnummer 1-12

Anforderungen der verschiedenen Datenströme an das Netz mail audio (teleph.) video low Band width high mail video audio (teleph.) slow Delay fast video audio (teleph.) mail moderate Loss rate very low Einführung Kapitelnummer 1-13

Prinzip lo w dela y Compression high quality lo w comple xity efficient implementation Kompression von multimedialen Datenströmen spart Speicherplatz Bandbreite Einführung Kapitelnummer 1-14

Kompressionsverfahren Die einzelnen Schritte Video: lossy Audio: lossless lossy sometimes lossless lossless sour ce image Image preparation Image processing compressed Quantization Entr opy encoding image e.g.: - resolution - frame rate e.g.: - DCT - Subband coding e.g.: - Linear - DC, AC values e.g.: - run length - Huffman Einführung Kapitelnummer 1-15

Architektur einer Workstation User Interface Applications Concepts Data Abstractions Tools Information Architectures Database System Operating System Communication System Computer Hardware Networks Einführung Kapitelnummer 1-16

Integration durch Multimedia? PC FAX Telephone HiFi TV Answering machine VCR Video game Information- Communication- Enter tainment- Workstation Einführung Kapitelnummer 1-17