Die hydrologische Bilanz Kärntens 2017

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Transkript:

Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 - Umwelt, Wasser und Naturschutz Wasserbilanz-Bericht Die hydrologische Bilanz Kärntens 2017 Moser / Kopeinig, April 2018.Jahresniederschlag 2017 in Kärnten. HYDRO Kärnten grafie am Puls des Wassers.

Impressum DI Johannes Moser / DI Christian Kopeinig Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 - Umwelt, Wasser und Naturschutz Unterabteilung Hydrographie Flatschacher Straße 70 9020 Klagenfurt Tel.: +43 (0) 5 536 18 311 Email: johannes.moser@ktn.gv.at Politischer Referent: Landesrat Ing. Daniel Fellner Copyright: Amt der Kärntner Landesregierung Klagenfurt, im April 2018

3 Die hydrologische Bilanz 2017 von Kärnten Die bereits seit November 2016 bestehende extreme Trockenheit setzte sich vor allem in Westkärnten und Osttirol bis Juni 2017 fort. Die zweite Jahreshälfte war dann relativ feucht und brachte große Niederschlagsmengen. Vor allem der September, aber auch der Spätherbst wies überdurchschnittliche Niederschlagssummen auf. Bereits Anfang Dezember gab es einen frühen Wintereinbruch. Ein Föhnsturm und viel Regen ließen im Süden Mitte Dezember den Schnee bis auf 1800 m Seehöhe wieder schmelzen und die Pegelstände an den Bächen und Flüssen bedrohlich ansteigen. Das Jahr 2017 kann für die gesamte Landesfläche im Vergleich zum Zeitraum 1981-2010 wie folgt bilanziert werden: Niederschläge +11,9 %, Abflüsse -5,7 % und Gebietsverdunstung +5,2 %. Es war ein Jahr mit einigen mittleren Hochwässern an den Flüssen. Abb. 1: Kärnten Wasserkreislaufbilanz 2017 im Vergleich zu 1981-2010

% (mm bzw. l/m 2 ) 4 Wasserhaushalt Kärnten Bilanz 2017 im Vergleich zur Periode 1981-2010 HYDRO grafie Kärnten am Puls des Wassers. 1600 1400 1200 1000 Wasserbilanz Kärnten 2017 im Vergleich 1981-2010 1340 1198 2017 1981-2010 800 600 558 592 612 582 400 200 0 170 24 Wasserbilanz Kärnten 2017 im Vergleich 1981-2010 16,0 11,0 6,0 1,0-4,0-9,0-14,0 11,9 5,2-5,7 Gebietsabflüsse Ktn Gebietsniederschlag Gebietsverdunstung % -Anteile des Abflusses und der Verdunstung am Niederschlag 2017 und der Periode 1981-2010 12,7 2017 Abfluss 45,7 41,6 Verdunstung Δ-Bilanzspeicher / Unschärfe 48,6 2,0 49,4 1981-2010 Abfluss Verdunstung Δ-Bilanzspeicher / Unschärfe Zu- und Abflüsse (m 3 /s): 2017 1981-2010 Grenze Slo/Drau: 2017 1981-2010 Ktn Zuflüsse MQ: 61,82 72,62 NQt (m 3 /s): 51 Ktn Abflüsse MQ: 227,9 248,8 HQ (m 3 /s): 1190 1672 Ktn Gebietsabfluss MQ: 166,1 176,2 HQ100 = 2800 m 3 /s Ktn-Zuflüsse: Drau (Osttirol), Gail, Gailitz, Olsa, Görtschitz, Lavant Ktn-Abflüsse: Drau, Möll KW Kaprun Δ - Bilanz Modell- u. Datenunschärfe bzw. Wasserzwischenspeicherung (- aus Vorjahr; + fürs nächste Jahr) Abb. 2: Wasserbilanz und Kennzahlen: Gesamt-Kärnten 2017 im Vergleich zu 1981-2010

Abweichung in % 5 Wasserbilanz von Kärnten Überblick der letzten Jahre HYDRO grafie Kärnten am Puls des Wassers. Vergleichsperiode (Werte in mm): Niederschlag Verdunstung Abfluss ZW-Speicher / Unschärfe 1981-2010 1198 582 592 23 Einzeljahre (Werte in mm) Jahr Niederschlag Verdunstung Abfluss ZW-Speicher / Unschärfe 2013 1278 550 715 13 2014 1655 658 976 21 2015 1055 604 552-101 2016 1326 642 658 26 2017 1340 612 558 170 Anmerkung: Wasserzwischenspeicherung (- aus Vorjahr; + fürs nächste Jahr) Vergleich zu 1981-2010 (Werte in Prozent %) Jahr Niederschlag Verdunstung Abfluss 2013 6,7-5,5 20,8 2014 38,1 13,1 64,9 2015-11,9 3,8-6,8 2016 10,7 10,3 11,1 2017 11,9 5,2-5,7 Wasserhaushalt Kärnten Jahres-Abweichungen in % zu Periode 1981-2010 70 60 64,9 50 40 Niederschlag 30 Verdunstung 20 20,8 Abfluss 10 11,1 0-10 -6,8-5,7 HYDRO grafie Kärnten am Puls des Wassers. -20 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Jahr Abb. 3: Wasserbilanz von Kärnten Vergleich der letzten Jahre

6 Abb.4: Wasserbilanz von Kärnten, Modellrechnung Jahresniederschlagsmengen (mm) Abb.5: Wasserbilanz von Kärnten, Modellrechnung Jahresverdunstung (mm)

7 Abb.6: Wasserbilanz von Kärnten, Modellrechnung Grundwasserneubildung (Niederschlag minus Verdunstung; mm)

8 Flussgebiet: Obere Drau: Niederschlag / Abfluss / Grundwasserstände: Abb. 7: Monatliche Niederschlagssummen des Jahres 2016 (lila) und 2017 (hellblau) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung in Oberdrauburg HD Kärnten In Oberkärnten verlief der Winter und das Frühjahr, mit Ausnahme des Monats April, sehr trocken. Entsprechend niedrig waren die Abflüsse in den Gewässern. Die zweite Jahreshälfte brachte dann überdurchschnittlich viel Regen. Der Oktober war trocken und sonnig, der November und Dezember brachte wieder mehr Niederschlag, auch in Form von Schnee bis in tiefe Tallagen. Der Gebietsniederschlag für das Einzugsgebiet der Drau bis zum Pegel Amlach (mit Möll und Lieser) betrug 2017 rechnerisch 1452 mm. Der langjährige Gebietsniederschlag liegt bei 1364 mm. Der Jahresniederschlag 2017 in Oberdrauburg betrug 1073 mm. Die mittlere Jahressumme von 1981 2010 für Oberdrauburg beträgt 1074 mm. Das entspricht dem langjährigen Mittel für Oberdrauburg. Die Mittelwassermenge der Drau bei Amlach betrug 105,9 m 3 /s. Sie liegt damit deutlich unter dem langjährigen Mittel (1981-2010) von 126,9 m 3 /s; Abweichung: -16,5%. Das größte Hochwasser trat beim Pegel Amlach am 25. Juli auf. Die Abflussspitze betrug 540 m 3 /s, das entspricht in etwa einem häufig auftretenden halbjährlichen Hochwasser (HQ 0,5 ).

9 Abb. 8: Abflussmengen (m 3 /s) des Jahres 2017 (dunkelblau) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung am Pegel Spittal-Amlach / Drau HD Kärnten Abb. 9: Grundwasserstände (m ü.a) des Jahres 2016 (grün) und 2017 (rot) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung an der Messstelle Kleblach HD Kärnten

10 Flussgebiet Gurk: Abb. 10: Monatliche Niederschlagssummen des Jahres 2016 (lila) und 2017 (hellblau) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung in Klagenfurt Hydrographie Kärnten Im Zentralraum Kärntens war die Frühjahrstrockenheit nicht so ausgeprägt wie im Westen des Landes. Außerordentlich ergiebige Niederschläge fielen im September. Der Gebietsniederschlag im Einzugsgebiet der Gurk bis zum Pegel Gumisch (2356 km 2 ) betrug ca. 1078 mm. Der mittlere Gebietsniederschlag der Periode 1981-2010 beträgt 944 mm. Der Jahresniederschlag 2017 in Klagenfurt-Süd betrug 1037 mm. Die mittlere Jahressumme 1981 2010 für Klagenfurt-Süd beträgt 895 mm, das entspricht einem Plus von 15,8 %. Die Mittelwassermenge der Gurk beim Pegel Gumisch betrug 26,0 m 3 /s. Sie lag damit unter dem langjährigen Mittel von 27,8 m 3 /s (das entspricht einem Minus von 6,5 %). Das größte Hochwasser des Jahres trat am 20. September auf. Die Abflussspitze betrug 140 m 3 /s, das entspricht einem 3-jährlichen Hochwasserereignis (HQ 3 ).

11 Abb. 11: Abflussmengen (m 3 /s) des Jahres 2017 (dunkelblau) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung am Pegel Gumisch / Gurk HD Kärnten Abb. 12: Grundwasserstände (m ü.a) des Jahres 2016 (grün) und 2017 (rot) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung an der Messstelle Maria Saal-Zollfeld HD Kärnten

12 Flussgebiet Lavant: Abb. 13: Monatliche Niederschlagssummen des Jahres 2016 (blau) und 2015 (lila) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung in Wolfsberg Hydrographie Kärnten. Ein zum Kärnten weiten Verlauf ähnliches Niederschlagsverhalten mit überdurchschnittlichen Niederschlägen von Juni bis November wurde auch im Lavanttal beobachtet. Der Gebietsniederschlag im Einzugsgebiet der Lavant bis zum Pegel Krottendorf (954,5 km 2 ) betrug ca. 1056 mm. Der mittlere Gebietsniederschlag für dieses Gebiet der Periode 1981-2010 beträgt 948 mm. Der Jahresniederschlag 2016 in Wolfsberg betrug 935 mm. Die mittlere Jahressumme von 1980 2009 für Wolfsberg beträgt 779 mm. Das ergibt für das Jahr 2017 ein kräftiges Plus von 20 % in Wolfsberg. Die Mittelwassermenge der Lavant bei Krottendorf betrug 9,83 m 3 /s. Sie liegt damit unter dem langjährigen Mittel von 11,25 m 3 /s. Das größte Hochwasser des Jahres trat am 24. Juli auf. Die Abflussspitze betrug am Pegel Krottendorf 98 m 3 /s, das entspricht einem 2-jährlichen Hochwasser (<HQ 2 ).

13 Abb. 14: Abflussmengen (m 3 /s) des Jahres 2017 (dunkelblau) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung am Pegel Krottendorf / Lavant HD Kärnten. Abb. 15: Grundwasserstände (m ü.a) des Jahres 2016 (grün) und 2017 (rot) im Vergleich zur Langzeitbeobachtung (erst kurze Beobachtung), MST St. Andrä HD Kärnten.

14 Schneeverhältnisse im Jahr 2017: Abb. 16: Tagesschneehöhen (7 Uhr Werte) in Klagenfurt HD Kärnten Abb. 17: Tagesschneehöhen (7 Uhr Werte) am Nassfeld HD Kärnten

15 Besondere hydrologische Einzelereignisse 2017: Orkanartiger Föhnsturm und Hochwasser am Ebriachbach und der Eisenkappler Vellach am 12. Dezember 2017 Der heftige Föhnsturm Yves mit orkanartigen Böen von über 120 km/h verursachte riesige Windwürfe im Raum Eisenkappel und Ferlach. In Eisenkappel musste der Zivilschutzalarm ausgerufen werden, da der Ort von der Umwelt abgeschnitten war. Zudem sorgte Extremregen und die Schneeschmelze für Hochwasser mit Überschwemmungen. Der Hauptniederschlag fiel in der Nacht und den frühen Morgenstunden des 12. Dezember. Die Schneefallgrenze lag auf 1800 2000 m Seehöhe, sodass auch der bereits vorhandene Schnee als Schneeschmelze abfloss. Die Niederschlagsmengen betrugen zwischen 80 mm an der Station Eisenkappel, 100 mm an der Station Seeberg und 178 mm in Zell Pfarre. Zuvor hat es sehr ergiebige Schneefälle in den Karawanken gegeben. Hinzu kam noch, dass der Niederschlag auf gefrorenen Boden fiel. Der vorhandene Schnee wurde durch Föhn und Regen im Bereich des Ebriachbachs völlig geschmolzen. Eine Versickerung fand kaum statt. Der Spitzenabfluss am Ebriachbach beim Pegel Bad Eisenkappel (nahe der Mündung) betrug 152 m 3 /s, das entspricht einem 120 jährlichen Hochwasserereignis (HQ 120 ). Die Vellach vor dem Ebriachbach, in Bad Eisenkappel, führte deutlich weniger Hochwasser (ca. HQ 15 ), sodass der Ortskern von Eisenkappel von Überschwemmungen verschont blieb. Flussabwärts der Einmündung des Ebriachbaches, beim Pegel Miklauzhof, erreichte die Vellach einen Spitzenabfluss von 246 m 3 /s, das entspricht einem 40 jährlichen Hochwasserereignis (HQ 40 ). Beim Kraftwerk Rechberg und in Müllnern kam es infolge von Verklausungen zu dramatischen Szenen, die jedoch von den Einsatzkräften der Feuerwehren bewältigt wurden. Auch an der Gail gab es ein 3 7 jährliches Hochwasser, das jedoch aufgrund der bestehenden Schutzbauten keine größeren Schäden hervorrief.

16 Abb. 18: Hochwasser an der Eisenkappler Vellach und riesige Windwürfe am 12.12 2017 (Fotos: Malle / Moser)