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Transkript:

Suchtentwicklung Oberthema Idee / Ziele Zeit Methode Material Alter Lehrplan 21 Eine Suchtentstehung aufzeigen Die Gratwanderung zwischen Genuss und Sucht kennenlernen Sich Gedanken über den eigenen Konsum machen 15 20min. Gruppenarbeit, Diskussion Karten mit Genuss, Missbrauch, Gewöhnung, Sucht Clip «Meine Sportsucht», siehe https://www.youtube.com/watch?v=e8soclhbpta Clip «Hilfe bei Smartphonesucht», siehe https://www.youtube.com/watch?v=qexh0xo-6mi&t=1s 13 18 Jahre Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG), Kompetenzbereich Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH). 3. Zyklus (7. 9. Klasse). WAH 4,1.: Ernährung und Gesundheit - Zusammenhänge verstehen und reflektiert Handeln Kompetenz: Die Schülerinnen und Schüler können den eigenen Alltag gesundheitsförderlich gestalten. Online unter: http://konsultation.lehrplan.ch/downloads/container/30_6_3_3_0_1.pdf Ablauf Auftrag Durchführung Die Jugendlichen haben den Auftrag, Karten mit den Wörtern «Genuss», «Missbrauch», «Gewöhnung» und «Sucht» in die richtige Reihenfolge auf den Boden zu legen. Anhand eines Kurzfilmes wird der Suchtverlauf der interviewten Personen genauer studiert. Ziel ist es aufzuzeigen, wie eine mögliche Sucht entstehen kann. Es werden zwei Gruppen gebildet, welche jeweils vier laminierte Stichworte «Genuss», «Missbrauch», «Gewöhnung» und «Sucht» erhalten. Der Auftrag ist es nun, innerhalb der Gruppe den korrekten Suchtverlauf anhand der Stichworte auf den Boden zu legen. Dabei sollen die Gruppenmitglieder miteinander diskutieren. Sobald die Teilnehmenden die Begriffe ihrer Ansicht nach richtig auf den Boden gelegt haben, sollen sie dazu ein praktisches Beispiel erzählen. Oftmals ist den Jugendlichen nicht klar, was mit dem Begriff «Missbrauch» in diesem Kontext gemeint ist. Es macht daher Sinn, während der Gruppenarbeit den Begriff zu erläutern. Danach folgt die Auflösung und jeder einzelne Begriff wird im Detail angeschaut und anhand eines Beispiels erklärt. Zum Schluss kann noch einer der oben genannten Clips gezeigt werden, währenddem sich die Jugendlichen überlegen sollen, wie der Suchtverlauf bei den interviewten Personen wohl ausgesehen hat. Danach wird über den Suchtverlauf diskutiert. Version 2017 Blaues Kreuz Bern, Fachstelle für Suchtprävention 1/8

Genuss: Gelegentlich, massvoll Freiwillig, nicht regelmässig, angenehme Wirkung, beschränkter Konsum, realistische Selbsteinschätzung Missbrauch: Zum falschen Zeitpunkt, zu stark, zu häufig, zu viel Aus Frust, Problemen ausweichen, kurzfristige Lösung, unpassende Gelegenheit, Probleme wegen Konsum Gewöhnung: Regelmässiger Gebrauch/Missbrauch Nur noch kleine Auslöser Sucht: Verlust der Kontrolle Unter anderem keine Kontrolle über folgende Faktoren: Wann, wo, wie viel, Entzugssymptome, alles dreht sich um den Konsum. Definition: Sucht ist das unwiderstehliche, zwanghafte Verlangen nach einer ständig erneuten Einnahme von Drogen bzw. nach immer neuen Wiederholungen einer Handlung, um ein bestimmtes Lustgefühl zu erreichen oder um Unlustgefühle zu vermeiden. Merkmale einer Sucht (ICD-10): Innerer Zwang zum Konsum Verminderte Kontrollfähigkeit (Kontrollverlust, Nicht-Aufhören-Können) Körperliche Entzugssymptome nach Beendigung oder Reduktion des Konsums Nachweis einer Toleranz (Erhöhung der Dosis, um die Wirkung zu erzielen) Vernachlässigung anderer Interessen, erhöhter Zeitaufwand für Beschaffung/Konsum Ergänzung Fortgesetzter Substanzkonsum trotz Kenntnis um bereits vorliegende Gesundheitsschäden Vier Gruppen erhalten zu je einem Stichwort ( Genuss, Missbrauch, Gewöhnung oder Abhängigkeit ) 10 Aussagen. Danach können die Jugendlichen die Stichworte dort hinlegen wo sie es für richtig erachten. Anschliessend werden im Plenum die Stichworte bei Bedarf richtig hingelegt. Es findet dazu eine Diskussion statt. Version 2017 Blaues Kreuz Bern, Fachstelle für Suchtprävention 2/8

Bsp. Merkmale für Konsumformen: Genuss BEWUSSTES KONSUMIEREN MIT WOHLBEFINDEN VERBUNDEN UNREGELMÄSSIGER KONSUM NICHT ALLZU HÄUFIGER KONSUM MIT SPASS VERBUNDEN ETWAS, DAS EIN GUTES GEFÜHL GIBT LANGSAMER KONSUM FREIWILLIGER KONSUM REALISTISCHE SELBSTEINSCHÄTZUNG MASSVOLLER KONSUM Bsp. Merkmale für Konsumformen: Missbrauch KONSUM AUS FRUST KONSUM UM ABZUSCHALTEN / ZU VERGESSEN KONSUM ZUM MUTIGER WERDEN KONSUM ZU UNPASSENDER GELEGENHEIT KONSUM WÄHREND DER SCHWANGERSCHAFT KONSUM AM STEUER KONSUM WÄHREND DER ARBEITSZEIT KONSUM ZUR VERBESSERUNG DER STIMMUNG KONSUM UM PROBLEMEN AUSZUWEICHEN KONSUM FÜR EINE KURZFRISTIGE PROBLEMLÖSUNG Version 2017 Blaues Kreuz Bern, Fachstelle für Suchtprävention 3/8

Bsp. Merkmale für Konsumformen: Gewöhnung IMMER WIEDERKEHRENDER KONSUM AUTOMATISCHER KONSUM KEIN BEWUSSTER KONSUM STARKER GEBRAUCH KEINE PARTY OHNE VIEL ALKOHOL MEDIKAMENTE BEI JEDEM KLEINSTEN SCHMERZ KEINEN ABEND OHNE GAMES KONSUM NACH DEM PRINZIP: EINFACH SO KONSUM OHNE HINTERFRAGEN REFLEXMÄSSIGER VORGANG Bsp. Merkmale für Konsumformen: Abhängigkeit OHNE ALTERNATIVE ENTZUGSERSCHEINUNGEN BEI NICHTKONSUM GROSSE MENGE ÜBER EINE LÄNGERE ZEIT STARKER WUNSCH / ZWANG ZUM KONSUM MIT BESCHAFFUNGSSTRESS VERBUNDEN ZITTERN, SCHWEISSAUSBRÜCHE BEI NICHT-KONSUM VERÄNDERUNG DER PERSÖNLICHKEIT ALLES DREHT SICH UM DIE DROGE ANHALTENDER KONSUM TROTZ WISSEN UM SCHÄDIGUNGEN Version 2017 Blaues Kreuz Bern, Fachstelle für Suchtprävention 4/8

GENUSS

GEWÖHNUNG

MISSBRAUCH

ABHÄNGIGKEIT SUCHT