1. Grundlagen und Begriffe 1. Empirische Sozialforschung 1. Wasist empirische Sozialforschung? diesystematische Erfassung unddeutung sozialererscheinungen 2. Wasbedeutet empirisch? erfahrungsgemäß : Sozialwissenschaftensindim Wesentlichen Erfahrungswissenschaften- Theoretischformulierte Annahmenwerdenan spezifischenwirklichkeiten überprüft 3. Wasbedeutet systematisch? DieÜberprüfungder AnnahmenanderWirklichkeit erfolgtnachregeln.die währenddes Forschungsablaufs eingesetztenmethodender Datenauswahl,-erfassungund -auswertungmüssen intersubjektivsein,fürandere Personen (WissenschafterInnen, AuftraggeberInnen,etc.) nachvollziehbar.
Mitschriften- & Skriptenbörse Sabrina Schmid ÖH-Shop-Referentin Christian Kolb Scribo-Team Corinna Kovac Scribo-Team Liebe Kollegin, lieber Kollege! Vor dir siehst du ein Skript/Mitschrift des Open Courseware Projekts der ÖH Linz, welches allen Studierenden und Interessierten frei und kostenlos zur Verfügung steht. Das OCW- Projekt der ÖH Linz Im Jahr 2007 haben der Vorsitz der Österreichischen HochschülerInnenschaft Linz und das Referat für Skripten, Lernbehelfe und OCW mit der Umsetzung von Open Courseware an der Johannes Kepler Universität begonnen. Alle Skripten sollten den Studierenden und Interessierten kostenlos zugänglich sein, zudem sollten die Unterlagen frei verändert und vervielfältigt werden dürfen um die Qualität und Aktualität der Unterlagen zu verbessern. Zu diesem Zweck wurden alle Unterlagen, deren Lizenz bei der ÖH liegt, digitalisiert, mit einer Struktur und Suchfunktion versehen und über eine Website allen InternetnutzerInnen zugänglich gemacht. Darüber hinaus wurde den Lehrenden an der JKU die Möglichkeit gegeben jederzeit Verbesserungen und Ergänzungen bei den Unterlagen vorzunehmen. Lizenz Um die freie Verbreitung rechtlich zu gewährleisten steht dieses Werk unter einer Creative Commons Lizenz 3.0 Österreich. Du darfst das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen sowie Bearbeitungen des Werkes anfertigen. Liebe Kollegin, lieber Kollege! Vor dir siehst du ein Skript/Mitschrift des Open Courseware Projekts der ÖH Linz, welches allen Studierenden und Interessierten frei und kostenlos zur Verfügung steht. Weitere und genauere Informationen über Creative Commons findest du unter http://www.creativecommons.at. Solltest du noch weitere Fragen zum OCW Projekt haben oder dich beteiligen wollen, erreichst du uns unter oeh@oeh.jku.at oder +43 732 2468 8535. HochschülerInnenschaft an der JKU öh.linz www.oeh.jku.at oeh@oeh.jku.at Creative Commons Lizenz 3.0 Der Autor/die Autorin kann selbst bestimmen, welche Nutzungsrechte an seinem/ihrem Werk der Öffentlichkeit eingeräumt werden. Der/Die Lizenzgeber/in erlaubt die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe des Werkes. Es muss dabei nur sein/ihr Name genannt werden. Keine kommerzielle Nutzung Der/Die Lizenznehmer/in darf das Werk nicht für kommerzielle Zwecke verwenden - ausgenommen der Autor/die Autorin erteilt seine/ihre schriftliche Einwilligung.
4. Wassindsoziale Erscheinungen? 5. EskönnennurAusschnitteaus dersozialenrealitätempirisch erfasstwerden,deshalbsind dieforschungsfragen entsprechendeinzuschränken: beobachtbares menschlichesverhalten vonmenschen geschaffene Gegenstände durchsprache vermittelteeinstellungen undabsichten zeitlich:welcher Zeitraumwird untersucht?wannistdas Ergebnisgültig? räumlich:inwelchem Gebietwirduntersucht? WoistdasErgebnis gültig? sachlich:wasgenau wirduntersucht?worauf istdasergebnis übertragbar? 6. Esistunmöglich,diesoziale Wirklichkeitinsgesamt sinnesmäßigzuerfassen. Fassbarsindimmernur Ausschnitte,unddie Ausschnittewerdenerst sinnvoll,wennsiesystematisch undtheorieorientierterhoben werden. WassinddaherdieGrundfragen derempirischen Sozialforschung? 1.Wassollerfasstwerden? DerUntersuchungsgegenstandwird spezifiziert:welcherausschnittder sozialenwirklichkeitsollerhobenwerden? 2.Warumsolletwaserfasst werden? ( Entstehungs-und Verwertungszusammenhang )Wasistdas ZielderUntersuchung?Wodurchistsie motiviert,wersinddieauftraggeberinnen? Wirdsiespäterpubliziert?(Publikation, Pressebericht,zurnicht-öffentlichen VorlagebeidenAuftraggeberInnen,z.B. UnternehmenoderParteien) 3.Wiesolletwaserfasstwerden? WiesollendieDatenerhobenund ausgewertetwerden?
7. Wasistder Gegenstandsbereichder empirischensozialforschung? diesozialewirklichkeit.je nachdem,wasuntersucht werdensoll,gibtesbestimmte Methoden,diesichdafür besonderseignen. 8. Nennediedazugehörigen Methoden: SozialeWirklichkeit: 1. Produktemenschl.Tätigkeit 2. aktuellesmenschl.verhalten: 2a:Verhaltenin nat. Situationen:2ai:offenes Verhalten 2aii:Gesprächeüber 2b:VerhaltenimLabor 1. Inhaltsanalyse (Produkte) 2ai:Beobachtung(offenes V.) 2aii:Befragung(Gespräch) 2b:Experiment(Labor) 9. DerUnterschiedzwischen wissenschaftlicher Beobachtungund Alltagsbeobachtungist keinausschließlicher,sondernein gradueller.nennekriteriender wissenschaftlichenbeobachtung: strukturierter:geplanter Forschungsablaufplus festgelegtes Forschungsdesign allgemeiner:eswerden größereausschnitte beobachtet(z.b.eine ganzenregionanhand einerrepräsentativen Auswahl) selektiver:beobachtung erfolgtkontrolliertselektiv; (ungleich;selektive Wahrnehmung) DarausleitensichdieMethoden derempirischensozialforschung ab.
10. WassinddieZiele sozialwissenschaftlicher Forschung? Exploration Deskription Überprüfung Evaluation 11. EinesderZiele sozialwissenschaftlicher ForschungistdieExploration. Wasverstehtmandarunter? VorstufezurHaupterhebung,die notwendigwird,wennaufgrund mangelndentheoretischenoder empirischenwissensdie FormulierungvonHypothesenoder einebegründeteentscheidung übererhebungsverfahrenanders nichtmöglichist.inderqualitativen ForschungistdieExplorationein wichtigesundeigenständiges Verfahrenzurempirischfundierten Theoriebildung 12. Wiewirdeine Explorationsstudienoch genannt? EinesderZiele sozialwissenschaftlicherforschung istdiedeskription.wasverstehtman darunter? Leit-oderPilotstudie diegeordnetebeschreibung beobachtbarersozialer Tatbestände.Unterdem Gesichtspunkteinerbest. Problemstellungwerdendie Primärinformationenaufbereitet, diedannalsdatender Hypothesenbildungdienenundsie absichern.(sozialberichterstattung,z.b. überdurchschnittslöhne,etc.,bietetnur Zahlenmaterial,keineInterpretationoder Lösung).
13. EinesderZiele sozialwissenschaftlicher ForschungistdieÜberprüfung vonhypothesenundtheorien. Wasverstehtmandarunter? Dabeiwerdenvorallem Kausalitätenüberprüft: Kausalbeziehungensind Beziehungenzwischen Sachverhalten,vondenenein KomplexalsUrsache aufgefasstwird,derden anderenbewirkt(wenna, dannb?). 14. EinesderZiele sozialwissenschaftlicher ForschungistdieEvaluation. Wasverstehtmandarunter? ZieleinerEvaluationsstudieist dieermittlungderwirksamkeit oderunwirksamkeitpraktischpolitischeroder sozialplanerischermaßnahmen bezüglicheinesodermehrerer Erfolgskriterien. 2. Theorien und Hypothesen 15. WasisteineTheorie? Wasbedeutet Deduktion? 16. EsgibttheoretischeAnsätze zurerklärungsozialer Phänomenemit unterschiedlicherreichweite, alsounterschiedlichem Geltungsanspruch.Wielautendiese? EineTheorieisteinSystem widerspruchsfreieraussagen überphänomene. AusTheorienwerden Hypothesenabgeleitet.Diesen Vorgangnenntman Deduktion. Beobachtung Ad-Hoc-Theorien Theorienmittlerer Reichweite Theorienhöherer
Komplexität 17. Erkläredie Beobachtung und welchenabstraktionsgradsie hat: 18. ErkläreAd-HocTheorie: DieBeobachtung empirischerregelmäßigkeiten isteineoftnurdeskriptive Feststellungvon Erscheinungenohne theoretischeerklärungüberihr Entstehenundhatden niedrigstenabstraktionsgrad Sieerlaubenzeitlich-räumlich eingegrenztgültigeaussagen undsinderklärungsversuche sozialerphänomene(z.b.das Verhalteneinzelner Gruppenmitgliedereiner bestimmtengruppezueiner bestimmtenzeit,aneinem bestimmtenort).ableitbare ErkenntnisseallgemeinerArt sindnichtmöglich. 19. ErkläreAd-Hoc-Theorien hinsichtlichabstraktionsgrad, HäufigkeitderProjekteund Forschungsart: Niedriger Abstraktionsgrad amhäufigstenunterden empirischenprojekten Bedarfsforschung
20. WogeltenTheorienmittlerer Reichweite(Merton)?Wieist derabstraktionsgrad, HäufigkeitempirischerProjekte u.inwelcherforschungsart sindsieanzutreffen? geltenallgemeinin vergleichbarengesellschaften undkulturen,z.b.ineuropa, abernicht(unbedingt)in Zentralafrika. MittlererAbstraktionsgrad, mittlerehäufigkeitemp. Projekte,Grundlagenforschung