Doch, doch, das geht Japanisches Gastspiel: Beethoven in der Hedwigkirche Klänge des Umbruchs Reger, Thuille und Strauss bei Steingraeber Klare Anweisung: Kazunori Masuda zu Gast in Bayreuth. Foto: Kolb Bayreuth Von Frank Piontek Eine Symphonie und eine Messe in einem Konzert vereint doch, doch, das geht. Am 22. Dezember 1808 erklangen im Theater an der Wien die 5. und die 6. Symphonie, neben anderen Stücken auch Teile der C-Dur- Messe op. 86 von Ludwig van Beethoven. Dem Auftraggeber, dem Fürsten Nikolaus II. von Esterházy, hat sie nicht so gefallen: überliefert ist der leutselig-kritische Satz Aber, lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht? War der Fürst taub? Hätte er nicht schon angesichts des magischen Et incarnatus die Güte dieser Messe bemerken müssen? Mag sein, dass er das Neue dieser Kirchenkomposition, den ausgesprochen subjektiven, symphonischen Zug, nach den entzückenden Haydnmessen einfach nicht hören mochte. In der Hedwigkirche kommt jedenfalls auch diese Stelle beeindruckend, was nicht nur der Akustik in diesem einzigartigen Bayreuther Kirchenraum zu danken ist. Schon die 7. Symphonie erklingt hier in jenem Siegestaumel, den sich Beethoven mitten im Befreiungskrieg imaginierte, als er eine Symphonie gegen den Kaiser Napoleon und dessen Überwindung durch die alliierten Truppen zu schreiben gedachte. Es schollert! Der monumentale Nachhall macht s auch, dass die Bässe besonders schön gründeln und trotzdem wirkt die Akustik im bruchsteinernen Raum immer geformt und gefasst. Die Kammerphilharmonie Leipzig unter Kazunori Masuda erist mit seinen vielen Choristen der Wasei- Kai Chorvereinigung Tokyo nach Bayreuth gereist bringt eine prachtvolle, subtil akzentuierte 7. Symphonie zustande. Toll der durchschlagende Rhythmus des Kopfsatzes und geradezu prophetisch, wie sich am Ende die Klangschichten bedrohlich übereinander schieben, als wäre der Frieden doch noch gefährdet. Strahlendes Gloria Die Messe aber überrascht durch jene Lyrik, die man gern als romantisch bezeichnet. Man mag hören oder richtiger: nicht hören, dass die Komposition von Beethoven geschrieben wurde. Adorno sagte zurecht: Kein Mensch könnte raten, dass sie von Beethoven ist. Adorno bezeichnete sie allerdings auch als nett, was barer Unsinn ist. Das Kyrie ist siehe Monumentalakustik schon sehr groß, der japanische Chor und der Philharmonische Chor Leipzig schenken uns auch ein strahlendes Gloria, und beim Solistenquartett Catrin Kirchner, Claudia Zeiner, Christian Sorensen und Daniel Ochoa ist der Hörer einfach wunschlos glücklich. Der Erlös des Konzerts kam der Kurier-Stiftung Menschen in Not zugute. Bayreuth Von Ulrike Eberle Sie lebten alle drei zur gleichen Zeit und doch ist es nur der Name von einem von ihnen, zu dem uns heute sofort Melodien einfallen, wenn er genannt wird: Die Rede ist von Max Reger, Ludwig Thuille und Richard Strauss, die in einer der wichtigsten Umbruchszeiten der Musikgeschichtsschreibung wirkten. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts komponierten die drei in München lebenden Komponisten Werke, die deutlich die Auflösungstendenzen der Tonalität spüren lassen und doch die Grenze zur Atonalität nicht überschreiten. Werken dieser Komponisten nahmen sich am Mittwochabend Studenten der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig im Kammermusiksaal bei Steingraeber an. Den Abend eröffnete die polnische Geigerin Dobromila Hancka, begleitet von der japanischen Pianistin Tomoko Takeshita mit Regers Kleiner Sonate für Violine und Klavier A-Dur. Forsch begann sie und verdeutlichten damit, wie Reger mit der Tür ins Haus fällt er zeigt sofort welche expressiven Welten in seinem Kompositionsstil stecken. Hancka bevorzugte in ihrem Spiel den matteren, etwas fahl klingenden, obertonärmeren Griffbrettklang, der eine gewisse Fin de Siècle-Stimmung verbreitete. Diese zog sie durch bis in die fast klanglosen Pizzicati, die wie nicht von dieser Welt klangen. Ihr Larghetto war ein wenig schnell, eilend, das Finale hingegen leggero und federnd. Mit der hochvirtuosen Sonate für Violine und Klavier d-moll von Ludwig Thuille übernahm der israelische Geiger Asaf Levi das Ruder. Thuilles Komposition ist avancierter als diejenige Regers, retardierende Momente gibt es kaum, es bricht alles los, was losbrechen kann. Sechzehntel-Läufe im Fortissimo, quer über die Saiten hinweg und stets espressivo molto. Allegro appassionata, ma non troppo mosso ist der erste Satz überschrieben, bei Levi klingt er jedoch eher aufgewühlt, agitato, das hat etwas plakativ Modernes. Auch die sich bis zum Ende durchziehende Einheitsdynamik fördert diesen Eindruck. Insgesamt gerät Levi alles ein bisschen zu technisch. Thuilles Überraschungsmomente gestaltete der junge Geiger, der von Ammiel Bushakevitz umsichtig begleitet wurde, hingegen superb und spannend aus. Herzschmerz-Klänge Das eigentliche Highlight des Abends war aber Richard Strauss und man braucht nur die ersten paar Takte seines frühen Klavierquartetts c-moll zu hören, um bestätigen zu können, warum es genau Strauss ist, der heute verehrt wird: Es ist seine kongeniale Verknüpfung von Herzschmerz -Klängen, wie der aus dem Nichts kommende Beginn, den die Geigerin Kana Akasaka, der Bratschist Martin Smýkal und der Cellist Daniel Wachsmuth zart, aber doch bestimmt interpretierten und der avancierten Expressivität, die den Mittelteil beherrscht. Saubere Übergänge und exakte Abwechslungen, Unisono-Klänge, die homogener nicht sein könnten und ein unaufdringliches und doch präsentes Klavier (wieder Tomoko Takeshita) zeichneten das Spiel des Quartetts aus. Der lange Schlussapplaus bestätigte, dass die kühnen Vorstöße Regers und Thuilles einfach nicht dagegen ankommen.
2010 年 5 月 7 日北バイエルンクリア紙文化面 交響曲とミサ曲が共に演奏されるコンサート ( そういうものもあるだろう ) 1808 年 12 月 22 日 アンデアウィーン劇場で ハ長調ミサの一部が交響曲第 5 番 運命 と第 6 番 田園 を含む他のいくつかの曲と共に演奏された ミサ曲の作曲を依頼したエステルハージー家のニコライ 2 世はこの作品の出来が気に入らず 親愛なるベートヴェン 君は一体何をしたのかね? と批評をしている 彼は難聴だったのであろうか? はたまた Et incarnates という神秘的なこのミサ曲の本質に直面する必要がなかったからであろうか? ひょっとすると 彼が夢心地に長く慣れ親しんだハイドンの数々のミサ曲の後に 主観的で交響的なこの新しい教会音楽を受け入れたくなかったのかもしれない ともかく 主観的で交響的なこの部分が バイロイトの独特な音響を作り出すヘドヴィック教会で強い感銘を与えた 当夜の交響曲第 7 番の演奏において ナポレオン軍とヨーロッパ同盟軍による戦いに際し作曲された戦争交響曲を彷彿とさせる勝利の響きが感じ取れた ライプツィヒカンマーフィルハーモニー管弦楽団を指揮した増田和典氏 ( 彼は日本から和声会合唱団をバイロイトに率いてきた ) は しっかりと抑揚のついた豪華絢爛な交響曲第 7 番を演奏した 素晴らしく説得力のある冒頭のリズムは切迫し 交互に重なり合う最後の予言の様で あたかも平和の中に潜む危険のようであった また バス群が壮大な残響をしっかりと支えつつも 決して音響を残しすぎることはなく 常に程よいバランスを形成していた 一方 ミサ曲の方は非常に变情的な事からロマン的と称される事もあり ベートヴェンの音楽として受け入れ難いと思う人も多いであろう アドルノも 誰もこの曲をベートヴェンの作曲と言い当てることはできまい と言っている 彼はこの曲を 可愛らしい という全く的外れな事も記している 壮大な音響に支えられたキリエは雄大で そして日本とライプツィヒの合唱団は 4 人のソリストと共にこれ以上望むことができないほどに輝くばかりのグローリアで聴衆を魅了した このコンサートの収益金は 人類救済の会 Mensch in Not に寄付された
Nordbayerischer Kurier -Samstag/Sonntag, 5./6. Juni 2010 Menschen in Not 23 Kammerphilharmonie Leipzig und Wasei-Kai-Chorverband machten gemeinsame Sache Die Kammerphilharmonie Leipzig und der Wasei-Kai-Chorverband aus Tokio haben nicht nur bei ihrem Auftritt in der St.-Hedwigs-Kirche in Bayreuth (der Kurier berichtete) für Standing Ovations gesorgt, sondern gleichzeitig auch noch Jubel im sozialen Bereich ausgelöst. Denn mit den Einnahmen des Konzerts, ebenso wie mit den dabei eingegangenen Spenden, wollen sie Hilfsbedürftige in der Region unterstützen. Die Gesamtsumme, aufgestockt von der Kulturveranstaltungsgesellschaft Conceptio auf 1500 Euro, geht an die gemeinnützige Kurier-Stiftung Menschen in Not. Ein Grund mehr, gemeinsam zu feiern, wie im Goldenen Anker nach dem Konzert, wo die Mitglieder der Kammerphilharmonie und des Wasei-Kai- Chorverbands, Dr. Christian Aigner von Conceptio (vorne, von rechts) Hannelore Hohl, Schirmherr Dr. Michael Hohl, Dirigent Kazunori Masuda, Konzertmeister Holger Engelhardt, Chefdirigent Dr. Michael Köhler und Kurier-Redakteurin Anja Halbauer zusammenkamen. Doch der Aufenthalt der japanischen Gäste in Bayreuth war damit nicht beendet: Am nächsten Tag stand ein Gang durch die Stadt auf dem Programm. Und dabei seien sie mit unglaublich offenen Armen, ja ich möchte sagen Herzen, begrüßt worden, so Aigner. So hätten ihnen selbst die Türen des Festspiel- und des Opernhauses offen gestanden. Wir wurden auf Händen getragen, erinnert sich Aigner begeistert. Foto: Harbach
2010 年 6 月 5/6 日北バイエルンクリア紙文化面 ライプツィヒカンマーフィルハーモニー管弦楽団と東京の合唱団 和声会は 聖ヘドヴィック教会において当夜の聴衆からスタンディングオーベーションによって賞賛されるコンサートを行っただけでなく 社会福祉面でも大きな喜びを与えてくれた コンサートの収益金及び寄付金は この地方の慈善事業に充てられた 収益金と寄付金の他 コンセプツィオ社より増額された総額 1500 ユーロが人類救済の会に渡され オーケストラと合唱団は終演後 ゴルデナーアンカーにおいてその成功を祝った ( 写真右より クリスティアン アイグナー博士 ヘネローレ ホール女史 後援者ミヒャエルホール市長 指揮者増田和典氏 コンサートマスターホルガー エンゲルハルト氏 常任指揮者ミヒャエル ケーラー博士 クリア紙記者アーニャ ハルバウワー ) 日本からのゲストはこの翌日バイロイト市内観光に出向いたが アイグナー氏はその際 祝祭劇場やオペラハウスが扉を開けて私たちを迎えてくれるなど 信じられないくらいオープンで心の篭った歓待を受けた と感激した面持ちで振り返った
Auf Konzerttour durch Europa: Dirigent Kazunori Masuda gastiert mit der Leipziger Kammer-Philharmonie in Bayreuth. Foto: nk Beethoven-Projekt vereint Deutsche und Japaner Missa C-Dur und siebte Symphonie Karten gewinnen bayreuth Gemeinsam auf der Suche nach einem Musik-Giganten: Am morgigen Mittwoch, 5. Mai, treten in der Bayreuther St.-Hedwigs-Kirche, 19.30 Uhr, die Kammer-Philharmonie Leipzig zusammen mit der Wasei- Kai-Chorvereinigung aus Tokyo unter der Leitung des japanischen Dirigenten Kazunori Masuda auf. Auf dem Programm stehen Beethovens Symphonie No. 7op. 92 und Missa in C-Dur op. 86. Mit den Plänen einer Koproduktion Begegnung mit Beethoven in Deutschland verfolgt Maestro Masuda erneut das Ziel, Werke der von seinem japanischen Chor hoch verehrten abendländischen Musik der Klassik mit Protagonisten aus dem Kulturkreis gemeinsam zu gestalten, in denen diese Werke ursprünglich entstanden waren. Wir wollen gemeinsam den Geist spüren und zum Leben erwecken, meint dazu der Dirigent. Die deutsche Koproduktion ist nach Produktionen in Polen, Tschechien, Österreich und Italien die fünfte dieser Art. Nach Auskunft der Konzertagentur ermöglichen japanische Sponsoren die Europatourneen des in Japan sehr bekannten Dirigenten. Durch das umfangreiche Sponsoring kommt der gesamte Kartenerlös der Kurier- Stiftung Menschen in Not zugute. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Bayreuther Oberbürgermeisters. Der Kurier verlost zehnmal zwei Karten für das Konzert am 5. Mai. Mitmachen und gewinnen: Rufen Sie heute die Kurier-Hotline 01 37/ 808401273anoder schicken Sie eine SMS mit dem Inhalt kurier win kammerphilharmonie an die Kurzwahl 52020(50 Cent pro SMS oder Anruf). Die Gewinner werden umgehend informiert. red
Blutspende mit doppeltem Nutzen 700 Euro kamen bei einer Blutspendeaktion des Roten Kreuzes für die Kurier-Stiftung Menschen in Not zusammen. Annette Schwenk vom Immobilienservice Schwenk und Siegbert Marquardt von der Hausverwaltung Marquardt ließen für jeden Blutspender fünf Euro springen. 126 Blutspender kamen und halfen doppelt. Der Betrag wurde aufgerundet. Unser Bild zeigt Matthias Freund, Gebietsreferent beim Blutspendedienst, Irmtraud Stahlmann vom BRK, Schwenk, Kurier-Redakteurin Ulrike Sommerer, Marquardt und BRK-Geschäftsführer Peter Herzing. Foto: Harbach Deutsch-japanische Begegnung mit Beethoven Kammerphilharmonie Leipzig und Wasei-Kai-Chor Bayreuth Die Kammerphilharmonie Leipzig und der Wasei-Kai-Chorverband aus Tokyo gastieren am 5. Mai in der St.-Hedwig-Kirche in Bayreuth. Der Erlös des Konzertes kommt der Kurier-Stiftung Menschen in Not zugute. Die Gesamtleitung des Konzertes und das Dirigat hat Kazunori Masuda. Rund 100 Mitwirkende sind an diesem Konzert beteiligt, das am 5. Mai um 19.30 Uhr beginnt. Werke von Ludwig van Beethoven bilden den Schwerpunkt des Konzertes. Symphonie No. 7, op. 92, und Missa in C-Dur, op. 86, werden zu hören sein. Solisten sind Catrin Kirchner (Sopran), Claudia Zeiner (Alt), Christian Sorensen (Tenor) und Daniel Ochoa (Bass). Orgel spielt Hiroko Masuda. Die Kammerphilharmonie Leipzig wurde im Jahr 2000 von Studenten der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy und Musikern der traditionsreichen Leipziger Orchester gegründet. Der Wasei-Kai-Chorverband entstand 1997. Viele der Sänger sind Musikstudenten. Ihr Schwerpunkt liegt auf klassischer Musik. Der Erlös des Konzertes, dessen Schirmherr Bayreuths Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl ist, geht an die Kurier-Stiftung Menschen in Not, die damit Bedürftige in unserer Region, unserer unmittelbaren Nachbarschaft unterstützt. Karten für das Konzert am 5. Mai sind im Vorverkauf bei der Theaterkasse Bayreuth erhältlich oder an der Abendkasse. us www.philharmonie-leipzig.de Viele Spender und viele Zuhörer beim Singen Der Gesangverein Meyernberg, der Kinderchor der Lutherkirche und das Flötentrio Christine Arneth, Petra Fürst und Christa Lenk haben für den guten Zweck musiziert: 460 Euro kamen beim Frühlingssingen zugunsten der Kurier-Stiftung Menschen in Not zusammen. Noch dazu konnten die Sänger einen Rekord verzeichnen: 150 Zuhörer kamen in die Katharinavon-Bora-Kirche. Kinderchorleiterin Christine Arneth (links), Gesangvereinsvorsitzender Werner Leupold und Chorleiterin Heike Nitsche (rechts) übergaben das Geld an Kurier-Redakteurin Anja Halbauer. Foto: Harbach