Reanimation und Notfallmanagement Michael Groß Wiesbaden, 9.Juni 2012
Basisreanimation mit AED (Automatischer externer Defibrillator) Michael Groß Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin Rettungssanitäter Klinische Kodierfachkraft im Medizincontrolling
Der Retter eines Menschen ist größer als der Bezwinger einer Stadt. Konfuzius ( China, 500 v. Chr. )
Richtlinien zur Herz-Lungen Lungen- Wiederbelebung Aktuelle Version 2010
Allgemeines: Ursachen von Herz-Kreislaufstillstand Herzerkrankungen 82,4 % Lungenerkrankungen ca. 5 % Traumen ca. 3 % Asphyxie ca. 2 % Apoplex ca. 2 % Drogen ca. 2 %
über 100.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich am plötzlichen Herztod
Definitionen Unter einer Herz-Lungen-Wiederbelebung ( HLW ) oder im Englischen cardiopulmonary resuscitation ( CPR ), vereinfacht auch Wiederbelebung oder Reanimation genannt, versteht man das Durchführen von Maßnahmen, die einen Atem- und Kreislaufstillstand beenden sollen.
Definitionen Unter einer Herz-Lungen-Wiederbelebung ( HLW ) oder im Englischen cardiopulmonary resuscitation ( CPR ), vereinfacht auch Wiederbelebung oder Reanimation genannt, versteht man das Durchführen von Maßnahmen, die einen Atem- und Kreislaufstillstand beenden sollen. Dabei lassen sich Basismaßnahmen, die im Rahmen der lebensrettenden Sofortmaßnahmen durchgeführt werden, von erweiterten Maßnahmen unterscheiden.
Basismaßnahmen Basismaßnahmen, basic life support ( BLS ) dienen dem Erkennen einer Notwendigkeit zur Wiederbelebung sowie der Aufrechterhaltung eines minimalen Kreislaufes im Körper des Patienten mittels Herzdruckmassage und Mund-zu- Nase oder Mund-zu-Mund Beatmung. Sie sollen die Zeit bis zur Anwendung erweiterter Maßnahmen durch professionelle Teams überbrücken, ohne dass lebenswichtige Organe des Patienten irreversibel geschädigt werden. Der durch die Basismaßnahmen erzielbare Blutfluss entspricht bestenfalls etwa einem Drittel des gesunden Kreislaufes.
Basismaßnahmen Werden sowohl von Laien als auch von professionellen Helfern durchgeführt Erkennen des Herz-Kreislauf-Stillstandes Absetzen eines Notrufes Freimachen der Atemwege Durchführung einer Herzdruckmassage Beatmung des Notfallpatienten Anwenden eines Automatisierten externen Defibrillators ( AED )
Erweiterte Maßnahmen Werden von Mitarbeitern des Rettungsdienstes, Notarzt und medizinischem Fachpersonal im Krankenhaus durchgeführt mit dem Ziel, den Kreislaufstillstand zu beenden und eine regelmäßige Herzaktion wiederherzustellen. Gabe von Medikamenten nach Legen eines venösen / intraossären Zuganges Intubation ( Einführen eines Beatmungsschlauches in die Luftröhre ) bzw. Nutzung eines supraglottischen Atemweges Defibrillation Äußere ( transkutane ) Herzschrittmacher
Häufigkeit von Reanimationen Epidemiologische Daten in Europa geben eine Häufigkeit von 50-66 Reanimationsbehandlungen pro 100.00 Einwohner und Jahr an. Die Rate der innerklinischen Fälle variiert von 150 ( Norwegen ) bis 350 ( England ) pro 100.000 aufgenommenen Patienten. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 460 Mio. in der EU ergibt sich die beachtliche Anzahl von mindestens 230.000 Reanimationen pro Jahr.
Erfolgschancen der CPR in Deutschland überleben zur Zeit lediglich 4-8 % der wiederbelebten Patienten - weil Augenzeugen oft keine Sofortmaßnahmen durchführen und - der Rettungsdienst nicht in den ersten fünf Minuten nach dem Notfallereignis vor Ort sein kann.
Prognose Die Überlebensrate bei einem Kreislaufstillstand hängt von vielen Faktoren ab: zugrunde liegende Ursache Alter Vorerkrankungen Begleitumstände Zeitpunkt bis zur Einleitung von Reanimationsmaßnahmen
Einführung in die Thematik Hauptproblem: Faktor Zeit Die Erfolgsquote könnte deutlich verbessert werden, wenn Anwesende sofort Erstmaßnahmen einleiten würden - also einen NOTRUF absetzen -mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen
Prognose Die Zeit, die bis zum Beginn von Reanimationsmaßnahmen vergeht, ist der wichtigste Prognosefaktor. Pro Minute, die bis zum Beginn der HLW verstreicht, verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten um etwa 10%. Da in den europäischen Ländern die Frist bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes meist bei acht Minuten oder mehr liegt, sind die Maßnahmen von anwesenden Laien für das Überleben des Patienten entscheidend. Schneller Notruf, schneller Beginn von Basismaßnahmen und erweiterten Maßnahmen ( Defibrillation) verdoppeln bis verdreifachen insgesamt die Überlebensquote bei Erwachsenen und Kindern.
evidenzbasiert sinnvolle Maßnahmen Maßnahmen, durch Studien nachgewiesen - BASISREANIMATION CPR CPR CPR CPR - O2 - Gabe und Ventilation über Tubus oder LM oder LT - Defibrillation
Rettungskette Notruf frühe Wiederbelebung frühe Defibrillation (Elektroschocktherapie) frühe professionelle Maßnahmen
Rettungskette Notruf frühe Wiederbelebung frühe Defibrillation frühe professionelle Maßnahmen
Erstkontakt mit regungslosen Patienten
Diagnostischer Block Adäquate Lagerung Platz schaffen Bewußtseinslage überprüfen Atmung überprüfen Kreislaufkontrolle
Atemkontrolle Mund-Rachen-Inspektion vor Reklination Ausräumen Atmung: hören fühlen
Bewusstsein BEWUßTSEINS- KONTROLLE Pat. ansprechbar Pat. nicht ansprechbar Rütteln und Schmerzreiz auslösen sen ohne Erfolg Pat. nach näheren Umständen befragen Wer, Was, Wo, Wie alt, Wohnhaft? NOTRUF absetzen
guten Tag!
guten Tag!
Bewusstsein BEWUßTSEINS- KONTROLLE Pat. ansprechbar Pat. nicht ansprechbar Rütteln und Schmerzreiz auslösen sen ohne Erfolg Pat. nach näheren Umständen befragen Wer, Was, Wo, Wie alt, Wohnhaft? NOTRUF absetzen
Rütteln, Ansprechen, ggf. Schmerzreiz
Rütteln, Ansprechen, ggf. Schmerzreiz
Bewusstlos
Bewusstlos Hilferuf
Hilferuf
Hiiiiii iiii lll -ffeeee!!!!
Hiiiiii iiii lll -ffeeee!!!!
Bewusstlos Hilferuf Atemwege freimachen - keine normale Atmung
Kopf überstrecken und Kinn anheben
Freimachen der Atemwege Kopf überstrecken Esmarchgriff belassen Sie festsitzende Gebißprothesen da, wo sie sind Sie haben keine Zeit!!!
Kopf nicht rekliniert Zunge liegt an der Rachenhinterwand an - der Atemweg ist verlegt
Kopf reklinieren Zunge entfernt sich von der Rachenhinterwand
Atmung sehen
Immer Mundinspektion? Mundinspektion nur bei Hinweis auf Fremdkörper / Bolus
ATEMKONTROLLE Atmung Inspektion des Mundraums Überstrecken des Kopfes Hören (Atemgeräusche) Fühlen (Atemzüge) Sehen (Thoraxbewegungen) eingeschränkte Gültigkeit Sie haben wenig Zeit!!! Atmung vorhanden Atmung nicht vorhanden
Bitte merken, ganz wichtig Patient leblos - anfangen!!!
Bewusstlos Hilferuf Atemwege freimachen - keine normale Atmung AED holen ( lassen ) Notruf 112 alarmieren
Ruft den Rettungsdienst über 112!!!!
Wählt die hausinterne Notfallnummer!!!!
Holt den AED!!!!
Holt den Defi!!!!
Bewusstlos Hilferuf Atemwege freimachen - keine normale Atmung Defi / AED holen ( lassen ) Notruf 112 alarmieren CPR 30 : 2 bis Defi / AED eintrifft
Bewusstlos Hilferuf Atemwege freimachen - keine normale Atmung Defi / AED holen Notruf 112 alarmieren CPR 30 : 2 bis Defi / AED eintrifft im AED Algorithmus ist keine Pulskontrolle vorgesehen
Atmung und Kreislauf vorhanden, aber nicht ansprechbar
Atmung und Kreislauf vorhanden, aber nicht ansprechbar - Seitenlage!!!
Stabile Seitenlage
Stabile Seitenlage
Stabile Seitenlage
Puls PULSKONTROLLE an beiden Halsseiten nacheinander ca. 3-5 sec. lang Puls vorhanden Puls nicht vorhanden Stabile Seitenlage Reanimation
Vorgehen bei Kreislauf- / Atemstillstand
CPR Cardio = Herz Pulmo = Lunge Reanimation
Was ist neu seit 2005? keine initiale Beatmung Beginn mit 30 Kompressionen (Herzdruckmassage) dann Pause für 2 Beatmungen
Zyklus 30 : 2 Erwachsene 15 : 2 Kinder Säuglinge 3 : 1 Erwachsene sind alle Menschen älter 8 Jahre
Ausnahmen?
Ausnahmen Kinder hypoxische Ursachen Rauchgase Beinahe-Ertrinken hier anfangs 5 Beatmungen
Technik der Herzdruckmassage
Handposition auf dem Thorax
Legen Sie den Ballen einer Hand auf die Mitte der Brust
Herzdruckmassage schnell und kräftig!!! CPR CPR CPR
Lage des Herzens im Thoraxinneren
Herzdruckmassage
harte Unterlage!!! Herzdruckmassage
Drucktiefe > 5 cm Technik HDM Frequenz: >100-120/min gleichmäßige Kompressions- und Entlastungsphasen Druck senkrecht, aus dem Oberkörper Arme durchgestreckt 30 : 2
Drucktiefe > 5 cm Technik HDM Frequenz: >100-120/min gleichmäßige Kompressions- und Entlastungsphasen Druck senkrecht, aus dem Oberkörper Arme durchgestreckt 30 : 2
Drucktiefe > 5 cm Frequenz: >100-120/min Technik HDM Highway to hell gleichmäßige Kompressions- und Entlastungsphasen Druck senkrecht, aus dem Oberkörper Arme durchgestreckt 30 : 2
Drucktiefe >5 cm Technik HDM Frequenz: >100-120/min gleichmäßige Kompressions- und Entlastungsphasen Druck senkrecht, aus dem Oberkörper Arme durchgestreckt 30 : 2
Drucktiefe > 5cm Technik HDM Frequenz: >100-120/min gleichmäßige Kompressions- und Entlastungsphasen Druck senkrecht, aus dem Oberkörper Arme durchgestreckt 30 : 2
Drucktiefe > 5 cm Technik HDM Frequenz: >100-120/min gleichmäßige Kompressions- und Entlastungsphasen Druck senkrecht, aus dem Oberkörper Arme durchgestreckt 30 : 2
Minimierung was ist / war neu? der CPR Unterbrechungen Pause = schlechtes Gewissen Pause schlechtes Gewissen
was ist / war neu? Minimierung der CPR Unterbrechungen Pause = schlechtes Gewissen Pause schlechtes Gewissen CPR = gutes Gewissen CPR gutes Gewissen
Mund zu Nase (dabei Mund zuhalten) oder Mund zu Mund (dabei Nase zuhalten)
Einführung in die Thematik Ursachen in den meisten Fallen wird der plötzliche Herztod durch Kammerflimmern verursacht in 70 90 % ist Kammerflimmern Ursache für den plötzlichen Herztod
Einführung in die Thematik Überlebenschancen
Einführung in die Thematik Überlebenschancen
Einführung in die Thematik Überlebenschancen
Einführung in die Thematik Überlebenschancen
Einführung in die Thematik Überlebenschancen
Rettungskette Notruf frühe Wiederbelebung frühe Defibrillation frühe professionelle Maßnahmen
AED - Automatisierte externe Defibrillatoren
AED - Metronomfunktion - Anwendersicherheit -- bei Diagnostik -- bei Therapie
Ablauf AED Anwendung
Defibrillation - so schnell wie möglich AED / professioneller Defi
Anbringen der Elektroden
Positionierung der Elektroden
Analysephase Patienten nicht berühren!!!!!!
Achtung Schock!!!
weiter mit 30 : 2
was nützt der AED? Antwort 1: nichts, wenn man die CPR Basismaßnahmen nicht durchführt
was nützt der AED? Antwort 2: sehr viel, wenn Sie ihn zügig als Ergänzung zur Basis CPR einsetzen!
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