SSVG. Vogel und Landschaft. Schweizerische Stiftung für Vogelschutzgebiete

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Transkript:

SSVG Vogel und Landschaft Schweizerische Stiftung für Vogelschutzgebiete Schweizer Vogelschutz SVS/ BirdLife Schweiz Frühling 2012 1

Inhalt Inhalt Editorial 2 3 Auf Land der SSVG: Naturschutz mit dem Bagger 4 5 Vorstellung der Interreg-IV-Projekte 6 7 Das Interreg-lV-Projekt «Nachhaltiges Moormanagement» 8 9 Umweltbildungsteil des Projektes «Nachhaltiges Moormanagement» 10 11 Im Werdenberg: Entdecken von Moorjuwelen im Schlosswaldgebiet 12 13 Der Natur-Erlebnistag Schwägalp: ein beliebter Event mit Tradition 14 15 Moor-Erlebnisse am Fusse des Hirschberges 16 17 Ein Erlebnistag in faszinierender Moorlandschaft zwischen Thur- und Neckertal 18 19 Renaturierungsprojekt Gamperfin: ein Beitrag der SSVG ausserhalb des Interreg IV-Projektes 20 21 Jahresrechnung/Bilanz 22 23 Übersicht Daten Exkursionen 24 Werte Naturfreundin und Gönnerin... Autoren: Reto Zingg unter Mitarbeit von Andreas Schoellhorn und Andreas Rutz Im vorliegenden Bulletin wird unsere Mitarbeit im Interreg-IV-Projekt: «Nachhalt iges Moormanagement im Dreiländereck östliche Bodenseeregion» vorgestellt, in welchem unsere Stiftung zusammen mit dem Naturmuseum St. Gallen für den Umweltbildungsteil zuständig ist. Dieses Engagement fällt bezüglich unserer traditionellen Stiftungsaktivitäten zweifelsohne aus dem Rahmen. Es stellt sich daher die Frage, warum unsere Stiftung sich an diesem transnationalen Projekt beteiligt hat. Wir nutzen dabei die Möglichkeit für die Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen, etwa auch mit Vereinen von BirdLife Schweiz. Zudem fliessen aus dem Projekttopf der EU und der beteiligten beiden Ostschweizer Kantone dreissig Prozent der finanziellen Mittel. 2 Zum Titelbild: In einem Vertragsgebiet im Toggenburg hat die SSVG vor Jahren ein dicht von Fichten bestocktes ehemaliges Torfabbaugebiet in ein Moorseelein verwandelt. In der auf 1 120 m Meereshöhe liegenden Moorlandschaft konnten schon durchziehende Limikolen wie der Waldwasserläufer beobachtet werden. (Foto: SSVG, Reto Zingg, zvg) (Foto:SSVG, Andreas Rutz) Im Rahmen der Vorbereitung auf dieses Projekt konnte die SSVG zudem den finanziellen Anstoss für die erfolgreiche Revitalisierung des Hochmoores Gamperfin in der Gemeinde Grabs SG geben. (Vergleiche Seiten 20/21)

... Werter Naturfreund und Gönner... Die Mitarbeit im Interreg-lV-Projekt erhöht den Bekanntheitsgrad unserer Stiftung und wirkt sich auch auf die Mittelbeschaffung positiv aus. In diesem Zusammenhang danke ich den beiden Fachstellen für Naturschutz der Kantone Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen und der Firma Altherr Nutzfahrzeuge AG, Nesslau, für deren grosszügige Unterstützung. Wir stellen Ihnen die vier Regionen vor, in welchen Exkursionen und Sonderschauen stattfinden, zu denen Sie herzlich eingeladen sind. In den Exkursionsgebieten der Regionen Werdenberg und Toggenburg besitzt unsere Stiftung Grundbesitz und Vertragsgebiete. Sie erhalten zusätzlich Informationen über wertvolle Moorlandschaften im Schwägalpgebiet und bei Gais, in welchen unsere Stiftung nicht direkt beteiligt ist. Damit würdigen wir einerseits die hervorragende Arbeit, die in diesen Gebieten von verschiedenen Organisationen schon seit Jahren geleistet wird. Andererseits wollen wir damit ein Zeichen für einen wirkungsvollen gemeinsamen Natur- und Landschaftsschutz setzen. Auch in diesem Winter wurden auf zahlreichen Naturlandflächen der SSVG zum Erhalt des ökologischen Wertes landschaftspflegerische Einsätze durchgeführt. Diese werden auf den Seiten 4/5 vorgestellt. Einmal mehr, werte Gönnerinnen und Gönner, danke ich Ihnen ganz herzlich für Ihr Interesse an unserer Arbeit und für Ihr Wohlwollen. Ohne Ihre Unterstützung wäre unsere Tätigkeit zu Gunsten von Natur und Landschaft in unserem Lande in dieser Form nicht möglich. Mit besten Grüssen und Wünschen für Ihr persönliches Wohlergehen. Ihr Reto Zingg, Präsident SSVG Das Landkärtchen findet Nektar in allen Moorflächen des Projektgebietes. (Foto: Landratsamt Ravensburg) 3

Auf Land der SSVG: Naturschutz mit dem Bagger Unsere Stiftung mit Grundeigentum (ca. 75 ha) und Vertragsgebieten (über 5 km 2 ) nimmt eine besondere Stellung ein. Um die einzelnen Naturlandflächen in einem ökologisch optimalen Zustand zu erhalten, sind regelmässige Pflegemassnahmen auf den meisten Parzellen notwendig. Dazu gehört das Offenhalten der Wasserflächen. Eine Auswahl von im vergangenen Winter durchgeführten Massnahmen wird unten dargestellt. Gemeinde Eschenbach. Zur Förderung der gefährdeten Gelbbauchunke sind neue Tümpel ausgehoben worden. (Foto: SSVG, Andreas Rutz) Gemeinde Neckertal. Um den Nudliweiher bei Brunnadern als wertvolles Laichgewässer zu erhalten, wurde eine Baggerung vorgenommen. (Foto: SSVG, Andreas Schöllhorn) 4 Gemeinde Oberriet. Um der Verlandung entgegenzuwirken, wurde der Weiher im Dreier Süd ausgebaggert. (Foto: Büro Hugentobler AG, Urs Weber)

Gemeinde Eschenbach. Die Kleingewässer am Wagnerbach wurden mittels Baggereinsatz erweitert. Gemeinde Uster. Entbuschungen und Auslichtungen sowie der Bau eines neuen Zaunes waren am Büchiweiher notwendig. (Fotos: SSVG, Andreas Rutz) 5

Vorstellung der Interreg-IV-Projekte Interreg ist ein Regionalprogramm der Europäischen Union (EU) zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, an dem sich auch Nicht-EU-Staaten beteiligen können. Das Interreg-Programm wird von den Regionen selbst geschrieben und verwaltet. Mit Interreg sollen die Grenzräume ausgewogen entwickelt sowie grenzbedingte Nachteile überwunden und damit ein Beitrag zur europäischen Integration geleistet werden. Die Erhaltung eines attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraums sowie eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit stehen dabei im Vordergrund. Zur Erreichung dieser Ziele stellt die Europäische Kommission für das österreichische und deutsche Programmgebiet rund 24 Mio. Euro zur Verfügung. Zusammen mit der Beteiligung der Schweiz in Höhe von rund 8 Mio. Euro, der Beteiligung des Fürstentums Liechtenstein sowie nationalen öffentlichen und privaten Mitteln in Höhe von rund 28 Mio. Euro, ergibt sich ein Gesamtvolumen aller beteiligten Partner von ca. 60 Mio. Euro. 6

Projektgebiet Haubacher Moos im Landkreis Ravensburg (Foto: Landratsamt Ravensburg) Übersicht über die Fördergebiete des InterreglV-Projektes «Alpenrhein/Bodensee/Hochrhein». Das Projekt «Nachhaltiges Moormanagement im Dreiländereck östliche Bodenseeregion» erstreckt sich über die beiden süddeutschen Landkreise Ravensburg und Sigmaringen, das Land Vorarlberg und die beiden Schweizer Kantone Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen. 7

Das Interreg-IV-Projekt «Nachhaltiges Moormanagement» Im Bodenseeraum, im Alpenrheintal und in Oberschwaben sind noch einzigartige Moore sowie Feuchtgebiete auf Moorböden erhalten. Die sechs Projektpartner aus der Schweiz (SSVG und Naturmuseum St. Gallen), Deutschland (Landratsamt Ravensburg, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und Österreich (inatura, Naturschutzbund Vorarlberg) verfolgen in den Jahren 2010 bis 2013 das Ziel, einige dieser Lebensräume für bedrohte Moortiere und Moorpflanzen zu erhalten und zu verbessern. Mit Aktionen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung führen die Projektpartner Kinder und Erwachsene an die Natur heran und wecken Verständnis für die Moore. 8 Bei diesem grenzüberschreitenden Projekt arbeiten amtlicher Naturschutz, private Verbände und Naturschutz-Stiftungen eng zusammen. Es hat ein Gesamtvolumen von knapp 700 000 Euro. Die Hälfte der finanziellen Mittel kommt aus dem Interreg-Programm. Mehr zum Projekt unter www. moormanagement.net Orsanka Moos, Götzis (Vorarlberg, A). Moorkomplex aus Spirken-Hochmoor und verschiedenen Feuchtwiesen. Ziele: Erhaltungs- und Entwicklungskonzept ausarbeiten und ausgewählte Massnahmen umsetzen. (Foto: Biotopinventar / Vorarlberger Umweltschutzabteilung)

Arrisrieder Moos, im Süddeutschen Landkreis Ravensburg. In weiten Teilen abgetorftes, entwässertes Hochmoor mit Niedermoorgürtel (Foto: Landratsamt Ravensburg) Einbau von Stauwehren mit Spundwand zur Wiedervernässung trocken gefallener Moorpartien (Foto: Landratsamt Ravensburg) 9

Umweltbildungsteil des Projektes «Nachhaltiges Moormanagement» Für den Umweltbildungsteil des Projektes «Nachhaltiges Moormanagement im Dreiländereck östliche Bodenseeregion» sind das Naturmuseum St. Gallen und die SSVG zuständig. Im Zentrum stehen einerseits die Ausstellung «Moore bedrohte Kleinode in unserer Landschaft» und andererseits Sonderschauen als Kleinformate der Ausstellung in St. Gallen und Exkursionen in vier Regionen der Kantone Appenzell Aus serrhoden und St. Gallen. Die Aktivitäten, welche von unserer Stiftung zusammen mit weiteren Naturschutzorganisationen und Organisationen vor Ort organisiert werden, werden in diesem Bulletin vorgestellt. Angaben über das Naturmuseum St. Gallen und die Sonderausstellung finden sich unter www.naturmuseum.ch Kanton Zürich Kanton Schwyz ÖSTERREICH 10 In fünf ländlichen Regionen in den beiden Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen werden Aktivitäten durch die SSVG durchgeführt. Damit soll die Bevölkerung für den Moorschutz, für die Pflege von Moorflächen und für deren Aufwertung sensibilisiert werden. Kanton Graubünden

Das Sumpf-Herzblatt (Studentenröschen) eine typische Pflanzenart der Flachmoore (Foto: SSVG, Reto Zingg) 11

Im Werdenberg: Entdecken von Moorjuwelen im Schlosswaldgebiet Reto Zingg wird bei der Bahn station Salez die Teilnehmer/innen begrüs sen. Bei der anschliessenden Führung durch die urtümliche Bergsturzlandschaft können an einzelnen Posten in den Flachmooren von nationaler Bedeutung interessante Pflanzen- und Tierarten entdeckt werden. Auch über erfolgreiche ökologische Aufwertungsmass nahmen in den Randbereichen der Moore wird informiert werden. In gutem gegenseitigem Einvernehmen waren die Naturschutzgruppe Salez, die Pro Natura St. Gallen Appenzell und die SSVG in den letzten Jahren erfolgreich bei der Mooraufwertung tätig. Wohlriechender Lauch typisch für Flachmoore im Alpenrheintal (Foto: SSVG, Reto Zingg) Exkursion Tüfmoos/Heberriet Exkursionsleitung: Hans Jakob Reich, Rudolf Staub Datum: Samstag, 2. Juni 2012 Zeit: Besammlung: Gruppenweiser Start zwischen 8.30 und 9.30 Uhr Schluss ca. 15.00 Uhr Bahnstation Salez-Sennwald 12 Mittagsverpflegung: im Schlosswaldgebiet Anmeldung an: Renat AG 081 740 52 40 renat@renat.ch Sonderschau im Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs bzb vom 8.5. bis 30.5.2012 Eine Exkursionsgruppe im Schlosswald bei Salez mit aufmerksamen Beteiligten (Foto: Hans Jakob Reich)

Von der SSVG geschaffenes Kleingewässer in der Nachbarschaft des Tüfmooses eines Flachmoores von nationaler Bedeutung (Foto: SSVG, Reto Zingg) Auch der Biber ist in die Region Werdenberg zurückgekehrt. (Foto: Peter Eggenberger) Schwarzkehlchen (Foto: SSVG, Reto Zingg) 13

Der Natur-Erlebnistag Schwägalp: ein beliebter Event mit Tradition Am Samstag, 14. Juli, von 10.00 Uhr an, können sich interessierte Naturfreundinnen und -freunde beim Info-Stand vor dem Berghotel Schwägalp melden. Sie erhalten dort die notwendigen Informationen. Anschliessend können an den einzelnen Posten in der reizvollen, von Mooren geprägten Alp- und Berglandschaft, sowohl intakte Hochmoor partien als auch interessante Einblicke in die Flora und den Wasserhaushalt der ausgedehnten Flachmoore gemacht werden. Informationen über die traditionelle Alpwirtschaft, die vorkommende Fauna und die Geologie im Gebiet runden das reichhaltige Programm im Natur-Erlebnispark Schwägalp / Säntis ab. Das Schmalblättrige Wollgras eine typische Flachmoorart Exkursion Schwägalp/Säntis Exkursionsleitung: Führerteam Natur-Erlebnispark Schwägalp/Säntis Datum: Samstag, 14. Juli 2012 Zeit: Besammlung: 10.00 bis 15.30 Uhr, Posten sind in diesem Zeitraum besetzt Infostand vor Berghotel Schwägalp 14 Mittagsverpflegung: Im Berghotel Schwägalp Kontakt: Stephan Liersch 071 366 00 50 stephan.liersch@arnal.ch Sonderschau in der Talstation der Schwägalp-Bahn vom 1.6. bis 8.7.2012 Eine Schwebfliege findet Nektar auf dem Teufelsabbiss. (Fotos: SSVG, Reto Zingg)

Eine Gruppe interessierter Naturfreunde/-innen während einer Exkursion im Natur-Erlebnispark Schwägalp / Säntis (Foto: ARNAL AG (Herisau)) Sichernde Gemse (Foto: Andreas Ryser) 15

Moor-Erlebnisse am Fusse des Hirschberges Bei der Haltestelle Rietli der Appenzeller Bahnen, auf dem Gemeindegebiet von Gais, werden die Exkursionsteilnehmer/ innen vom Präsidenten des Trägervereins Walderlebnisraum Gais, Fernando Ferrari, begrüsst. Anschliessend erfolgt die Gruppeneinteilung. Unter kundiger Führung geht die Exkursion durch das Foren- und Schachenmoos. Nach interessanten Einblicken in die ausgedehnten Flachmoore mit Hochmoorpartien können sich die Teilnehmer/innen um 12h Uhr am Grill beim Waldhaus Grossmoos verpflegen. Trollblumen in einer Feuchtwiese im Gebiet Forenmoos/Schachenmoos Exkursion Forenmoos/Schachenmoos Exkursionsleitung: Röbi Nagel und Regula Pfister Datum: Samstag, 28. Juli 2012 Zeit: Besammlung: 9.00 bis 13.30 Uhr Haltestelle Rietli (Gais) der Appenzeller Bahnen 16 Mittagsverpflegung: Im Waldhaus Grossmoos (Wald-Erlebnisraum) Anmeldung an: Fernando Ferrari 079 439 57 24 info@walderlebnisraum.ch Sonderschau in Gais, Dorfschulhaus, Singsaal vom 10.7. bis 8.8.2012 Das Waldhaus Grossmoos ist ein beliebter Treffpunkt für die an der Natur interessierte Bevölkerung. (Fotos: Fernando Ferrari)

Der Kaisermantel ein typischer Waldschmetterling (Foto: SSVG, Reto Zingg) 17

Ein Erlebnistag in faszinierender Moorlandschaft zwischen Thur- und Neckertal Die neben der SSVG für die Organisation zuständigen Naturschutzorganisationen Naturschutzverein Krummenau-Ebnat-Kappel und Pro Natura St. Gallen/Appenzell werden zusammen mit Moorfachleuten aus ihren Reihen viel Interessantes über die reiche Pflanzen- und Tierwelt in den ausgedehnten Moorflächen des Salomonstempel-Chellen-Scherbgebietes berichten. Dabei werden die Teilnehmer/innen auch über eine erfolgreich verlaufene Mooraufwertung vor Ort informiert werden. Ein besonderes Thema werden auch die Moorflächen in den Lichtungen der ausgedehnten naturnahen Waldungen sein. Flügge gewordener Grauschnäpper Exkursion Scherb/Salomonstempel Exkursionsleitung: Reto Zingg Datum: Samstag, 25. August 2012 Zeit: Besammlung: 10.00 bis 15.00 Uhr Bahnhof Ebnat-Kappel und bei Langlaufhütte Scherb 18 Mittagsverpflegung: Grillplatz Scherb Anmeldung an: Reto Zingg 071 993 23 15 info@ssvg.ch Sonderschau im Gemeindehaus Wattwil vom 10.8. bis 12.9.2012 Das Hochmoor Scherb eines der vielfältigsten Hochmoore im Toggenburg (Fotos: SSVG, Reto Zingg)

Übersichtskarte auf einer Informationstafel im Hochmoor Scherb (Foto: SSVG, Reto Zingg) Mooreidechse (Foto: BUND, Regionalverband Bodensee-Oberschwaben) 19

Renaturierungsprojekt Gamperfin: ein Beitrag der SSVG ausserhalb des Interreg-IV-Projektes Das Hochmoor Gamperfin hat im Rahmen der landesweiten Moorkartierung vor dreis sig Jahren nationale Bedeutung erlangt. Es gehört zu den wertvollsten Hochmooren der Schweiz. Bei der Planung des Interreg-IV-Projektes hatte Reto Zingg im Namen der SSVG Revitalisierungsmassnahmen auch für dieses interessante Hochmoor vorgeschlagen. Weil die zuständigen Stellen des Interreg- Projektes später bekannt gaben, dass nur der Umweltbildungsbereich, nicht aber Revitalisierungsmassnahmen für Moore finanziert werden, musste das geplante Aufwertungsprojekt leider schubladisiert werden. Später jedoch ergab sich glücklicherweise eine Finanzierungschance durch Bund und Kanton. Dies im Rahmen eines Investitionsprojektes zur Stützung der Wirtschaft. Aus diesem Grunde wurde durch die SSVG ein Gesuch für die Realisierung der Mooraufwertung an die betreffende Amtsstelle gestellt. Diesem wurde erfreulicherweise mit einem Betrag von CHF 500 000. stattgegeben. Dank weiteren Finanzierungshilfen durch Naturschutzstiftungen und durch die Gemeinde Grabs konnten für die Renaturierung dieses Moor es um die CHF 670 000. investiert werden. Die Umsetzung erfolgte unter der Federführung der Gemeinde Grabs. Im Bereich der wichtigsten Torfabbaufläche aus dem Zweiten Weltkrieg, dem Grossen Graben, wurden neue Moorflächen und Kleingewässer geschaffen. Auf der Abbaufläche des blauen Lehms, der zur Abdichtung gebraucht wurde, entstand ein vielfältiger, kleiner Waldsee. 20 Der hohe Wasserstand schafft wieder ideale Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Torfmoose. (Foto: RENAT GmbH)

Moosbeere (Foto: Landratsamt Ravensburg) Vorher Ausgangszustand Herbst 2009: Deutlich erkennbar ist die Trenn- und Entwässerungs wirkung des mehr als 300 m langen Grossen Grabens. Nachher Zustand November 2011: Der ehemalige Grosse Graben ist im oberen Bereich als offene Wasserfläche erkennbar. Die Entwässerung erfolgt neu diffus auf breiter Front durch die obersten Schichten des Torfkörpers. (Fotos: RENAT GmbH) 21

Jahresrechnung / Bilanz Betriebsrechnung 2010 2011 Einnahmen Spenden von BirdLife-Sektionen 2 350 3 700 Spenden von Gönnern 27 864 27 629 Beiträge an Projekte 167 016 92 000 Beiträge an den Unterhalt 116 414 124 199 Andere Gebietserträge 8 940 5 200 Vermögenserträge 2 713 2 776 325 297 255 504 Ausgaben Projekt Maientratt, Altstätten 14 004 Projekt Vogelherd, Lichtensteig 6 827 Projekt Tössbergland SG, TG, ZH 34 397 97 996 Projekt Umweltbild./Moore Interreg IV 9 348 5 574 Projekt Eichweiher, Ebnat-Kappel 7 469 Projekt Saumösli, Neckertal 11 200 weitere Projekte und Projektbeiträge 1 000 Unterhalt aller Gebiete 104 304 108 891 170 522 230 489 Stiftungsrat 2 060 2 419 Geschäftsstelle 6 000 6 000 Bulletin / Drucksachen / Werbung 9 995 13 576 Büromaterial / Porti 803 261 Abgaben / Gebühren / Revision 1 336 1 422 Bank- und Postspesen 328 357 191 044 254 524 Ergebnis vor Fondsbewegungen 134 253 980 Veränderung zweckgebundene Fonds 89 616 36 000 Ergebnis, Zunahme Organisationskapital 44 637 36 980 Unser Spendenkonto: PC 50-4816-4 22

Bilanz 31. 12. 2010 31. 12. 2011 Aktiven Postkonto 14 813 13 961 E-Deposito-Konto 378 100 369 907 Landeigentum pro memoria 1 1 Guthaben Verrechnungssteuer 942 963 393 855 384 831 Passiven Verbindlichkeiten 18 730 8 727 Renaturierungsfonds 50 000 50 000 Verhandelte Landkäufe 11 000 0 Projekt Tössbergland 118 000 93 000 Diverse zweckgebundene Mittel 3 500 3 500 Organisationskapital 192 625 229 604 393 855 384 831 Kommentar zur Jahresrechnung 2011 Die Darstellung der Jahresrechnung entspricht derjenigen des Vorjahres. Das Ergebnis ist beschränkt aussagekräftig, da sich Projekte oft über mehrere Jahre erstrecken und die Bedürfnisse betreffend Unterhalt der Projektgebiete von Jahr zu Jahr schwanken. Nicht ausgewiesen werden zugesagte, aber noch nicht eingegangene Projektbeiträge sowie der erhebliche ehrenamtlich geleistete Aufwand. Grundsätzlich arbeitet die SSVG mit finanziell ausgeglichenen Projektplänen und investiert die Unterhaltsbeiträge im langjährigen Durchschnitt vollumfänglich in die ökologische Wert-Erhaltung der Projektgebiete. Die Spenden von Sektionen und privaten Gönnern sind von grosser Bedeutung zur Beschaffung weiterer Beiträge von Stiftungen und der öffentlichen Hand. Gemäss Statuten wird der Landbesitz nicht bilanziert. Er beträgt neu 71,07 ha (Zugang Saumösli, Gemeinde Neckertal); hinzu kommen diverse Servitute. Der eigentliche Ertrag der SSVG ist der ökologische Mehrwert in den Projektgebieten; die Bulletins berichten jeweils exemplarisch über aktuelle Projekte. Die solide Bilanz und die ausgeglichene Erfolgsrechnung erlauben der SSVG weiterhin einen starken Einsatz zu Gunsten der Natur. Schwalbenwurz-Enzian (Foto: SSVG, Reto Zingg) 23

Die SSVG engagiert sich im transnationalen Moorschutz Exkursionen in Hoch- und Flachmoore, zu welchen Gönnerinnen und Gönner der SSVG und weitere Interessierte herzlich eingeladen sind: Sollen Kinder und Jugendliche als Erwachsene einmal der Umwelt Sorge tragen, sollen sie schon frühzeitig für die Wunder der Natur sensibilisiert werden. (Foto: Fernando Ferrari) Sa, 2. Juni 2012, 8.30/9.30 bis 15.00 Uhr Exkursion Tüfmoos/Heberriet Anmeldung an: Renat GmbH, 081 740 52 40, renat@renat.ch 24 Sa, 14. Juli 2012, 10.00 bis 15.30 Uhr Exkursion Schwägalp/Säntis Anmeldung an: Stephan Liersch, 071 366 00 50, stephan.liersch@arnal.ch Sa, 28. Juli 2012, 9.00 bis 13.30 Uhr Exkursion Forenmoos/Schachenmoos Anmeldung an: Fernando Ferrari, 079 439 57 24, info@walderlebnisraum.ch Sa, 25. August 2012, 10.00 bis 14.00 Uhr Exkursion Scherb/Salomonstempel Anmeldung an: Reto Zingg, 071 993 23 15, info@ssvg.ch Weitere Informationen zum Projekt unter www.moormanagement.net SSVG Vogel und Landschaft Schweizerische Stiftung für Vogelschutzgebiete Schweizer Vogelschutz SVS/ BirdLife Schweiz Frühling 2012 Schweizerische Stiftung für Vogelschutzgebiete SSVG, Geschäftsstelle: Dickenstrasse 25, 9642 Ebnat-Kappel Tel. 071 993 23 15, Fax 071 993 23 90 E-Mail: info@ssvg.ch, www.ssvg.ch Spendenkonto: 50-4816-4 Schweizer Vogelschutz SVS / BirdLife Schweiz Geschäftsstelle: Wiedingstrasse 78, Postfach, CH-8036 Zürich Tel. 044 457 70 20, Fax 044 457 70 30 www.birdlife.ch, svs@birdlife.ch Herausgeber: SSVG Druck: rva Druck und Medien AG, Altstätten Gestaltung: rva Altstätten, Reto Zingg, Auflage: 2500 Exemplare