Water Footprint Matthias Zessner

Ähnliche Dokumente
Projekt Georessource Wasser Herausforderung Globaler Wandel. Der Water Footprint im Integrierten Wasserressourcenmanagement.

RESOURCES Institut für Wasser, Energie und Nachhaltigkeit

Loiskandl, Schalko, Scholl, Strauss-Sieberth. Universität für Bodenkultur Wien Department für Wasser-Atmosphäre- Umwelt.

Chancen und Grenzen des virtuellen Wasserhandels

Wasser als Basis des Lebens Ein Großteil der Erde besteht aus Wasser

Wasser und Nahrung 1) Die globale Dimension 2) Positionierung der Schweiz 3) Schlussfolgerungen

Ecological Footprint:

Virtuelles Wasser und Wasserfußabdruck

Kann man Nachhaltigkeit messen?

Nahrung für alle aber wie?

ENERGIE & CO 2 -STEUERN IN DER EU: EINE EMPIRISCHE ANALYSE

NACHHALTIGE LEBENSSTILE UND WASSER KNOWLEDGE INNOVATION MARKET. AquaPath Modul 4

Bunte Ranking-Vielfalt 2008

Stahl-Zentrum. Koksqualität und Hochofenleistung - Theorie und Praxis. Düsseldorf, 05. Dezember Peter Schmöle

Klimawandel und globaler Wasserhaushalt: Mechanismen, Verflechtungen, Herausforderungen

Bevölkerungsentwicklung, Wasser und Ernährung - Wer darf mit ins Boot?

Wir stecken Verantwortung in unsere Produkte

MESH Integrierte Abwasserreinigung mittels Gewebefiltration zur direkten Belebtschlamm-Abtrennung

Der Einfluss von Ernährungsgewohnheiten auf Flächennutzung und Nährstoffbedarf

Versorgungssicherheit für die stoffliche und energetische Nutzung von Holz: Lokale Ressourcen vs. internationaler Handel

Der Ökologische Fußabdruck als Instrument

Monitoring der Nachhaltigkeitsagenda der österreichischen Wirtschaft für Getränkeverpackungen

Low Residue: Rentabilität Versus Produktionsrisiko

Virtuelles Wasser. Ein neuer Aspekt in der Nachhaltigkeitsdiskussion. Rainer Berg. Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.v. (VDG)

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Wasser und Landwirtschaft

Strategische Vernetzung der Forschung in Österreich im Kontext der großen gesellschaftlichen Herausforderungen

Nachhaltiger Konsum durch Premiumlebensmittel mit Mehrwert für Natur und Region. Dipl. laök Lieske Voget Universität Greisfwald

Gesunde ERnährung und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsstandards aus Sicht eines Multinationalen Unternehmens: Der Sustainable Agriculture Code. Katja Wagner Unilever Deutschland

Kompass für die Zukunft: Nachhaltigkeitsstrategie und Regionaler Wohlfahrtsindex. Tag der Landesplanung. 21. September 2017

Threats and Opportunities for European Pharmaceutical Wholesalers in a Changing Healthcare Environment

Operationalisierung einer Nachhaltigkeitsstrategie

Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit?

Was kostet uns der Klimawandel, wenn wir nicht handeln und was bringt die Energiewende?

Eine integrierte Politik der Ressourcen- schonung für Umwelt und Wirtschaft

Stickstoff- und Phosphorentfernung Entwicklungen in Österreich N. Matsché

Der Water Footprint Versteckte Wasserverbräuche im täglichen Leben

Bewertung der Nachhaltigkeit textiler Innovationen

Ratespiel zum Thema Wasser

Ratespiel zum Thema Wasser

Ökoeffizienz-Analyse und SEEbalance, aktuelle Entwicklungen

Globale Wertschöpfungsketten: Stellung von Österreich

Programm. 11:00 Begrüssung und Einleitende Worte. 11:10 Expertenvortrag «Kennzahlen» 11:30 Q&A, Diskussion. 11:40 Kennzahlen-Quiz.

ÖWAV/TU Wien Seminar 2015, 24./25. Feb. 2015, TU Wien NEW Nährstoffe Energie Wasser. Block Methoden: Stoffflussanalysen und Ressourcenmanagement

Österreichs innovative Unternehmen in Horizon Andrea Höglinger FFG Bereichsleiterin Europäische und Internationale Programme 5.

Vom politischen Neutrum zum Rebellen?

Projekt EcodEX: Nestlé Produkte Ökodesign Tool

VCM-AT Strengthening voluntary climate initiatives in Austria Assessing the scope of the Voluntary Carbon Market

BREEAM Building Research Establishment Environmental Assessment Method

ARBEITSGEMEINSCHAFT DONAULÄNDER Arbeitskreis NACHHALTIGKEIT, Bericht Sitzung des Ständigen Ausschusses Stuttgart, 10./11.

Fleischkonsum in Deutschland und Gefährdung der Schutzgüter des Naturschutzes. Lieske Voget-Kleschin Universität Greifswald

Altpapier und Karton Recycling Schweiz eine Erfolgsgeschichte

Methoden zur entwicklungsbegleitenden Evaluation innovativer Technologien

SET-Plan. Der SET-Plan ist eine Strategie. H2020 ist ein konkretes Finanzierungsinstrument mit Budget

Revision CO 2 -Gesetz: Erwartungen an die Landwirtschaft

Einfach. Nachhaltig. Besser.

Ressourcenmanagement

Methoden zur Nachhaltigkeitsbewertung: Die Ökobilanz-Methode am Beispiel Wein

Zur ganzheitlichen Bewertung von Werkstoffen am Beispiel von naturfaserverstärkten und glasfaserverstärkten Kunststoffen

Nationales Ressourceneffizienzprogramm ProgRess

TRENDS & THEMEN AUS DER SICHT DER AGRARTECHNIK-INDUSTRIE

Benchmark Optionen für eine effektive Erreichung der Zielvorgabe für erneuerbare Energien der EU Energiestrategie bis 2030

Ein neuer Indikator zur Bewertung anthropogener Stoffflüsse in regionale Senken

Kohärente Entwicklungsstrategie zur Förderung des Öko-Landbaus

Der Water Footprint: Abschätzung der ökologischen Wirkung der Wassernutzung bei der Ökobilanzierung

Schuhproduktion und Umwelt

Ein Ansatz zur Bewertung klimapolitischer. der Metallerzeugung und -Verarbeitung. von Patrick Breun. AIAIT Scientific ^JX.

Millenniumsziel 7: Ökologische Nachhaltigkeit Sanitäre Grundversorgung und Zugang zu sauberem Wasser

Armin Aulinger, Volker Matthias, Johannes Bieser, Markus Quante GKSS Forschungszentrum Geesthacht

Green IT Erweiterte Sichtweise und praktische Anwendung

WaterFlows. Einblick in Wasserfußabdruck und weltweite Wasserverflechtungen. Schuljahr 2015/16

Water Footprint: Bewertungskriterien für den Wasserverbrauch und Aktivitäten der Unternehmen für den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser

Workshop. Ressourcenmanagement in der Kreislaufwirtschaft. Mit freundlicher Unterstützung der

Beurteilung des Wohlergehens mittels der Welfare Quality -Protokolle

Ökologische Nachhaltigkeitsbewertung CO 2, Wasser und Biodiversität. Prof. Dr. Urs Niggli

Unsere Nahrung aus der Sicht der Ökobilanz

ARBEITSGEMEINSCHAFT DONAULÄNDER Sitzung der Arbeitsgruppe der Leitenden Beamten Stuttgart, 4./5. Dezember 2014

Wie können wir Biomasse am effizientesten einsetzen? Langfristige Szenarien für Österreich. Lukas Kranzl, Gerald Kalt IEWT 09

Ziele der Gewässerentwicklung Verloren im Prozess?

Globalance Footprint Leitfaden

Nachhaltigkeit im Handel

Entwicklung der globalen Bioenergiemärkte IEA Bioenergy Task 40

Carbon Footprint Tax

Deutscher Bauernve. Wasserkreisläufe. Fragen und Antworten zur Wassernutzung in der Landwirtschaft

Wien, März 2017 Social Business als Treiber gesellschaftlicher Veränderungen

Wasser als Faktor für die Ernährungssicherheit weltweit

Diskussionsforum Ökobilanzen

Senken als integrativer Bestandteil der Ressourcenwirtschaft

Nachhaltige Beschaffung

25. September Tag der Ökologischen Überschuldung

Nutzung von Ökobilanzdaten zur Messung der Umweltauswirkungen unseres Konsums im In- und Ausland

Christina Emmermann Stakeholderbasierte Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten Kriterienkatalog für Lebensmittel Seiten, 17 x

Blickpunkt Unternehmen. VDI-Richtlinien zur Ressourceneffizienz: Stand der Arbeiten

Gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit Grundlagen und Methodik

Nachhaltiges Wassermanagement in einer globalisierten Welt. 10. BMBF-Forum für Nachhaltigkeit ( )

Bilanzierung der Treibhausgasemissionen von Strom

Das Ende der Zuckerquote 2017: Wie wettbewerbsfähig ist die deutsche Zuckerwirtschaft?

«Sustainable Value» Ein wertorientierter Ansatz zur Messung der Nachhaltigkeit von Unternehmen

VIELFALT BEWAHREN NATUR SCHÜTZEN DER ÖKOLOGISCHE FUSSABDRUCK VON COTTON MADE IN AFRICA

Transkript:

Matthias Zessner Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft, Technische Universität Wien

Inhalt Das Konzept des s Beurteilung des s (WF Assessment) Diskussion methodischer Fragestellungen Anwendungsbeispiele Schlussfolgerungen Seite 2 von 15

Das Konzept des s Grüner Regenwasservolumen, welches während der Produktion evapotranspiriert oder in ein Produkt eingebaut wurde. Blauer Grund- oder Oberflächenwasser, welches während der Produktion evapotranspiriert, in ein Produkt eingebaut oder aus der Region abgeleitete wurde. Grauer Volumen von Grund- oder Oberflächenwasser, das durch Emissionen bis zum Grenzwert belastet würde. Quelle: Hoekstra et al. (2011) The Assessment Manual, Earthscan, London, UK

Das Konzept des s Herkömmliche Wasserverbrauchsstatistik direkter indirekter Gesamte Wasserentnahme Rückleitung grüner blauer = netto Wasserentnahme grüner blauer Wasserverbrauch grauer grauer Wasser- Verunreinigung Seite 4 von 15 Quelle: Hoekstra et al. (2011) The Assessment Manual, Source: Earthscan, Hoekstra London, et al. UK(2011) The Assessment Manual, Earthscan, London, UK

Das Konzept des s Beurteilung des s (WF Assessment) Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Festlegen von Zielen und Betrachtungsrahmen Berechnung Nachhatigkeits- Bewertung Maßnahmen Entwicklung Quelle: Hoekstra et al. (2011) The Assessment Manual, Earthscan, London, UK Seite 5 von 15

Festlegen von Zielen und Betrachtungsrahmen Bewusstseinsbildung Darstellung von virtuellen Wasserströmen (internationalem Handel) Identifikation von Risikoregionen / Übernutzung von Wasserressourcen Entwicklung von Maßnahmenstrategien Beschränkung der Wassernutzung Seite 6 von 15

Berechnung des WF (WF Accounting) einer Gruppe von Produzenten (Sektoren) einer Gruppe von Konsumenten innerhalb einer definierten Region (Einzugsgebiet, Land etc.) von Produzenten (Geschäftszweig, Betrieb) Aufsummierung des WF aller von einem Produzenten produzierten Produkte von Produkten von Konsumenten Aufsummierung des WF aller von einem Konsumenten konsumierten Produkte Aufsummierung des WF aller Produktionsprozesse in einem definierten Gebiet Aufsummierung des WF aller Prozesse die für die Produktion eines Produktes erforderlich sind von Produktionsprozessen Quelle: Hoekstra et al. (2011) The Assessment Manual, Earthscan, London, UK

Bewertung der Nachhaltigkeit des WF (WF sustainability assessment) Nachhaltigkeitskriterien Keine Übernutzung der lokalen/regionalen Wasserressourcen Kein erhöhter WF für einen Produktionsprozess bzw. für die Produktion von Produkten im Vergleich zu wirtschaftlich vertretbaren Verbesserungen bzw. Alternativen Kein erhöhter WF eines oder mehrerer Konsumenten im Vergleich zu einem im weltweiten Kontext fairen pro Kopf Verbrauch Seite 8 von 15

Diskussion methodischer Fragestellungen Probleme bei der Berechnung des grauen WF Auswahl der Parameter Auswahl von Grenzwerten und Hintergrundkonzentrationen Berechnung diffuser Emissionen Quelle: Hoekstra et al. (2011) The Assessment Manual, Earthscan, London, UK Seite 9 von 15

Diskussion methodischer Fragestellungen Methodische Fragen des grünen WF Grüner netto WF (net green WF) Nachhaltigkeitskriterium: Keine Übernutzung der lokalen/regionalen Wasserressourcen Grüner WF Nachhaltigkeitskrierium Kein erhöhter WF eines oder mehrerer Konsumenten im Vergleich zu einem im weltweiten Kontext fairen pro Kopf Verbrauch Seite 10 von 15

Anwendungsbeispiel WF der Ernährung Seite 11 von 15

Anwendungsbeispiel WF der Ernährung Seite 12 von 15

Anwendungsbeispiel Blauer WF der Baumwollproduktion für die EU-25-Staaten Quelle: Chapagain et al. (2006) The water footprint of cotton consumption Seite Seite 13 13 von von 1615

Anwendungsbeispiel Beurteilung der Nachhaltigkeit Zuckerproduktion antity Quantity trate Nitrate oundw Groundw trate Nitrate rface Surface monia Ammonia rface surface D BOD rface Surface tal P Total P rface Surface BE/NL BE/NL NL ES 1 ES 12 ES 23 ES FR3 UK FR south UK south north north RO 1 RO 12 RO GR2 GR Assessment of current situation Severe quantity / quality problems Moderate quantity / quality problems No quantity / quality problems No measurements found Role of sugar production in current situation Important Moderate Small Not available Quelle: Coca-Cola Europe (2011) Towards sustainable sugar sourcing in Europe, Water footprint sustainability assessment (WFSA) Seite 14 von

Schlussfolgerungen Junges Instrument Öffentliche Aufmerksamkeit Berechnung nur ein Schritt Bewertung erforderlich Beachtung der Nachhaltigkeitskriterien Methodische Probleme (Berechnung/Bewertung) Vor allem Erfolge bei Bewusstseinsbildung Network methodische Weiterentwicklung und Implementierung Seite 15 von 15