Geschäftsbericht 2013. INTER Lebensversicherung AG



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Transkript:

Geschäftsbericht 2013 INTER Lebensversicherung AG

Inhaltsverzeichnis Lagebericht Gewinnverwendung Jahresabschluss - Bilanz - Gewinn- und Verlustrechnung - Anhang Überschussbeteiligung im Kalenderjahr 2014 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Bericht des Aufsichtsrates Die im Folgenden dargestellten Zahlenangaben sind maschinell gerundet. Es können sich daher darstellungsbedingt Rundungsabweichungen ergeben. 2

Lagebericht Grundlagen der Gesellschaft Geschäftsmodell der INTER Versicherungsgruppe Kompetenz. Fairness. Vertrauen. Seit über hundert Jahren steht die INTER Versicherungsgruppe für diese Werte. Neben der Geschäftsausrichtung auf Privatkunden und das mittelständische Gewerbe ist die INTER aus Tradition den Menschen im Heilwesen und im Handwerk eng verbunden. Als solider und verlässlicher Partner bietet die INTER ihren Kunden mit Versicherungs- und Vorsorgeprodukten ein hohes Maß an finanzieller Sicherheit und legt seit jeher besonderen Wert auf Service und Qualität. Innerhalb der INTER Versicherungsgruppe bilden die INTER Krankenversicherung ag (INTER Kranken) und die Freie Arzt- und Medizinkasse der Angehörigen der Berufsfeuerwehr und der Polizei VVaG (FAMK) seit Ende der 1980er Jahre einen Gleichordnungskonzern gem. 18 Abs. 2 AktG. Zur INTER Versicherungsgruppe gehören im Wesentlichen noch die INTER Lebensversicherung AG (INTER Leben), die INTER Allgemeine Versicherung AG (INTER Allgemeine) und die Bausparkasse Mainz AG (BKM). Das vollständige Unternehmensorganigramm der INTER Versicherungsgruppe zum Ende des Geschäftsjahres finden Sie auf Seite 5. Die INTER Kranken mit Sitz in Mannheim ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG), gegründet 1926 in Ludwigshafen am Rhein. Die INTER Kranken bietet neben privaten Krankenvoll- und Krankenzusatzversicherungen auch Auslandsreisekranken- und Krankentagegeldversicherungen. 2013 hat sich die INTER Kranken zum zweiten Mal in Folge einem ASSEKURATA-Rating gestellt und ihr Urteil auf ein glattes A ( gut ) verbessert. Die FAMK mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahre 1911 in Frankfurt als Selbsthilfeeinrichtung der Beamten der Feuerwehr gegründet. Die FAMK ist als profilierter Spezial- Krankenversicherer für die Beamten der Feuerwehr, der Polizei und den verwandten Tätigkeitsfeldern des Landes Hessen mit einem besonderen Service hinsichtlich der Beihilfeberatung und -abwicklung samt Vorfinanzierung bekannt. Als Vorläuferin der INTER Leben gilt die VOHK-Versicherungsanstalt Ostdeutscher Handwerkskammern V.a.G., deren Ursprung im Jahr 1910 zu finden ist. Als solider und verlässlicher Partner bietet die INTER Leben ihren Kunden mit Vorsorgeprodukten wie z.b. Lebensversicherungen, Renten- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen sowie betrieblicher Altersvorsorge und der Absicherung der Pflegekosten im Alter ein hohes Maß an finanzieller Sicherheit. Die INTER Allgemeine wurde 1981 gegründet und betreibt seitdem das Unfallversicherungsgeschäft. 1993 kamen die Sach- und Haftpflichtsparten dazu. Privat- und Gewerbekunden steht eine breite Produktpalette zur Verfügung. Eine Auswahl: Private Unfallversicherung, Haftpflichtversicherungen, Versicherungen für den Haus- und Grundbesitz, D&O-Versicherungen sowie Technische Versicherungen. Im Jahr 2013 stellte sich die INTER Allgemeine erstmals einem ASSEKURATA-Bonitätsrating und erreichte ein glattes A. 3

Lagebericht Mit der Beteiligung an der BKM hat die INTER Versicherungsgruppe einen leistungsstarken Kooperationspartner rund um den Erwerb und die Finanzierung von Wohneigentum. Das Kerngeschäft der BKM besteht aus dem Bauspargeschäft und der Vergabe von Baudarlehen. Ein weiteres Geschäftsfeld ist das Angebot von Geldanlageprodukten. Insgesamt ist die INTER Versicherungsgruppe in der Lage, ein attraktives Mehrfinanzkonzept im Bereich der privaten Vorsorge, Risikoabsicherung und Vermögensbildung anzubieten. 4

Lagebericht 5

Lagebericht Produktpalette Die Produktpalette der Gesellschaft umfasst die folgenden Versicherungsarten, die ausschließlich im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft betrieben werden: a) Einzelversicherung (ohne Zusatzversicherung) mit Überschussbeteiligung, bei der das Anlagerisiko vom Versicherungsunternehmen getragen wird Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Todesfallcharakter Risikolebensversicherung Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Erlebensfallcharakter (einschließlich Basisrentenversicherung und Direktversicherung) Berufsunfähigkeitsversicherung Erwerbsunfähigkeitsversicherung Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Erlebensfallcharakter im Sinne des Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetzes (AltZertG) Pflegerentenversicherung b) Einzelversicherung (ohne Zusatzversicherung) mit Überschussbeteiligung, bei der das Anlagerisiko für die Überschüsse vom Versicherungsnehmer getragen wird Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Todesfallcharakter Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Erlebensfallcharakter Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Erlebensfallcharakter im Sinne des AltZertG Berufsunfähigkeitsversicherung c) Kollektivversicherung (ohne Zusatzversicherung) mit Überschussbeteiligung, bei der das Anlagerisiko vom Versicherungsunternehmen getragen wird Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Todesfallcharakter Risikolebensversicherung Bausparrisikolebensversicherung Übrige und nicht aufgegliederte Kollektivversicherung Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Erlebensfallcharakter im Sinne des AltZertG d) Kollektivversicherung (ohne Zusatzversicherung) mit Überschussbeteiligung, bei der das Anlagerisiko für die Überschüsse vom Versicherungsnehmer getragen wird Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Todesfallcharakter Übrige und nicht aufgegliederte Kollektivversicherung Kapitalbildende Lebensversicherung mit überwiegendem Erlebensfallcharakter im Sinne des AltZertG 6

Lagebericht e) Zusatzversicherung (einschließlich der für Kollektivversicherung) Unfall-Zusatzversicherung Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung Standorte Die Versicherungsgesellschaften der INTER Versicherungsgruppe, die INTER Kranken, die INTER Leben und die INTER Allgemeine, haben ihren Sitz in Mannheim, während die BKM ihren Sitz in Mainz hat. Neben der Direktion in Mannheim unterhält die INTER Versicherungsgruppe 38 Geschäftsstellen zur Vertriebsunterstützung. Eine detaillierte Aufstellung der einzelnen Standorte befindet sich am Ende des Geschäftsberichts. 7

Lagebericht Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliches Umfeld Die Weltwirtschaft nimmt wieder Fahrt auf. Nach dem konjunkturell verhaltenen Winter 2012/2013 hat die Weltwirtschaft wieder Fahrt aufgenommen und ist nach Berechnungen der Wirtschaftsforschungsinstitute im Geschäftsjahr um ca. 3,0 % gewachsen. Die weltweite Konjunkturentwicklung wurde vor allem von den Industrieländern getragen, während das Wachstum in den Schwellenländern etwas nachließ. Auf beiden Seiten des Atlantiks haben die Bemühungen des öffentlichen und privaten Sektors, ihre angespannte Verschuldungslage zu verbessern, die Wirtschaft weiterhin belastet. Nach wie vor war die Geldpolitik in den USA, in Japan und in Europa jedoch sehr expansiv, sodass insgesamt günstige Finanzierungsbedingungen einen Wachstumsimpuls für Privathaushalte und Unternehmen darstellten. Die Inflationsraten für das Jahr 2013 fielen moderat aus. Die Deutsche Wirtschaft trotzt der Krise. Die deutsche Wirtschaft ist am Ende des Jahres 2013 wieder auf einen stabilen Erholungskurs eingeschwenkt, nachdem sie im Winterhalbjahr 2012/2013 aufgrund der europäischen Schuldenkrise in eine Schwächephase geraten war. Gegen den europaweiten Trend konnte die deutsche Wirtschaft ihr Wachstum, wenn auch eingeschränkt, fortsetzen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im Jahresdurchschnitt des Jahres 2013 um 0,4%, nachdem im Jahr 2012 ein leichtes Plus von 0,7% erreicht wurde. Trotz dieser insgesamt schwachen wirtschaftlichen Entwicklung haben Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter zugenommen, wenn auch etwas geringer als im Vorjahr. Die Stützen der Konjunktur waren der private Konsum und die Staatsausgaben. Wesentlich Gründe hierfür waren nicht zuletzt das hohe Beschäftigungsniveau und die steigenden Reallöhne. Die Konsumneigung hielt sich auch im Geschäftsjahr auf einem hohen Niveau. Die Versicherungsbranche positioniert sich. Die deutsche Versicherungswirtschaft hat im Jahr 2013 die anhaltend schwierige Situation im europäischen Umfeld erfolgreich gemeistert und im herausfordernden Umfeld ein respektables Geschäftsergebnis erzielt. Die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte war insgesamt günstig, allerdings war die Sparquote in Deutschland rückläufig. 8

Lagebericht Entwicklung der Lebensversicherungsbranche In der deutschen Lebensversicherung sind bereits seit längerem tiefgreifende Strukturveränderungen in der Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Die größten Herausforderungen ergeben sich weiterhin aus der lang anhaltenden Niedrigzinsphase und der undifferenzierten negativen Medienberichterstattung. Auch die demographische Entwicklung wirkt tendenziell rückläufig auf das Neugeschäft im Bereich lang laufender Vorsorgeprodukte. Während in den Vorjahren noch ein Neugeschäftstrend von der kapitalbildenden Lebensversicherung mit Todesfallcharakter hin zu Versicherungen mit rentenförmiger Auszahlung beobachtet wurde, war im Jahr 2013 bei beiden Versicherungsarten der Neugeschäftsrückgang besonders ausgeprägt. Einen starken Zuwachs konnten dagegen die Bausparrisikoversicherungen sowie die Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung erzielen. Parallel prägte eine außerordentliche Dynamik im Einmalbeitragsbereich den Geschäftsverlauf. So konnte die Lebensversicherungsbranche im Jahr 2013 trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen einen Beitragsanstieg von 4,0% verzeichnen, maßgeblich bedingt durch einen sehr deutlichen Anstieg bei den Einmalbeträgen von etwa 14% bei nur leichter Steigerung der laufenden Beiträge um 0,2%. Nach Informationen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. (GDV) ging im Jahr 2013 das Neuzugangsergebnis nach der Anzahl der Verträge um 12,5% und nach der Versicherungssumme um 7,4% zurück. Bei Lebensversicherungen mit laufender Beitragszahlung waren im Neugeschäft Einbußen von 13,1% zu verzeichnen, bei Lebensversicherungen gegen Einmalbeitragszahlung hingegen gab es ein Plus von 14,2%. Der Abgang an Hauptversicherungen war im Jahr 2013 nach der Anzahl der Verträge leicht über dem Vorjahresniveau. 9

Lagebericht Geschäftsverlauf Geschäftsergebnisse im Überblick Das Geschäftsjahr verlief für die INTER Leben insgesamt zufriedenstellend. Wie erwartet musste ein Rückgang des Gesamtüberschusses von 10,3 Mio. im Vorjahr auf nunmehr 8,9 Mio. hingenommen werden. Ergebnisbelastend wirkten sich insbesondere die erhöhten Zuführungen zur Zinsvorsorge von insgesamt 12,4 Mio. (Vorjahr 13,1 Mio.) aus. Mit diesem Gesamtüberschuss kann die INTER Leben den Versicherungsnehmern auch für 2014 eine attraktive Überschussbeteiligung zuweisen. Wie im Vorjahr konnten auch im Berichtsjahr die planmäßigen Vertragsabläufe und die vorzeitigen Rückkäufe in Höhe von zusammen 360,5 Mio. Versicherungssumme erneut nicht durch das Neugeschäft mit 141,3 Mio. Versicherungssumme ausgeglichen werden. Der Versicherungsbestand reduzierte sich im Berichtsjahr auf 3.628,7 Mio. Versicherungssumme (Vorjahr 3.795,3 Mio. Versicherungssumme). Die gebuchten Bruttobeiträge sanken von 98,3 Mio. im Vorjahr auf 97,3 Mio. Dagegen erhöhte sich das Ergebnis aus Kapitalanlagen leicht von 59,8 Mio. auf 60,7 Mio. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung verminderten sich von 9,5 Mio. auf 9,1 Mio. Im Geschäftsjahr sind 51,5 Mio. für rechnungsmäßige Zinsen angefallen, von denen 12,4 Mio. für die Zuführung der Zinszusatzreserve und die Zinsverstärkung aufgewendet werden mussten. Darüber hinaus sind den Versicherungsnehmern 7,4 Mio. als Direktgutschrift unmittelbar aus dem Jahresergebnis gutgeschrieben worden. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugunsten der Versicherungsnehmer konnten aus dem Gesamtüberschuss 8,4 Mio. (Vorjahr 9,3 Mio.) zugeführt werden. Das Eigenkapital wurde zudem um 0,5 Mio. (Vorjahr 1,0 Mio.) gestärkt. Der Vergleich der Aussagen im Prognosebericht des letztjährigen Geschäftsberichts mit den Ergebnissen 2013 zeigt folgendes Bild: Während die rückläufige Bestandsentwicklung wie erwartet eingetreten ist, wurde die prognostizierte leichte Steigerung des Neugeschäfts nicht erreicht. Die Erwartungen hinsichtlich des Rückgangs der Aufwendungen für Versicherungsfälle, des Verbleibens der Verwaltungsaufwendungen auf dem Vorjahresniveau, der Zuführung zur Zinszusatzreserve sowie des Rückgangs des Gesamtüberschusses wurden erfüllt. Die erwartete Nettoverzinsung von etwa 4,0% wurde mit 4,69% infolge hoher Veräußerungsgewinne, die zur Finanzierung der Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven und der Zuführung zur Zinszusatzreserve realisiert wurden, deutlich übertroffen. 10

Lagebericht Beitragseinnahmen Die gebuchten Bruttobeiträge sanken um 1,0 Mio. bzw. 1,0% auf 97,3 Mio. nach 98,3 Mio. im Vorjahr. Auch im Geschäftsjahr konnten die nach wie vor hohen planmäßigen Abläufe und Kündigungen nicht durch das Neugeschäft kompensiert werden, sodass erneut ein Rückgang des Versicherungsbestands zu verzeichnen war. Beitragsverteilung 2013 2012 Einzelversicherungen 57,8% 59,0% Kollektivversicherungen 42,2% 41,0% 100,0% 100,0% Unter Berücksichtigung der Veränderung der Bruttobeitragsüberträge sowie der Anteile der Rückversicherer an den verdienten Bruttobeiträgen reduzierten sich auch die verdienten Nettobeiträge von 96,1 Mio. im Vorjahr um 1,0 Mio. bzw. 1,1% auf 95,1 Mio. Die Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,1 Mio. auf 3,3 Mio. (Vorjahr 3,2 Mio.). Gebuchte Bruttobeiträge in Mio. 125 100 106,0 104,6 103,6 98,3 97,3 75 50 25 0 2009 2010 2011 2012 2013 11

Lagebericht Bestandsentwicklung Der Bestandsabrieb hat sich auch im Geschäftsjahr fortgesetzt. Der Versicherungsbestand (gemessen in Versicherungssumme) verminderte sich von 3.795,3 Mio. im Vorjahr um 4,4% auf 3.628,7 Mio. Trotz eines Rückgangs der Abgänge in Versicherungssumme um 7,0% von 387,7 Mio. im Vorjahr auf 360,5 Mio. im Geschäftsjahr war erneut eine Bestandsreduktion zu verzeichnen. Das Neugeschäft blieb hinter den Erwartungen zurück und lag mit einer Versicherungssumme von 141,3 Mio. um 29,8% deutlich unter dem Vorjahreswert von 201,3 Mio. Gleichzeitig reduzierte sich auch die Beitragssumme des Neugeschäfts auf 117,8 Mio. (Vorjahr 172,2 Mio.). Die Bewegung des Bestands an Lebensversicherungen ist am Ende des Lageberichts beigefügt. Versicherungssumme in Mio. 5.000 4.000 4.286,3 4.114,3 3.934,5 3.795,3 3.628,7 3.000 2.000 1.000 0 2009 2010 2011 2012 2013 12

Lagebericht Aufwendungen für Versicherungsfälle Die Zahlungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung (f. e. R.) sanken im Geschäftsjahr auf 98,4 Mio. nach 104,6 Mio. im Vorjahr. Der Rückgang von 6,2 Mio. bzw. 5,9% (Vorjahr Anstieg 4,4 Mio. bzw. 4,4%) resultiert hauptsächlich aus geringeren planmäßigen Abläufen. Zahlungen für Versicherungsfälle 2013 2012 Einzelversicherungen 75,5% 79,4% Kollektivversicherungen 24,5% 20,6% 100,0% 100,0% Unter Berücksichtigung der Auflösung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle f. e. R. von 0,8 Mio. (Vorjahr Zuführung 1,0 Mio.) reduzierten sich die Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R. insgesamt nach 105,7 Mio. im Vorjahr um 8,1 Mio. bzw. 7,7% auf 97,6 Mio. Aufwendungen für Versicherungsfälle in Mio. 150 125 100 112,7 92,7 100,9 105,7 97,6 75 50 25 0 2009 2010 2011 2012 2013 13

Lagebericht Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Die Brutto-Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb setzen sich aus Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen zusammen. Die Abschlussaufwendungen sind insbesondere abhängig vom Vermittlungserfolg des Außendienstes. Mit der INTER Kranken besteht ein Generalagentur-, Funktionsausgliederungs- und Dienstleistungsvertrag, in dessen Rahmen auch der Vertrieb der Versicherungsprodukte der INTER Leben vorgenommen wird. Daher resultieren die Abschlussaufwendungen aus den an den Generalagenten (INTER Kranken) gezahlten Abschluss- und Bestandspflegeprovisionen. Das Versicherungsvertragsgesetz fordert eine kalkulatorische Verteilung der Abschluss- und Vertriebskosten. Die INTER Leben stellt dem Generalagenten dabei die in den Beitragseinnahmen neu abgeschlossener Versicherungsverträge enthaltenen Abschlusskostenbestandteile phasengleich zur Verfügung. Nachdem sich in den Vorjahren die Abschlussaufwendungen aus der Umstellung des Abrechnungsverfahrens planmäßig erhöhten, war im Berichtsjahr noch ein geringer Anstieg um 0,1 Mio. auf 6,4 Mio. (Vorjahr 6,3 Mio.) zu verzeichnen. Die Abschlusskostenquote (im Verhältnis zur Beitragssumme des Neugeschäfts) erhöhte sich jedoch aufgrund des rückläufigen Neugeschäfts von 3,66% auf 5,46%. Die INTER Kranken führt im Wege der Dienstleistung auch die Bestandsverwaltung, die Vermögensverwaltung, das Rechnungswesen und weitere Funktionen für die INTER Leben durch. Daher bilden die Aufwendungen für Dienstleistungen den Hauptteil der Verwaltungsaufwendungen der INTER Leben. Auch im Berichtsjahr wurde der Weg der serviceorientierten Ausrichtung der Geschäftsprozesse an die Bedürfnisse der Kunden und Vertriebspartner fortgesetzt und eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt. Die Verwaltungsaufwendungen gingen von 4,0 Mio. im Vorjahr leicht auf nunmehr 3,9 Mio. zurück. Trotz des Rückgangs der Beitragseinnahmen sank die Verwaltungskostenquote auf 3,98% (Vorjahr 4,03%). Nach Abzug der erhaltenen Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft verminderten sich die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb netto von 9,5 Mio. im Vorjahr auf 9,1 Mio. 14

Lagebericht Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Kapitalanlagen Die Kapitalanlagen der INTER Leben - ohne den Anlagestock der Fondsgebundenen Lebensversicherung - erhöhten sich um 2,0% auf 1.308,9 Mio. (Vorjahr 1.282,6 Mio.). Entwicklung der Kapitalanlagen in Mio. 1.500 1.000 1.206,4 1.242,3 1.270,8 1.282,6 1.308,9 2% 1% 3% 2% 5% 4% 4% 500 97% 95% 95% 96% 96% 0 2009 2010 2011 2012 2013 Zinsanlagen Dividendenanlagen Immobilienanlagen Der Immobiliendirektbestand beinhaltete am Bilanzstichtag unverändert zwei Objekte mit einem Buchwert von 14,4 Mio. (Vorjahr 14,6 Mio.). Der Bestand an Immobilien-Spezialsondervermögen erhöhte sich durch einen Kapitalabruf bei einem Fonds auf 38,6 Mio. (Vorjahr 37,4 Mio.). Der Anteil der Dividendenanlagen an den gesamten Kapitalanlagen ist, wie bereits im Vorjahr, von untergeordneter Bedeutung (< 1%). Wie im Vorjahr stand auch im Geschäftsjahr die Sicherheit der Anlagen im Vordergrund der Kapitalanlagestrategie. Neu- bzw. Wiederanlagen wurden schwerpunktmäßig in lang laufende gedeckte Zinsanlagen mit sehr guter Bonität getätigt. Zusätzlich konnte die Bonität dadurch verbessert werden, dass gezielt Anleihen, insbesondere auch Nachranganleihen, aus dem Bestand veräußert wurden. Allerdings hat die andauernde Staatsschuldenkrise in Europa, wie bereits in den Vorjahren, zu einem teilweise noch vorsichtigeren Vorgehen der Ratingagenturen geführt. Zahlreiche Ratingherabstufungen im Laufe des Jahres waren die Folge. Trotzdem liegt die durchschnittliche Ratingqualität des Zinsanlagenbestandes weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der Anteil der direkt gehaltenen Zinsanlagen an den gesamten Kapitalanlagen stieg deutlich von 81,5% im Vorjahr auf 95,8%. Dabei erhöhte sich das Volumen der Namensschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen zum Jahresende auf 708,5 Mio. (Vorjahr 683,8 Mio.), das Volumen der Inhaberschuldverschreibungen erhöhte sich auf 524,8 Mio. (Vorjahr 355,5 Mio.). Dagegen wurde der Anteil der indirekt gehaltenen Zinsanlagen durch den kon- 15

Lagebericht zerninternen Verkauf eines Renten-Spezialsondervermögens auf < 1% an den gesamten Kapitalanlagen (Vorjahr 14,3%) reduziert. Der Bestand an Vorkäufen zur langfristigen Sicherung der Zinserträge betrug zum Jahresende 93,0 Mio. (nominal). Dabei handelt es sich ausnahmslos um Inhaberschuldverschreibungen. Die Kapitalanlagen der Fondsgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich auf 1,1 Mio. (Vorjahr 0,7 Mio.). Das Nettoergebnis der Kapitalanlagen - ohne den Anlagestock der Fondsgebundenen Lebensversicherung betrug 60,7 Mio. nach 59,8 Mio. im Vorjahr. Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses 80 60 40 20 in Mio. 50,6 51,4 52,1 59,8 60,7 0 2009 2010 2011 2012 2013 Außerplanmäßiges Ergebnis Laufendes Ergebnis Im Jahr 2013 konnten laufende Erträge in Höhe von 49,2 Mio. (Vorjahr 53,5 Mio.) erwirtschaftet werden. Die laufenden Aufwendungen betrugen 0,7 Mio. (Vorjahr 0,7 Mio.), die planmäßigen Abschreibungen auf Immobilien betrugen unverändert 0,2 Mio. Kapitalanlageergebnis netto 2009 2010 2011 2012 2013 Mio. Mio. Mio. Mio. Mio. Laufende Erträge 50,5 52,4 52,3 53,5 49,2 Kosten für Instandhaltung von Immobilien 0,1 0,1 0,1 0,1 0,3 Kosten für Vermögensverwaltung 0,6 0,5 0,5 0,6 0,4 Planmäßige Abschreibungen auf Immobilien 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 Laufendes Ergebnis 49,6 51,5 51,4 52,5 48,3 Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 1,7 1,9 1,3 7,7 13,4 Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 0,7 0,0 0,7 0,4 0,8 Erträge aus Zuschreibungen 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 Abschreibungen auf Kapitalanlagen 0,0 2,1 0,0 0,0 0,0 Außerplanmäßiges Ergebnis 1,0 0,2 0,6 7,3 12,5 Kapitalanlageergebnis netto 50,6 51,4 52,1 59,8 60,8 16

Lagebericht Das außerplanmäßige Ergebnis hat sich im Geschäftsjahr deutlich verbessert. Es lag bei 12,5 Mio. (Vorjahr 7,3 Mio.). Grund hierfür waren vor allem realisierte Kursgewinne aus dem Verkauf von Zinsanlagen zur Finanzierung der Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven und der Zuführung zur Zinszusatzreserve. Nettoverzinsung der Kapitalanlagen und Kapitalmarktzins 5,00% in % 4,50% 4,00% 3,50% 3,00% 2,50% 2,00% 1,50% 1,00% 2009 2010 2011 2012 2013 Nettoverzinsung der Kapitalanlagen und Kapitalmarkzins 2009 2010 2011 2012 2013 Nettoverzinsung 4,19% 4,19% 4,14% 4,68% 4,69% lfd. Durchschnittsverzinsung 4,21% 4,21% 4,09% 4,11% 3,72% Durchschnitt 10J.EUR-Swap 3,55% 3,04% 3,09% 1,96% 1,91% Die laufende Durchschnittsverzinsung belief sich auf 3,72% (Vorjahr 4,11%). Da im Geschäftsjahr ein Rentenspezialsondervermögen konzernintern noch vor dem Ausschüttungstermin verkauft wurde, wurden die entsprechenden Kursgewinne zu Lasten der laufenden Erträge realisiert. Ohne diesen Sondereffekt hätte die laufende Durchschnittsverzinsung auf 4,07% betragen. Die Nettoverzinsung ist leicht von 4,68% im Vorjahr auf 4,69% gestiegen. Obige Ergebniszahlen sind hauptsächlich geprägt durch ein Gesamtkonzept zur Steigerung der Risikotragfähigkeit der INTER Leben. Hierbei konnten die erforderlichen Kursgewinne für die Zinszusatzreserve und der Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven realisiert werden. Darüber hinaus gelang es, die Bonitäten in der Wiederanlage zu verbessern. Der deutliche Rückgang der laufenden Erträge gegenüber dem Vorjahr resultierte ebenfalls aus der Umsetzung des Gesamtkonzepts zur Steigerung der Risikotragfähigkeit der INTER Leben. 17

Lagebericht 200,0 Entwicklung der Bewertungsreserven in Mio. 150,0 100,0 128,2 111,4 50,0 0,0-50,0-15,1-45,7-32,9-100,0 2009 2010 2011 2012 2013 Zinsanlagen Immobilienanlagen Dividendenanlagen Bewertungsreserven Entwicklung der Bewertungsreserven 2009 2010 2011 2012 2013 Mio. Mio. Mio. Mio. Mio. Bewertungsreserven -15,1-45,7-32,9 128,2 111,4 Die saldierten Bewertungsreserven der INTER Leben haben sich von 128,2 Mio. im Vorjahr auf 111,4 Mio. verringert. Dies ist insbesondere auf die realisierten Kursgewinne aus Zinsanlagen sowie auf den deutlichen Zinsanstieg der Renditen in den Euro-Kernländern zurückzuführen. Dagegen haben sich die Bewertungsaufschläge ( Spreads) in den Peripherieländern im Jahresverlauf weiter eingeengt. Die versicherungstechnischen Passiva sind im ausreichenden Umfang durch qualifizierte Kapitalanlagen bedeckt. 18

Lagebericht Ergebnisquellen Wesentliche Ergebnisquelle für den Rohüberschuss war das versicherungstechnische Ergebnis, insbesondere bedingt durch die Kapitalerträge und den günstigen Risikoverlauf. Die tatsächlichen Aufwendungen für Abschlusskosten waren zwar rechnungsmäßig nicht voll gedeckt, das Kostenergebnis war dennoch insgesamt positiv. Erwartungsgemäß war das Ergebnis des in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäftes negativ. Überschussverwendung Der Gesamtüberschuss ermittelt sich aus der Direktgutschrift einschließlich der Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven. Insgesamt betrugen diese im Berichtsjahr 7,4 Mio. nach 5,0 Mio. im Vorjahr. Während die Direktgutschrift mit 2,3 Mio. annähernd auf dem Vorjahresniveau verblieben ist, hat sich die Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven von 2,5 Mio. auf 5,0 Mio. verdoppelt. Die Bewertungsreserven resultieren jedoch fast ausschließlich aus der Veränderung der Zinsniveaus. Da die Zinsanlagen jedoch planmäßig bis zur Endfälligkeit gehalten werden und die Bewertungsreserven bis zu diesem Zeitpunkt in der Regel wieder abschmelzen, erfolgt letztlich eine Ausschüttung von unechten Bewertungsreserven. Der Gesamtüberschuss beträgt im Berichtsjahr 8,9 Mio. und liegt damit unter dem Vorjahreswert von 10,3 Mio. Davon wurden 8,4 Mio. (Vorjahr 9,3 Mio.) in die Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung zugunsten der Kunden eingestellt. Diese beträgt nun 66,3 Mio. (Vorjahr 67,0 Mio.). Außerdem wurde das Eigenkapital um 0,5 Mio. (Vorjahr 1,0 Mio.) erhöht. Eigenkapital Aus dem Gesamtüberschuss wurde das Eigenkapital um 0,5 Mio. gestärkt und beträgt am Bilanzstichtag 27,1 Mio. (Vorjahr 26,6 Mio.). Das Eigenkapital setzt sich zusammen aus dem gezeichneten Kapital von 4,0 Mio. (Vorjahr 4,0 Mio.), der Kapitalrücklage 20,0 Mio. (Vorjahr 20,0 Mio.), den Gewinnrücklagen von 0,2 Mio. (Vorjahr 0,15 Mio.) und dem Bilanzgewinn von 2,9 Mio. (Vorjahr 2,5 Mio.). Das Eigenkapital dient der INTER Leben als sichere Basis für die laufende Geschäftstätigkeit und damit zur dauerhaften Erfüllung der Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen. Die Eigenkapitalquote gemäß dem Kennzahlenkatalog des GDV beläuft sich am 31.12.2013 auf 23,3 (Vorjahr 23,5 ). Die Eigenkapitalquote ist definiert als das Verhältnis Eigenkapital zur Brutto-Deckungsrückstellung und ist ein Maßstab für die Solvabilität der Gesellschaft. Ein hohes Eigenkapital versetzt die Gesellschaft in die Lage, kurzfristige Verluste auszugleichen. 19

Lagebericht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kompetenz, Fairness und Vertrauen sind die zentralen Werte, die das Handeln im Unternehmen bestimmen. Die Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und die Vertriebspartner der INTER Versicherungsgruppe tragen aktiv zum Unternehmenserfolg bei. Die Bedürfnisse der Kunden und die Serviceleistungen der INTER Versicherungsgruppe sind die Schlüsselfaktoren zu nachhaltiger Kundenbindung. Im Rahmen von Qualifizierungsprogrammen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legt die INTER Versicherungsgruppe daher einen Schwerpunkt auf Kundenservicetrainings, die durch individuelle Telefon-Coachings am Arbeitsplatz ergänzt werden. Daneben zählen auch Fach- und Methodenschulungen zum Repertoire des Bildungsangebots. In einem modular aufgebauten Trainingsprogramm werden Projektleiter/innen zielgerichtet und praxisorientiert für ihre Tätigkeit qualifiziert. Durch eine standardisierte Auswahl und zielgerichtete Entwicklung von Führungsnachwuchskräften aus Betrieb und Vertrieb fördert die INTER Versicherungsgruppe Potenzialträger aus den eigenen Reihen individuell und bereitet diese auf zukünftige Führungsaufgaben vor. Im Rahmen von Mit Führung Zukunft Die INTER Führungskräfteentwicklung werden die Führungskräfte im Betrieb und im Vertrieb in ihrer täglichen Führungsarbeit unterstützt. Zielsetzung ist es Mit Führung die INTER zukunftsfähig nach vorne zu bringen, d.h. die INTER für die Kunden attraktiv zu machen und mit ansprechenden und zukunftsfähigen Produkten am Markt weiter zu etablieren. In diesem Veränderungsprozess übernehmen die Führungskräfte eine zentrale Rolle. Denn die Führungskräfte sind diejenigen, welche die Veränderungen maßgeblich vorantreiben und sind gleichzeitig Vorbilder für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Etablierung des Beurteilungsgesprächs als wertvolles Entwicklungsinstrument für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder die Einführung des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) sind wichtige Meilensteine. Die Führungskräfteentwicklung geht im Folgejahr mit gemeinsamen Veranstaltungen sowie bereichsspezifischen Entwicklungsmöglichkeiten im Themenfeld Führung und Effizienz weiter. Ergänzend steht den Führungskräften ein offenes Trainingsangebot zur Verfügung. Die Ergebnisse der zweiten unternehmensweiten Mitarbeiterbefragung im Geschäftsjahr zeigen, dass sich die INTER Versicherungsgruppe in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt und verbessert hat. Besonders positiv werden die Zusammenarbeit mit den Vorgesetzten, den Kollegen sowie dem Vorstand von der Belegschaft und den Vertriebspartnern eingeschätzt. Auf Gesamtebene sind die Ergebnisse mit dem Benchmark der Finanzdienstleiter vergleichbar. Mit dem Ideenmanagement stellt die INTER Versicherungsgruppe den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Instrument zur Verfügung, mit dem diese ihre Arbeitswelt aktiv mitgestalten können. Damit tragen sie dazu bei, die Unternehmensziele zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit der INTER Versicherungsgruppe zu stärken. Für die aus der Umsetzung von Ideen erzielten Verbesserungen erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Prämie, die sich am Nutzen für die INTER Versicherungsgruppe orientiert. 20

Lagebericht Durch das seit Jahrzehnten bestehende Angebot einer sehr guten betrieblichen Altersversorgung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkt die INTER Versicherungsgruppe einer Versorgungslücke im Alter entgegen. Für die ab dem 01.01.2014 eintretenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde eine neue Betriebsvereinbarung geschlossen, deren Leistungsmerkmale weiterhin über die marktüblichen Leistungsmerkmale hinausgehen. Die INTER Versicherungsgruppe stellt sich als Arbeitgeber in vielen für das partnerschaftliche Zusammenwirken im Betrieb wichtigen Themenfeldern ihrer sozialen Verantwortung. Innerhalb der INTER Lebensversicherung waren rund 77% der Mitarbeiter vollzeitbeschäftigt, während 23% einer Teilzeitbeschäftigung nachgingen. Insbesondere die Dauer der Betriebszugehörigkeit im Innendienst von 17,1 Jahren und die geringe Fluktuationsquote zeigen, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im hohen Maße mit der INTER Versicherungsgruppe identifizieren und sie als attraktiven Arbeitgeber mit überdurchschnittlichen sozialen Leistungen wahrnehmen. Zahlen und Fakten 2013 2012 Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 43 44 davon Auszubildende 0 0 Anteil Frauen 55% 55% Anteil Männer 45% 45% Anteil Vollzeitmitarbeiter 77% 77% Anteil Akademiker* 24% 24% Alter* (Durchschnitt in Jahren) 43,9 43,1 Betriebszugehörigkeit* (Durchschnitt in Jahren) 17,1 16,8 * Die Zahlen beziehen sich auf die INTER Versicherungsgruppe Da der Vertrieb der Produkte über die INTER Kranken erfolgte, beschäftigte die INTER Leben im Geschäftsjahr ausschließlich Mitarbeiter im Innendienst. Zum 01.01.2014 sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die INTER Kranken übergegangen, so dass die INTER Leben keine eigenen Mitarbeiter mehr beschäftigt. Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter An dieser Stelle dankt der Vorstand ausdrücklich allen Beschäftigten für ihren Einsatz im vergangenen Jahr. 21