Anerkennung in Deutschland Julia Lubjuhn Anerkennung in Deutschland
Themen für heute Hintergründe, Rechtsgrundlagen, wozu Anerkennung? Verfahren Begleitmaßnahmen zum Gesetz Erfahrungen (Ergebnisse des Monitorings, Evaluation) 2
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(Hinter-)Gründe Bedarf: Fachkräftemangel und Integration 2007: Studie Brain Waste (Englmann/Müller) Okt. 2007: EU-Berufsanerkennungsrichtlinie in Kraft Ende 2008: Dresdner Bildungsgipfel Potenzial: 17,1 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund (Mikrozensus 2015) Deutschland beliebtes Einwanderungsland (OECD und Nation Brand Index) 5
Deutschland Länder Bund EU. EWR, Schweiz Rechtsgrundlagen Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen Anerkennungsgesetz (2012) Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) und fachgesetzliche Regelungen Anerkennungsgesetze der Länder Landes-BQFG und fachgesetzliche Regelungen 5
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Wozu Anerkennung? Anerkennung ist ein MUSS Anerkennung ist ein KANN Zugang zu reglementierten Berufen Tätigkeit in nicht-reglementierten Berufen 7
Regelung und Reglementierung der Berufe reglementierte Berufe und Berufsbezeichnungen nicht-reglementierte Berufe bundesrechtlich reglementiert landesrechtlich reglementiert bundesrechtlich geregelt landesrechtlich geregelt akademische Berufe z.b. Gesundheitsberufe, Steuerberater, viele Handwerksmeister z.b. Lehrer, Ingenieurin, Erzieher Ausbildungsberufe BBiG, HwO insbes. fachschulische Ausbildungen, Assistenten z.b. Biologin, Sprachwissenschaftler 8
Schritte des Anerkennungsverfahrens Prüfung des Antrags Einreise klären Beratung mit dem Anerkennungs- Finder Individuelle Beratung Antrag stellen Bescheid 9
Anerkennungs-Finder 10
Quelle: BQ-Portal Gleichwertigkeitsprüfung Ausländische Qualifikation Musterbetrieb Deutscher Referenzberuf Elektroniker/in Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik Inhalt Dauer Ort Inhalt Dauer Ort 11
HWK Mannheim 12
Gleichwertigkeitsfeststellung keine wesentlichen Unterschiede Berufszugang Berufszulassung unter Auflagen Kenntnisprüfung reglementierte Berufe Anpassungslehrgang Gleichwertigkeitsprüfung wesentliche Unterschiede kein Ausgleich durch Berufserfahrung wesentlich ungleich nicht reglementierte Berufe keine Anerkennung (Ablehnung) Eignungsprüfung Berufszugang opt. Qualifizierung 13
Information und Beratung www.anerkennung-in-deutschland.de Hotline Arbeiten und Leben in Deutschland Beratung IQ-Netzwerk, ProRecognition (Ausland) 14
Weitere Begleitmaßnahmen (Auswahl) Nachqualifizierungsangebote Finanzielle Unterstützung (z.b. Anerkennungszuschuss ) Bekanntmachung bei Unternehmen Projekt zur Implementierung von Qualifikationsanalysen Monitoring und Evaluation 15
Interesse an Anerkennung 16
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Anträge 2012 2016 bundesweit Quelle: amtliche Statistik 2012-2016 nach 17 BQFG, Berechnungen des BIBB; Daten anonymisiert 18
Ergebnisse Verfahren 2016 Nicht reglementierte Berufe Reglementierte Berufe 2,2% 6,7% 27,3% 38,7% Beschiedene Verfahren: 5.175 54,6% Beschiedene Verfahren: 14.670 70,5% positiv - volle Gleichwertigkeit teilweise Gleichwertigkeit keine Gleichwertigkeit (inkl. Unaufklärbarkeit des Sachverhalts) positiv - volle Gleichwertigkeit (inkl. beschränkter Berufszugang nach HwO sowie partiellem Berufszugang) Auflage einer Ausgleichsmaßnahme, zum 31.12.2016 noch nicht absolviert keine Gleichwertigkeit Quelle: amtliche Statistik 2016 nach 17 BQFG, Berechnungen des BIBB; Daten anonymisiert 19
TOP 10 Ausbildungsstaaten 2016 Rumänien Polen Bosnien und Herzegowina Syrien 1.929 1.914 1.845 1.728 Serbien (ohne Kosovo) 1.320 Italien 804 Kroatien 747 Ungarn Russische Föderation 741 735 Drittstaaten: 54,2% EU/EWR/ Schweiz: 45,7% Österreich 717 0 500 1.000 1.500 2.000 Quelle: amtliche Statistik 2016 nach 17 BQFG, Berechnungen des BIBB; Daten anonymisiert 20
TOP 5 Referenzberufe 2016 Arzt/Ärztin (Erteilung der Approbation) 29.022 Gesundheits- und Krankenpfleger/in 23.088 Physiotherapeut/in 3.087 Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement 2.619 Zahnarzt/Zahnärztin (Erteilung der Approbation) 2.139 Quelle: amtliche Statistik 2012-2016 nach 17 BQFG, Berechnungen des BIBB; Daten anonymisiert 21
Anträge aus dem Ausland 2016 Quelle: amtliche Statistik 2016 nach 17 BQFG, Berechnungen des BIBB; Daten anonymisiert 22
Evaluation des Anerkennungsgesetzes Auftrag Methode 18 BQFG Überprüfung Anwendung und Wirkung des Anerkennungsgesetzes Umfängliche Wirkungsanalyse Methodenmix von quantitativer Befragung (über 800 Personen) und Berufsfallstudien Ergebnis Details im Bericht zum Anerkennungsgesetz (im Juni 2017 im Kabinett und veröffentlicht) Grundaussage: Anerkennung bringt positive Beschäftigungseffekte. 23
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NUTZEN Welche Gruppen profitieren besonders? 25
Situation nach Berufsanerkennung 26
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Kosten 28
Stärken und Schwächen der Umsetzung zuständige Stellen haben Umsetzungsroutinen entwickelt Umsetzung noch nicht bundesweit einheitlich (insb. medizinische Berufe) Aufwand und Kosten für Antragstellende hoch Berücksichtigung der Berufserfahrung aufwendig 29
Perspektiven Bekanntheit: Neue Wege der Ansprache Vollzug: Kompetenzen bündeln und Ressourcen stärken Finanzierung und Qualifizierung: Angebote ausweiten Betriebe: Sensibilisieren und aktivieren Zuwanderung: Frühzeitig Unterstützung geben 30
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Julia Lubjuhn BIBB-Arbeitsbereich 3.3 Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen Team- und Projektleitung Anerkennung in Deutschland lubjuhn@bibb.de 31
Zum Weiterlesen (Auswahl) www.anerkennung-in-deutschland.de BMBF (2017): Bericht zum Anerkennungsgesetz 2017. Berlin. www.anerkennungin-deutschland.de/html/de/anerkennungsbericht.php Englmann, Müller (2007): Brain Waste. Die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen in Deutschland. Augsburg. - URL: www.beruflicheanerkennung.de/images/stories/download/brain%20waste.pdf Erbe, Jessica (2017): Mit der Qualifikationsanalyse zur Anerkennung, in: BWP 6/2017, S. 4-5. www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/download/8511 Nation Brand Index (2017): Leading Countries, https://nation-brands.gfk.com/ 32