Agentur für Arbeit Lübeck, November 2014. 3. Branchengespräch Altenpflege

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Transkript:

Agentur für Arbeit Lübeck, November 2014 3. Branchengespräch Altenpflege

Inhaltsübersicht 1. Einleitung Seite 03 2. Vortrag zum Thema Palliativversorgung Thomas Schell, Geschäftsführer Palliativnetz TRAVEBOGEN 3. Vortrag zum Thema Stärker im Pflegeverbund Sönke Möller, Kompetenzzentrum Personalentwicklung 4. Anlage Präsentation Palliativversorgung 5. Anlage Präsentation Pflegeverbund Seite 04 05 Seite 06 07 Seite 08-41 Seite 42-57 Agentur für Arbeit Lübeck, 3. Branchengespräch Altenpflege am 12.11.2014 Seite 2

3. Branchengespräch Altenpflege Altenpflegeeinrichtungen, mobile Pflegedienste, Fachschulen für Altenpflege, Bildungsträger, Arbeitsagentur und Jobcenter: Alle bewegt die gleiche Herausforderung. Wie begegnet man dem bereits vorhandenen und sich weiter abzeichnenden Fachkräftebedarf in der Pflegebranche? Da man gemeinsam bekanntlich mehr erreicht und ein Netzwerk aller Beteiligten in unserer Region bisher nicht vorhanden war, hatte die Agentur für Arbeit Lübeck im Dezember 2013 und Mai 2014 zu Branchengesprächen eingeladen. Siehe Ergebnisse im Internet unter www.arbeitsagentur.de/luebeck > Unternehmen > Zusatzinformationen Die Anregungen und Ideen aus den Feedbackbögen der bisherigen Gespräche wurden von einer Arbeitsgruppe aufgenommen, die an der Ausgestaltung eines Netzwerkverbundes arbeitet. Beim 3. Branchengespräch in den Räumen der Arbeitsagentur war der Übergang zum eigenständigen Pflegeverbund Thema. Außerdem wurde in einem Vortrag Einblick in das Thema Palliativversorgung gegeben. Agentur für Arbeit Lübeck, 3. Branchengespräch Altenpflege am 12.11.2014 Seite 3

3. Branchengespräch Altenpflege Palliativnetz Travebogen Nach einer Begrüßung durch Ines Rosowski, Geschäftsführerin Operativ in der Arbeitsagentur Lübeck, stellte Thomas Schell (Bild) das Palliativnetz Travebogen vor. Das Palliativnetz Travebogen, dessen Geschäftsführer er ist, betreut die Regionen Lübeck, Stormarn sowie Bad Segeberg und ist aus bestehenden Netzwerken hervorgegangen. Die Palliativmedizin widmet sich unheilbar kranken und sterbenden Menschen. Im Gegensatz zum Hospiz, wo der Patient in den letzten Wochen des Lebens stationär betreut wird, kümmert sich ein SAPV-Team zu Hause über mehrere Monate und manchmal auch Jahre hinweg um die Patienten. Fachärzte für Palliativmedizin, speziell qualifizierte Krankenschwestern oder -pfleger, Physiotherapeuten, Psychologen und Seelsorger stellen in Verbindung mit Kooperationspartnern die Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung (SAPV) sicher. Agentur für Arbeit Lübeck, 3. Branchengespräch Altenpflege am 12.11.2014 Seite 4

3. Branchengespräch Altenpflege Palliativnetz Travebogen Das SAPV-Team hat eine 24-Stunden-Rufbereitschaft und kann jederzeit den Patienten zu Hilfe kommen. Wurden 2011 noch 190 Patienten (96 ambulant, 96 im Hospiz) betreut, sind es mit Stand 31.10.2014 bereits 724. Im Palliativnetz Travebogen sind 76 Pflegekräfte und 50 Ärzte tätig. Aufgrund des speziellen Tätigkeitsfeldes gibt es bei Stellenbesetzung zahlreiche Interessenten und die Personalrekrutierung ist laut Thomas Schell derzeit noch unproblematisch. Allerdings ist zu erwarten, dass die sehr anspruchsvolle Tätigkeit nicht über viele Jahrzehnte ausgeübt werden kann und berufliche Alternativen erforderlich werden. Gesamte Präsentation zum Vortrag siehe Seiten 08-41 Agentur für Arbeit Lübeck, 3. Branchengespräch Altenpflege am 12.11.2014 Seite 5

3. Branchengespräch Altenpflege Pflegeverbund Anschließend stellte Sönke Möller vom Kompetenzzentrum Personalentwicklung die Vorteile eines Pflegeverbundes dar. Er berichtete aus seiner achtjährigen Arbeit mit anderen Netzwerken, deren Unternehmen ihre Produktivität durch gemeinsame Projekte und Wissenstransfer erhöhen. Auch in der Altenpflegebranche können durch regelmäßigen, strukturierten und moderierten Erfahrungsaustausch Synergieeffekte erzielt werden. Gemeinsame Themen können von der Imageverbesserung des Berufes über Personalgewinnung, Arbeitszeitgestaltung oder Personalaustausch bis hin zur Personalentwicklung im Verbund und gemeinsamen Seminarplanungen reichen. Gesamte Präsentation zum Vortrag siehe Seiten 42-57 Agentur für Arbeit Lübeck, 3. Branchengespräch Altenpflege am 12.11.2014 Seite 6

3. Branchengespräch Altenpflege Pflegeverbund Das erste Treffen des Verbundes Pflege ist für Dienstag, 17. Februar 2015, 15:30 Uhr geplant. Der Veranstaltungsort wird von Sönke Möller mit den Einladungen rechtzeitig vier Wochen vor dem Treffen bekannt gegeben. Gerne steht er jederzeit für Fragen zur Verfügung: Kompetenzzentrum Personalentwicklung Sönke Möller Willy-Brandt-Allee 31a 23554 Lübeck Tel. 0451 14950330 Fax 0451 14950339 Mobil 0177 3543487 moeller@kompetenzzentrum-pe.de www.kompetenzzentrum-pe.de Agentur für Arbeit Lübeck, 3. Branchengespräch Altenpflege am 12.11.2014 Seite 7

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung

Thomas Schell Geschäftsführer

Palliativmedizin - Definition der DGP - Die Palliativmedizin widmet sich unheilbar kranken Menschen mit fortgeschrittenem Leiden, unabhängig von der Diagnose. Sie trägt dazu bei, dem Schwerkranken ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Sie unterstützt auch die Angehörigen der Schwerstkranken. Dies erfordert eine möglichst ganzheitliche, individuelle Behandlung, Pflege und Begleitung zur Linderung der körperlichen Beschwerden und Unterstützung auf psychischer, spiritueller und sozialer Ebene.

Rechtliche Grundlagen SAPV Sozialgesetzbuch V 37 b 132 d 92 Abs. 1, Satz 2 Nr. 14 (SAPV-Richtlinie)

SAPV-Richtlinien -1- Grundlagen und Ziele: Erhaltung, Förderung, Verbesserung der Lebensqualität Erhaltung, Förderung, Verbesserung der Selbstbestimmung menschenwürdiges Leben bis zum Tod in der vertrauten Umgebung

SAPV-Richtlinien -2- Grundlagen und Ziele: Linderung von Symptomen und Leiden Berücksichtigung der besonderen Belange von Kindern Im Mittelpunkt: individuelle Bedürfnisse und Wünsche des Patienten und der vertrauten Personen Beachtung des Patientenwillens

SAPV-Richtlinien -3- Anspruchsvoraussetzungen nicht heilbare, weit fortgeschrittene, fortschreitende Erkrankung dadurch begrenzte Lebenserwartung Notwendigkeit einer besonders aufwändigen Versorgung

SAPV-Richtlinien -4- Definition besonders aufwändige Versorgung anderweitige Versorgungsformen nicht ausreichend Vorliegen eines komplexen Symptomgeschehens Erfordernis spezifischer palliativmedizinischer und/oder palliativpflegerischer Kenntnisse und Erfahrungen Erfordernis eines interdisziplinären Konzepts

SAPV-Richtlinien -5- Komplexes Symptomgeschehen (mindestens ein Kriterium) ausgeprägte Schmerzsymptomatik ausgeprägte neurologische / psychiatrische / psychische Symptomatik ausgeprägte respiratorische / kardiale Symptomatik ausgeprägte ulzerierende / exulzerierende Wunden oder Tumore ausgeprägte urogenitale Symptomatik

SAPV-Richtlinien -6- Inhalt und Umfang alle Leistungen der ambulanten Krankenbehandlung Koordination der diagnostischen, therapeutischen, pflegerischen Teilleistungen Beratung, Anleitung, Begleitung der verordnenden oder behandelnden Ärzte der weiteren beteiligten Leistungserbringer der Patienten und der An- und Zugehörigen

SAPV-Richtlinien -7- Inhalte Koordination der spezialisierten palliativmedizinischen Versorgung palliativpflegerischen Versorgung unter Einbeziehung weiterer Berufsgruppen von Hospizdiensten im Rahmen einer multiprofessionellen Zusammenarbeit

SAPV-Richtlinien -8- Inhalte spezialisierte palliativmedizinische Maßnahmen spezialisierte palliativpflegerische Maßnahmen Behandlungsplan, Dokumentation Fallbesprechung Evaluation vorbeugendes Krisenmanagement 24-h - Ruf-, Notfall-, Kriseninterventionsbereitschaft

SAPV-Richtlinien -9- Zusammenarbeit der Leistungserbringer Abstimmung und bedarfsgerechte Erbringung der Maßnahmen Sicherstellung der Koordination Kooperationsvereinbarungen (mündlich oder schriftlich) Ambulanter Hospizdienst als Kooperationspartner Beachtung der vorhandenen Versorgungsstrukturen Informationsaustausch (Datenschutz berücksichtigen) Vernetzung fördern und ausbauen

SAPV-Richtlinien -10- Verordnung von SAPV Ausstellung durch behandelnden Vertragsarzt oder Krankenhausarzt Erstverordnung durch das Krankenhaus für den Zeitraum von 7 Tagen durch Haus-und Fachärzte für den Zeitraum von 8 Wochen Krankenkasse übernimmt Kosten bis zur Entscheidung Folgeverordnung durch behandelnde Ärzte (Haus- und Fachärzte) für den Zeitraum von 8 Wochen

Ein Beispiel: Herr G. 59 Jahre alt Mundbodencarcinom 01/09 und Kehlkopfcarcinom 09/06 Tracheostoma transösophangialen Fistel Tumorwunde im Kiefernwinkel lebt allein, kann nicht sprechen, kann nicht schlucken Er genießt sein Leben in einer kleinen Dachgeschosswohnung und möchte zu Hause bleiben, er lebt von Grundsicherung

Hr. G. benötigt: Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung Haushaltshilfe Koordination des sozialen Umfeldes: Herr G. hat Nachbarn die im geringen Umfang gerne unterstützen möchten Hausnotruf kein Telefonanschluss vorhanden Häusliche Pflege: Anleitung: - er hatte schon mehrere akute Tumorblutungen, - er trägt eine spezielle Kanüle auf Grund seiner Fistel - Parenterale Ernährung 24 h Rufbereitschaft- aber wie? Herr G. kann nicht sprechen Vorbereitung auf Hospiz in der Sterbephase ist die Versorgung zu Hause ohne Zugehörige nicht sicherzustellen

Wo soll unterstützt werden? Apotheke Palliativpflege Pflegekasse Sozialarbeit Pflegedienst Krankenkasse Hausarzt PCT Patient Familie Palliativmedizin Hilfsmittellieferanten Physiotherapeuten Psychotherapeuten Ehrenamt Hospizbewegung Facharzt Was will der Patient/die Familie weiter alleine regeln?

Komplexität des Hilfesystems Für jeden Patienten müssen bis zu 30 Dienstleister oder Stellen mit bis zu 80 Personen kontaktiert werden nach: Dr. Phil., Professor Michael Wissert 2010, Hochschule Ravensburg-Weingarten

Regionalteam Nord Bad Segeberg Regionalteam West Kaltenkirchen Bad Bramstedt Norderstedt Palliativnetz Travebogen Regionalteam Ost Lübeck Regionalteam Süd Bad Oldesloe Reinfeld Bargteheide Palliativnetz Travebogen 2015

Eutin Neumünster? 70 km Bad Segeberg? Kaltenkirchen 45 km Lübeck Bad Oldesloe? Ratzeburg Geesthacht Palliativnetz Travebogen 2009

Palliativnetz Travebogen Stand 11/2014 Kooperationspartner/ Fachpersonal SAPV Pflegekräfte Ärzte Nord (Segeberg) Ost ( Lübeck) West (Kaltenkirchen/ Bad Bramstedt) Süd (Bad Oldesloe/ Reinfeld/ Bargteheide) 16 7 22 21 11 12 27 10 gesamt 76 50 Palliativnetz Travebogen 2014

Fallzahlen 2011 / 2012 Patienten gesamt 190 /491 Ambulant 94 /385 Hospiz 96 /106 2013 / 2014, Stand 31.10. Patienten gesamt 562 / 724 Ambulant 483 Hospiz 79

Kontaktaufnahme Hausarzt Facharzt Patient Pflegedienst Angehörige Krankenhaus

SAPV-Teams Schleswig-Holstein Netzwerk Palliative Care im Kreis Herzogtum Lauenburg PCT Kreise Steinburg, Pinneberg, Dithmarschen Palliativnetz östliches Holstein (PöH) Palliativnetz Travebogen HPNN Hospiz- u. PalliativNetz Neumünster PCT 24 Rendsburg-Eckernförde PCT Kiel und Umgebung SAPPV Brückenteam DRK Heinrich-Schwesternschaft Kiel / Kinder und Jugendliche PCNN Schleswig-Flensburg, Nordfriesland u. Flensburg

Palliativstationen Schleswig-Holstein Neumünster, Friedrich-Ebert-Krankenhaus Lübeck, Sana Klinik Lübeck, UKSH Eutin, St. Elisabeth Krankenhaus Kiel, UKSH Flensburg, Katharinen Hospiz am Park

Stationäre Hospize Schleswig-Holstein Geesthacht, Auxilium Hospiz Lübeck, Rickers-Kock-Haus Kiel, Kieler Förde Rendsburg, Haus Porsefeld Elmshorn, Johannis Hospiz Niebüll, Wilhelminen Hospiz

Was kann der Patient erwarten Unterstützung für sich und seine Angehörigen Symptomkontrolle, Behandlung subjektiv im Vordergrund stehender Beschwerden Notfallvorbereitung Ständige Telefonbereitschaft zur Krisenintervention, im Bedarfsfall auch nachts und an Feiertagen

Was kann der Patient erwarten Klärung seiner Fragen in offener Atmosphäre, soweit das gewünscht wird Hilfsmittelbeschaffung Vermittlung anderer benötigter Professionen (Ergotherapeuten, Schlucktherapeuten, Psychoonkologen ) Hilfe oder Übernahme von Antragstellung

Sitzwachen (können aber vermittelt werden) Handlungen, die eigene ethische Grenzen überschreiten Aktive Sterbehilfe WAS KANN DER PATIENT NICHT ERWARTEN

Was können die Verordner erwarten Beratung, bei Kostenzusage der Krankenkassen Begleitung vorübergehend oder bis zum Tod Multiprofessionell besetztes Team mit spezieller Ausbildung Unterstützung von Patient und sozialem Umfeld, von Hausärzten und Pflegediensten Rücksprachen, Liebe zum kurzen Dienstweg

Kooperationspartner Hospizbewegung in Lübeck und Segeberg/Stormarn Hospiz Rickers-Kock-Haus Lübeck Psychosoziale Krebsberatung der Caritas Lübeck

Zusammenfassung Spezialisierte Palliativmedizinische Betreuung kann überall stattfinden... zuhause, in einer Pflegeeinrichtung, im stationären Hospiz, sie benötigt eine Verordnung, sie erfolgt im Team

und dient der Verbesserung der Lebensqualität