Spannungsfeld Jugendarbeit: Zwischen Präven:on-, Förderung- und Sicherheitspoli:k

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Transkript:

Spannungsfeld Jugendarbeit: Zwischen Präven:on-, Förderung- und Sicherheitspoli:k Fachtagung Profil gewal&rei, 14.4.2016 Marcus Casu5, Geschä9sführer Dachverband offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ)

Wandervögel Naturerlebnisse Freizeitgestaltung Pfadibund Schweiz Vereinigung Ferien und Freizeit für Jugendliche Recht auf Ferien Geis:ge Landesverteidigung Propaganda

Halbstarke «Wandervögel» Jugendhäuser 1907

Freiräumen Flower- Power- Bewegung Jugendunruhen 1968 1980 autonomes Jugendzentrum Besetzung des Wohlgroth- Areals

Professionalisierung der Jugendarbeit Ausbildung zum soziokulturellen Animator (Zürich, 1973) und zum Jugendarbeiter (Luzern, 1977) auf Fachhochschulniveau. Im Anschluss an die Jugendunruhen der 80er Jahre entstanden vermehrt Angebote über das Land verteilt auch in kleineren Städten und in ländlichen Gegenden. Die Rede war von Jugendtreffpunkten. Ab Mi5e der 80er Jahre Entwicklung raus aus den Häusern - Angebote für alle Jugendlichen einer Gemeinde.

Verständnis der offenen Kinder- und Jugendarbeit - heute Wich`ge Akteurin der ausserschulischen Bildung. Fokus auf Ressourcen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendliche. Im Zentrum stehen die Förderung und die Par`zipa`on. Ziel ist das gelingende Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen.

Das Bild von Jugendlichen ist nach wie vor nega:v geprägt.

Weshalb braucht es Problem- Themen wie Gewalt, Sucht, Vandalismus oder Li5ering um Förderung zu ermöglichen?

Was hindert uns daran Kinder und Jugendliche: als Poten`al zu betrachten, ihre Ressourcen in den Vordergrund zu stellen als zukün9ige Bürgerinnen und Bürger wertzuschätzen?

Kinder- und Jugendförderung als QuerschniXsaufgabe von Poli:k und Verwaltung Poli`k und Verwaltung soll Anliegen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ihrer Arbeit berücksich`gen. Egal ob im Bereich Bau und Raumplanung, Freizeit und Bildung oder Jus`z und Polizei, die Interessen der Kinder und Jugendlichen sollen berücksich`gt werden. Die Beteiligung von Kinder und Jugendliche kann in verschiedenen Verwaltungsbereichen zu sinnvollen kinder- und jugendfreundlichen Lösungen und somit zur Entwicklung des Gemeinwesens beitragen.

«Um das gelingende Aufwachsen eines Kindes zu ermöglichen brauchte es die ganze Gemeinde.» Um das gelingende Aufwachsen von Kindern zu ermöglichen braucht es die ganze Gemeinde.

Vorteile einer Kinder- und Jugendförderstelle Zuständigkeiten, Verantwortung, und Kompetenzen sind klar. Rahmenbedingungen werden verbessert. Die Systema`sche Vernetzung ergibt Synergien. Mehr Effizienz und weniger Doppelspurigkeiten. Bedürfnisgerechte und Lebenswelt orien`erte Angebote können sich etablieren. Fachperson als zentrale Anlaufstelle für alle Belange der Kinder- und Jugendförderung. Sicherung und Steigerung der Qualität der bestehenden Kinder- und Jugendförderung. Unterstützung der freiwilligen Arbeit in Jugendverbänden und in Vereinen.

Was nützt die kommunale Kinder- und Jugendförderung der Gemeinde / Stadt? Baut Brücken zwischen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Vermi5elt in Konfliktsitua`onen. Fördert die Gesundheit. Scham Iden`fika`on in und mit der Gemeinde / Stadt. Fördert ehrenamtliches Engagement. Bietet Lernfelder für Mitwirkung, Beteiligung und Demokra`e. Bedarfsgerechte Planung und Koordina`on ausserschulischer Angebote. A5rak`vität einer Gemeinde für Familien wird gesteigert.

Was nützt/bietet die kommunale Kinder- und Jugendförderung den Kindern und Jugendlichen? Verscham ihnen Gehör und Räume. Vertri5 ihre Bedürfnisse und Interessen. Gestaltungs- und Erfahrungsraum und eröffnet Lernfelder. Iden`fika`on mit der Gemeinde. Nachhal`ges Engagement. Mitspracherecht und Beteiligungsmöglichkeiten.

Wenn sie wollen, dass Kinder und Jugendliche in ihrer Gemeinde Lernen Verantwortung zu übernehmen. Ausserschulische Kompetenzen erwerben. Sich engagieren und mitgestalten. Sich wohl und ernstgenommen fühlen.

Dann Fokussieren Sie sich auf die Ressourcen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. Schaffen oder stärken Sie in ihren Gemeinden eine Stelle die im Bereich der Kinder- und Jugendförderung koordiniert, vernetzt und als Ansprechperson für alle zur Verfügung steht. Integrieren Sie Kinder- und Jugendförderung als Querschni5aufgabe in die Poli`k und Verwaltung. Stellen Sie altersgerechte Mitbes`mmungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Sehen Sie die Kinder- und Jugendförderung als Beitrag zur Entwicklung des Gemeinwesens.