Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge Erfahrungen aus 7 Jahren Projektarbeit

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Transkript:

Thüringer Bleiberechtsnetzwerk Flüchtlinge Kunden der Jobcenter und Arbeitsagenturen I 17.09.2014 Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge Erfahrungen aus 7 Jahren Projektarbeit Christiane Götze

Bundesprogramm zur beruflichen Integration von Flüchtlingen mit mindestens nachrangigem Arbeitsmarktzugang (seit 2008) Auftrag: Vermittlung von Flüchtlingen in Arbeit, Ausbildung und Praktikum Beratung bei der Berufswegeplanung Förderung der Qualifizierung Schulung von Multiplikatoren und Arbeitsverwaltung Zusammenarbeit mit Regeleinrichtungen, Netzwerken in der Region Thüringer Netzwerk

Leuchttürme während der Projektlaufzeit 1. Öffnung der ESF BAMF Sprachkurse 2. Stärkung der Berufsorientierung und Ausbildung 3. Berufliche Integration durch strukturierte Netzwerkarbeit

1. Leuchtturm: Öffnung der ESF BAMF Sprachkurse! Seit 01.01.2012 haben Teilnehmende der Bleiberechtsnetzwerke Zugang zu den berufsbezogenen ESF BAMF Sprachkursen. Bis heute wurden über das Projekt in Thüringen 650 Flüchtlinge in ESF BAMF Sprachkurse vermittelt. Neue Zielgruppe für die Sprachkursträger: Schulungen der Dozenten und Sozialpädagogen sowie individuelle Begleitung der Kurse. Die Erfahrung zeigt: Berufliche Integration braucht sprachliche Förderung!

2. Leuchtturm: Stärkung Berufsorientierung und Ausbildung Erstmals bundesweite Evaluation der Qualifikationen von Flüchtlingen 87,1 % mit Schulbesuch, davon 58,3 % 9 12 Jahre 12,5 % mit Studium (Lawaetz Stiftung 2015) 2012 Start des ersten Berufsorientierungskurses für Flüchtlinge in Erfurt (7 Monate): Verbindung von Sprache, Bewerbung, Fachunterricht und individuellem Coaching Vermittlungserfolg 2012: 25% in Ausbildung und Arbeit (trotz Vorrangprüfung)

Unsere Erfahrung bisher: Weiterwanderung jetzt:?? 700 600 500 127 400 300 200 61 490 100 0 0 11 7 12 31 28 18 0 126 14 7 42 11 7 weiblich Quelle: Thüringer BR-Netzwerk 2014 Unterbringung in ländlichen Gegenden wenig Infrastruktur fehlende Nachweise der schulischen Qualifikation (fast 70 %)

Positive Erfahrungen Fachgespräche mit Berufsberatern und Bildungsministerium Ausbau der Berufsvorbereitungsjahre für Ausländer (BVJ S) Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen zunehmend spürbar Hohe Nachfrage an Schulungen zu aufenthaltsrechtlichen Möglichkeiten beim Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen (Arbeitsverwaltung, Ausländerbehörden, Beratungsstellen..) Lebensplanung hängt auch von beruflichen Perspektiven ab frühzeitiges Abholen ist wichtig!

3. Leuchtturm: Berufliche Integration durch strukturierte Netzwerkarbeit Es braucht die Verknüpfung aufenthaltsrechtlicher und beruflicher Beratung. Frühzeitige Integration gelingt nur unter gut abgestimmter Netzwerkarbeit z.b.: Early Intervention (Modellprojekt der Bundesagentur für Arbeit) Zusammenarbeit von Bleiberechtsnetzwerk, BAMF und Arbeitsagentur 50 % aller Flüchtlinge mit unsicherem Aufenthalt sind zwischen 16 und 35 Jahre Bildungsbrüche überwinden / Regelinstrumente nutzen / Angebote schaffen Da Regelinstrumente nur bedingt greifen, braucht es ein gutes Zusammenspiel von aufenthaltsrechtlicher, beruflicher und Bildungsberatung!

Kontakt: Christiane Götze Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement ggmbh Johannesstr. 112 99084 Erfurt Tel.: 0361 511 500 11 E-Mail: migration@ibs-thueringen.de