Auswertung der Erosionsereignisse von 2011 und daraus abzuleitende Handlungsoptionen

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Transkript:

Auswertung der Erosionsereignisse von 2011 und daraus abzuleitende Handlungsoptionen Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter

Auslöser für das Schadereignis: -mehrere Starkregenereignisse in kurzer Folge -hohe Vorfeuchte der Böden verkürzte die Infiltrationszeit -frisch bestellte Schläge, insbesondere Rapsschläge mit feiner Saatbettbereitung verkürzten die Infiltrationszeit vergleichsweise zeitig einsetzender Oberflächenabfluss führte in Verbindung mit der großen Reliefenergie zu starkem Oberflächenabfluss und Sedimenttransport aus dem Einzugsgebiet Worst-Case Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Zusammentreffen mit: Dr. Matthias Schrödter -einer historisch überkommenen Flurgestaltung große Schläge -oftmals fehlenden Strukturelementen große erosive Hanglängen über Schlaggrenzen hinaus Fremdwasserzutritt -dem eingeschränkten Anbauspektrum -dem schleichenden Schwund an Barrieren, Retentionsräumen und Abflusswegen in der Landschaft und in Ortslagen

Auswertung der RADOLAN-Daten des DWD: Jahre Monat 15mm 25mm 35mm 1961 April 1 0 0 1965 Juli 1 0 0 1966 August 2 0 0 September 1 0 0 1970 Juni 1 0 0 1972 August 0 1 0 1974 August 1 0 0 1977 Juni 0 1 0 1983 Juli 1 0 0 August 1 0 0 1992 Juli 1 0 0 1993 Juni 1 0 0 1997 August 1 0 0 2000 Juni 1 0 0 2009 Juli 1 0 0 April 1 Juni 4 1 Juli 4 August 6 1 September 1 22 mm 29 33 mm 15 mm

Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter

Riestedt Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter

Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter

Nelben 2007 2011

Plötzkau

Windgeschwindigkeiten in Bodennähe von ca. 2 8 m/s Bodenaggregate bzw. Einzelkörner bis 0,6 mm Durchmesser können ausgeblasen werden. (zum Vergleich: Mittelsand: 0,2 0,63 mm) Der Monat ordnete sich als der 7.trockenste April in Deutschland seit 1901 und als 9.trockenster seit 1881 ein (DWD). H. Helbig (LAGB Sachsen-Anhalt)

Das Maß der Auswirkungen in der landwirtschaftlich genutzten Fläche und extern auf Infrastrukturen und Siedlungsbereiche hat Defizite in der Landeskultur, in der Flächennutzung und in den Ortslagen Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau verdeutlicht. Erosionsschutz im ländlichen Raum Ein Grund für das Entstehen der Defizite ist eine ungenügende Risikowahrnehmung für solche nicht alltäglich eintretenden Schadereignisse. - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter Das Schadausmaß wird bei Unterlassung von Gegenmaßnahmen sich zunehmend potenzieren.

Gefahrenvorsorge erfordert fachübergreifende Lösungen zur Rückhaltung des Oberflächenwassers und des Bodenabtrages in der Fläche sowie zur gefahrlosen Abführung des überschüssigen Oberflächenwassers. Das Bodenschutzrecht verpflichtet den Landwirt zur Vorsorge und Gefahrenabwehr, um schädliche Bodenveränderungen durch Erosion zu vermeiden. Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Diese Pflichten erfüllt der Landwirt in der Regel durch die Anwendung der guten fachlichen Praxis, womit Bodenabträge durch eine standortangepasste Nutzung möglichst vermieden werden. Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter Die Maßnahmen können die Gefahr nicht restlos beseitigen, private Risikoabsicherung muss Bestandteil der Vorsorge sein.

Maßnahmen der guten fachlichen Praxis zur Vorsorge gegen Bodenerosion (nach BMVEL, 1999) Allgemeine acker- und pflanzenbauliche Erosionsschutzmaßnahmen: Minimierung der Zeitspannen ohne Bodenbedeckung, u.a. durch Fruchtfolgegestaltung, Zwischenfrüchte, Untersaaten oder Strohmulch. Vermeidung hangabwärts gerichteter Fahrspuren. Vermeidung bzw. Beseitigung infiltrationshemmender Bodenverdichtungen. Aufbau und Erhalt verschlämmungsmindernder stabiler Bodenaggregate durch Humuserhalt, Förderung der biologischen Aktivität sowie durch Kalkung u.ä.. Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsmindernde Bodenbearbeitungs- und Bestellverfahren: Mulchsaat möglichst ohne Saatbettbereitung im Sinne des Belassens einer bodenschützenden Mulchauflage sowie des Erhalts stabiler Bodenaggregate. Konservierende Bodenbearbeitung mit Mulchsaat möglichst im gesamten Fruchtfolge verlauf, mindestens jedoch zu einzelnen Fruchtarten (Mais, Zuckerrüben) im Sinne eines flächenhaft wirkenden Schutzes. Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter Erosionsmindernde Flurgestaltung: Anlage paralleler Streifen quer zum Gefälle und Hauptwindrichtung mit Wechsel der Fruchtart oder Einsaat abflussbremsender Grasstreifen. Schlagunterteilung durch Anlage von Erosionsschutzstreifen, Wege mit Gräben...

Die Einhaltung der Vorsorge gem. 17 BBodSchG wird anhand der Situation auf der Erosionsfläche selbst bewertet. Sind andere Schutzgüter betroffen (offsite-bereich), sind weitere schutzgutspezifische Maßstäbe heranzuziehen. Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Bei der Erfüllung der boden- und altlastenbezogenen Pflichten ist die planungsrechtlich zulässige Nutzung des Grundstücks und das sich daraus ergebende Schutzbedürfnis zu beachten,.... (BBodSchG 4, Abs. 4) In der Regel sind dann zur Gefahrenabwehr auch Maßnahmen aus anderen Bereichen (z.b. Flurneuordnung, Straßen- und Wegebau, Sedimentfänge, Wiederherstellung natürlicher oder künstlicher Barrieren, schadloses Abführen von Niederschlagswasser, Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen) zur Problemlösung heranzuziehen. Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter Maßnahmen in der Fläche sind immer mit externen Maßnahmen zu kombinieren, um bei Extremereignissen ausreichend Schutz für andere Schutzgüter zu erreichen.

Vorsorge auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche: Sorgfältige Analyse der betrieblichen Verhältnisse und Optimierung der Bewirtschaftung. Alle Maßnahmen haben Vor- und Nachteile! Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau z.b.: schützende Strohmulch kann Rohrdurchlässe und Kanalisation verstopfen. hangparallele Bewirtschaftung auf stark geneigten Flächen kann bei Extremereignissen zu Grabenerosion führen. Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter Bewirtschaftung längs zum Hang unterstützt den flächenhaften Oberflächenabfluss. rauhe Pflugfurche kann den Erosionswiderstand erhöhen.

Vergleich konventionelle und konservierende Bearbeitung sowie Direktsaat, Niederschlagsintensität: 0,7 mm min-1, Dauer 60 min (W. Schmidt, LfLUG Sachsen) Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter

Vorsorge auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche: Schlagunterteilung und Anbau verschiedener Kulturen Risikostreuung unbedeckter Boden

Wirkung des Filterstreifens nach Starkregenereignis (ca. 20 mm)

Vorsorge auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche: Anpassung der Bearbeitungsrichtung, Hangparallele Bewirtschaftung bei schwach bis mäßig geneigten Flächen

Vorsorge auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche: Kombination von verschiedenen Vorsorgemaßnahmen Konservierende Bodenbearbeitung Hanglängenverkürzung Gewässerschutzstreifen Abflussrinnenbegrünung

Vorschläge für ein Erosionsschutzkonzept: spezifische Optimierung von Vorsorgemaßnahmen bei der landwirtschaftlichen Bodennutzung; Verbesserung der Landschaftsstruktur und kultur zur Verkürzung erosiver Hanglängen und zum schadlosen Abführen von Oberflächenwasser bei Starkregen und Schneeschmelze (unter Einbeziehung Problematik Winderosion, Schneeverwehungen) in der Landschaft; Verstärkte Berücksichtigung in der Planung, z.b. durch Erhalt bzw. Schaffung von Retentionsflächen vor bebauten Bereichen und Gewährleistung der gefahrlosen Abführung des überschüssigen Oberflächenwassers durch die Ortslagen. Information zur Verbesserung der Risikowahrnehmung

1. Information zur Verbesserung der Risikowahrnehmung: Bereitstellung der Karte der Erosionsgefährdung durch Wasser unter Einbeziehung der erosiven Hanglänge und der mittleren Bodenbedeckung zur Identifizierung der potentiell besonders erosionsgefährdeten Gebiete. - für die Behörden über das GIS-Auskunftssystem, - für Kommunen, - für die Landwirtschaftsbetriebe im Rahmen der Beratung und des Internets. Information und Beratung zur Umsetzung von freiwilligen Anpassungen in den Betrieben und zum gezielten Einsatz der Fördermaßnahmen, bei Bedarf regionale Arbeitsgruppen. Aufbau und Führung eines Erosionsschutzkatasters. Verbesserung der Datengrundlagen Erstellung einer digitalen Karte der Abflussbahnen aus dem DGM, Analyse von Häufigkeit und Ausmaß der Extremwetterlagen zur Einschätzung der Verhältnismäßigkeit (Restrisiko) und Dimensionierung von Gegenmaßnahmen.

2. Vollzug Gefahrenabwehr gem. BBodSchG: Verabschiedung Erlass zur Vorgehensweise Gefahrenabwehr bei Bodenerosion. Erarbeitung einer Vollzugshilfe zum transparenten Vorgehen bei der Bewertung landwirtschaftlicher Flächen. Gefahrenabwehr bei Bodenerosion durch Wasser gemäß 8 BBodSchV. Schwerpunkt: Gefahrenabwehr mit einfachen Mitteln. Pilothafte Nutzung der Instrumente der Flurneuordnung (Wege- und Gewässerplan) in ausgewählten Schwerpunktgebieten, insbesondere wenn Gefahrenabwehr mit einfachen Mitteln nicht möglich ist, mit dem Ziel der nachhaltigen Vorsorge. Schulung der Behördenmitarbeiter zur abgestimmten Umsetzung der Planungs-, Vollzugs- und Förderinstrumente.

3. Stärkung der Vorsorge: Anwendung der Bodengefährdungskarten im Rahmen zur Berücksichtigung der landeskulturellen Belange auf kommunaler Ebene. Abstimmung der landeskulturellen Erfordernisse und Ziele mit den Umweltzielen und der Maßnahmeplanung der WRRL. Schaffung der Voraussetzungen, um A/E-Maßnahmen auch auf landeskultureller Belange ausrichten zu können. Strategieentwicklung und Maßnahmeplanung zur Nutzung von Förderinstrumenten im neuen ELER, integrativer Ansatz bei der Entwicklung des ländlichen Raums. Erarbeitung der Gebietskulissen für Fördermaßnahmen der neuen Förderperiode. Erarbeitung einer Beratungsrichtlinie und der Beratungsinhalte durch LLFG- Beraterseminar, auch in Vorbereitung der neuen Förderperiode.

Vorschläge für eine Förderung erosionsmindernder Bewirtschaftungsverfahren: Einführung besonders erosionsmindernder Bodenbearbeitungsverfahren in Gebietskulissen. Anbau bodenfruchtbarkeitsfördernder Kulturen und Zwischenfrüchte. Anlage von Puffer- und Filterstreifen zur Verkürzung der erosiven Hanglängen und zur Stärkung der Retention in Gebietskulissen. Anlage von linienhaften Kurzumtriebsplantagen zur Verkürzung der erosiven Hanglängen und zur Stärkung der Retention in Gebietskulissen. Begleitende Erosionsschutzberatung in Schwerpunktgebieten zur betriebsspezifischen Bewirtschaftungsoptimierung und Informationsbereitstellung. Flurneuordnungsverfahren in Schwerpunktgebieten.

Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau In der gesamten Gesellschaft bedarf es einer bewussten Auseinandersetzung und eines unaufgeregten Umgangs mit Gefahr sowie eines kontinuierlichen Engagements für Vorsorge, statt eines anlassbezogenen Aktionismus, der zu schnell zur Tagesordnung übergehen lässt. Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter

Gefahrenabwehr auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche: Begrünung der Akkumulationsbereiche Begrünung der verschlemmten Abflussbahnen

Analyse des Sedimenttransportpfades mit ABAGflux Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Ackerund Pflanzenbau Erosionsschutz im ländlichen Raum - Landwirtschaft - Dr. Matthias Schrödter