SEMINARARBEIT. CHF-Fremdwährungskredite: Effektivverzinsungen und Risiken



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Transkript:

SEMINARARBEIT im Rahmen der Lehrveranstaltung Seminar aus Finanzwirtschaft (SBWL Alternative Investments) Lehrveranstaltungs-Nr. 328.260 Wintersemester 2015/16 CHF-Fremdwährungskredite: Effektivverzinsungen und Risiken eingereicht bei O. Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.soc.oec. Edwin Fischer Institut für Finanzwirtschaft Karl-Franzens-Universität Graz eingereicht von Thomas Jandrisevits 0814058 Thomas Teubel 0810367 Graz, im November 2015

Ehrenwörtliche Erklärung Wir erklären ehrenwörtlich, dass wir die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Graz, 21.11.2015

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 1 2 Definition... 2 3 Kennzeichen... 2 3.1 Verzinsung... 2 3.2 Wechselkurs... 2 3.3 Tilgungsträger... 3 3.4 Spesen und Gebühren... 3 4 Gründe für einen Fremdwährungskredit... 5 4.1 Zinsniveau... 5 4.2 Wechselkursentwicklung... 6 4.3 Tilgungsträgerentwicklung... 6 5 Abwicklung eines Fremdwährungskredites... 7 5.1 Aufnahme... 7 5.2 Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt... 7 5.3 Tilgung... 7 6 Allgemeines zu Fremdwährungskrediten in Österreich an Haushalte... 9 7 Risiken eines Fremdwährungskredites... 12 7.1 Wechselkursrisiko... 12 7.2 Zinsänderungsrisiko... 13 7.3 Tilgungsträgerrisiko... 13 7.4 Zwangskonvertierungsrisiko... 14 8 Effektivverzinsung... 15 8.1 Statische Berechnung... 15 8.2 Dynamische Berechnung... 16 I

9 Berechnung Effektivverzinsung eines CHF-Kredites... 18 10 Beispiel zur Veranschaulichung... 19 11 Conclusio... 20 Literaturverzeichnis... 22 Anhang... 25 II

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Zinsentwicklung 2011-2015... 5 Abbildung 2: Garantiezinsentwicklung Lebensversicherungen... 6 Abbildung 3: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte, Zeitraum 2002 bis 2014... 9 Abbildung 4: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte, Zeitraum Jänner 2015 bis September 2015... 10 Abbildung 5: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (nach Währungen) im Zeitraum 2002 bis 2014... 10 Abbildung 6: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (nach Währungen) im Zeitraum Jänner 2015 bis September 2015... 11 Abbildung 7: Wechselkursentwicklung... 12 III

Abkürzungsverzeichnis bzw. beziehungsweise CHF Schweizer Franken D.h. das heißt EUR Euro EURIBOR Euro Interbank Offered Rate LIBOR London Interbank Offered Rate p.a. per anno z. B. zum Beispiel IV

Symbolverzeichnis a AF d DFV F 0 i IMZ i nom k e k l K t N n D MLZ RBF Rückzahlungsagio Abzinsungsfaktor Auszahlungsdisagio Disagioverteilungsfaktor effektiv verfügbarer Finanzierungsbetrag Effektivverzinsung Nominalverzinsung Kapitalbeschaffungskosten laufende Nebenkosten der Finanzierung Kapitaldienst in der Periode t Gesamtlaufzeit durchschnittliche Kreditlaufzeit mittlere Laufzeit Rentenbarwertfaktor V

1 Einleitung CHF-Fremdwährungskredite galten für Schuldner über lange Zeit als überaus profitabel. Darum gab es in den letzten Jahren einen regelrechten Nachfrageboom bei privaten Haushalten. Durch die günstigen Zins- und Wechselkursentwicklungen der letzten Jahre wurden jedoch die Risiken, die ein solcher Fremdwährungskredit mit sich bringt, oft vernachlässigt und unterschätzt. Diese Arbeit hat das Ziel genau diese Risiken und Effektivverzinsungen genauer zu beleuchten. Dazu wird im ersten Abschnitt der Fremdwährungskredit an sich behandelt. Es wird ein kurzer Überblick über Definitionen und Kennzeichen solcher Kredite gegeben. Des Weiteren werden in diesem Abschnitt Gründe für die Kreditaufnahme und auch wichtige Punkte bei der Abwicklung erläutert. Danach werden die einzelnen Risiken, die sich für Kreditnehmer ergeben, dargestellt. Im dritten Abschnitt folgt die Erklärung der Effektivverzinsung. Dazu erfolgt eine Einteilung in eine statische und dynamische Berechnung. Der letzte Bereich dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Berechnung der Effektivverzinsung eines CHF-Fremdwährungskredites und zum Abschluss folgt ein ausführliches Beispiel zur Veranschaulichung. 1

2 Definition Ein Fremdwährungskredit ist ein Kredit, der nicht in der heimischen Währung (Euro) sondern in einer ausländischen Währung aufgenommen wird und auch in dieser zurückzuzahlen ist. Zur Verfügung gestellt wird das Darlehen in der ausländischen Währung. In Österreich werden meist Fremdwährungskredite in Schweizer Franken (CHF), Japanische Yen (JPY) oder US-Dollar (USD) aufgenommen. 3 Kennzeichen In diesem Abschnitt beleuchten wir die typischen Kennzeichen eines Fremdwährungskredites. 3.1 Verzinsung Fremdwährungskredite sind typischerweise variabel verzinst. Mit dem laufenden Marktzinssatz verändert sich die Zinsbelastung. Diese Art der Verzinsung ist mit Risiko behaftet. Dieses Risiko wird in Abschnitt 7 näher beleuchtet. Die unterschiedliche Zinsentwicklung im Vergleich zu einem Inlandskredit können erhebliche Chancen und Risiken hervorbringen. Inlandskredite werden häufig auch variabel verzinst, jedoch besteht meist der Unterschied darin, dass Banken meistens für kleinere Kreditkunden, keine Wahlmöglichkeit zwischen fixer und variabler Verzinsung für Fremdwährungskredite anbieten. 1 In der Regel wird der 3-Monats- LIBOR der jeweiligen Kreditwährung als Referenzzinssatz verwendet. Dieser Zinssatz wird alle drei Monate angepasst. Im Falle des Schweizer Franken Kredites ist es der Libor CHF 3 Monate. 2 3.2 Wechselkurs Wie in der Definition schon erwähnt, wird der Kredit in der Fremdwährung ausbezahlt. Sowohl die Tilgung als auch die Zinsen sind ebenfalls in der Fremdwährung zu begleichen. Hat nun ein Kreditnehmer keine Einkünfte in der Kreditwährung, so muss er, um seine Schulden zu begleichen, seine Mittel in die fremde Währung zum entsprechenden Wechselkurs umtauschen. Jener Wechselkurs kann zum Vorteil für den Kreditnehmer werden bei einer Abwer- 1 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 23. 2 Vgl. Beer/Ongena/Peter (2008), S.119. 2

tung der Kreditwährung oder zum Nachteil bei einer Aufwertung. 3 Diese Chancen bzw. Risiken werden im späteren Abschnitt Wechselkursrisiko genauer beleuchtet. 3.3 Tilgungsträger Fremdwährungskredite werden häufig als endfällige Kredite angeboten. Während der Laufzeit fallen somit nur die monatlichen Zinsen an. Die Kapitalrückzahlung erfolgt am Ende. 4 In der Zwischenzeit sparen die Kreditnehmer über einen Tilgungsträger die erforderlichen Mittel an. Durch diese Art des Kredites kann der Kreditnehmer von Zinsunterschieden zwischen den Währungen stärker profitieren. Wenn die Verzinsung des Fremdwährungskredits unter der Verzinsung des Tilgungsträgers liegt, dann könnten durch Ansparen des Kapitals zum höheren Zinssatz die erforderlichen Mittel für die Rückzahlung reduziert werden. Dies ist jedoch nur bei endfälligen Krediten möglich. Das Wechselkursrisiko konzentriert sich bei endfälligen Krediten auf den Endtag, wohingegen der Vorteil für Fremdwährungskredite mit laufender Tilgung darin liegt, dass sich das Wechselkursrisiko auf kleinere, über einen längeren Zeitraum anfallende Zahlungen verteilt. Wichtig ist bei einem endfälligen Fremdwährungskredit die Wahl des Tilgungsträgers, in welches das angesparte Kapital investiert wird. Die häufigste Form sind Lebensversicherungen. Bei relativ geringem Risiko kann ein kontinuierlicher Kapitalaufbau generiert werden. 5 Andere Möglichkeiten sind Finanzinstrumente wie Aktien, Schuldverschreibungen (Anleihen, Obligationen, Rentenwerte), Investmentzertifikate, Genussscheine, Wandelschuldverschreibungen und Gewinnschuldverschreibungen. Die Einlagen in den Tilgungsträgers können entweder regelmäßig (z.b. monatliche, vierteljährliche, halbjährliche oder jährliche) oder auch durch Einmaleinzahlung erfolgen. 6 3.4 Spesen und Gebühren Bei der Wahl der Kreditwährung spielen die Kreditspesen möglicherweise eine Wahl. Bei Fremdwährungskrediten ist die gesamte Spesenbelastung in der Regel höher als bei Euro- Krediten. Grund hierfür sind z.b. die Wechselspesen für sämtliche Zins- bzw. Kapitalrückzahlungen, die Kontoführungskosten für ein Fremdwährungskonto zusätzlich zum regulären 3 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 21. 4 Vgl. Beer/Ongena/Peter (2008), S.119. 5 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 21f. 6 Vgl. o.a. (2015), S. 3. 3

Euro-Konto, die Kosten für den Tilgungsträger oder die Ausgaben für die Umschuldung in eine andere Währung. 7 In der Regel setzt sich der variable Zinssatz aus einem internationalen Marktzinssatz (z.b. 3 Monats LIBOR) und dem fixen Aufschlag zusammen. Üblich sind Aufschläge in der Höhe von rund ein bis zwei Prozentpunkten. 8 7 Vgl. Beer/Ongena/Peter (2008), S. 121f. 8 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 23f. 4

4 Gründe für einen Fremdwährungskredit Nachdem im letzten Abschnitt die allgemeinen Kennzeichen eines Fremdwährungskredites erläutert wurden, wird nun auf die Gründe, die für einen Fremdwährungskredit sprechen, eingegangen. 4.1 Zinsniveau Einer der Hauptgründe für die Aufnahme eines Fremdwährungskredites ist das niedrigere Zinsniveau anderer Länder im Vergleich zu dem des Euro-Raums. Wie in der nachfolgenden Grafik ersichtlich ist, war das Zinsniveau des CHF in den letzten Jahren immer unter dem heimischen. 9 Dieses niedrigere Zinsniveau des CHF führt zu einer geringeren Gesamtbelastung und ist daher auch dafür verantwortlich, dass es in den letzten Jahren in Österreich zu einem starken Anstieg an Fremdwährungskrediten gekommen ist. 10 Abbildung 1: Zinsentwicklung 2011-2015 Quelle: https://produkte.erstegroup.com/corporateclients/de/marketsandtrends/money_market/fact sheets/interest_rate/index.phtml?q=&isin=&id_notation=27959288# 9 Vgl. Beer/Ongena/Peter (2010), S. 2201. 10 Vgl. Tsanninis (2005), S. 1. 5

4.2 Wechselkursentwicklung Da bei einem Fremdwährungskredit das Kapital und auch die Zinsen in dieser Fremdwährung beglichen werden müssen, ist ein weiterer Punkt der sich für Kreditnehmer positiv auswirken könnte, die Wechselkursentwicklung. Da Wechselkurse normalerweise schwanken, kann sich die Gesamtbelastung des Kredites bei einer Abwertung der Fremdwährung zum Vorteil des Kreditnehmers verringern, jedoch bei einer Aufwertung zu seinem Nachteil auch erhöhen. 11 Wie sich der Wechselkurs des CHF in den letzten Jahren entwickelt hat und welche Auswirkungen das für die Kreditnehmer hat, wird im Abschnitt 7 näher ausgeführt. 4.3 Tilgungsträgerentwicklung Wie bereits erwähnt, werden viele Fremdwährungskredite als endfällige Kredite abgeschlossen. D.h. man zahlt das Kapital erst am Laufzeitende zurück und spart in der Zwischenzeit die erforderlichen Mittel über einen Tilgungsträger an. Diese Konstruktion ermöglicht es, von den Zinsunterschieden zwischen den Währungen stärker zu profitieren. Jedoch muss dazu die Verzinsung des Tilgungsträgers über jener des Fremdwährungskredites liegen. Dann kann der zu begleichende Restbetrag weiter reduziert werden. 12 Nachdem Lebensversicherungen die häufigste Form von Tilgungsträgern sind, zeigt die Abbildung 2 die Garantiezinsentwicklung von Lebensversicherungen in Österreich für die letzten 20 Jahre. Dabei ist zu beachten, dass der Garantiezins ab Jänner 2016 wieder gesenkt wird. Somit bedeutet dies einen Rückgang des Zinssatzes um 60 Prozent seit dem Beginn des Jahres 1995. 5.00% 4.00% 3.00% 2.00% 1.00% 0.00% 1995 2000 2004 2006 2011 2012 2015 2016 Abbildung 2: Garantiezinsentwicklung Lebensversicherungen Quelle: Eigene Darstellung aufgrund der Daten der FMA 11 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 21. 12 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 22. 6

5 Abwicklung eines Fremdwährungskredites Dieser Abschnitt befasst sich mit der Abwicklung eines Fremdwährungskredites. Dazu gehört die Aufnahme, der richtige Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt und die Tilgung. 5.1 Aufnahme Obwohl man bei Thema Fremdwährungskredite immer wieder mit dem Vorwurf von hochriskanten Währungsspekulationen und Herdenverhalten konfrontiert wird, ist diese Finanzierungsoption in den letzten Jahren in Österreich auch für Privatpersonen zu einer etablierten Alternative geworden. Denn in den vorangegangenen Jahren wurden Fremdwährungskredite nur von Kreditinstituten, Unternehmen und die öffentliche Hand erprobt und genützt. 13 Wobei international gesehen der Fremdwährungskredit auch heute eher nur für Geschäftskunden üblich ist und Österreich in dieser Hinsicht ein ziemliches Unikum darstellt. 14 5.2 Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt Wie bereits erwähnt, ist ein Fremdwährungskredit nichts anderes als eine Spekulation auf Zinsen und Währungen. Daher ist der Zeitpunkt des Ein- und Ausstiegs von großer Bedeutung. Denn niemand, der einen Fremdwährungskredit aufnimmt, plant, bis zum Ende der Laufzeit des Kredites in der Fremdwährung zu bleiben. 15 Dabei können Währungsschwankungen dazu genützt werden, in einer Phase der relativen Überbewertung einer Währung in einen Fremdwährungskredit einzusteigen um bei einer erwarteten nachfolgenden Abwertung zu profitieren. Als Ausstiegszeitpunkt würde sich eine Phase mit einer relativen Unterbewertung eignen, um etwaige Verluste aus der zu erwartenden Aufwertung zu vermeiden. 16 5.3 Tilgung Einer der großen Unterschiede zum klassischen Hypothekardarlehen liegt in der Tilgung. Beim Fremdwährungskredit werden Zins- und Tilgungszahlungen fein säuberlich getrennt. 13 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 20. 14 Vgl. o.a. (o.j.), S. 1. 15 Vgl. o.a. (o.j.), S. 2. 16 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 40. 7

Fremdwährungskredite werden meist auf Roll-Over Basis abgeschlossen. Das bedeutet, dass die Laufzeit bis zu 25 Jahren beträgt, die Zinsen jedoch für gewöhnlich nur für mehrere Monate fixiert werden und anschließend wieder an den Referenzzinssatz angepasst werden. Bei CHF-Fremdwährungskrediten wird hier üblicherweise der CHF-LIBOR herangezogen. Bei der Kreditrückzahlung ist zu beachten, dass die meisten Kredite in fremder Währung als endfällige Kredite vergeben und mit unterschiedlichsten Tilgungsträgern kombiniert werden. Wie bereits erwähnt, wird dieser Erlös des Tilgungsträgers zur Kapitalrückzahlung verwendet. 17 Jedoch stellt diese Tilgungsträgerentwicklung auch eine der Hauptrisiken im Bezug auf Fremdwährungskredite dar. Auf dieses und die weiteren Risiken wird nun in Abschnitt 7 genauer eingegangen. 17 Vgl. o.a. (o.j.), S. 93. 8

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 in Mio EUR 6 Allgemeines zu Fremdwährungskrediten in Österreich an Haushalte Fremdwährungskredite in Österreich fanden ab den späten 1990er- Jahren großen Anklang bei privaten Haushalten. Das jährliche Wachstum von Fremdwährungskrediten war ab dieser Zeit bis 2006 immer höher als jenes von Krediten in Schilling oder Euro. 18 Von 2006 bis 2010 gab es leichte Schwankungen, ehe die Nachfrage nach Fremdwährungskrediten abnahm, welches in Abbildung 2 dargestellt wird. 19 Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (inklusive private Organisationen ohne Erwerbszweck) in Österreich 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 Abbildung 3: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte, Zeitraum 2002 bis 2014 Quelle: Eigene Darstellung aufgrund der Daten der OeNB Im Jahresverlauf 2015 nahm die Nachfrage nach Fremdwährungskrediten ständig ab. Diese sinkende Nachfrage wird in Abbildung 3 dargestellt. 18 Vgl. Beer/Ongena/Peter (2008), S. 118f. 19 Nähere Informationen im Anhang unter Abschnitt 6 Allgemeines zu Fremdwährungskrediten in Österreich an Haushalte 9

in Mio EUR Jän. 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 in Mio EUR Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (inklusive private Organisationen ohne Erwerbszweck) in Österreich 34000 33000 32000 31000 30000 29000 28000 27000 Abbildung 4: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte, Zeitraum Jänner 2015 bis September 2015 Quelle: Eigene Darstellung aufgrund der Daten der OeNB Der Anteil der Fremdwährungskredite in Schweizer Franken ist dabei der größte seit 2002. Damals hatte der CHF noch einen Anteil von 38,5% des gesamten Fremdwährungskreditvolumens. 2004 knackte er schon die 93% des Gesamtanteils, die er bis heute nicht unterschritten hat. Abbildung 4 zeigt den Vergleich im Zeitraum 2002 bis 2014. 50000 40000 Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (nach Währungen) 30000 20000 10000 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 CHF JPY USD Sonstige Währungen Abbildung 5: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (nach Währungen) im Zeitraum 2002 bis 2014 Quelle: Eigene Darstellung aufgrund der Daten der OeNB 10

in Mio EUR Auch im Jahr 2015 sind die Anteile des CHF immer noch über 96%, jedoch nimmt das gesamte Volumen an Fremdwährungskrediten ab, wie man an Abbildung 5 erkennen kann. Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (nach Währungen) 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 Jän. 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 CHF JPY USD Sonstige Währungen Abbildung 6: Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (nach Währungen) im Zeitraum Jänner 2015 bis September 2015 Quelle: Eigene Darstellung aufgrund der Daten der OeNB Typischerweise werden Fremdwährungskredite in Österreich, welche an private Haushalte vergeben werden, zur Wohnraumfinanzierung verwendet. Die Summe des Kreditbetrags beläuft sich meistens auf ca. 100.000 EUR und die Laufzeit ist zwischen 15 und 25 Jahren. Besichert ist er meist hypothekarisch. In der Regel sind sie variabel verzinst, wobei der Zinssatz rund 150 Basispunkte über dem 3-Monats-LIBOR, der jeweiligen Kreditwährung liegt. Solche Kredite werden häufig als endfällige Kredite angeboten. Während der Laufzeit fallen somit nur die monatlichen Zinsen an. Die Kapitalrückzahlung erfolgt am Ende. Je nach Vereinbarung ist der Umstieg auf eine andere Währung, der meist mit Spesen verbunden ist, zu den Zinsanpassungsterminen möglich. Die Bank kann aber auch jederzeit ohne Einwilligung des Kreditnehmers eine Zwangskonvertierung des Kredits vornehmen. Üblicherweise sind Fremdwährungskredite an einen Tilgungsträger (z.b. Lebensversicherung) gekoppelt. Mit dem parallel angesparten Kapital soll am Ende die Rückzahlung finanziert werden. 20 20 Vgl. Beer/Ongena/Peter (2008), S.119. 11

7 Risiken eines Fremdwährungskredites Bei der Aufnahme von Fremdwährungskrediten entstehen natürlich auch diverse Risiken. Bei der Einteilung dieser Risiken unterscheidet man zwischen dem Wechselkursrisiko, Zinsänderungsrisiko, Tilgungsträgerrisiko und dem Zwangskonvertierungsrisiko. Im Folgenden werden diese verschiedenen Risiken genauer beleuchtet, wobei hier nur auf Risiken eingegangen wird, die dem Kreditnehmer entstehen. 7.1 Wechselkursrisiko Das erste und zugleich auch das bedeutendste Risiko, auf das hier eingegangen wird, ist das Wechselkursrisiko. Hierbei handelt es sich um Verschiebungen der Wechselkursrelationen, die den Gegenwert der Fremdwährungsverbindlichkeiten erhöhen oder vermindern. 21 Das bedeutet, dass wenn die Fremdwährung, indem der Kredit aufgenommen wurde, aufwertet, ein höherer EUR-Betrag zurückgezahlt werden muss, um den Kredit zu tilgen, als am Beginn der Laufzeit ausbezahlt wurde. 22 Gleichzeitig kommt es auch zu Veränderungen der Zinszahlungen, welche sich auf die noch ausstehenden Fremdwährungsverbindlichkeiten beziehen. Der Unterschied hier ist jedoch, dass bei den Zinszahlungen die Wechselkursschwankungen bei jeder Zinsperiode schlagend werden, während sich bei endfälligen Darlehen die Veränderung des Wechselkurses erst am Ende der Laufzeit auswirkt. 23 Abbildung 7: Wechselkursentwicklung Quelle: http://www.onvista.de/devisen/euro-schweizer-franken-eur-chf 21 Vgl. o.a. (2002), S. 99. 22 Vgl. o.a. (2011), S.2. 23 Vgl. o.a. (2002), S.99. 12

Bezogen auf CHF-Fremdwährungskredite sieht man anhand der Abbildung 6, welche zum Teil massiven Auswirkungen dieses Wechselkursrisiko für Kreditnehmer haben kann. Der Schweizer Franken hat nämlich bis zum Ende des Jahres 2011 immer wieder aufgewertet. Danach entschloss man sich, beim EUR-CHF Wechselkurs einen Mindestkurs von 1,200 CHF einzuführen, um eine gewisse Preisstabilität zu schaffen. Dieser Mindestkurs wurde jedoch zu Beginn des Jahres 2015 wieder aufgehoben, was wiederum zu großen Verlusten der Kreditnehmer führte. 7.2 Zinsänderungsrisiko Da Fremdwährungskredite üblicherweise auf Roll-over-Basis vergeben werden, darf auch das Zinsänderungsrisiko nicht vernachlässigt werden. Denn bei langfristigen Fremdwährungskrediten kann es neben dem Wechselkurs auch bei den Zinssätzen große Schwankungen geben. 24 Wie im letzten Abschnitt bereits ausgeführt wurde, sind auch die Zinszahlungen von Änderungen des Wechselkurses betroffen. Diese haben sich in den letzten Jahren ebenfalls negativ für die Kreditnehmer entwickelt. Andererseits verringerte sich dieser Effekt, da im Schnitt deutlich günstigere Zinsen für Schweizer Franken gezahlt wurden. Wenn man nun den Nettoeffekt aus günstiger Zinsdifferenz und der ungünstigen Aufwertung des Schweizer Franken betrachtet, zeigt sich, dass im Schnitt die günstige Zinsdifferenz stärker war als der negative Effekt der Aufwertung. 25 7.3 Tilgungsträgerrisiko Bei endfälligen Fremdwährungskrediten, die mit Tilgungsträger konstruiert sind, kommt zusätzlich zu den üblichen Risiken noch das Performancerisiko des Tilgungsträgers hinzu. 26 Als Tilgungsträgerrisiko versteht man jene Unsicherheit, wie sich der Wert des Tilgungsträgers bis zum Fälligkeitsdatum der Kredittilgung entwickelt. Dazu zählen alle Risiken, welche die Wertentwicklung des Tilgungsträgers möglicherweise so beeinflussen, dass am Ende der Laufzeit das aufgenommene Kapital nicht vollständig zurückgezahlt werden kann. 27 Die Tilgungsträger dienen in der Regel nicht dazu, um die Wechselkurs- und Zinsänderungsrisiken 24 Vgl. o.a (2002), S. 101. 25 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 43. 26 Vgl. o.a. (2002), S. 102. 27 Vgl. Stojanovic (2011), S. 45. 13

abzusichern, vielmehr entstehen dadurch zusätzliche Risiken für den Kreditnehmer. 28 Wenn der endfällige Fremdwährungskredit einen kapitalmarktorientierten Tilgungsträger beinhaltet, entstehen die klassischen Risiken von Wertpapierspekulationen. Und da gilt, je höher die angestrebte Rendite, desto höher auch das damit verbundene Risiko. 29 Unterteilt wird das Tilgungsträgerrisiko in das Ertragsrisiko und das Wechselkursrisiko. Unter dem Ertragsrisiko versteht man das Risiko, dass vom Tilgungsträger nicht der gewünschte Ertrag erwirtschaftet wird. Das Wechselkursrisiko besagt in diesem Zusammenhang, dass sich der Kurs der Verschuldungswährung im Vergleich zur Tilgungsträgerwährung zum Nachteil des Kreditnehmers entwickeln kann. Bei Tilgungsträgern, die in der gleichen Währung wie der aufgenommene Fremdwährungskredit notieren, besteht das Wechselkursrisiko für die Einzahlungen in den Tilgungsträger anstatt für die Auszahlung des Tilgungsträgers, welche für die Kredittilgung benötigt wird. 30 7.4 Zwangskonvertierungsrisiko Der Kreditnehmer bekommt im Kreditvertrag die Möglichkeit eingeräumt, zu vereinbarten Zeitpunkten seinen ausstehenden Kreditbetrag in die Inlandswährung oder in eine andere Fremdwährung zu konvertieren. Durch diese Option ist es möglich, das Wechselkursrisiko aus dem Fremdwährungskredit zu begrenzen. 31 Jedoch ist dieses Recht nicht nur den Kreditnehmern vorbehalten. In manchen Fällen behält sich nämlich auch die Bank das Recht, den Kredit ohne Einverständnis des Kreditnehmers in die Inlandswährung zu konvertieren, sollte der Wechselkurs der Fremdwährung einen gewissen Schwellenwert überschreiten. 32 Diese sogenannte Zwangskonvertierung findet man im Kreditvertrag unter der Schwellenwert-Klausel. Sollte sich nämlich der Wechselkurs der Fremdwährung dermaßen ungünstig entwickeln, dass der Fremdwährungskredit nicht mehr ordnungsgemäß bedient werden kann oder nicht mehr ausreichend besichert ist, kann auch zu diesem ungünstigen Wechselkurs eine Zwangskonvertierung seitens der Bank erfolgen. 33 28 Vgl. o.a. (2002), S. 102. 29 Vgl. o.a. (2011), S. 2. 30 Vgl. Stojanovic (2011), S. 45f. 31 Vgl. Abele/Schäfer (2003), S. 21. 32 Vgl. Stojanovic (2011), S. 49. 33 Vgl. o.a. (2011), S. 2. 14

8 Effektivverzinsung Im effektiven Jahreszinssatz werden alle Kosten eines Kredites aus Verbrauchersicht zusammengefasst. Diese Kosten bestehen aus der Zinskomponente und den sonstigen Unkosten wie z.b. Gebühren, Provisionen, Zinseszins usw. 34 Der Effektivzinssatz ist sozusagen die tatsächliche Verzinsung, die der Schuldner effektiv zahlen muss. Die Effektivverzinsung kann grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten berechnet werden. Die statische Methode oder die dynamische Methode. 8.1 Statische Berechnung Für die statische Berechnung in der Kreditwährung wird in der Regel die Praktikerformel angewandt. Mit dieser Faustformel werden die Durchschnitte betrachtet und sie führt zu recht guten Näherungswerten. Nominalzinssatz (%) Rendite p.a. = ( + Kaufkurs (%) Tilgungsbetrag (%) Kaufkurs (%) Restlaufzeit (Jahren) )*100 Kaufkurs (%) Diese Formel ist vor allem für endfällige Anleihen geeignet. Wichtig ist hierbei, dass der Nominalzinssatz über die gesamte Laufzeit konstant bleibt und der Tilgungsbetrag beim Kaufzeitpunkt bekannt ist. Mit den verschiedenen Erweiterungen wie Stückzinsen, Steuern und der mittleren Laufzeit, ist die Praktikerformel vorteilhaft zur Veranschaulichung verschiedener Schuldverschreibungstypen. 35 Eine weitere Formel zur Berechnung des effektiven Zinssatzes bietet die Approximation. Mit ihr kann die Effektivverzinsung (i IZM ) folgend berechnet werden: i IZM = i d + a nom + MLZ 1 d 34 Vgl. ÖNB - Glossar (2015) 35 Vgl. Bleis (2009), S. 138-141. 15

Hier wird der Nominalzins (i nom ) mit der Division aus der Summe von Auszahlungsdisagio (d) und dem Rückzahlungsagio (a), und der mittleren Laufzeit (MLZ) addiert. Diese Addition wird nochmals durch 1 Auszahlungsdisagio dividiert. Die mittlere Laufzeit wird berechnet durch: MLZ = 1 + Tilgungsjahre 2 + Freijahre 36 8.2 Dynamische Berechnung Mit der dynamischen Methode kommt auch der Faktor Zeit ins Spiel. Auch in dieser Methode gehen wir davon aus, dass wir über die Zeit konstante Zinssätze haben und dass die betrachteten Zahlungsreihen als sicher angesehen werden. 37 Dieser effektive Jahreszinssatz vor Steuern, der hier berechnet wird, wird auch als interner Zinsfuß (Rendite) des Kredites bezeichnet. Künftige Zins- und Tilgungszahlungen werden mit jenem Kalkulationszinsfuß diskontiert. 38 Zur Berechnung des internen Zinsfußes wird zuerst die Zahlungsreihe der Finanzierung aufgestellt. Als zweites wird der Zinsfuß bestimmt, bei dem der Kapitalwert dieser Zahlungsreihe null ist. Für die jährliche Kapitaldienstleistung lautet die Definitionsgleichung folgendermaßen: n 0 = F 0 K t (1 + i IZM ) t t=1 Wobei F 0 der effektiv verfügbare Finanzierungsbetrag ist und K t der Kapitaldienst in der Periode t. Des Weiteren ist i IZM der dynamische Effektivzins und T der Periodenindex. 39 Zusätzlich gibt es eine Näherungslösung, die das statische Verfahren mit der Zinseszinsrechnung als dynamische Komponente verbindet. Diese wird folgend dargestellt: 36 Vgl. Fischer (2002), S.68. 37 Vgl. Bleis (2009), S.141. 38 Vgl. Fischer (2002), S.68. 39 Vgl. Schierenbeck (2003), S.467. 16

i IZM = i N+ kl n i +(d+k n e ) DVF IZM nd D 1 d k e Disagioverteilungsfaktor = DVF nd i IZM = AF i IZM n D i RBF IZM nd Mit AF ist der Abzinsungsfaktor und mit RBF der Rentenbarwertfaktor beschrieben. Problematisch an der Anwendung dieser Formel kann sein, dass wenn man den Disagioverteilungsfaktor (DVF) erhalten will, zuerst den internen Zinsfuß schätzen muss. 40 Die Berechnung für die Effektivverzinsung von Fremdwährungskrediten in der Heimatwährung gestaltet sich ex ante als schwierig, da mit der Wechselkurskomponente und der variablen Verzinsung zusätzliche Faktoren in die Berechnung miteinfließen. Sie kann am besten ex post berechnet werden, welches im Abschnitt 10 veranschaulicht wird. 40 Vgl. Schierenbeck (2003), S.467-468. 17

9 Berechnung Effektivverzinsung eines CHF-Kredites Wir gehen von einer Kreditnominale von EUR 100.000,-- aus. Aufnahmezeitpunkt ist der 1.1.2005. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre und die endfällige Tilgung erfolgt am 1.1.2015. Die Zinszahlungen finden vierteljährlich jeweils am Periodenende statt, wobei im ersten Quartal keine Zahlung erfolgt. Als Aufschlag für den Fremdwährungskredit werden 1,5 Prozent auf den Zinssatz festgelegt. Als Basis für die Zinsermittlung wird der 3-Monats-LIBOR verwendet. Für eine Berechnung des internen Zinsfußes nehmen wir eine Kreditnominale von EUR 100.000,-- an. Diese Nominale wird durch Multiplikation mit dem Devisen-Geldkurs in einen schweizer Franken-Kredit konvertiert. Das Nominale des Kredites in der Fremdwährung beträgt nach Kursstand am 1.1.2005 CHF 154.590,--. Die Jahreszinssätze werden mittels Addition der 3-Monats-LIBOR-Sätze mit dem Aufschlag ermittelt. Nach dieser Berechnung werden die Periodenwerte durch Umrechnung erzeugt. Die darauffolgende Multiplikation der Durchschnittswerte mit dem Nominalbetrag ergeben die Zinszahlungen in der Fremdwährung. Um jenen Betrag wieder in Euro darzustellen, werden die Zinsen durch den jeweils aktuellen Devisen-Briefkurs dividiert. Im folgenden Beispiel wird aus Gründen der Vereinfachung einfach nur ein Devisenkurs ohne Geld- und Briefkurs verwendet. Diskontiert man die Zins- und Tilgungsforderungen in Schweizer Franken, erhält man den Kapitalwert des Fremdwährungskredites in der fremden Währung. 41 Will man den Kapitalwert des Fremdwährungskredites in heimischer Währung berechnen, so diskontiert man die Zins- und Tilgungsforderungen in Euro, welche zuvor umgerechnet wurden. Beides veranschaulicht im Abschnitt 10. Die Berechnung des Effektivzinssatzes für beide Währungen erfolgt dann durch die Division des Kapitalwertes mit Laufzeit, welche nochmals mit der Nominale dividiert wird. 41 Vgl. Lex (2008), S. 33ff. 18

10 Beispiel zur Veranschaulichung Nominale (EUR): 100.000,00 Laufzeit: 10 Jahre Nominale (CHF): 154.590,00 CHF Basis: Libor CHF (3M) Devisen-Geldkurs: 1,5459 Zinsen: vierteljährlich Aufschlag: 1,50% Quelle: http://www.finanzen.net Berechnung Effektivverzinsung Zeitpunkt LIBOR 3- Monate LIBOR + Aufschlag Zinszahlungen CHF Referenz-kurs Zinszahlungen EUR Berechnung in CHF Berechnung in EUR Perioden 01.01.2005 0,72% 2,22% 154.590,00 CHF 01.04.2005 0,77% 2,27% 877,30 CHF 1,553 564,91-877,30 CHF -564,91 1 01.07.2005 0,75% 2,25% 868,28 CHF 1,5499 560,22-868,28 CHF -560,22 2 01.10.2005 0,79% 2,29% 885,03 CHF 1,5561 568,75-885,03 CHF -568,75 3 01.01.2006 1,01% 2,51% 970,05 CHF 1,5561 623,39-970,05 CHF -623,39 4 01.04.2006 1,25% 2,75% 1.062,49 CHF 1,5802 672,37-1.062,49 CHF -672,37 5 01.07.2006 1,52% 3,02% 1.167,15 CHF 1,5644 746,07-1.167,15 CHF -746,07 6 01.10.2006 1,81% 3,31% 1.279,55 CHF 1,5849 807,34-1.279,55 CHF -807,34 7 01.01.2007 2,10% 3,60% 1.392,28 CHF 1,6091 865,25-1.392,28 CHF -865,25 8 01.04.2007 2,30% 3,80% 1.466,67 CHF 1,6234 903,46-1.466,67 CHF -903,46 9 01.07.2007 2,70% 4,20% 1.623,20 CHF 1,6541 981,32-1.623,20 CHF -981,32 10 01.10.2007 2,78% 4,28% 1.655,72 CHF 1,6628 995,74-1.655,72 CHF -995,74 11 01.01.2008 2,76% 4,26% 1.645,10 CHF 1,654 994,62-1.645,10 CHF -994,62 12 01.04.2008 2,90% 4,40% 1.700,49 CHF 1,5803 1.076,06-1.700,49 CHF -1.076,06 13 01.07.2008 2,79% 4,29% 1.657,98 CHF 1,6104 1.029,54-1.657,98 CHF -1.029,54 14 01.10.2008 2,98% 4,48% 1.730,44 CHF 1,577 1.097,30-1.730,44 CHF -1.097,30 15 01.01.2009 0,66% 2,16% 835,43 CHF 1,492 559,94-835,43 CHF -559,94 16 01.04.2009 0,40% 1,90% 733,66 CHF 1,517 483,62-733,66 CHF -483,62 17 01.07.2009 0,40% 1,90% 732,37 CHF 1,5206 481,63-732,37 CHF -481,63 18 01.10.2009 0,29% 1,79% 690,50 CHF 1,5139 456,11-690,50 CHF -456,11 19 01.01.2010 0,25% 1,75% 676,98 CHF 1,4835 456,34-676,98 CHF -456,34 20 01.04.2010 0,25% 1,75% 675,04 CHF 1,432 471,40-675,04 CHF -471,40 21 01.07.2010 0,11% 1,61% 623,51 CHF 1,3265 470,04-623,51 CHF -470,04 22 01.10.2010 0,18% 1,68% 649,28 CHF 1,343 483,45-649,28 CHF -483,45 23 01.01.2011 0,17% 1,67% 645,41 CHF 1,2473 517,45-645,41 CHF -517,45 24 01.04.2011 0,18% 1,68% 649,28 CHF 1,3019 498,72-649,28 CHF -498,72 25 01.07.2011 0,18% 1,68% 647,35 CHF 1,2198 530,70-647,35 CHF -530,70 26 01.10.2011 0,02% 1,52% 588,73 CHF 1,2154 484,39-588,73 CHF -484,39 27 01.01.2012 0,05% 1,55% 599,68 CHF 1,2156 493,32-599,68 CHF -493,32 28 01.04.2012 0,11% 1,61% 622,22 CHF 1,2036 516,97-622,22 CHF -516,97 29 01.07.2012 0,09% 1,59% 613,34 CHF 1,2011 510,65-613,34 CHF -510,65 30 01.10.2012 0,04% 1,54% 596,33 CHF 1,2092 493,16-596,33 CHF -493,16 31 01.01.2013 0,01% 1,51% 584,35 CHF 1,2082 483,65-584,35 CHF -483,65 32 01.04.2013 0,02% 1,52% 588,21 CHF 1,2162 483,65-588,21 CHF -483,65 33 01.07.2013 0,02% 1,52% 587,06 CHF 1,2345 475,54-587,06 CHF -475,54 34 01.10.2013 0,02% 1,52% 588,60 CHF 1,2251 480,45-588,60 CHF -480,45 35 01.01.2014 0,02% 1,52% 588,60 CHF 1,2277 479,43-588,60 CHF -479,43 36 01.04.2014 0,02% 1,52% 586,67 CHF 1,2187 481,39-586,67 CHF -481,39 37 01.07.2014 0,01% 1,51% 583,58 CHF 1,214 480,71-583,58 CHF -480,71 38 01.10.2014 0,00% 1,50% 580,87 CHF 1,2071 481,21-580,87 CHF -481,21 39 01.01.2015-0,06% 1,44% 555,36 CHF 1,2024 461,88-555,36 CHF -461,88 40 Tilgung -120.240,00 CHF -100.000 40 Summe Zinszahlungen 24.702,14 Kapitalwert - 35.804,15 CHF -24.702,14 Tilgung 128.567,86 in CHF in EUR Gesamtbelastung 153.270,00 Effektivverzinsung: 2,316% 2,47% 19

11 Conclusio Zusammenfassend sollten die Grundlagen eines Fremdwährungskredites durch unsere Seminararbeit dargestellt sein. Die typischen Kennzeichen wurden in den ersten Kapiteln beleuchtet und auch die Gründe welche für einen Fremdwährungskredit, im speziellen den schweizer Frankenkredit, sprechen. Lange Zeit war der Schweizer-Franken-Kredit als eine der besten Möglichkeiten angesehen, um Geld aufzunehmen. Die niedrigeren Franken-Zinsen waren hier immer ein ausschlaggebender Punkt. Die parallel dazu laufenden Tilgungsträger, meist Lebensversicherungen, waren damals noch hoch verzinst und wurden als besonders attraktiv dargestellt. Doch diese Situation hat sich geändert. Die Wechselkursentwicklung nahm keinen positiven Verlauf für die Kreditnehmer. Vor allem der sogenannte Frankenschock Mitte Jänner 2015 und die im Endeffekt nicht so hohen Renditen des Tilgungsträgers rissen bei vielen Kreditnehmern große Tilgungslücken auf. Auch deswegen sind wir vor allem in Abschnitt 7 auf die Risiken eingegangen und haben die Wechselkurs-, Zinsänderung-, Tilgungsträger-, und Zwangskonvertierungsrisiken beschrieben. Diese Risiken waren vielen Anlegern bekannt, jedoch wurden sie oft als nicht wichtig eingestuft. Was nun? Soll man momentan einen schweizer Frankenkredit aufnehmen? Nirgends war der Kredit so beliebt wie in Österreich. Vor allem private Haushalte nutzten dieses Finanzierungsinstrument. Die Finanzmarktaufsicht hat bereits neue Standards gesetzt um den kleinen Kreditnehmer zu schützen. Dies ist als eine indirekte Empfehlung zu sehen, vor allem für Kleinanleger, besonders vorsichtig zu sein mit den Krediten der Eidgenossen. In der Praxis ist es natürlich jedem freigestellt, welche Finanzierungsform er wählt, jedoch ist es schwierig geworden, solche Fremdwährungskredite bei einer Bank zu bekommen. Auch aus der Werbung ist der schweizer Fremdwährungskredit quasi verschwunden. Man glaubt einfach nicht mehr an die Vorteile und sieht momentan mehr Nachteile. Wir schließen uns der aktuellen Meinung der österreichischen Banken und der Finanzmarktaufsicht an. Es war einmal eine attraktive Alternative um Geld aufzunehmen. Wenn man noch 20

den richtigen Absprungpunkt gefunden hat, lohnte sich die Entscheidung. Doch aktuell gibt es nicht wirklich viel zu lachen für Kreditnehmer, die noch in einem laufenden Kredit sind oder für welche, die in Zukunft einen solchen geplant hatten. 21

Literaturverzeichnis Internet: o.a., Erste Bank, https://produkte.erstegroup.com/corporateclients/de/marketsandtrends/money_market/fact sheets/interest_rate/index.phtml?q=&isin=&id_notation=27959288#, in der Version vom 16.11.2015 o.a., ÖNB - Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (inklusive private Organisationen ohne Erwerbszweck) in Österreich https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=de&report=1.5.4, in der Version vom 27.10.2015 o.a., ÖNB Finanzmarktstabilitätsbericht 4 (2002), https://www.oenb.at/dms/oenb/publikationen/finanzmarkt/finanzmarktstabilitaetsbericht/200 2/Finanzmarktstabilitaetsbericht-04/fullversion/fmsb_4_tcm14-8075.pdf, in der Version vom 16.11.2015 o.a., Österreichische Nationalbank Glossar, o.a., ÖNB Folder Fremdwährungskredite (2011), https://www.oenb.at/dms/oenb/finanzmarktstabilitaet/downloads/systemrisikoanalyse/fremd w-hrungs--und-tilgungstr-gerkredite/folder- Fremdwaehrungskredite/Folder%20Fremdw%C3%A4hrungskredite.pdf, in der Version vom 16.11.2015 https://www.oenb.at/service/glossar.html?letter=e#glossary-cbe44027-5978-443a-9cc0-775ba5fbf2ff, in der Version vom 27.10.2015 o.a., Onvista.de Zinsentwicklung, http://www.onvista.de/devisen/euro-schweizer-franken- EUR-CHF, in der Version vom 16.11.2015 o.a., Fremdwährungskredite Drehbuch, www.fxhome.at/docs/fxhome-drehbuch.pdf, in der Version vom 16.11.2015 22

o.a., PFS International - Risikohinweise für Fremdwährungskredite, http://www.pfs.at/ps/em/docudb/downloads/pfs_docudb/ndjinmy0owq0n2q0zgjlntqw NzljN2JmMTBmNDQwNWM2N2M0NGQyMDVkOGViYTI0MTdjN2EwOTE4Yzc2Njg5 Ny0tY21zMl8tZG9jLS0=/Risikohinweise%20f%C3%BCr%20Fremdw%C3%A4hrungskredi te.pdf, in der Version vom 18.11.2015 Bücher: Beer C., Ongena S. und Peter M., Carry-Trade auf Österreichisch: Was für Haushalte entscheiden sich am ehesten für Fremdwährungskredite?, in: Österreichische Nationalbank, Finanzmarkstabilitätsbericht 16, Österreichische Nationalbank, Wien, 2008a Bleis, C., Grundlagen Investition und Finanzierung, Oldenbourg Verlag, München, 2009 Fischer, E. O., Finanzwirtschaft für Anfänger, 3. Auflage, R. Oldenbourg Verlag, München und Wien, 2002 Schierenbeck, H., Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre, 16. Auflage, R. Oldenbourg Verlag, München und Wien, 2003 Magisterarbeit: Lex, K., Masterarbeit: Fremdwährungskredite Effektivverzinsung, Risiken und Absicherungsmöglichkeiten, 2008 Stojanovic Z., Masterarbeit: Fremdwährungskredite in Österreich: eine empirische Analyse der Kosten und Risiken, 2011 Diplomarbeit: Bläuel M. F., Diplomarbeit: Ein Vergleich der Gesamtbelastung von Fremdwährungskrediten der letzten beiden Jahrzehnte in den vier wichtigsten Kreditwährungen, Wirtschaftsuniversität Wien, 2007 23

Zeitschriften: Tsanninis D., What Explains The Surge of Foreign Currency Loans to Austrian Households, Austria-Selected Issues, 2005 Abele H., Schäfer G., Chancen und Risiken von Fremdwährungskrediten in Österreich aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive, Wirtschaftsuniversität Wien, 2003 Beer C., Ongena S., Peter M., Borrowing in foreign currency: Austrian households as carry traders, Journal of Bank and Finance,2010 24

Anhang Kapitel 6: Allgemeines zu Fremdwährungskrediten in Österreich Ausleihungen in Fremdwährungen an private Haushalte (inklusive private Organisationen ohne Erwerbszweck) in Österreich Periodenendstand 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 inmio EUR Private Haushalte Ausleihungen für Konsumzwecke 4755 4146 5168 5923 3608 3174 3271 CHF 2392 3488 4789 5626 3429 2924 3003 JPY 2313 627 347 252 151 164 230 USD 46 30 29 42 25 18 21 Sonstige Währungen 3 0 3 4 2 68 17 Ausleihungen für Wohnbau 9964 11995 16981 19685 23580 22781 27331 CHF 5174 10291 15867 18770 22984 21954 26058 JPY 4785 1674 1066 853 560 646 1215 USD 5 27 46 57 31 8 37 Sonstige Währungen 0 3 2 4 4 172 21 Sonstige Ausleihungen 2436 2842 7131 8780 8266 7230 8538 CHF 1203 2381 6635 8270 7962 6740 7793 JPY 1214 427 446 369 233 337 654 USD 18 32 45 123 56 25 65 Sonstige Währungen 1 1 4 18 15 128 26 Private Haushalte - Subsektor Freie Berufe und selbst. Erwerbstätige 5633 5542 6753 8952 8650 7845 9072 CHF 0 0 6310 8457 8359 7337 8364 JPY 0 0 405 384 235 341 633 USD 0 0 37 98 49 17 47 Sonstige Währungen 5633 5542 1 13 8 150 28 25

Periodenendstand 2009 2010 2011 2012 2013 2014 inmio EUR Private Haushalte Ausleihungen für Konsumzwecke 2849 3107 2914 2222 1778 1336 CHF 2622 2845 2625 2000 1657 1249 JPY 198 236 265 206 113 76 USD 25 18 20 11 6 4 Sonstige Währungen 4 8 4 4 2 6 Ausleihungen für Wohnbau 26149 28486 27655 24342 21450 19539 CHF 24989 27124 26213 23096 20697 18979 JPY 1119 1321 1407 1212 728 536 USD 34 35 30 30 23 23 Sonstige Währungen 6 6 5 4 2 2 Sonstige Ausleihungen 8067 8445 8147 6341 5157 4498 CHF 7387 7669 7307 5649 4776 4228 JPY 614 711 777 654 343 247 USD 53 57 57 33 21 22 Sonstige Währungen 12 8 6 6 17 2 Private Haushalte - Subsektor Freie Berufe und selbst. Erwerbstätige 8283 8967 8605 6842 5605 4862 CHF 7644 8206 7768 6146 5235 4591 JPY 600 716 796 662 351 253 USD 28 37 33 26 17 16 Sonstige Währungen 11 8 7 8 3 1 26

Periodenendstand Jän. 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 inmio EUR Private Haushalte Ausleihungen für Konsumzwecke 1462 1422 1421 1365 1370 1350 1287 1243 1195 CHF 1371 1337 1335 1285 1291 1258 1218 1167 1110 JPY 79 78 79 76 73 69 64 65 64 USD 10 5 4 4 6 6 4 5 16 Sonstige Währungen 2 2 2 1 1 16 1 7 5 Ausleihungen für Wohnbau 21764 21283 21389 21132 21278 20835 20417 19797 19513 CHF 21182 20710 20811 20576 20736 20312 19895 19278 18995 JPY 556 547 553 532 519 500 498 496 495 USD 24 24 23 22 22 21 22 21 21 Sonstige Währungen 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Sonstige Ausleihungen 4848 4700 4692 4649 4671 4544 4420 4265 4185 CHF 4574 4431 4415 4382 4411 4294 4175 4024 3943 JPY 251 246 251 243 234 225 221 218 219 USD 21 21 23 22 23 22 21 21 21 Sonstige Währungen 2 2 3 3 3 3 3 2 2 Private Haushalte - Subsektor Freie Berufe und selbst. Erwerbstätige 5254 5109 5102 5027 5063 4935 4803 4648 4535 CHF 4978 4836 4826 4760 4806 4689 4562 4410 4298 JPY 259 256 259 250 242 232 227 225 223 USD 16 16 15 14 13 11 12 11 11 Sonstige Währungen 1 1 2 2 2 2 2 2 2 27