BESA BullEtin nachweisbarkeit der klv-relevanten PflEgElEiStungEn mit lk2010
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Seit dem 1. Januar 2011 können LK2010- Anwender differenziert die KLV-pflichtigen Leistungen erfassen und verrechnen. In diesem BESA-Bulletin legt Frau Pavlovic vom Spital und Pflegeheim Appenzell stellvertretend für die anderen Heime ihre damit gemachten Erfahrungen dar. Zudem erhalten Sie in diesem BESA-Bulletin aktuelle News zur Ausbildung von BESA-Tutoren sowie zu einem neuen Instrument für die Erfassung des Pflegeauftrags. Während den letzten Jahren hat sich BESA kontinuierlich weiterentwickelt. 2002 hat BESA das Modul «Ressourcen» lanciert, das die ersten drei Prozessschritte des Pflegeprozesses unterstützt die systematische Informationssammlung, das Festlegen der Pflegeziele / -diagnosen und die Klärung des Pflegebedarfs. 2004 wurde sodann die Schnittstelle zu den Pflegeplanungsapplikationen entwickelt und 2005 lancierte BESA das Modul «Qualität», mit Qualitätsindikatoren und Qualitätsaussagen auf Heimebene. Seit 2010 stehen nun das Modul «Leistungen» und die diesbezügliche Schulung des LK2010 zur Verfügung. Für die knapp 900 BESA-Kunden besteht heute ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsangebot, das permanent angepasst und ausgebaut wird. Peter Läderach Leiter Geschäftsbereich Dienstleistungen CURAVIVA Schweiz BESA: 4 Anforderungen 1 System
Nachweisbarkeit der verrechenbaren Pflegeleistungen mit LK2010 Der Leistungskatalog LK2010 ein Gemeinschaftswerk von santésuisse und CURAVIVA Schweiz fügt sich als weiterer elektronisch unterstützter Schritt lückenlos in den Pflegeprozess ein. Dadurch werden die erbrachten und verrechneten Pflegeleistungen über die Bedarfsklärung bis zu den noch vorhandenen Ressourcen lückenlos nachgewiesen. Speziell zu erwähnen ist die enge Beziehung zwischen dem Pflegeauftrag, dem Pflegebericht und dem Leistungskatalog. Um die erbrachten Pflegeleistungen mit dem LK2010 zu erfassen, sind ein präziser Pflegeauftrag und regelmässige Einträge im Pflegebericht zwingend. Die Häufigkeit der Leistungen zum Beispiel müssen im Pflegeauftrag festgehalten und der Mitwirkungsgrad der Bewohnenden im Pflegebericht dokumentiert werden. Die Sprache und die Begrifflichkeiten des LK2010 unterstützen die Formulierung des Pflegeauftrags sowie des Pflegeberichts und bilden eine einheitliche und für alle Beteiligten verständliche Dokumentationskultur. Das BESA-Team hat die Wünsche der Kunden aufgenommen und bietet deshalb für das Pflegeassistenzpersonal ein Schulungsangebot mit Schwerpunkt «Beobachten der Ressourcen und Schreiben des Pflegeberichts» an. Für die diplomierten Pflegenden wird neu die Schulung «Planen und Dokumentieren der Pflegemassnahmen im Kontext des LK2010» angeboten. Als Hilfsmittel zur Formulierung der Pflegemassnahmen hat das BESA-Team neu «Bausteine für den Pflegeauftrag» für alle Pflegethemen im LK2010 erarbeitet. Hinweis Schulungsangebote: Der modulare Aufbau von BESA ermöglicht unseren Kunden, BESA entsprechend flexibel einzusetzen. Diese Wahlfreiheit erfordert auch unterschiedliche Schulungsangebote. Teilen Sie uns mit, wenn Sie für Ihr Heim spezifische Weiterbildungen rund um den Pflegeprozess benötigen. Gerne bauen wir Ihre Bedürfnisse und Wünsche in unser Schulungsangebot ein. Telefon: 031 385 33 66 E-Mail: besa@curaviva.ch Neue: Ausbildung von BESA-Tutoren Ab September 2012 wird der erste Schulungszug für die BESA-Tutoren angeboten. BESA freut sich über Ihr Interesse an dieser Weiterbildung. Die Pilotschulung startet am 19.9.2012 in Zürich und dauert fünf Tage verteilt über ein Jahr. Teilnehmen können Pflegeleitungen und BESA-Verantwortliche, welche die BESA Schulungen S1 bis S4 und S6 absolviert haben. In dieser Weiterbildung wird den teilnehmenden BESA-Verantwortlichen zusätzliches Wissen über BESA, über die Abläufe des Pflegeprozesses im Kontext zu BESA sowie über deren Vereinfachung vermittelt.
Erfahrungsbericht zur Transparenz von LK2010 Das Pflegeheim Appenzell hat zwei Jahre nach der Einführung von BESA und nach einer Personalfluktuation für die Mitarbeitenden eine gezielte BESA-Schulung durchgeführt. Dank einem auf die Bedürfnisse der Institution zugeschnittenen Weiterbildungsprogramm stellte die BESA-Lehrfachperson sodann eine positive Entwicklung im Umgang mit BESA fest. Dabei hat sich gezeigt, dass das Pflegeheim nun in der Lage ist, die wichtigsten Prozessschritte zu optimieren (wie z. B. den Pflegeauftrag auf Basis der Ziele zu formulieren) und dass der Entscheid, das Pflegeassistenzpersonal mit gezielter Weiterbildung auf den Professionalisierungsweg mitzunehmen, bereits erste konkrete Erfolge zeigt. Frau Pavlovic, Sie sind Leiterin Pflege und Betreuung des Pflegeheims Appenzell. Wie haben Sie die Schulung und Einführung des LK2010 erlebt und wie viele Mitarbeitende erfassen heute die Pflegeleistungen mit der geforderten Qualität? Gordana Pavlovic, Leiterin Pflege und Betreuung, Pflegeheim Appenzell Die Schulung habe ich als äusserst lehrreich erlebt und die sehr gut vorbereiteten Unterlagen sind eine wertvolle Unterstützung für die Umsetzung in der täglichen Praxis. Bei der Einführung haben wir uns durch das BESA-Team immer gut unterstützt gefühlt. Bei Unsicherheiten durften wir uns zu jeder Zeit telefonisch oder per E-Mail vom BESA-Team beraten lassen und konnten so Schwierigkeiten buchstäblich aus dem Wege räumen. Zu Beginn haben wir zwei Mitarbeitende pro Pflegestation geschult. Diese sind jetzt hauptverantwortlich für einen fehlerfreien Ablauf. Unterdessen ist das ganze Pflegefachpersonal geschult. Selbst der Grossteil des Assistenzpersonals sowie die Nachtwa- Neues Instrument: Bausteine für den Pflegeauftrag Dieses Instrument bietet den Mitarbeitenden in den Heimen, welche den LK2010 einsetzen, eine Hilfestellung für die eindeutige Formulierung und Erfassung des Pflegeauftrages. Kopieren Sie das im Kundenbereich der BESA-Website erhältliche Instrument und setzen Sie es in Ihrem Alltag ein. CURAVIVA Schweiz freut sich über Rückmeldungen, Ergänzungen und Änderungsvorschläge zu diesem neuen Instrument. Zudem steht im Kundenbereich der BESA-Website auch das Merkblatt «Was ist zu beachten beim Schreiben des Pflegeauftrages und des Pflegeberichts» zur Verfügung.
chen haben die Schulung S1 (Assessmentinstrumente) absolviert. Einerseits ist es bei uns im Pflegeheim erforderlich, dass das Pflege-Assistenzpersonal auch bei den Beobachtungen mithilft und andererseits ist es uns grundsätzlich ein grosses Anliegen, die Qualität von BESA zu sichern. Wegen der hohen Fluktuation beim Pflegepersonal erscheint eine Schulung deshalb umso notwendiger, da so eine hohe Qualität gewährleistet werden kann. Stellt der LK2010 sicher, dass die erbrachten Leistungen adäquat erfasst und verrechnet werden? Ja, absolut. Vor allem im psychogeriatrischen und medizinischen Bereich können wir unsere Leistungen heute besser und präziser verrechnen. Haben Sie im Laufe der Einführung des LK2010 spezifische organisatorische Massnahmen getroffen? Pflege-Dokumentation zu integrieren. Organisatorisch haben wir die tägliche Durchführung von Fallbesprechungen eingeführt. Da besprechen wir im Team die Aktualität des Pflegeauftrags und überprüfen die Erreichung der entsprechenden Pflegeziele. Wie haben die Bewohnenden und Angehörigen auf die differenzierte und in Minutenwerten ausgewiesene Leistungserfassung reagiert? Die Bewohnenden und ihre Angehörigen haben gut auf die differenzierte und in Minutenwerten ausgewiesene Leistungserfassung reagiert. Diese hohe Transparenz wird sehr geschätzt. Die wenigen Fragen, die es zu klären gibt, können gut mit Hilfe des Protokolls der erfassten Leistungen beantwortet werden. Die meisten Fragen bezogen sich bisher auf die Betreuungs- und Pflegekosten es besteht grosses Interesse, was genau mit diesen beiden Posten abgedeckt wird. Es ist uns gut gelungen, den BESA Pflegeauftrag und den Pflegebericht in unsere SF Rundschau vom 18.04.2012 zum Thema Demenz mit Aussagen zum LK 2005 Mit 96 Items in zehn Massnahmenpaketen sowie drei Häufigkeitsvariablen und Anwesenheitsfaktoren pro Item, können mit dem LK2010 die Pflegeleistungen präziser erfasst werden als mit dem (in der SF Rundschau erwähnten) LK 2005. Das gilt insbesondere auch für die Pflegeleistungen im psychogeriatrischen Bereich. Diese erhöhte Differenzierung entspricht evaluierten Anliegen der BESA-Kunden und Versicherer. Im KVG werden Pflegeleistungen im Demenzbereich jedoch noch zu wenig berücksichtigt, so dass zu viele Leistungen als Betreuungsleistungen deklariert und verrechnet werden müssen.
Ausgabe Mai 2012 CU R AV I VA S CH W EIZ Z i e gl e r s tr ass e 53 3 0 0 0 B e r n 14 Te l e f o n + 41 (0)31 385 33 65 b e s a@c ur av i v a. c h w w w. b e s a. c ur av i v a. c h