Dokumentierte Gefährdungsbeurteilung Achtung: Die Beurteilung muss den jeweiligen Bedingungen angepasst werden!

Ähnliche Dokumente
Elektrolyse einer Zinkiodidlösung Lehrerversuch, Versuchsvariante Thomas Seilnacht Geräte 2 Kohlelektroden im Stopfen 2 Krokoklemmen

Sauerstoff herstellen Versuchsvariante Thomas Seilnacht Geräte 2 Stative, Brenner, Spatel, Holzspan, Kolbenprober 100ml

Sauerstoff herstellen Versuchsvariante Thomas Seilnacht Geräte 2 Stative, Brenner, Spatel, Holzspan, Kolbenprober 100ml

Sauerstoff herstellen Versuchsvariante Thomas Seilnacht Geräte 2 Stative, Brenner, Spatel, Holzspan, Kolbenprober 100ml

Die Reduktion von Kupfer(II)-oxid Entwicklung und Bearbeitung Thomas Seilnacht

Präparat 7: 7,7 Dichlorbicyclo[4.1.0]heptan (Carbenaddition an Olefine)

Präparat 10: Essigsäureisopentylester (Veresterung)

Präparat 2: 3 Dimethylaminomethylindol (Gramin) (Mannich Reaktion)

Präparat 11: Dibenzylidenaceton (Aldolkondensation)

Liste der H-Statements (H = Hazard)

Präparat 5: D,L Dibrombernsteinsäure (Bromaddition an Olefine)

Wirkung von Säuren auf Metalle (Artikelnr.: P )

GHS-Einstufung und Kennzeichnung der verwendeten Gefahrstoffe

Anionen-Nachweis durch Fällungsreaktionen

1.7 Säurestärke. Aufgabe. Gibt es verschieden starke Säuren? Naturwissenschaften - Chemie - Säuren, Basen, Salze - 1 Säuren

Säurestärke (Artikelnr.: P )

Sicherheitshinweise P-Sätze (früher S-Sätze)

Präparat 9: 1 Morpholinocyclopent 1 en (Enamindarstellung)

Präparat 3: Chlorcyclohexan (Radikalische Chlorierung)

Sicherheitshinweise (P)

P-Sätze (Precautionary Statements)

Präparat 13: Bis(2 cyanoethyl)malonsäurediethylester (Michael Addition)

Warum werden Alkane "gesättigte" Kohlenwasserstoffe genannt?

LISTE DER SICHERHEITSHINWEISE

Modul 3 Schülergerechtes Experimentieren

3.5 Hydrolyse von Salzen. Aufgabe. Reagieren wässrige Salzlösungen neutral? Naturwissenschaften - Chemie - Säuren, Basen, Salze - 3 Salze

Risiken der verwendeten Gefahrstoffe und Sicherheitsvorkehrungen. H319 Verursacht schwere Augenreizung. H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar

Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Säuren (Artikelnr.: P )

5.2 Schiffsche und Fehlingsche Probe. Aufgabe. Wie lassen sich Alkanale von Alkanolen unterscheiden?

Anhang IV. Teil 2 der

Präparat 4: n Butylethylether (Williamsonsche Ethersynthese)

Ergänzende Hinweise Hautkontakt vermeiden! Indikator: Ninhydrinlösung (0,5 Gramm in 100 Milliliter Aceton)

Anhand welcher Eigenschaften lässt sich Wasserstoff identifizieren?

Gefahren (R-Sätze) - Sicherheitsratschläge (S-Sätze)

Kennzeichnung von Gefahrstoffen nach Chemikalienrecht (Stand: Januar 2005)

Sicherheitshinweise für gefährliche Stoffe und Gemische

Untersuche die Wirkung verschiedener Säuren und Laugen auf natürliche und industriell hergestellte Indikatoren.

Präparat 12: Diphenylmethanol (Grignard Reaktion)

S 36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und Schutzbrille/Gesichtsschutz

Untersuche die Wirkung von verschiedenen Säuren auf Gemüse- und Blütenfarbstoffe.

Hochentzündliche und leichtentzündliche Gefahrstoffe

ARMAR Chemicals PO Box

3.7 Osmose - Chemischer Garten. Aufgabe. Wie lösen sich Salze in Wasserglas? Naturwissenschaften - Chemie - Säuren, Basen, Salze - 3 Salze

KALT H. Arbeitsanweisung für TOPGUM TL-PVC und TL-W

OTTOKRAFTSTOFF GEFAHR

Ätzende und reizende Stoffe

6.1. Kunststoffmodifizierungen (1) - Herstellung eines Phenolharzschaums. Aufgabe. Wie lassen sich Polymere weiterverarbeiten? (1)

Wirkung von Säuren und Laugen auf natürliche und technische Indikatoren (Artikelnr.: P )

R- und S-Sa tze in deutscher Sprache

Bezeichnungen der besonderen Gefahren bei gefährlichen Stoffen und Zubereitungen (R-Sätze) Jeden Tag mit ins Labor bringen!

SiBeN Safety Point Umgang mit Gefahrstoffen! Herzlich Willkommen!

Untersuche einige Reaktionen von konzentrierter Schwefelsäure auf ihre Gefährlichkeit.

A.6 Auflistung der R- und S-Sätze

Quelle: Verordnung vom 18. Mai 2005 über den Schutz vor gefährlichen Stoffen und Zubereitungen (Chemikalienverordnung, ChemV, SR 813.

3.2 Salzbildung durch Reaktion von Säuren mit Metalloxiden. Aufgabe. Wie regieren Säuren mit Metalloxiden?

Die Liste der S-Sätze mit entsprechenden P-Sätzen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Salzbildung durch Reaktion von Säuren mit Laugen

Liste der R- und S-Sätze

Explosiv; Gefahr durch Feuer, Luftdruck oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.

1.14 Darstellung und Eigenschaften von Kohlensäure. Aufgabe. Welche Eigenschaften besitzt Kohlensäure?

Präparat 8: Caprolactam (Beckmann Umlagerung)

Sicherheitsdatenblatt. Botulinum Neurotoxin A3 Toxoid (inaktiviert)

Laufende Nummer (01, 02, ) 2 = Physikalische Gefahren 3 = Gesundheitsgefahren 4 = Umweltgefahren

Betriebsanweisung gem. 14 GefStoffV Ammonium Datum:

Untersuche die Wirkung von Ameisensäure auf Gärungs- oder Fäulnisprozesse.

1.6 Wirkung von Säuren auf Metalle. Aufgabe. Wie wirken Säuren auf Metalle? Naturwissenschaften - Chemie - Säuren, Basen, Salze - 1 Säuren

5.4. Polykondensation (2) - Nylonherstellung. Aufgabe. Wie wird Nylon hergestellt?

SICHERHEITSDATENBLATT gemäß 91/155/EWG SONAX NATRONLAUGE LIMIT

Muster-Vorprotokoll 1: Anionen

Herstellung und Eigenschaften von Natronlauge

Sicherheitsdatenblatt

Sicherheitshinweise für Gefahrstoffe entsprechend der Verordnung. (EG) Nr. 1272/2008 (CLP-Verordnung)

Ch 15/02 K_Online-Ergänzung

Versuchsbezogene Betriebsanweisung nach 14 GefStoffV & Versuchsauswertung

Bringe Natronlauge mit Salzsäure zur Reaktion und untersuche das Reaktionsprodukt.

Wie lassen sich die Eigenschaften des Kohlenstoffdioxids nutzen?

Octenidin(di)hydrochlorid, API

Gefahrensymbole und Gefahrgüter

Welche Vorsichtsmaßnahmen sind beim Umgang mit Laugen zu beachten?

Die H-Sätze und P-Sätze des EU-GHS-Systems auf Deutsch

7.1 Ester der Essigsäure. Aufgabe. Wie reagieren Alkansäuren mit Alkoholen? Naturwissenschaften - Chemie - Organische Chemie - 7 Ester

Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration (Landolt-Reaktion) (Artikelnr.: P )

S I C H E R H E I T S D A T E N B L A T T. Micropolish

8.1 Ammonium in Lakritz. Aufgabe. Warum schmecken Lakritze scharf? Naturwissenschaften - Chemie - Lebensmittelchemie - 8 Zusatzstoffe (P )

Gefahrstoffe oft unterschätzt

MODUL 3A SCHÜLERGERECHTES EXPERIMENTIEREN

Vergleich der Kennzeichnungen: RL 67/548/EWG VO EG/1272/2008 geordnet nach R-Sätzen

Sicherheitsdatenblatt gemäß Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) Druckdatum Überarbeitet Bellaqua-Beckenreiniger sauer

Sicherheitsdatenblatt

Transkript:

Dokumentierte Gefährdungsbeurteilung Achtung: Die Beurteilung muss den jeweiligen Bedingungen angepasst werden! 1. Allgemeine Angaben und Vorprüfungen 1 Beurteilung Nr.: Schule: Fach (unterstreichen), Name: Chemie / Biologie / Physik Stufe: Primarstufe / Sek I / Sek II Durchführung: Schüler / Lehrkraft Titel Experiment: Arbeiten mit verdünnten Säuren Kurzbeschreibung: 1. Arbeiten mit Salzsäure bis 20% 2. Arbeiten mit Schwefelsäure bis 10% Tätigkeitsbeschränkungen + Generelle Erlaubnis für Schüler und Lehrer (Klasse 1-4: nur geringe Gefährdung) L+ Tätigkeitsverbot für Lehrkräfte W S Generelles Verbot an Schulen Verbot für werdende oder stillende Mütter Verbot für Schülerinnen und Schüler S4K Verbot für Schülerinnen und Schüler bis eingeschlossen Klasse 4 S9K Verbot für Schülerinnen und Schüler bis eingeschlossen Klasse 9 ESP Ersatzstoffprüfung notwendig (für Salzsäure) Regionale Spezifizierung einer Einschränkung: Ersatzstoffprüfung (bei Verzicht mit Begründung) *) Versuche mit Salzsäure sind elementar, ein Ersatz steht niocht zur Verfügung.

2. Gefahrstoffe (Ausgangsstoffe, mögliche Zwischenprodukte, Endprodukte) 2 Salzsäure 20% CAS 7647-01-0 Kann Atemwege reizen. Verursacht Hautreizungen. Verursacht schwere Augenreizung. Augenschutz und Schutzhandschuhe tragen. BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen. Achtung Salzsäure 10% CAS 7647-01-0 Kann Atemwege reizen. Verursacht Hautreizungen. Verursacht schwere Augenreizung. Augenschutz und Schutzhandschuhe tragen. BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen. BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen. Achtung Schwefelsäure 10% CAS 7664-93-9 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. Schutzhandschuhe, Schutzkleidung, Augenschutz tragen. BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen. BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen. BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. Bei Exposition oder Unwohlsein: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen. Gefahr Chlorwasserstoff (als ausgetriebenes Produkt) AGW 2 ml/m 3 (TRGS 900) Gefahr H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. H331 Giftig bei Einatmen. P260 Dampf/Aerosol nicht einatmen. P280.1-3+7 Schutzhandschuhe, geschlossener Laborkittel und Schutzbrille tragen, in Abzug/Kapelle arbeiten. P303 + P361 + P353 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen. P304 + P340 BEI EINATMEN: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. P305 + P351 + P338 BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. P315 Sofort ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

3 Verdünnte Salzsäure und verdünnte Schwefelsäure entwickeln mit unedlen Metallen wie Magnesium oder Zink entzündbaren Wasserstoff, der mit Luft explosive Gemische bilden kann. Beim Erhitzen oder Erwärmen von verdünnter Salzsäure wird Chlorwasserstoff frei. Hinweise zur Entsorgung Anfallende Kleinmengen der verdünnten Salzsäure und Schwefelsäure werden mit viel Wasser noch mehr verdünnt, mit verdünnter Natronlauge bis in den leicht alkalischen Bereich neutralisiert und dann in den Abguss gegeben. Dabei entstehen mit Salzsäure Natriumchlorid (Kochsalz) und mit Schwefelsäure Natriumsulfat. Handelt es sich nicht um Kleinmengen müssen die neutralisierten Reste in den Behälter für Schwermetallsalzlösungen entsorgt werden. Bei nur wenigen Tropfen reicht es auch, die Säuren mit viel Wasser zu verdünnen und im Abguss zu entsorgen. Sind die Säuren durch chemische Reaktionen mit Schwermetallsalzen vermischt, muss das neutralisierte Produkt auf jeden Fall in den Behälter für Schwermetallsalze gegeben werden. Beispiel: Verdünnte Salz- und Schwefelsäure eignen sich, um Reste unedler Metalle zu vernichten. Dabei entweicht Wasserstoff. Das Auflösen von Metallresten wie Zinkpulver ist immer im Abzug unter Aufsicht vorzunehmen.

3. Beurteilung der Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen Gefährdungen nein ja 1. Gefahren für die Haut? 2. Gefahren für die Augen? >Schutzbrille immer tragen! 3. Gefahren durch Einatmen? >Dämpfe der Salzsäure 4. Sind brennbare oder entzündbare Stoffe beteiligt? >bei Reaktion mit Metallen () 5. Können sich explosionsgefährliche Gemische bilden? >dto. () 6. Falls notwendig: Ist der Brandschutz in der Umgebung ausreichend? 4 Beurteilung der Gefährdungen (Stoffeigenschaften, gefährliche Reaktionen, Gerätegefahren) zu 1. Die Gefahren für die Haut sind bei der verdünnten Salzsäure erheblich geringer als bei der verdünnten Schwefelsäure. Dies hängt damit zusammen, dass der menschliche Körper selbst Salzsäure enthält und darauf eingestellt ist. Insgesamt sind verdünnte Säuren für den menschlichen Körper weniger gefährlich als verdünnte Laugen. Schutzhandschuhe werden empfohlen, wenn nicht mit Tropf-Flaschen oder geschlossenen Systemen gearbeitet wird. Beim Arbeiten mit verdünnter Schwefelsäure sind Schutzhandschuhe notwendig. Bei bestimmten Arbeiten (Brenner, entzündbare Flüssigkeiten) kann das Tragen von Schutzhandschuhen die Gefährdung auch erhöhen, dies muss individuell berücksichtigt werden. Beim Verdünnen der Säuren sind immer Schutzhandschuhe zu tragen. Die Arbeit wird stets im Abzug hinter der Schutzscheibe durchgeführt. Beim Verdünnen von konzentrierter Schwefelsäure mit Wasser kann sich die Lösung so stark erhitzen, dass die Säure aus dem Behälter spritzt. Sie darf nur in Wasser eingegossen werden, niemals umgekehrt ( Niemals Wasser auf die Säure, sonst geschieht das Ungeheure! ). Als Material für kurz andauernde Arbeiten eignet sich Nitrilkautschuk oder Neopren. Latex ist gegen Schwefelsäure nicht beständig. Den besten Schutz gegen anorganische Säuren bieten Handschuhe aus Fluorkautschuk oder Butylkautschuk. zu 2. Bei allen Arbeiten mit Chemikalien sind Schutzbrillen zu tragen. Auch verdünnte Säuren können schwere Augenreizungen oder Augenschäden verursachen. zu 3. Beim Erhitzen oder Erwärmen von verdünnter Salzsäure wird Chlorwasserstoff frei! Dies geschieht insbesondere, wenn die Salzsäure bis zum Sieden erhitzt wird. Werden geringe Konzentrationen des Chlorwasserstoffs über einen längeren Zeitraum eingeatmet, können die Bronchien oder die Lunge geschädigt werden. Höhere Konzentrationen können ein lebensgefährliches Kehlkopf- oder Lungenödem auslösen. zu 4. und 5. Verdünnte Schwefel- und Salzsäure reagieren mit Metallen wie Magnesium, Zink oder Eisen unter starker Wärmeentwicklung und Bildung von Wasserstoff. Bei Reagenzglasversuchen entweicht der leichte Wasserstoff sofort nach oben. Bei den schulüblichen Versuchen reicht die Menge nicht aus, um ein explosionsfähiges Gemisch im Raum zu erzeugen. Experimente, bei denen Wasserstoff bei Versuchen entsteht und nicht aus Druckgasflaschen entnommen wird, sind als Schülerversuche ab der 4. Klasse erlaubt (RISU 2013, Seite 29, I-3 ).

5 Weitere Gefahren bei typischen Reaktionen Bei Neutralisationsreaktionen, Verdünnungsreaktionen (und bei den Reaktionen mit Metallen) wird teilweise in erheblichem Umfang Wärme frei, so dass die Lösung so stark erhitzt wird, dass sie zu sieden beginnt oder aus dem Reagenzglas herausspritzt. Dies muss bei der Entwicklung von Versuchsansätzen berücksichtigt werden. Bei der Reaktion von Carbonaten oder Hydrogencarbonaten mit Salz- oder Schwefelsäure entsteht Kohlenstoffdioxid. Das Gas ist nicht brennbar und erstickt die Verbrennung. Findet die Reaktion in einem geschlossenen Behälter statt, kann der Behälter platzen. Mit Cyaniden, Thiocyanaten oder Gelbem und Rotem Blutlaugensalz können Säuren zu extrem toxischem Cyanwasserstoff (Blausäure) reagieren. Bei längerer Lagerung in einem Entsorgungsgefäß können prinzipiell alle stickstoffhaltigen Salze wie die Nitrate oder die Nitrite im wässrigen, sauren Milieu Cyanwasserstoff entwickeln. Deshalb muss ein Entsorgungsgefäß für anorganische Salze immer leicht alkalisch gehalten werden. Sicherheitsvorkehrungen (Schutzhandschuhe und weitere Maßnahmen individuell nach Situation, siehe oben) Schutzbrille tragen Schutzhandschuhe Abzug *) Kapelle Geschlossenes System Lüftungsmaßnahmen Offenes Feuer verboten *) Beim Erhitzen oder Erwärmen von verdünnter Salzsäure muss im Abzug gearbeitet werden. Verhalten im Notfall und Erste-Hilfe (separate Betriebsanweisung) Datum Unterschrift Nächster Prüfungstermin