PROJEKTBESCHREIBUNG ENTWICKLUNGSPROJEKT GHORAGHAT IN BANGLADESCH.
GHORAGHAT IN ZAHLEN UND FAKTEN Projektname: Ghoraghat Region: Ghoraghat, Dinajpur, Rangpur Land: Bangladesch Menschen im Projektgebiet: 54 000 Projektbeginn: 2008 durch World Vision England. Ab 2014 in Partnerschaft mit World Vision Schweiz. Projektübergabe geplant: 2024 Projektstand: Phase 2 Projektinvestitionen durch World Vision Schweiz total: ca. CHF 1 2 Mio. 54 % DER KINDER UNTER 5 JAHREN SIND MANGEL- ERNÄHRT. Projektschwerpunkte: Kinderrechte + Kinderschutz Wasser + Hygiene Gesundheit + Ernährung Bildung + Einkommen Quelle Zahlen: Evaluationsbericht Ghoraghat 2012 11% DER KINDER IM SCHULALTER GEHEN NICHT IN DIE SCHULE. 23 % DER HAUSHALTE HABEN KEINE TOILETTE.
1 DAS PROJEKT IN KÜRZE Entwicklungsprojekt Ghoraghat in Bangladesch 1 Frauen lernen in Müttergruppen, ihre kleinen Kinder ausgewogen zu ernähren, um Unterernährung zu vermeiden. 2 Eine Kindergärtnerin bereitet Kinder aus den ärmsten Familien auf die Schule vor und vermittelt ihnen Selbstvertrauen. 3 World Vision hilft Eltern, Geburtsurkunden für ihre Kinder zu erhalten. 2 3 Im Zentrum unseres langfristigen Entwicklungsprojektes Ghoraghat stehen benachteiligte und notleidende Kinder. Deren Bedürfnisse können am effektivsten erfüllt werden, wenn sich ihr ganzes Umfeld verändert. Betreut und gefördert Kinder aus den ärmsten Familien werden als Patenkinder registriert und regelmässig von einheimischen Betreuern besucht. Diese kontrollieren, wie sich die Kinder entwickeln und wo sie und ihre Familien Unterstützung brauchen. Die Kinder und ihre Eltern werden zu Förderangeboten wie Schulungen oder Aktivitäten eingeladen. Projektmanagement Das Projekt ist in die nationale Entwicklungsarbeit von World Vision Bangladesch eingebunden. Es wird unter Einbezug der lokalen Bevölkerung von einheimischen Fachleuten durchgeführt und von Schweizer Programmverantwortlichen begleitet und betreut. Bei Projektbeginn und am Ende der Projektphasen werden umfassende Analysen und Auswertungen der Situation und der Projektarbeit gemacht, um die Fortschritte zu messen und die nächste Projektphase zu planen. Bei Bedarf kann das Projekt verlängert werden. Das Projekt Ghoraghat ist in der zweiten Phase. Resultate Einen Bericht über die Fortschritte in der Projektarbeit finden Sie auf unserer Online-Plattform www.my.worldvision.ch Nachhaltigkeit Die Projektarbeit wird von Anfang an zusammen mit lokalen Behörden und Organisationen entwickelt. Diese werden in Führung und Management geschult und übernehmen im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung, um die weitere Entwicklung der Region sicherzustellen. Investitionsvolumen und Finanzierung Das Budget von World Vision Schweiz über die ganze Projektdauer beträgt voraussichtlich 1 bis 2 Millionen Franken. Dieses Projekt wird durch Kinder- und Dorf patenschaften sowie Projektspenden finanziert. World Vision England trägt weiterhin den Grossteil der Finanzierung bei. Herausforderungen und Risiken Politische Unruhen und Streiks sowie schlechte Strassen und Internetverbindungen erschweren die Projektarbeit. Naturkatastrophen wie Dürren oder ex treme Kälteeinbrüche können sie zurückwerfen. Um Korruption oder Ressourcenverschwendung zu verhindern, verfügt World Vision über interne Sicherheitssysteme. Partner Lokale Behörden und Entwicklungsorganisationen, Kirchen, internationale NGOs. Projektphasen Zu Beginn jedes Projekts führt World Vision gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung während 1 bis 2 Jahren eine umfangreiche Bedarfserhebung durch. Am Ende der Projektphasen werden Arbeiten und aktuelle Situation ausgewertet, Fortschritte gemessen und die nächste Phase geplant. Über die Projektzeit von rund 15 Jahren gelingt es meist, die Menschen so zu integrieren und zu schulen, dass sie die Entwicklung ihrer Region selbstständig weiterführen können. Start Phase 1 Analyse, Planung, Projektarbeit 5 Jahre Phase 2 Projektarbeit 10 Jahre ca. 17 Jahre Phase 3 Projektarbeit, Übergabe
4 5 6 4 Schwangere Frauen erhalten regelmässig Vorsorgeuntersuchungen durch geschulte Gesundheitshelferinnen. 5 Gemüseanbau für den Eigenbedarf und den Markt. 6 Nach einem Nähkurs arbeiten junge Frauen in einer Schneiderei und verbessern so das Einkommen ihrer Familie. ZIELE UND MASSNAHMEN Kinderrechte + Kinderschutz Ziel: Jedes Kind soll respektiert und vor Missbrauch geschützt werden. Indikatoren: Rate der Kinder / Jugendlichen, die eine Geburtsurkunde haben. Sensibilisierung der Bevölkerung für Kinderrechte. Sensibilisierung der Bevölkerung für Problematik der Kinderheirat. Förderung von Kinderclubs, wo Kinder ihre Rechte kennenlernen, allgemeine Kompetenzen entwickeln und lernen, sich für die Entwicklung ihrer Region einzusetzen. Wasser + Hygiene Ziel: Jedes Kind hat Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. Indikatoren: Rate der Haushalte mit Zugang zu sauberem Trinkwasser. Rate der Haushalte mit hygienischer Toilette. Bau von Latrinen und Installation von Wasserpumpen für extrem arme Bevölkerungsgruppen. Schulung von Wasser- und Hygiene-Komitees auf Gemeindebasis. Hygieneschulungen für Eltern, Lehrer und Kinder, um die Durchfallrate zu senken. Gesundheit + Ernährung Ziel: Jedes Kind erhält eine medizinische Grundversorgung und ist ausreichend sowie ausgewogen ernährt. Indikatoren: Rate der chronisch mangelernährten Kinder unter 5 Jahren. Rate der 5-jährigen Kinder mit allen Standardimpfungen. Junge Frauen lernen in Mütterkursen, sich während der Schwangerschaft richtig zu verhalten, um Kom plikationen und eine Schwächung des Babys zu vermeiden. Weiterbildungen für Gesundheitspersonal. (Werdende) Mütter lernen in Müttergruppen, ihre Kinder ausgewogen zu ernähren und Gemüsegärten anzulegen, um Mangelernährung zu vermeiden. Schulungen von Gesundheitskomitees zu Themen wie Kinderkrankheiten, Impfungen und Gewichtskontrolle bei Kleinkindern. Bildung + Einkommen Ziel: Jedes Kind hat Zugang zu einer Grundausbildung. Seine Eltern können die Familie dank einem ausreichenden Einkommen versorgen. Indikatoren: Rate der 11-jährigen Kinder, die mit Textverständnis lesen und schreiben können. Rate der Haushalte unter der Armutslinie. «World Vision arbeitet mit den Menschen in Ghoraghat zusammen, Kinder zu fördern und den Familien höheres Einkommen zu ermöglichen. Das bildet die Grundlage für eine stabile Zukunft.» Martin Suhr, Leiter Internationale Programme, World Vision Schweiz um Weiterbildung für Lehrer und Schulpflegen. Kindergärten einrichten, um armen Kindern den Start in der Schule zu erleichtern. Nachhilfezentren für lernschwache Schüler. Schulungen für Bauern über Landwirtschaft, Viehzucht und Herausforderungen der Klimaveränderung. Schulungen für Basisorganisationen und landwirtschaftliche Genossenschaften in Vermarktung und Lebensmittelproduktion sowie Management und Leiterschaft. Schulung von integrierter Haushaltsentwicklung für extrem Arme (Einkommensförderung durch Viehzucht, Gartenbau, Sparverhalten, etc.).
DIE HERAUSFORDERUNGEN Eine hohe Analphabetenrate, eine schlechte Gesundheitsversorgung und ein sehr niedriges Einkommen stürzen viele Menschen in Leid und Not. Doch sie haben die Hoffnung nicht aufgegeben und suchen zusammen mit World Vision Lösungen für ihre Probleme. Der Bezirk Ghoraghat liegt 250 km nordwestlich der Hauptstadt Dhaka im ländlichen Distrikt Dinajpur. Ghoraghat ist eines der ärmsten Gebiete in Bangladesch, Verschiedene Minderheitenvölker leben hier. Armut und ihre Folgen Sieben von zehn Familien leben von Landwirtschaft oder Fischerei. Zahlreiche Menschen haben als Tagelöhner kein sicheres Einkommen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in grosser oder extremer Armut. Sie können es sich nicht leisten, ihren Kindern drei Mahlzeiten am Tag zu geben. Die Familien leiden unter unzureichender Ernährung, hoher Mütter- und Kindersterblichkeit und schlechtem Zugang zu lokalen Gesundheitsstationen. Jedes zweite Kind ist unterernährt. Dinajpur INDIEN GHORAGHAT Rajshahi Dhaka INDIEN Mymensingh BANGLADESCH Khulna Chittagong MYANMAR Ohne Bildung und Rechte Viele Menschen, vor allem Frauen, sind Analphabeten. Mädchen werden früh verheiratet, und viele Kinder müssen zum Teil unter schwierigsten Bedingungen arbeiten anstatt die Schule zu besuchen. Viele Kinder haben keine Geburtsurkunde. Das erschwert ihnen den Zugang zu staatlichen Leistungen und Rechten. Entwicklungsprojekt Ghoraghat World Vision hat in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen, Behörden und Verantwortungsträgern, aber auch mit Gesundheitspersonal, Lehrern und Jugendlichen die grössten Probleme der Region identifiziert und eine Strategie für die Projektarbeit entwickelt, um den ärmsten Menschen in der Region zu helfen. Bisher erreicht In der ersten Phase des Projektes hat World Vision zusammen mit der Bevölkerung wichtige Verbesserungen erreicht. Um nur einige zu nennen: 87 % der ein- bis zweijährigen Kinder erhalten alle Standard-Impfungen. 27 % der Frauen haben bei der Geburt medizinische Betreuung, was die Mütter- und Kindersterblichkeit senken hilft. 2008 waren es erst 10 %. 23 % DER HAUSHALTE haben keine hygienische Toilette/Latrine. 26 % DER HAUSHALTE können sich nicht jeden Tag 3 Mahlzeiten leisten. 57 % DER 15 19-JÄHRIGEN MÄDCHEN sind verheiratet. 54 % DER KINDER UNTER 5 JAHREN sind untergewichtig. 11 % DER 6 11-JÄHRIGEN KINDER gehen nicht in die Schule. 41 % DER ERWACHSENEN sind Analphabeten. 58 VON 1 000 KINDERN sterben vor ihrem 5. Geburtstag. Quelle: Evaluationsbericht Ghoraghat 2012
Als Partner des weltweiten World Vision- Netzwerks engagieren wir uns in mehr als 100 Projekten in über 30 Ländern. DORF KINDER FAMILIEN WORLD VISION SCHWEIZ Das Kinderhilfswerk World Vision Schweiz steht für höchste Kompetenz in Kinder-, Dorf- und Themenpatenschaften. Mit nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit unterstützen wir Menschen langfristig vom ungeborenen Leben bis ins Erwachsenenalter. STARKE PARTNER Dank finanzieller Beteiligungen von starken Partnern wie UN-Organisationen (z. B. WFP), öffentlichen und privaten Institutionen und Firmen sowie Regierungsagenturen (z. B. DEZA) können die von World Vision eingesetzten Spendenmittel vervielfacht werden. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT World Vision arbeitet global eng mit UN-Organisationen zusammen. Dank unserer lokalen Verankerung sind wir in der Lage, sofortige und effiziente Not- und Katastrophen hilfe zu leisten. Dreifache Unterstützung Mit Ihrer monatlichen Spende verändern Sie die Lebensumstände von Kindern, ihren Familien und der gesamten Gemeinschaft. WORLD VISION SCHWEIZ Kriesbachstrasse 30 8600 Dübendorf ZH T +41 44 510 15 15 info@worldvision.ch www.worldvision.ch facebook.com / WorldVisionSchweiz twitter.com / WorldVisionCH youtube.com / WorldVisionSchweiz Spendenkonto: PC-Konto 80-142-0 WORLDVISION.CH 00238.d.PB.V03.07.16