LRT 6510 in Sachsen-Anhalt - Standortgruppe 1 - Trocken-frische und mäßig nährstoffreiche Standorte

Ähnliche Dokumente
Leitfaden zur naturschutzverträglichen Grünlandbewirtschaftung in Sachsen-Anhalt

LRT 6440 in Sachsen-Anhalt - Standortgruppe 1 Wechseltrockene Standorte

Wildpflanzensaatgut aus Sachsen-Anhalt Beratung Handel Saatgutvermehrung Projektrealisierung

UG 11 frisch halbschattig. Bezeichnung Rohst.

Vegetationsaufnahme im Naturpark BG und BRG Leibnitz am

Hieracium pilosella 1 2 Verbuschung 1 Nährstoffeintrag. Hypericum perforatum 2 Lotus corniculatus 2 1 Verbrachung

Stadt Oberkochen. Frau Ina Wamsler. Eugen-Bolz-Platz Oberkochen

Wiesendrusch im Naturschutzgebiet Korbmatten bei Baden-Baden / Steinbach, 2008

Die Glatthaferwiese von Hof Sackern

Heu rechen oder Heu blasen? Grundlage für ein Monitoring der Pflanzenarten und Pflanzen gemein schaften auf der «Oberen Stöckmatt», Stansstad (NW)

Einfluss der Beweidung auf Kalkmagerrasen und ihre Arten in Steinbrüchen des Teutoburger Waldes

Standortgruppen der Grünlandlebensraumtypen 6440, 6510 und 6520 in Sachsen-Anhalt

Vegetationsaufnahmen Brandschänkeried

HEU-1.4 VEGETATIONSAUFNAHMEN

Dachbegrünung - Parkhaus Neue Messe Stuttgart: Trockenmagerrasen auf Oberbodensubstrat als ökologische Ausgleichsfläche

Grünlandmanagement im Biosphärenreservat Mittelelbe

4.5.1 Arrhenatherion Fromentalwiese. Lebensraumbeschrieb

Was sagt der Pflanzenbestand über den Zustand meiner Wiese aus?

Die Entwicklung extensiv genutzter Mähwiesen in der Westeifel (Rheinland-Pfalz) Beate Jacob (2013)

Entwicklung von artenreichem Grün- und Offenlandland in Schleswig-Holstein

ND-Nr.: 65 FND Jungingen. Bisher gültige Verordnung: Fläche (qm): 8.299

Wildpflanzen- Mischungen 2013

WildpflanzenMischungen

Erläuterung der aufgeführten Biotoptypen gemäß Biotoptypenschlüssel für Sachsen:

ND-Nr.: 71 FND. Fläche (qm): ca

MISTSTREUER BRINGT ARTENVIELFALT

VEGETATION UND PFLEGEKONZEPT DER STANINGER LEITEN. Inhaltsverzeichnis

NSG-ALBUM. Am Berg bei Walsdorf NSG (G. Ostermann, 2014)

Anlage 12.1 Landschaftspflegerische Begleitplanung, Erläuterungsbericht. Anhang 1: Tierökologische und vegetationskundliche Bestandsaufnahme, Bericht

Modellprojekt Schwarzwälder Wiesenvielfalt durch Samengewinnung erhalten

VEGETATIONSAUFNAHME IM NATURPARK SÜDSTEIRISCHES WEINLAND

Naturschutzstiftung. Landkreis Oldenburg Details zu den Pflanzenarten der Samentüte für die Artenvielfalt. Juni Oktober

Blumen und ihre Bewohner

Bebauungsplan "Im Stegbruch" Erste Grobeinschätzung der Biotopausstattung

NSG - ALBUM. Haardtrand Im Hohen Rech NSG (D. Gutowski)

Deutsche und Wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanzen (alphabetisch sortiert)

Anlage 2 Bestandsaufnahme der Wiesen-Vegetationen am und 23./

Floristische Untersuchung der Wiesen in den Wasserwerken Flehe und Am Staad mit Pflegehinweisen

9 Städteübergreifende Projekte

Gliederung der extensiven Grünlandtypen im Transekt von Oppenberg bis Tauplitz

Wildpflanzenansaaten in der Praxis

Zur Flora des Bahnhofs Halberstadt

Bahnhofsflora von Lienz in Osttirol (Österreich)

6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)

Kanäle als Sekundärlebensraum für die biologische Vielfalt der Flussauen: eine Fallstudie

Kräuter. Stand

Wildblumen- Samenmischungen. Inhalt. 1. Tipps für die Neuanlage aus Wildsamen-Mischungen. 2. Wildblumen-Samenmischungen im Shop.

Exkursionsführer für die

GEO-Tag der Artenvielfalt Auswertung der Erfassung der Höheren Pflanzenarten

Blühprotokoll _Blühprotokoll_Bienenstand.xlsx 1 von 9

Ing.- Büro für Garten- und Landschaftsplanung

D. Kunzmann, Institut für Landschaftsökologie & Consulting in Wiefelstede Ofenerfeld. Ofenerfeld, den

Zur Veränderung der Wiesenvegetation Mitteldeutschlands unter dem Einfluß einer starken Bewirtschaftungsintensität

Im feuchten Wiesengrunde Heulager um Biela Tal DVL Veranstaltung gemeinsam Natur erleben und erhalten im Ost-Erzgebirge

raum gum Abschlussbericht Immergrün - Einsatz standortgerechter Arten im Landschaftsbau und Grundlagen zu deren Saatgutproduktion

Netzwerktreffen Pferdeland Brandenburg. Lebensraum Pferdeweide Artenvielfalt durch Pferdebeweidung? Ninett Hirsch

Wärmeliebende, azidophile Berghaarstrang-Saumgesellschaften in Mitteldeutschland

Anhang Biotoptypenkartierung

Düngung. Agroscope, INH Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften

KONZEPT SAMENMISCHUNGEN AN STRASSENBÖSCHUNGEN

Summary of Spectral Curves (Vegetation)

I.Einleitung. In der Biosphäre herrscht ein perfektes Recycling von. "Abfällen": keine wertvolle Resource bleibt ungenutzt. Der

Am Lohwiesengraben. Botanische Erfassung zweier Ökokonto-Flächen der Stadt Puchheim

ENERGIESPEICHER RIEDL

Monitoring. Kompensationsflächen Südlich Duntzenwerder. der. Ergebnisse 2007

B I O T O P I N V E N T A R

Artenvielfalt auf der Pferdeweide

Vom Pflanzenleben in der Gurkniederung 1

Der Enzian-Zwenkenrasen am Kriegerdenkmal von Lämershagen (Kreis Bielefeld)

Ökologische Standortbestimmung: Methodik zur Einschätzung des Ist- Zustandes im Rahmen des Kulturlandplans

dt. Name Gattung Art Gefährdungstatus dt. Name Gattung Art Gefährdungstatus

Weisungen nach Artikel 59 und Anhang 4 der Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft (Direktzahlungsverordnung, DZV)

Florale Bestandserfassung auf der Ausgleichsfläche "Am Franziskanerwasser" der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt 2018 Aufnahme: Iryna

BIOTOP-ALBUM. Magerwiesen um Niederkirchen BT , BT (A. Stanula)

B I O T O P I N V E N T A R

6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)

Hamburger Naturdach Pflanzenliste für die extensive Dachbegrünung mit regionalen Arten 1

ANHANG XIV. Ergänzung zu den Kartieranleitungen für die beiden Lebensraumtypen 6510 Magere Flachland-Mähwiesen und 6520 Berg-Mähwiesen.

Die 11 Schritte zum Schmetterlingsparadies

NSG-ALBUM. Meerfelder Maar. NSG Aktualisierung (Dr. H. Fuchs)

Magerrasen, Wiesen und Weiden am südlichen Rand des Naturschutzgebietes Ermberg bei Dahlem-Hammerhütte

Wildkräutererfassung auf dem Ziegelofenacker August 2014

NSG-ALBUM. Am Laurenzihof NSG (H.-J. Dechent)

Naturschutzgebiet Nr "Oschenberg"

Böschungen als Naturschutzflächen

Erste Ergebnisse der Untersuchung der Auswirkungen potenziell invasiver Neophyten

Naturkundliche Station der Stadt Linz/Austria, download unter FRANZ ESSL

Die Glatthaferwiese von Hof Sackern

6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis,sanguisorba officinalis) Urs Jäger; Jens Peterson; Christian Blank

Massstab: 1:10'000. Naturraum Rigi: Wertvolle Wiesen & Weiden Dokumentation Chlausenberg

NSG-ALBUM. Horngraben NSG Foto Dr. Harald Fuchs

Grünlandtypen. Erkennen Nutzen Schützen. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim

Floristisches aus dem. Norden. Baden-Württembergs

Untersuchungsbericht: Vegetationskundliche Erhebungen im Jahr 2005

Floristische Kartierung des naturnahen Gartens am Haus der Artenvielfalt - mehr als 100 verschiedene Kräuter und Gräser dokumentiert

AG für Botanik im Heimatverband für den Kreis Steinburg e.v.

Ausweisung von symphänologischen Gruppen montaner Grünlandgesellschaften des Osterzgebirges mittels Clusteranalyse

Ökologische Schnellansprache von Bewirtschaftungseinheiten als methodische Grundlage für die Honorierung ökologischer Effekte im Grünland

Transkript:

LRT 6510 in Sachsen-Anhalt - Standortgruppe 1 - Trocken-frische und e Standorte 1.1 frisch-frisch Sand/sandiger basenarm ( sauer - sauer) Rumici acetosellae- Holcetum lanati Polygalo vulgaris Festucetum rubrae (Viscario-Festucetum rubrae) basenarme Subassoziationsgruppe von Ranunculus bulbosus (Dierschke 1997) (z.b. hypochoeretosum radicatae, armerietosum elongatae, cerastietosum arvensis Drömling, Altmark, Harzvorland, Bereich nördlich Halle, Harz Elb- & Muldeaue, Altmark, Untere Havel Mulde- und Elbhügelland (Sachsen), in ST nur randlich, NSG Krägen-Riß (Hundt 1958) nördliche und östliche Sandgebiete Rumex acetosella Anthoxantum odoratum Briza media Leontodon autumnalis Polygala vulgaris Potentilla erecta Rumex acetosella Dianthus deltoides Thlaspi alpestre Viola tricolor Viscaria vulgaris Elymus repens Silene latifolia Taraxacum officinale Leontodon autumnalis Silene latifolia Taraxacum officinale Silene vulgaris vernachlässigte Frischwiesen, artenverarmt, Magerrasenarten, früher (vor 1990) beackert, in Pleistozängebieten häufiger werdend Überflutung möglich, stark durchlässig, Obergräser fehlen, ertragsarm, nur noch selten in Altpleistozängebieten, durch Düngung in Glatthaferwiesen überführt, stark gefährdet, RL 2 durch Düngung und Bewässerung in Intensivgrasland oder Äcker überführt, auf Dämmen, Obergräser fehlen, stark gefährdet, RL 2 grundwasserferne Standorte, häufig Zurücktreten von Nährstoffzeigern der typ. Subass., Hinzutreten von Arten mit VS in der Koelerio-Corynephoretea 1

1.2 frisch basenarm 1.3 frisch schlechte Nährstoffverfügbar keit Sand- 1.4 trocken-frisch ranglose - - Gesellschaft (zum Polygalo vulgaris Festucetum rubrae?) - Übergang zu Borstgrasrasen Subass. salvietosum pratensis Subass. von (Übergang zu Halbtrockenrasen) Harz Anthoxantum odoratum Potentilla erecta Veronica chamaedrys Deschampsia flexuosa Übergang zu Borstgrasrasen und Bergwiesen möglich Harz Subass. von Hypochoeris radicata bei Lisbach & Peppler-Lisbach (1996) Süd-ST (insbes. Saaletal), Südharz, Lössgebiete Harz Ajuga genevensis Briza media Campanula rotundifolia Dianthus carthusianorum Filipendula vulgaris Galium verum Helictotrychon pubescens Medicago lupulina Plantago media Salvia pratensis Thymus serpyllum Plantago media vereinzelt 6210-Arten (bes. Brachypodium pinnatum), Bromus erectus Cerastium arvense Cirsium acaule Sanguisorba minor Viola hirta Primula veris (besonders Hypericum maculatum, Poa chaixii) über Muschelkalk, vermittelt zu den Halbtrockenrasen, wärmebegünstigte Standorte,, aber schlechte Nährstoffverfügbarkeit wegen Wassermangel, wuchskräftig durch Basenreichtum, mit Übergängen zu Cirsio- Brachypodion, Festucion valesiacae 2

LRT 6510 in Sachsen-Anhalt - Standortgruppe 2 - Frische-feuchte und e Standorte (echte Arrhenathereten mit Übergängen zu den Molinietalia) 2.1 frisch Sand- basenarm 2.2 frisch-wechselfrisch -Ton typicum (Geranium pratense-ausprägung) Subass. silaetosum v. A. östl. der Elbe und nördlich des Harzes, nördliche und östliche Sandgebiete i. Wstl. bis Südrand des Harzes und bis Elbe Elster-Luppe-Aue Mittleres Saaletal Campanula patula Centaurea jacea Festuca pratensis Geranium pratense Helictotrichon pubescens Leucanthemum vulgare Pastinaca sativa Differentialarten (Hundt 1958): Silaum silaus Ranunculus auricomus nördliche Rasse, an Arten verarmt, Arten der Geranium-Rasse mit geringerer Stetigkeit, niedriger Kräuteranteil, obergrasreicher, Klima ausgeglichener, dadurch ggf. pflegeunempfindlicher sandiger als 2.2 südliche Rasse, artenreich Übergang zur 6440, qualmwasserbeeinflusst, nur noch auf nicht mehr überfluteten Standorten durchlässigere Standorte als bei Cnidion-Beständen, kann in zunehmend flussferner Lage Übergänge zum A. cirsietosum oleracei ausbilden tonige Böden 3

2.3 frisch-feucht 2.4 frisch-feucht Subass. cirsietosum oleracei Alchemillo- Subass. von (Schubert 2001) Auenrand, Bachauen Harz, Harzvorland, (für den Zeitzer Forst als Poo- Trisetetum angegeben) Harz, Harzvorland, dort Auenrand (Bachauen) Ajuga reptans Lathyrus pratensis Ranunculus acris Symphytum officinale Anthoxanthum odoratum Arrhenatherum elatius Colchicum autumnale Crepis biennis Galium album Helictotrichon pubescens Leontodon hispidus Trifolium pratense Trisetum flavescens Veronica chamaedrys u.v.a. Bistorta officinalis Colchicum autumnale Geum rivale Silene flos-cuculi Trisetum flavescens Angelica sylvestris Carex acutiflorus Cirsium palustre Lotus pedunculatus Dauerhaft schwach bis grundund/ oder stauwasserbeeinflusst (Gleye, Pseudogleye und verwandte Bodentypen); typ. Arten sind Zeiger für gleichfeuchte Bedingungen (Calthion-Arten, Molinietalia-Arten mit Calthion-Tendenz) Übergang zu Gebirgsfrischwiesen (Geranio-Trisetetum) Übergänge zu Calthion, Filipendulion, Molinion, starker Rückgang, stark gefährdet 4

LRT 6510 in Sachsen-Anhalt - Standortgruppe 3 - (Wechsel)Frisch-(wechsel)feucht (Arrhenaterum-arme bis freie Bestände) 3.1 frisch-feucht bis nährstoffarm basenarm (schwach bis sauer) 3.2 wechselfrisch periodisch überflutet wechselfrisch periodisch überflutet sandiger Auenlehm, (stark) lehmiger Sand 3.3 wechselfeucht nicht überflutet (u. U. überstaut ) (Ton) Anmoor/Moorböden Holcus-reiche Wiesen (Loto uliginosi- Holcetum lanati Passarge 1964) Galio molluginis Alopecuretum pratensis Leucanthemo- Rumicietum thyrsiflori Ranunculo repentis- Deschampsietum caespitosae (syn. Cnidio- Deschampsietum) Drömling, Wulfener Bruch, Elbe, Altmark, Raum nordwestl. Halle, Pleistozängebiet? kleinflächig im Harz (natürliche Quellbereiche) Auen (z.b. Elbaue) Auen Mittel- und Nord-ST Nord-ST, Drömling, Nördl. Wittenberg, Untere Havel Festuca pratensis Lathyrus pratensis Ranunculus acris, R. repens Galium album Geranium pratense Ranunculus repens Silaum silaus Symphytum officinale Vicia sepium Leucanthemum vulgare Ranunculus acris Ranunculus repens Cirsium palustre Equisetum palustre Lotus pedunculatus in der Elbaue häufig mit Rumex thyrsiflorus Carex hirta Elymus repens Rumex thyrsiflorus entwässerte Niedermoorstandorte, potenzielle Calthion-Standorte, (Amphigley) potenzielle Wiesenbrüterbiotope rezente Aue, Frischwiesenarten der Glatthaferweisen fallen aus, Angrenzung zur 6440, besonderer Nutzungsanspruch: Geländerücken mit höherem Sandanteil Degradierte Brenndolden- oder Calthionwiesen, entwässerte Amoorund Moorböden, tonig-lehmige Amphigleyböden, Abgrenzung zur 6440 (negativ), Minimalausprägung des LRT, reich an Arrhenatherion- Arten 5