Modellierung mit computerunterstützten Lego- Komponenten

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Transkript:

Modellierung mit computerunterstützten Lego- Komponenten Dr. Henry Herper, Dr. Volkmar Hinz Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut für Simulation und Graphik 2. Magdeburger Lehrertag Modellierung und Simulation 01.03.2006 Informatik Lernlabor - Inhaltsmodule Logistiksimulation 2 1

Modul Logistiksimulation Lego-Modelleisenbahnanlage mit RFID- Identifikationssystem (125 khz) und digtaler Fahrzeugsteuerung (DCC) Prozesssteuerung WinGPSS-Simulationsmodell Proof-Animationsmodell 3 Physisches Modell - Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler analysieren das Modell als eine Einheit aus mechanischer Funktionalität, Hardund Software klassifizieren die Systemelemente unter Nutzung der objektorientierten Sichtweise wenden Standardmodule zur Datenerfassung und -verarbeitung an verwenden Aktoren zur Modellsteuerung 4 2

Informatiksystem Modelleisenbahnanlage Gleis T DigitalBooster DB-2 PICDEM Full Speed USB RS 232 INTER-10 RS 458 COL-10 COL-10 RFID- Antenne RFID- Antenne USB 5 Prinzip des Digitaldecoders mit PC Trafo DCC Coder Booster USB +/-14V De M 6 3

Digital-Decoder zur Fahrzeugsteuerung lastgeregelter Mini- Decoder N025 (Kühn) 7 DCC - Digital Command Control Standard nach NMRA S9.1 bzw.nem 670 Gesamtes Gleissystem über zweiadriges Kabel angeschlossen System führt ± 14..22V Rechtecksignal: Betriebsspannung für Triebfahrzeuge Datensignale zur Steuerung der Triebfahrzeuge 1-Bit 116µs ± 6µs (ca. 8,62kHz) 0-Bit >200 µs (<5kHz z.b. 4,31kHz) 8 4

DCC-Signal - Basisdatenpaket Standard nach NMRA S9.2 bzw. NEM 671 mindestens 14 1 -Bits (Preamble) Startbit 0 -Bit Adressbyte 0aaaaaaa aaaaaaa 1..127 Startbit 0 -Bit Befehlsbyte 01dcssss d: Richtung, c: Sonderbit/Geschwindigkeit MSB ssss: Geschwindigkeit Startbit 0 -Bit Prüfbyte (XOR von Adress- und Befehlsbyte) Stopbit 1 -Bit 9 Logistiksimulation - Komponenten Lego-Modelleisenbahnanlage mit modifizierten Triebfahrzeugen (Digitaldecoder von Kühn), DCC-Coder auf Basis USB-Mikrocontroller Demo-Boards (Microchip PICDEM Full Speed USB) sowie Digitalbooster DB-2 von Littfinski DatenTechnik (LDT) RFID-Identifikationssystem (125 khz) von LDT Prozesssteuerung RCX-Modul basierte Weichen und Signalsteuerung WinGPSS-Simulationsmodell Proof-Animationsmodell 10 5

Steuerung des physischen Modells - Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Klassen und Objekte des Systems mit ihren Attributen und Methoden implementieren die Steuerung mit einer geeigneten Programmiersprache (z. Z. Delphi) und erproben sie mit Testrahmen und am realen System experimentieren mit Steuerstrategien und bewerten diese 11 Steuerung des physischen Modells Aufgaben: Steuerung der Fahrzeuge unter Verwendung des DCC-Systems Verwaltung der Streckenabschnitte unter Verwendung der Signale des RFID-Systems Steuerung der Lichtsignale durch IR- Direktkommandos zum RCX Protokollierung der Ereignisse 12 6

Implementierte Steuerstrategien Ereignisse: Fahrzeug aktiviert Identifikationspunkt am Anfang der Blockstrecke Fahrzeug aktiviert Identifikationspunkt am Ende der Blockstrecke Steuerstrategie: Ist die Blockstrecke frei, so kann diese vom Fahrzeug befahren werden. Nach dem Befahren wird die Blockstrecke als belegt gekennzeichnet. Die Signale werden auf rot gesetzt. Wird die Blockstrecke verlassen, so wird sie freigeschaltet. Die Signale werden auf grün gesetzt. Wartet ein Zug, so wird dieser gestartet. Ist die Blockstrecke belegt, so wird ein ankommendes Fahrzeug auf Geschwindigkeit 0 abgebremst und das Fahrzeug als in der Blockstrecke befindend gekennzeichnet. 13 Simulationsmodell - Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler analysieren das reale System entsprechend der Zielstellung der Simulationsstudie ordnen den Komponenten des realen Systems Modellelementen und Elementen der Simulationssprache zu erfassen und bewerten die Eingabeparameter für das Simulationsmodell codieren das Modells mit einer Simulationssprache und validieren dieses experimentieren mit dem Simulationsmodell 14 7

Simulationsmodell des Logistiksystems Reales System: Lego-Modelleisenbahnanlage Vorteile: begrenzte Komplexität des realen Systems wenige Umweltschnittstellen Beobachtung wiederholend unter gleichen Bedingungen möglich Übertragung der Simulationsresultate von Experimenten auf das reale System möglich Nachteil: Modell vom Modell 15 Abstraktion bei der Modellbildung Welche Größen müssen für ein Minimalmodell erfasst werden? Länge der Streckenabschnitte und Fahrzeuggeschwindigkeiten oder Überfahrzeiten der Streckenabschnitte Steuerstrategie für die Nutzung der Blockstrecke mit Schaltzuständen für die Ampeln Was kann vernachlässigt werden? Anfahr- und Bremsverhalten der Fahrzeuge 16 8

Modellbeschreibungen der Komponente Lok Systemkomponente UML-Beschreibung WinGPSS-Sprachelemente Animationsklasse ZUG 17 Komponenten in den Modellen Komponente des realen Systems Sprachelement Modellelement Animationskomponente Lock Transaktion GENERATE TERMINATE Klasse: ZUG Signal Einrichtung SEIZE RELEASE Klasse: LAMPE Gleis Speicher ENTER ADVANCE LEAVE Pfad 18 9

WINGPSS-Simulationsmodell WINGPSS 19 Animationsmodell - Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erfassen die zusätzlichen Eingabegrößen für das Animationsmodell und erstellen das Layout bewerten die Animation als Methode zur Visualisierung von Resultatdaten vergleichen und bewerten das Verhalten des Animationsmodells mit dem realen System 20 10

proof-animationsmodell Layout des realen Systems Layout des Animationsmodells proof- Animationsmodell WinGPSS Simulationsmodell Animation-Trace- File 21 Animationsmodell Proof-Animation 22 11

Zusammenfassung mit dem vorgestellten Modul Logistiksimulation des Lernlabors können unterschiedliche Modellierungsansätze realisiert werden im Rahmen von Projekten können verschiedene Teile des Moduls zusammenhängend oder unabhängig voneinander bearbeitet werden es können alle Phasen eines realen Informatikprojektes an diesem Modul durchgeführt werden Informatiksysteme werden als Einheit von Hardund Software begreifbar 23 12