Krankenhaus-Report 2012: Große regionale Unterschiede bei Operationshäufigkeiten

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Transkript:

Pressemitteilung Wissenschaftliches Institut der AOK HAUSANSCHRIFT Rosenthaler Str. 31 D-10178 Berlin POSTANSCHRIFT Postfach 11 02 46 D-10832 Berlin TELEFON +49 30 34646-2393 FAX +49 30 34646-2144 INTERNET www.wido.de Berlin, 8. Dezember 2011 E-MAIL wido@wido.bv.aok.de Krankenhaus-Report 2012: Große regionale Unterschiede bei Operationshäufigkeiten Berlin. Die Entfernung von Gebärmutter oder Eierstöcken gehört deutschlandweit zu den häufigsten Eingriffen in der operativen Gynäkologie. Doch ihre regionale Verteilung ist unabhängig von der Bevölkerungsstruktur sehr verschieden. Auch in anderen Fachgebieten wie der Wirbelsäulenchirurgie sowie der Knie- und Hüftendoprothetik lassen sich große regionale Unterschiede nachweisen. Bei den Eierstockentfernungen unterscheiden sich die Regionen bis zum Faktor 3,4. Diese Größenordnung lässt sich nicht allein mit einer regional verschiedenen Erkrankungshäufigkeit erklären. Hier gibt es großen Forschungsbedarf. Wir müssen wissen, wie sich die medizinische Behandlung in den Regionen unterscheidet, müssen ausschließen, dass der Wohnort bedeutsam dafür ist, ob ein Patient operiert wird oder nicht, so Jürgen Klauber, Geschäftsführer des WIdO und Mitherausgeber des Krankenhaus-Reports 2012, der gerade neu erschienen ist und die Krankenhauslandschaft mit besonderem Blick auf die Regionalität durchleuchtet. Um die regionale Häufigkeit von Gebärmutter- und Eierstockentfernungen nach Patientenwohnort zu untersuchen, wurde die Fläche Deutschlands in 100 annähernd gleich große Gebiete aufgeteilt. Anschließend wurden die demografischen Unterschiede dieser Gebiete durch Standardisierung auf die europäische Alterstruktur beseitigt. Danach kommen die Autoren des Krankenhaus-Reports zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Gebärmutterentfernungen je 100.000 Frauen im Jahr 2008 zwischen 174 und 448 Eingriffen variiert. Das entspricht dem Faktor 2,6. Bei Eierstockentfernungen liegt der Faktor sogar bei 3,4. Regionale Variationen dieser Größenordnung bei den Operationszahlen lassen sich nicht allein durch Unterschiede in der Erkrankungshäufigkeit erklären, sagt Jürgen Klauber, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Hinter den nüchternen Zahlen stehen gegebenenfalls vermeidbare Operationen und damit auch vermeidbares Leid. Patienten sollten sich in Anbetracht dieser Zahlen vor einem Eingriff ausführlich beraten lassen und eine zweite ärztliche Meinung einholen, wenn sie unsicher sind. Deutlich fällt auch der Unterschied beim Einsatz von Hüftgelenksendoprothesen aus, die mit jährlich 281 Operationen je 100.000 AOK-Versicherten zu den häufigsten Eingriffen überhaupt zählen. Auch in diesem Fall wurden die realen Fallzahlen auf die vergleichsweise geringe europäische Altersnorm standardisiert, um sie miteinander vergleichen zu können. Die standardisierte Zahl der Eingriffe liegt bei 151 Operationen je 100.000 Versicherte. In dem anschließend durchgeführten Vergleich der 414 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland in den Jahren 2005 bis 2009 variiert der Einsatz von Hüftgelenksendoprothesen bis zum Faktor 2,0: Die niedrigste Rate entfällt mit 106,1 Eingriffen auf Neustadt a. d. Weinstrasse (Rheinland-Pfalz); die höchste Rate erreichte die fränkische Region Neustadt a. d. Aisch mit 215,8 Eingriffen je 100.000 Versicherte. Die Versorgung mit Kniegelenksendoprothesen liegt mit 219,5 in Neustadt a. d. Aisch um den Faktor 3,2 höher als in Cottbus (Brandenburg), wo nur 69,1 Eingriffe pro 100.00 Versicherte vorgenommen wurden. In der Wirbelsäulenchirurgie, etwa bei Wirbelkörperversteifungen oder dem Einsatz von Bandschreibenprothesen, fallen die regionalen Unterschiede noch deutlich stärker aus. Bei allen im neuen Krankenhaus-Report ausgewiesenen Unterschieden wurde berücksichtigt, dass die Bevölkerung in den verglichenen Regionen eine unterschiedliche Altersstruktur und damit ein unterschiedliches Erkrankungsrisiko hat. Hinsichtlich der regionalen Unterschiede bei den Operationszahlen kommen verschiedene Erklärungsfaktoren in Betracht. Neben möglichen Unterschieden in der Erkrankungshäufigkeit können variierende regionale ambulante und stationäre Angebotsstrukturen oder regional unterschiedliche Seite 1 von 7

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Seite 2 von 7 Traditionen bei der Indikationsstellung und im Behandlungsgeschehen eine Rolle spielen. Letzteres wirft insbesondere die Frage auf, inwieweit Behandlungsleitlinien regional variieren bzw. regional unterschiedlich umgesetzt werden. Es darf nicht vom Wohnort abhängen, ob und wann sich ein Patient einer Operation unterziehen soll. Hier besteht Forschungsbedarf, wir müssen mehr über die Hintergründe wissen, um Patienten besser vor möglicherweise unnötigen Eingriffen zu schützen oder zu erreichen, dass medizinisch notwendige Eingriffe nicht unterlassen werden, sagt Klauber. Ein deutsches Spezifikum stellen die beobachteten Regionsunterschiede allerdings nicht dar. Wie der neue Krankenhaus-Report 2012 belegt, finden sich große regionale Unterschiede auch in diversen internationalen Studien. Im Rahmen seines Schwerpunktthemas Regionalität befasst sich der Krankenhaus-Report 2012, der jährlich von Max Geraedts von der Universität Witten-Herdecke und Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) herausgegeben wird, mit einer Reihe von weiteren Fragestellungen. Dazu gehören die wirtschaftliche Lage von Krankenhäusern in ländlichen Gebieten, die Erreichbarkeit von Krankenhäusern, wettbewerbsrechtliche Aspekte des Krankenhausmarktes oder auch die Möglichkeiten einzelvertraglicher Regelungen auf regionaler Ebene. Der neue Report diskutiert darüber hinaus Themen wie die Möglichkeiten einer sinnvollen Neuordnung der spezialärztlichen Versorgung, die Vergütung technologischer Innovationen in DRG-Systemen, Qualitätsmessung mit dem Verfahren Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) für die Cholezystektomie oder auch die qualitätsorientierte Krankenhausvergütung (Pay-for-Performance). Der Statistikteil bietet wie in jedem Jahr ein umfassendes Kompendium von Analysen und Daten zur Entwicklung des Krankenhausmarktes unter Versorgungsaspekten und ökonomischen Fragestellungen. Insbesondere bietet er mit dem Krankenhaus-Directory auch einen differenzierten Vergleich der einzelnen deutschen Kliniken anhand von Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitskennzahlen. Krankenhaus-Report 2012: Klauber/Geraedts/Friedrich/Wasem (Hrsg.): Krankenhaus-Report 2012, Schwerpunktthema: Regionalität. Schattauer-Verlag, Stuttgart 2012; broschiert; 54,95 ; ISBN 978-3-7945-2849-3 Mehr Infos im Internet: http://wido.de/khreport.html Im Internetportal zum Krankenhaus-Report http://www.krankenhaus-report-online.de finden registrierte Leser neben allen Abbildungen und Tabellen die krankenhauspolitische Chronik von 2000 bis Juli 2011, zusätzliche Tabellen sowie das Krankenhaus-Directory mit erweiterten Informationen und Zusammenfassungen der Krankenhaus-Reporte von 1993 bis 2011. Pressekontakt: Wissenschaftliches Institut der AOK Dr. Gregor Leclerque Tel.: 030/34646-2267 Fax.: 030/34646-2144 E-Mail: wido@wido.bv.aok.de Rezensionsexemplare: Schattauer-Verlag Stefanie Albert Tel.: 0711 22987-20 Fax: 0711 22987-50 E-Mail: stefanie.albert@schattauer.de

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Seite 3 von 7 Abbildung 1 Hysterektomien (Gebärmutterentfernung) 2008 je 100 000 Frauen nach 100 Regionen* 100 Regionen Hysterektomien pro 100 000 Frauen > 173,89 bis unter 219,65 > 219,65 bis unter 265,40 > 265,40 bis unter 311,16 > 311,16 bis unter 356,92 > 356,92 bis unter 402,67 > 402,67 bis unter 448,43 = Kliniken mit gynäkologischen Fachabteilungen * Die Darstellung illustriert regionale Operationshäufigkeiten anhand einer Aufteilung Deutschlands in 100 gleich große Regionen und verwendet eine Hochrechnung auf die weibliche Gesamtbevölkerung basierend auf AOK-Daten des Jahres 2008. Dabei wurde auf die weibliche europäische Standardbevölkerung normiert, um Effekte aus der regional unterschiedlichen Altersstruktur auf das Ergebnis herauszurechnen und die Regionen vergleichbar zu machen. Quelle: Krankenhaus-Report 2012 WIdO 2011

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Seite 4 von 7 Abbildung 2 Ovariektomien (Eierstockentfernung) 2008 je 100 000 Frauen nach 100 Regionen* 100 Regionen Ovariektomien pro 100 000 Frauen > 40,85 bis unter 56,87 > 56,87 bis unter 72,88 > 72,88 bis unter 88,90 > 88,90 bis unter 104,92 > 104,92 bis unter 120,93 > 120,93 bis unter 136,95 = Kliniken mit gynäkologischen Fachabteilungen * Die Darstellung illustriert regionale Operationshäufigkeiten anhand einer Aufteilung Deutschlands in 100 gleich große Regionen und verwendet eine Hochrechnung auf die weibliche Gesamtbevölkerung basierend auf AOK-Daten des Jahres 2008. Dabei wurde auf die weibliche europäische Standardbevölkerung normiert, um Effekte aus der regional unterschiedlichen Altersstruktur auf das Ergebnis herauszurechnen und die Regionen vergleichbar zu machen. Quelle: Krankenhaus-Report 2012 WIdO 2011

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Seite 5 von 7 Abbildung 3 Abbildung 4 Einbau von Hüftendoprothesen 2005 2009 je 100 000 AOK-Versicherte nach Kreisen* Einbau von Kniegelenksendoprothesen 2005 2009 je 100 000 AOK-Versicherte nach Kreisen* 106,1 135,5 135,6 146,9 147,0 158,1 158,2 171,7 171,8 215,8 keine Daten 69,1 109,2 109,3 120,9 121,0 135,8 135,9 150,9 151,0 219,5 keine Daten * Die Darstellung illustriert, basierend auf den AOK-Daten der Jahre 2005-2009, die auf ein Jahr gemittelten regionalen Operationshäufigkeiten anhand der 414 Kreise und kreisfreien Städte. Dabei wurde auf die europäische Standardbevölkerung normiert, um Effekte aus der regional unterschiedlichen Altersstruktur auf das Ergebnis herauszurechnen und die Regionen vergleichbar zu machen. Quelle: Krankenhaus-Report 2012 DGOOC/WIdO 2011 Kennzahlen des Krankenhausmarktes 2009 gab es in Deutschland 2.084 Krankenhäuser (2008: 2.083) mit 503.341 Betten; das entspricht 615 Betten je 100.000 Einwohner (+0,3 %). Die Betten waren zu 77,5 % ausgelastet. Bei den Krankenhausfällen war ein Anstieg um 1,7 % auf 17,8 Mio. zu verzeichnen, die Verweildauer sank um 0,1 Tage auf durchschnittlich 8,0 Tage. Die bereinigten Kosten stiegen in der Summe auf 66,2 Mrd. (2008: 62,3 Mrd. ), die Kosten je Fall auf durchschnittlich 3.714 (+4,5 %) (siehe Tabelle 1). Bei den Hauptdiagnosen, die 2009 zu einem Krankenhausaufenthalt geführt haben, liegen sieht man von den Lebendgeborenen als Diagnose ab bei den Männern psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol, Herzinsuffizienz und Angina Pectoris an der Spitze. Bei den Frauen steht die Herzinsuffizienz an erster Stelle, gefolgt von bösartigen Neubildungen der Brustdrüse und Gallensteinleiden (siehe Tabelle 2).

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Seite 6 von 7 Tabelle 1 Zentrale Indikatoren der Krankenhäuser Berichtsjahr Veränderung 2009 gegenüber 2009 2008 2004 1999 2008 2004 1999 Gegenstand der Nachweisung Anzahl in % Krankenhäuser Aufgestellte Betten Anzahl je 100 000 Einwohner Krankenhausfälle Anzahl je 100 000 Einwohner Berechnungs- und Belegungstage in 1 000 Durchschnittliche Verweildauer in Tagen Durchschnittliche Bettenauslastung in Prozent Personal Beschäftigte am 31.12. (Kopfzahl) Vollkräfte im Jahresdurchschnitt (Vollzeitäquivalente) darunter: Ärztlicher Dienst Nichtärztlicher Dienst darunter: Pflegedienst med.-techn. Dienst Funktionsdienst Bereinigte Kosten (einschl. Ausbildungsfonds) in 1 000 EUR Bereinigte Kosten je Fall (einschl. Ausbildungsfonds) in EUR Bereinigte Kosten (ohne Ausbildungsfonds) in 1 000 EUR Ber. Kosten (ohne Ausbildungsfonds) je Fall in EUR 2 084 2 083 2 166 2 252 0,0-3,8-7,5 0,0 0,0 0,0 503 341 503 360 531 333 565 268 0,0-5,3-11,0 615 613 644 689 0,3-4,5-10,7 0,0 0,0 0,0 17 817 180 17 519 579 16 801 649 17 092 707 1,7 6,0 4,2 21 762 21 334 20 365 20 823 2,0 6,9 4,5 142 414 142 535 146 746 169 696-0,1-3,0-16,1 8,0 8,1 8,7 9,9-1,8-8,5-19,5 77,5 77,4 75,5 82,2 0,2 2,7-5,8 0,0 0,0 0,0 1 096 520 1 078 212 1 071 846 1 105 912 1,7 2,3-0,8 807 874 797 554 805 988 843 452 1,3 0,2-4,2 131 227 128 117 117 681 107 900 2,4 11,5 21,6 676 647 669 437 688 307 735 552 1,1-1,7-8,0 303 656 300 417 309 510 334 890 1,1-1,9-9,3 128 608 125 438 123 465 123 674 2,5 4,2 4,0 90 574 88 414 84 257 81 814 2,4 7,5 10,7 67 199 953 63 245 404 6,3 X X 3 772 3 610 4,5 X X 66 170 928 62 267 622 56 126 142 50 599 442 6,3 17,9 30,8 3 714 3 554 3 341 2 960 4,5 11,2 25,5 Quelle: Krankenhaus-Report 2012, Tabelle 18 1 WIdO 2011

Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Seite 7 von 7 Tabelle 2 Die 10 häufigsten Hauptdiagnosen der männlichen und weiblichen Patienten (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) 2009 Rang ICD- Pos. Hauptdiagnose Patienten und Patientinnen durchschn. Verweildauer durchschn. Alter Anzahl in Tagen in Jahren Männer Insgesamt 8 569 023 7,9 52,9 1 F10 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol 2 Z38 Lebendgeborene nach dem Geburtsort 249 250 8,0 44 230 510 3,7 0 3 I50 Herzinsuffizienz 171 870 11,2 74 4 I20 Angina pectoris 165 838 4,9 66 5 K40 Hernia inguinalis 148 272 3,2 57 6 I25 Chronische ischämische Herzkrankheit 139 203 5,7 67 7 S06 Intrakranielle Verletzung 132 929 4,3 35 8 I21 Akuter Myokardinfarkt 132 428 8,6 67 9 C34 Bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge 10 J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet 127 985 8,0 66 121960 9,7 60 Frauen Insgesamt 9 662 423 8,1 54,2 1 Z38 Lebendgeborene nach dem Geburtsort 228 805 3,6 0 2 I50 Herzinsuffizienz 191 792 11,3 80 3 C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse (Mamma) 147 343 6,9 61 4 K80 Cholelithiasis 139 321 6,6 56 5 I10 Essentielle (primäre) Hypertonie 134 997 5,6 70 6 M17 Gonarthrose (Arthrose des Kniegelenkes) 131 695 11,6 69 7 I63 Hirninfarkt 116 359 12,9 77 8 S72 Fraktur des Femurs 112 636 16,5 80 9 I48 Vorhofflattern und Vorhofflimmern 110 586 6,7 73 10 S06 Intrakranielle Verletzung 107 647 3,8 42 Quelle: Krankenhaus-Report 2012, Tabelle 19 7 WIdO 2011