Geleitwort W. Kohlhammer, Stuttgart

Ähnliche Dokumente
Zehntes Kolloquium Luftverkehr an der Technischen Universität Darmstadt

Gelbe Erläuterungsbücher. Waffengesetz: WaffG. von Dr. Gunther Dietrich Gade, Edgar Stoppa. 1. Auflage


Waffengesetz und Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Waffengesetz

Neues Waffenrecht. fur Polizei, Bundesgrenzschutz und Zoll. von Martin Schulz Fachlehrer fur dezentrale Fortbildung

Bremer Erklärung zur Bedeutung von Kinder- und Jugendarbeit

Vorwort der Herausgeber zur 1. Auflage

Dienstanweisung. zur Korruptionsprävention bei der Kreisstadt Dietzenbach

Das Waffenrecht Änderungen 2008

Führungstheorien und Führungsstile von Führungskompetenzen

Stadt Ronnenberg Die Bürgermeisterin

Ausservertragliches Haftpflichtrecht

Thüsing Arbeitnehmerüberlassungsgesetz

Waffen recht. für Polizei und Bundespolizei. von Martin Schulz. Fachlehrer für dezentrale Ausbildung. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage, 2006

Grußwort. von. Hartmut Koschyk MdB Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen

Allgemeines zum Verfassen der Einleitung

Junge Menschen für das Thema Alter interessieren und begeistern Lebenssituation von älteren, hochaltrigen und pflegebedürftigen Menschen verbessern

Kolloquium Luftverkehr an der Technischen Universität Darmstadt

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode des Abgeordneten Jürgen Suhr, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Leitfaden Waffenhandel. Fragen und Antworten für die Fachkundeprüfung

Elftes Kolloquium Luftverkehr an der Technischen Universität Darmstadt

Lobbying zwischen Eigeninteresse und Verantwortung

Diversifikation und Kernkompetenzen

Merkblatt BLKA Anscheinswaffen, Stand August 2009 Seite 1 von 5. Anscheinswaffen. Merkblatt-Stand August 2009

Synfonie. Ein Innovationsforum Mittelstand

Kläranlagen- und Kanal-Nachbarschaften Fortbildung des Betriebspersonals

Dreiundzwanzigstes Kolloquium Luftverkehr an der Technischen Universität Darmstadt

Begrüßung durch Weert Canzler

Vorwort zur 2. Auflage

10. REUTLINGER MEDIZINRECHTSFORUM. Patientenrechtegesetz Auswirkungen auf die ärztliche Tätigkeit

Interdisziplinäre Studien zu Recht und Staat 54. Stephan Barton/Ralf Kölbel/Michael Lindemann (Hrsg.)

PwC-Praxisforum Mittelstand

RELIGIONEN, RELIGION UND CHRISTLICHE OFFENBARUNG

Der Wandel der Jugendkultur und die Techno-Bewegung

Die Zukunft von Nationalstaaten in der europäischen Integration

tj//11 fli..<fl.l. t1laj.. f}d, +-?t.&,ne.o~{"j~ ((»r )l 6' &:tie lu,_\t" il< (.. Themen- und Materialienband (TuM~Band).. Ökonomie und Gesellschaft"

Digitale Bilder und Filme im Archiv Marketing und Vermarktung

Rede Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, MdB,

Schlusswort & Danksagung

Modellprojekt NePTun. Neue Grundlagen von Pflege und Teilhabe Instrument zur Abgrenzung von Eingliederungshilfe- und Pflegeleistungen

Lehr- und Forschungstexte Psychologie 48

Mit Werten Zukunft gestalten. Ein Leitbild

Lokaljournalismus hat Zukunft.

Psychotraumatologie Aktuelle Wege und Entwicklungen

Gelbe Erläuterungsbücher. Waffengesetz: WaffG. Kommentar

Termin- und Kostensicherheit im Bauverlauf

KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN. Vorschlag für eine VERORDNUNG DES RATES

Eckstein Liebetrau (Hrsg.) Insurance & Innovation. Ideen und Erfolgskonzepte von Experten aus der Praxis

10 Jahre Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS) , 18:15 Uhr, Universität Hamburg, ESA 1, R 221

Masterstudiengang Philosophie Modulbeschreibungen nach den verabschiedeten Fassungen der Studien- und Prüfungsordnung

ÖFFENTLICHES SEMINAR AUSSCHUSS FÜR BÜRGERLICHE FREIHEITEN, JUSTIZ UND INNERES

DICO Arbeitspapier. A06 Grundlagenpapier Einführung und Hintergrund der Exportkontrolle

Konzept zur Einrichtung von Arbeitsgruppen

Das neue Waffenrecht

Makler- und Bauträgerverordnung : MaBV

Vorwort des Autors. wird die Schaffung von Anreizen für attraktive Verkehrsleistungen,

Vorwort (zur vierten Auflage) Vorwort (zur dritten Auflage)

Schleswig-Holsteinischer Landtag Umdruck 17/3480

Vorstellung eines FIS - Auswertebereiches

Wenn Tausende Bürgerwissenschaftler an einem Produkt mitarbeiten

SUB Hamburg. Möllers / van Ooyen (Hrsg.) Polizeiwissenschaft. Band 3: >olizeihochschul-(aus-)bildung. 3., erweiterte Auflage

Basiswissen Waffenrecht

Wissenschaftliche Dienste. Sachstand. Extremistendateien in Deutschland Deutscher Bundestag WD /17

Springer Spektrum, Springer Vieweg und Springer Psychologie.

Stand der Polizeireform 2011 nach dem Bericht der Werthebach-Kommission

Islamwissenschaftlerinnen/Islamwissenschaftler für das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen der Entgeltgruppe 13 TV-L.

EINLADUNG. Expertenworkshop Interkulturelle Ausrichtung von Auswahlverfahren in der öffentlichen Verwaltung Duisburg

KONZEPT FÜR DIE VERGLEICHENDE ANALYSE VON LJUBLJANA UND GRAZ

Umwelt- und Technikrecht

Archäologische Denkmalpflege

Dieter Baacke. Günter Frank Martin Radde. Medienwelten - Medienorte

Handbuch Market-Access

Überschrift 2 Überschrift 3 Inhaltsübersicht

Tourenplanung bei ambulanten Pflegediensten

LKA NRW Düsseldorf, ZA

Waffenrecht. Vortrag Schulzentrum Buch am Peter Gölz

Bundesakademie für öffentliche Verwaltung im Bundesministerium des Innern PROGRAMM

Jahrbuch Öffentliche Sicherheit 2018/2019

Veranstaltungsprogramm

Inhalt. Vorworte. I. Politische Rahmenbedingungen

Verwaltungsvorschrift der Deutschen Bundesbank zum Waffengesetz (WaffVwV-BBank)

1. Landespräventionskongress. Gesundheit fördern. Prävention stärken.

Unternehmenskultur und soziales Handeln

Name Geburtsname Vorname Geburtsdatum Geburtsort Wohnort Postleitzahl Bundesland

Hermann KortelBernhard Schäfers (Hrsg.) Einführung in Praxisfelder der Soziologie

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen

Gestaltung regionaler Politik

Forum des Sozialen. Bedarfsentwicklung vor Ort Planung und Steuerung von Sozialen Leistungen

von Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik

Wissenschaft und Proliferation Die Beschränkung des Technologietransfers aus außen- und sicherheitspolitischen Erwägungen

Schlecht und Partner Schlecht und Collegen. Internationale Rechnungslegung

Oscar W. Gabriel Oskar Niedermayer' Richard Stöss (Hrsg.) Parteiendemokratie in Deutschland

Pressemitteilung. Brandenburgs Finanzminister Görke besucht Ankunftszentrum Eisenhüttenstadt. Nürnberg, Seite 1 von 2

Lebens.Räume im Wandel nachhaltig gestalten:

Der Nationale Normenkontrollrat hat den Entwurf des oben genannten Regelungsvorhabens geprüft.

Ärztliche Überwachung nach der neuen Strahlenschutzverordnung

Donnerstag, um 10:00 Uhr hbw Haus der Bayerischen Wirtschaft, ConferenceCenter, Europasaal Max-Joseph-Straße 5, München

Entwurf integrierter 3D-Systeme der Elektronik

Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Transkript:

Geleitwort Im Frühjahr 2014 fand in der Hansestadt Lübeck der 1. Lübecker Fachkongress zum Waffenrecht statt. Sein bemerkenswerter Titel Waffenrecht im Spannungsfeld sozialer Wirklichkeit und politischer Notwendigkeit war nicht von ungefähr gewählt. Er beschreibt das Waffenrecht als ein sensibles Rechtsgebiet, das stets im Wandel ist. Sowohl im Sinne eines Informationsaustausches wie auch im Sinne einer einheitlichen Rechtsausübung ist eine effektive Kommunikation der Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern von wesentlicher Bedeutung. Die Bundespolizei nimmt eine breitgefächerte Schnittstellenfunktion auch auf dem Gebiet des Waffenrechts wahr und hält mit ihren Mitarbeitern entsprechende Fach- und Kontrollkompetenzen vor. Vertrauensvoll arbeitet die Bundespolizei mit allen 16 Länderpolizeien zusammen. Gemeinsam mit dem Zoll führt sie die Überwachung des grenzüberschreitenden Verkehrs mit Waffen durch. Hier ergeben sich auch Kontaktpunkte zum Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Gleichermaßen erfolgt eine Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und dem Bundesministerium des Innern. Unter Einbindung sämtlicher oben genannter Behörden hat die Bundespolizei diesen fachlichen Austausch initiiert, um so die fachliche Durchdringung einzelner Fragestellungen zu befördern und zudem die Behördenkommunikation weiter zu optimieren. Im Zentrum freilich steht stets die Handlungssicherheit des einzelnen Polizeivollzugsbeamten in seiner Aufgabenwahrnehmung. V

Geleitwort Die Ergebnisse des Fachkongresses wurden gemeinsam mit weiteren fachwissenschaftlichen Abhandlungen zu aktuellen Themengebieten des Waffenrechts im vorliegenden Werk zusammengefasst und dokumentieren damit beispielhaft in anschaulicher Sachlichkeit die Klammerfunktion der Bundespolizei für die Innere Sicherheit unseres Landes. Hierfür sei allen Mitwirkenden ausdrücklich gedankt! Dr. Dieter Romann Präsident des Bundespolizeipräsidiums Potsdam, Juni 2015 VI

Die vorliegend zusammengestellten Abhandlungen zu verschiedenen Fragestellungen des Waffenrechts gehen zurück auf den im April 2014 stattgefundenen 1. Lübecker Fachkongress zum Waffenrecht. Dieser wurde in Kooperation der Bundespolizeiakademie mit der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Bundespolizei, ausgerichtet. Die Beiträge dieses Bandes stellen überarbeitete Fassungen der dort gehaltenen Vorträge dar. Die Bundespolizei ist originär zuständig für die Überwachung des Verbringens und der Mitnahme von Waffen und damit für eine der komplexesten Materien auf dem Gebiet des Waffenrechts. Allein deshalb stellt das Waffenrecht einen festen Bestandteil der bundespolizeilichen Aus- und Fortbildung dar. Immer wieder traten kontrovers diskutierte Einzelfallfragen auf und nicht weniger häufig wurde die Frage nach den praktischen Abläufen in der Zusammenarbeit mit benachbarten Behörden, welche ebenfalls auf dem Gebiet des Waffenrechts tätig sind, aufgeworfen. Zahlreiche bundespolizeiinterne Veranstaltungen auf dem Gebiet des Waffenrechts haben eine zunehmende Durchdringung der Materie bewirkt, wobei das Aufeinandertreffen verschiedener Perspektiven und die kontroverse Diskussion um eine gemeinsame Linie im Ergebnis einen erheblichen Erkenntnismehrwert geschaffen haben. Hieraus ist die Idee hervorgegangen, diesen diskursiven Arbeitsansatz auf eine perspektivenübergreifende Ebene zu übertragen. Es galt, die Fertigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen bundespolizeiexterner Kompetenzträger auf dem Gebiet des Waffenrechts mit einzubeziehen, um so einen höchstmöglichen Erkenntnisgewinn zu schaffen. Für einzelne Fachvorträge konnten ausgewählte Experten auf dem Gebiet des Waffenrechts aus den Bereichen Wissenschaft, öffentlicher Verwaltung und privater Wirtschaft gewonnen werden. Die Fachvorträge konzentrieren sich vornehmlich auf drei Themenkreise des Waffenrechts. Neben waffenrechtlichen Sorgfaltspflichten werden Waffenverbote und Erlaubnispflichten sowie in einem dritten Themenfaden die politische Dimension des Waffenrechts in Augenschein genommen. VII

Mit jeweils unterschiedlichen Perspektiven nähern sich die insgesamt zehn Einzelbeiträge den vorgenannten Themenkreisen: Hinsichtlich der Sorgfaltspflichten wird zunächst auf das Problemfeld Amok eingegangen (Britta Bannenberg). Weiterhin werden die Aufbewahrungspflichten von Waffenbesitzern evaluiert (Christian Papsthart). In diesem Kontext erfolgt eine Darstellung der aktuellen Anwendungsmöglichkeiten des Nationalen Waffenregisters durch die Polizei (Niels Heinrich). Der Waffentransport wird unter dem Gesichtspunkt einer Abgrenzung zu Aufbewahrungsvorschriften dargestellt (Holger Soschinka). Außerdem wird untersucht, an welche Genehmigungspflichten Waffenausfuhren geknüpft sind (Sigrun Ullrich). Die Umgangs- und Führensverbote werden zunächst durch eine Darstellung der Feststellungsbescheide des Bundeskriminalamtes zur Einstufung von Waffen erläutert (Martin Robert Mittelstädt). Des Weiteren werden strafrechtliche Probleme im Zusammenhang mit dem Führen von Anscheinswaffen und bestimmten tragbaren Gegenständen nach 42a WaffG dargestellt (Bernd Heinrich). Schließlich wird das Waffenrecht als Gegenstand straf- und verwaltungsrechtlicher Prozesse aufgezeigt (Hans Scholzen). Die politischen Dimensionen des Waffenrechts werden sodann mit der Fragestellung aufgegriffen, inwieweit Neuregelungen des Waffenrechts vermeintlich politisch motiviert sind (Ralf Röger). Gleichermaßen wird das Waffenrecht provokativ als politisches Kampfmittel hinterfragt (Wolfgang Dicke). Ebenso vielfältig wie die Fachbeiträge gestaltete sich die ca. 140 Teilnehmer umfassende Zuhörerschaft, welche sich aus Vertretern der Landeskriminalämter, der Polizeien der Länder, der Bundespolizei, des Bundeskriminalamtes, des Bundesministeriums des Innern, des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, der Zollverwaltung sowie der Justizbehörden, der allgemeinen Verwaltung und einiger Repräsentanten der freien Wirtschaft und verschiedener Verbände zusammensetzte. VIII

Für die zahlreichen positiven Rückäußerungen zur Veranstaltung bedanken wir uns an dieser Stelle ausdrücklich. Sie bestätigen unser Ansinnen, durch die Perspektivenvielfalt in der fachlichen Diskussion einen für alle Teilnehmer gewinnbringenden Mehrwert zu erzielen und lassen den Organisationsaufwand gerechtfertigt erscheinen. Unserem geschätzten Kollegen Jürgen Beck danken wir sehr herzlich für seine umfangreiche Unterstützung bei der Erstellung des druckreifen Manuskripts. Besonderen Dank schulden wir den Autoren, die mit ihren Fachbeiträgen ein Gelingen des Kongresses und das Entstehen des hier vorgelegten Werkes erst möglich gemacht haben. Die Herausgeber Lübeck, Juni 2015 IX