WEGE AUS DER SUCHT Wenn Trinken zur Gewohnheit wird Wege aus der Sucht
Wenn Trinken zur Gewohnheit wird Wege aus der Sucht 2 Wo hört normal auf? Alkoholbezogene Probleme erkennen Riskanter Konsum in g Reinalkohol pro Tag Männer >24 g >12 g Frauen Der Konsum von Alkohol ist in Deutschland fest in der Gesellschaft etabliert. Jeder Deutsche trinkt im Durchschnitt knapp 136 Liter alkoholhaltige Getränke in einem Jahr. Das entspricht über zehn Litern reinem Alkohol. Doch wo hört unbedenklicher Konsum auf und ab wann liegt eine Abhängigkeit vor? Ein Glas Wein zur Entspannung ist doch kein Problem, oder? Bei Männern führt schon ein durchschnittlicher Konsum von 24 Gramm pro Tag zu einem erhöhten gesundheitlichen Risiko. Bei Frauen reicht dafür sogar schon die Hälfte. Alkoholgehalt typischer Getränke in g Reinalkohol 10 g 9 g 9 g 11 g Bei riskantem Alkoholkonsum steigt die Wahrscheinlichkeit, gesundheitliche Probleme zu bekommen. 0,25 l Bier (4,8 % vol) 0,1 l Wein (11 % vol) 0,1 l Sekt (11 % vol) 0,04 l Schnaps (33 % vol) Durch Alkoholkonsum bedingte Erkrankungen Alkoholkonsum wird für mehr als 200 Krankheiten mitverantwortlich gemacht. Wer zu viel Alkohol trinkt, senkt seine Lebenserwartung erheblich. Alkoholabhängige Männer sterben durchschnittlich 19 Jahre, Frauen sogar 22 Jahre früher im Vergleich zum Durchschnitt. Alkohol schädigt nahezu jedes Organ, hier nur einige besonders häufige gesundheitliche Folgen Schlaganfall, Demenz, Entzugserscheinungen wie Zittern, epileptische Anfälle und Delirium Sodbrennen, Entzündung, Geschwüre und Krebs an Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm Fettleber, Hepatitis, Leberzirrhose und -krebs Nierenversagen Hodenschrumpfung, sexuelle Funktionsstörungen Nervenschäden und Muskelschwund Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen, Ängste Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck Bauchspeicheldrüsenentzündung & -krebs Dick- und Enddarmkrebs Außerdem: Hautveränderungen Blutgerinnungsstörungen, Blutarmut Vermehrte Infekte Übergewicht Diabetes
Wenn Trinken zur Gewohnheit wird Wege aus der Sucht 3 Viele Faktoren begünstigen eine Abhängigkeit Bei der Entstehung einer Abhängigkeit nehmen Persönlichkeit, Vererbung und Schicksalsschläge zwar Einfluss, entscheidend sind aber immer individuelle Lernprozesse. Diese können auch bei scheinbar unauffälligen Lebensläufen zu einer Abhängigkeitsentwicklung führen. Über die Bindung an verschiedene Rezeptoren des Gehirns erzeugt oder verstärkt Alkohol angenehme Zustände oder verringert negative Verfassungen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Konsums erhöht. Bei regelmäßigem Trinken entwickelt sich außerdem eine Toleranz, sodass eine immer größere Menge Alkohol erforderlich wird, um die gleiche Wirkung zu erzielen oder beim Absetzen Entzugsbeschwerden auftreten. Langfristig kommt es durch strukturelle Veränderungen im Gehirn zur Ausbildung des Suchtgedächtnisses, das sich nicht mehr so einfach löschen lässt und auch nach längerer Abstinenz für Rückfälle verantwortlich gemacht wird. Diverse Faktoren haben Einfluss auf die Entwicklung einer Abhängigkeit Genetische Veranlagung Schwierige soziale Situation Geschlecht Mentale Probleme und psychische Störungen Gruppenzwang Kulturelle Einflüsse Psychische Traumatisierung Alkoholabhängigkeit entwickelt sich oft schleichend Die Entstehung einer Abhängigkeit ist eine schleichende, individuell verlaufende Entwicklung. Sie wird oft lange nicht erkannt oder verleugnet. Weder eine bestimmte Menge noch das Auftreten von Entzugserscheinungen sind zwingende Voraussetzungen. Eine Alkoholabhängigkeit besteht, wenn während des vergangenen Jahres mindestens drei der sechs Diagnosekriterien gleichzeitig vorliegen. Diagnosekriterien der Alkoholabhängigkeit nach ICD 10 Starkes Verlangen oder ein Zwang, Alkohol zu konsumieren Schwierigkeiten, den Beginn, die Beendigung und die Menge des Konsums zu kontrollieren Toleranzentwicklung: Es sind zunehmend größere Mengen Alkohol nötig, um eine Wirkung zu erzielen Körperliche Entzugssymptome, wenn kein oder weniger Alkohol getrunken wird Fortgesetzter Alkoholkonsum, obwohl Folgeschäden bestehen Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums
Wenn Trinken zur Gewohnheit wird Wege aus der Sucht 4 Alkoholabhängigkeit hat nicht nur körperliche und psychische Folgen Soziale Probleme durch Alkohol Gefährdung des Arbeitsplatzes: Durch übermäßigen Alkoholkonsum wird die berufliche Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst und Fehlzeiten nehmen zu. Im schlimmsten Fall droht der Verlust des Arbeitsplatzes. Die Beziehung ist gefährdet: Die Reduktion gemeinsamer Aktivitäten, die Beeinträchtigungen im sexuellen Bereich, Vernachlässigung von Aufgaben und Verpflichtungen sowie alkoholbedingte Probleme in anderen Lebensbereichen führen zunehmend zu Konflikten in der Partnerschaft bis hin zur Trennung. Kinder leiden mit: Unberechenbarkeit, Enttäuschungen, Vernachlässigung und Gewalt führen bei Kindern von Alkoholabhängigen zu Minderwertigkeitsgefühlen und anderen Schwierigkeiten in der Persönlichkeitsentwicklung. Sie haben ein sechsmal höheres Risiko, später selbst alkoholabhängig zu werden. Soziale Kontakte nehmen ab: Die Einengung auf den Alkoholkonsum und der Rückzug von Angehörigen und Freunden aufgrund der Verhaltensänderungen führt in die zunehmende Isolation. Verkehrstüchtigkeit ist beeinträchtigt: Alkoholisierte Teilnahme am Straßenverkehr, aber auch reduzierte Leistungsfähigkeit führt dazu, dass Alkoholkranke dreimal häufiger Verkehrsunfälle haben. Fahrten unter Alkoholund Drogeneinfluss sind der häufigste Grund für Führerscheinverlust. Alkoholprobleme werden oft nicht oder viel zu spät behandelt Im Schnitt wird eine Alkoholabhängigkeit erst nach 10 bis 15 Jahren behandelt. Und die meisten Betroffen kommen niemals in Behandlung. Ein problematischer Alkoholkonsum wird sowohl von Betroffenen als auch von Bezugspersonen häufig lange nicht erkannt oder verleugnet. Gerade hochfunktionale Abhängige fallen oft erst spät auf. Das Problematische daran ist, dass es mit zunehmender Dauer der Abhängigkeit immer schwieriger wird, mit dem Trinken aufzuhören. Anteil Alkoholabhängiger, die eine Behandlung in Anspruch nehmen Gesamt Männer 17,2 % 22,3 % Frauen 6,7 %
Wenn Trinken zur Gewohnheit wird Wege aus der Sucht 5 So kann die Sucht schnell und nach haltig überwunden werden Die Schön Klinik Bad Arolsen ist Hessens führende psychosomatische Fachklinik. Die Behandlung von Alkoholabhängigkeit erfolgt hier mit hoher Therapiedichte bei kurzer Behandlungsdauer. Schon während der Entgiftungsphase so früh wie möglich wird mit der eigentlichen Suchttherapie begonnen. Neben den klassischen Inhalten einer qualifizierten Entgiftung, also der Behandlung von Entzugssymptomen und anderen körperlichen Folgen des Alkoholkonsums, sowie dem Aufbau einer stabilen Veränderungsmotivation, wird von Anfang an auch die Abhängigkeit therapiert. Innerhalb einer auf drei Wochen angelegten stationären Psychotherapie wird die Fähigkeit zur Abstinenz entwickelt. Dazu geht es im Kern um das verhaltenstherapeutische Umprogrammieren des Suchtgedächtnisses sowie das psychische Training eines erfüllten Lebens ohne Alkohol. Die große Expertise und Erfahrung in stationärer Psychotherapie der Schön Klinik, die auf mehr als zwanzig Jahren nachweisbar hoher Behandlungsqualität beruht, wird hier durch erfahrende Suchtmediziner und Psychotherapeuten gegen Alkoholabhängigkeit eingesetzt. Das Suchttherapiekonzept Kognitive Verhaltens therapie Biofeedback Achtsamkeit In einer intensiven Therapie werden die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren und motivationsfördernden Interventionen, die heute als Goldstandard in der Behandlung von alkoholbezogenen Störungen gelten, durchgeführt und mit modernsten Ansätzen kombiniert. Achtsamkeitsbasierte Rückfallprävention und Biofeedbacktherapie unterstützen die Verringerung und die erfolgreiche Bewältigung des Alkoholverlangens. Je nach Bedarf werden soziale Fähigkeiten ausgebaut und die Stressbewältigung gefördert. Gleichzeitig bestehende psychische Störungen, zum Beispiel Angst und Depression, werden mitbehandelt. Die aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Elementen zusammengesetzte Behandlung enthält neben vier Einzeltherapien pro Woche und täglich mehreren Gruppentherapien auch Kunsttherapie sowie Sportund Bewegungstherapie. Diese einmalige Kombination hochwirksamer Therapien erhöht die Chance, schon nach relativ kurzer Zeit, in der Regel nach drei Wochen, ohne Alkohol leben zu können. Während des therapeutischen Prozesses werden die Interventionen immer auf die individuelle Situation und Motivationslage des Patienten abgestimmt.
Wenn Trinken zur Gewohnheit wird Wege aus der Sucht 6 Suchttherapie in der Schön Klinik: Schnell zurück ins Leben Sanfter Entzug Hochdosierte Psychotherapie Kurze Therapiedauer Nachhaltige Wirkung Die Behandlungsbausteine Entgiftung Motivationsaufbau Suchttherapie Basis der Behandlung ist eine umfassende Diagnostik: Körperliche Untersuchung EKG EEG Laboruntersuchungen Abdomensonographie Bioimpedanzmessung Psychologische und psychiatrische Diagnostik Mit allen Therapieelementen wird so bald wie möglich begonnen Entzugsbehandlung, mit oder ohne Medikamente, Akupunktur Psychotherapie als Einzel- und Gruppentherapie Biofeedbacktherapie Computergestütztes Alkoholvermeidungstraining Achtsamkeitstherapie Sozialberatung Social Skills Training inklusive Ablehnungstraining Entspannungstraining Sport- und Bewegungstherapie Kunsttherapie Ernährungsberatung, Genusstraining Mitbehandlung von psychischen Begleitstörungen Mitbehandlung von köperlichen Alkoholfolgekrankheiten Personelle Ausstattung und Qualifikation Die Suchttherapie der Schön Klinik Bad Arolsen wird durch ein multiprofessionelles Behandlungsteam unter chefärztlicher Leitung durchgeführt. Zum Team gehören Fachärzte für Psychiatrie und Innere Medizin, Psychotherapeuten und speziell ausgebildetes Pflegepersonal. Diese werden unterstützt durch verschiedene Fachtherapeuten, Sozial- und Ernährungsberater.
Schön Klink Bad Arolsen Privatklinik für Abhängigkeitserkrankungen Leitung: Dr. Thomas Gärtner Information und Anmeldung Chefarztsekretariat: Frau Manuela Schneider-Lemke Tel. +49 5691 708 9686 manschneider@schoen-klinik.de www.schoen-klinik.de/leben-ohne-alkohol Quellen: AWMF, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Deutsches Krebsforschungszentrum, European Psychiatry, DHS, Gesundheitsportal Onmeda, Schön Klinik Bad Arolsen