Ökobilanz der Bioabfallverwertung Schlussfolgerungen für das Recycling von Bioabfällen



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Transkript:

ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg Ökobilanz der Bioabfallverwertung Schlussfolgerungen für das Recycling von Bioabfällen Florian Knappe BGK Humustag 29. November 2012 in Dresden

Optimierung der Verwertung organischer Abfälle (FKZ 3709 33 340) Unter Mitarbeit von: Florian Knappe Regine Vogt Dr. Silke Höke Dr. Silvia Lazar Projektbeirat: Hr. Döhler(KTBL Darmstadt), Hr. Dr. Dominik (TU Berlin), Hr. Prof. Dr. Guggenberger (Universität Hannover), Hr. Dr. Kehres (BGK Köln), Hr. Prof. Dr. Köpke (Universität Bonn), Hr. Dr. Reinhold (BioplanPotsdam), Hr. Prof. Dr. Wilke (TU Berlin)

Aufgabenstellung - Bislang nicht quantifizierbare Wirkungen der Kompostausbringung (v.a. durch Humuszufuhr) auf ackerbaulich genutzte Böden für die Ökobilanz aufbereiten - Vergleichende Bilanzierung auf Basis der neuen Erkenntnisse auch gegenüber einem Verbleib von Bioabfall in der Restmülltonne Impulse Prozesse Wirkungen im Boden Folgewirkungen auf Umweltmedien Kohlenstoff - organische Substanz: Humusreproduktion durch Kompost Humusanreicherung anhand Wiederfindungsraten; Bedingung Unterversorgung => 2 Szenarien

Wirkungsanalyse Boden => Anpassungen Wirkung Ökobilanz Szenario 1 (Annahme: zu 80% Praxis in D) Szenario 2 (Annahme: zu 20% Praxis in D) Humusreproduktion Berücksichtigung in Ökobilanz durch Äquivalenzprozesse: - 50% Zwischenfruchtanbau - 50% Strohnutzung Das Humusreproduktionspotenzial der Komposte wird zu 50% durch einen mittleren Zwischenfruchtanbau und zu 50% durch eine Strohnutzung abgebildet. - Humusanreicherung Berücksichtigung in der Ökobilanz durch Anrechnung C- Senke im Treibhauseffekt Nutzbare Feldkapazität Berücksichtigung in Ökobilanz durch Äquivalenzprozess: - eingesparte Bewässerung - Als C-Senke wird der Anteil des Corg im Kompost angerechnet der der Wiederfindungsrate entspricht: 47% Bioabfall-Fertigkompost, kgr 59% Grüngut-Fertigkompost 26% Bioabfall-Frischkompost - Wasserbedarf reduziert sich um 30 m³/ha bzw. um 3 m³/t TS Kompost

Wirkungsanalyse Boden => Anpassungen Wirkung Ökobilanz Szenario 1 (Annahme: zu 80% Praxis in D) Stickstoff Anpassung bisherige Berechnung: - NH3-N-Verluste nur 1% - Düngewirksamer N aus N-Bilanz neu berechnet Sonstige Nährstoffe Wie bisher Anrechnung durch Äq-Prozess Mineraldünger; neu Korrektur Mg 10% Schadstoffeintrag in Boden Wie bisher 100%ige Akkumulation; neu PAK als Indikator Erosionsminderung durch Zufuhr mineralischer Substanz In Ökobilanz berücksichtigt durch Äquivalenzprozess - Ausbringung Bodenaushub keine Humusanreicherung; N min Bestimmung unterstellt N im Kompost abzgl. gasförmige Verluste wird voll als langfristig mineraldüngeräquivalent angerechnet (89% des N im Kompost statt bisher 20%) Szenario 2 (Annahme: zu 20% Praxis in D) Mineraldüngeräquivalenter Anteil N neu abhängig von Kompostart wegen unterschiedlichem Humusaufbau in Abh. Wiederfindungsrate Wie bisher werden die im Kompost enthaltenen Mengen an P, K, Ca zu 100% als mineraldüngeräquivalent angerechnet Mg aufgrund neuer Erkenntnisse nur noch zu 10% Wie bisher 100% Anreicherung von Schwermetallen und organischen Schadstoffen Zusätzlich zum bisherigen Indikator Cadmium wird neu PAK als Indikator für den Eintrag organischer Schadstoffe ausgewertet Zufuhr mineralischer Bestandteile (anorganischer Anteil im Kompost abzgl. CaCO 3 ) Gutschrift alternative Aufbringung von Bodenaushub

Was ändert sich an der ökologischen Bewertung der Verwendung von Komposten in der Landwirtschaft? Szenarien zum Vergleich der Kompostverwendungswege 1. E-Gbau: Kompostanwendung zu 100% im Erwerbsgartenbau 2. Erdenw: Kompostanwendung zu 100% in Erdenwerken 3. Garten: Kompostanwendung zu 50% im Garten-und Landschaftsbau und 50% im Hobbygartenbau 4. LW alt: Bisherige Bilanzierung, Kompostanwendung zu 100% in der Landwirtschaft 5. LW Sz1: Neue Bilanzierung Kompostanwendung in der Landwirtschaft für Szenario 1, Humusreproduktion 6. LW Sz2: Neue Bilanzierung Kompostanwendung in der Landwirtschaft für Szenario 2, Humusanreicherung => In dieser Betrachtung erfolgt die Herstellung der Komposte immer aerob

Treibhauseffekt 400 Netto ohne C-Senke Netto mit C-Senke Beispiel Bioabfall-Fertigkompost Belastungen Kompost Anlage Gutschrift GS C-Senke GS Mineralboden GS Bewässerung GS Zwischenfrüchte GS Stroh GS Mineraldünger GS Rindenhumus GS Torf 300 200 111 100 0 185 ohne C-Senke -41 mit C-Senke 199 ohne C-Senke 161 mit C-Senke -100-172 -200-252 -225-300 in kg CO2-Äq/t Bioabfall-Fertigkompost -400-500 -600 E-Gbau Erdenw Garten LW alt LW Sz 1 LW Sz 2

Was ändert sich an der ökologischen Bewertung der unterschiedlichen Verwertungsansätze? Szenarien zum Vergleich der Verwertungsansätze 1. Biomix-Fertigk: Durchschnittliche Bioabfallkompostierungin Deutschland, Erzeugung von 100% Fertigkompost 2. Biomix-Frischk: Durchschnittliche Bioabfallkompostierungin Deutschland, Erzeugung von 100% Frischkompost 3. VergkGR: Durchschnittliche Bioabfallvergärungin D, Erzeugung von 100% kompostiertem Gärrest 4. VergGärrest: Durchschnittliche Bioabfallvergärungin D, Erzeugung von 100% Gärrest 5. Grüngut-Fertigk: Durchschnittliche Grünabfallkompostierung in D, Erzeugung von 100% Fertigkompost

Vergleich der Verwertungsansätze Treibhauseffekt Netto ohne C-Senke 200 Netto mit C-Senke Belastungen 150 Kompost 100 Anlage 14 Gutschrift 23 ohne C-Senke 11 mit C-Senke 50 0 GS C-Senke GS Wärme -45 GS Strom -50-28 GS -86-89 Mineralboden in kg CO2-Äq/t Bio-,Grünabfall GS Bewässerung -49 ohne C-Senke -57 mit C-Senke -32 ohne C-Senke -39 mit C-Senke -100-150 -200 GS Zwischenfrüchte -93 ohne C-Senke -106 mit C-Senke -90 ohne C-Senke -99 mit C-Senke GS Stroh -250 GS Mineraldünger GS Rindenhumus GS Torf Verg Gärrest Grüngut-Fertigk Biomix-Fertigk Biomix-Frischk Verg kgr -300

Vergleich der Verwertungsansätze 200 150 Eutrophierung, terrestrisch Netto Belastungen Kompost in g PO4-Äq/t Bio-,Grünabfall 100 50 0-50 -100-7 -30 59-23 83 Anlage Gutschrift 26 GS Wärme GS Strom -35-53 GS Mineralboden -95-102 GS Bewässerung GS Zwischenfrüchte -150 GS Stroh -200 GS Mineraldünger Biomix-Fertigk Biomix-Frischk Verg kgr Verg Gärrest Grüngut-Fertigk GS Rindenhumus GS Torf

Ist die getrennte Sammlung von Bioabfällen aus ökologischer Sicht sinnvoll? Entsorgungsoptionen für Bioabfall Komp D: Durchschnittliche Situation der Kompostierung in D VergStdT: Vergärung in einer Anlage nach Stand der Technik MVA D: Mitverbrennung in einer MVA, durchschnittliche Situation in Deutschland MBA aerob D: Mitbehandlung in einer aeroben MBA, durchschnittliche Situation in Deutschland MBA anaerob D: Mitbehandlung in einer anaeroben MBA, durchschnittliche Situation in Deutschland MBS : Mitbehandlung in einer MBS, durchschnittliche Situation in Deutschland MPS : Mitbehandlung in einer MPS, durchschnittliche Situation in Deutschland

Vergleich der Entsorgungsoptionen Treibhauseffekt Netto ohne C-Senke Netto mit C-Senke 200 Belastungen 100 EBS-Verbrennung Kompost 0 Anlage Gutschrift -7 ohne C-Senke -16 mit C-Senke -100-105 -131 GS C-Senke -141 in kg CO2-Äq/t Bioabfall GS Mitverbrennung GS Wärme +73 ohne C-Senke -139 mit C-Senke -200-300 GS Strom -29 ohne C-Senke -246 mit C-Senke -185 ohne C-Senke -194 mit C-Senke GS Humuswirkung -400 GS Mineraldünger MPS D MBS D MBA aerob D MVA D Verg StdT Komp D GS Organik MBA anaerob D

Vergleich der Entsorgungsoptionen Eutrophierung, terrestrisch Netto 150 Belastungen 100 EBS-Verbrennung in g PO4-Äq/t Bioabfall 50 0-50 -16 1 30 37 59 41 31 Kompost Anlage Gutschrift GS Mitverbrennung GS Wärme -100 GS Strom -150 GS Humuswirkung Komp D Verg StdT MVA D MBA aerob D MBA anaerob D MBS D MPS D GS Mineraldünger GS Organik

Vergleich der Entsorgungsoptionen => Normierung und Gewichtung der Einzelergebnisse Für die Gewichtung nach ökologischer Bedeutung wird die bisherige UBA-Methode herangezogen, die durch Arbeiten des IFEU ergänzt wurde Neubewertet ist die ökologische Bedeutung der Inanspruchnahme der mineralischen Ressource Rohphosphat (C statt bisher D) A = sehr groß B = groß C = mittel D = gering Die Berechnung des spezifischen Beitrages erfolgt auf Basis aktueller Gesamtfrachten und -verbräuche in Deutschland EDW - Einwohnerdurchschnittswerte

Entsorgungsoptionen Nettoergebnisse normiert zu Einwohnerdurchschnittswerten (EDW) berechnet für 4 Mio. t max. zusätzlich getrennt erfassbaren Bioabfall 500.000 0-500.000-1.000.000-1.500.000-2.000.000 Komp D Verg StdT MVA D MBA aerob D MBA anaerob D MBS D MPS D EDW für 4 Mio. t Bioabfall -2.500.000 Treibhauseffekt ohne C-Senke Treibhauseffekt mit C-Senke KEA, fossil Versauerung Eutrophierung, terrestrisch Eutrophierung, aquatisch Krebsrisiko (Humantoxizität) PM10-Risiko (Humantoxizität) Ressource Phosphaterz Eintrag Bodeneintrag Cadmium

Entsorgungsoptionen 150.000 Nettoergebnisse normiert zu Einwohnerdurchschnittswerten (EDW) berechnet für 4 Mio. t max. zusätzlich getrennt erfassbaren Bioabfall Komp D 100.000 50.000 0-50.000 Verg StdT MVA D MBA aerob D MBA anaerob D MBS D MPS D EDW für 4 Mio. t Bioabfall -100.000 Cadmium Cadmium Treibhauseffekt ohne C-Senke Treibhauseffekt ohne C-Senke Treibhauseffekt mit C-Senke KEA, fossil Versauerung Eutrophierung terrestrisch Eutrophierung, terrestrisch Eutrophierung aquatisch Eutrophierung, aquatisch Krebsrisiko (Humantoxizität) Krebsrisiko (Humantoxizität) PM10-Risiko (Humantoxizität) PM10 Risiko (Humantoxizität) Eintrag Boden Bodeneintrag

Fazit Die getrennte Sammlung und Verwertung der Bioabfälle ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die Nutzung in der Kaskade erfolgt = energetisch (Biogas) / stofflich Nachrüstung von Kompostierungsanlagen mit Vergärung ist sinnvoll und oft geübte Praxis Hohe Energieeffizienz (Nutzung Überschusswäre) ist auch bei Nachrüstung möglich => hohe Wirkungsgrade in der Verwertung von Biogas => hohe Standards in der Emissionsminderung Die Ergebnisse einer Ökobilanz über die verschiedenen Entsorgungsvarianten hängen immer stark von den spezifischen Verhältnissen vor Ort ab

200 Treibhauseffekt 200 Eutrophierung, terrestrisch Netto ohne C-Senke Belastungen 150 Kompost 100 150 Anlage in kg CO2-Äq/t Bioabfall 50 0-50 -100-150 -200-250 -185-90 in g PO4-Äq/t Bioabfall 100 50 0-50 -100 1 59 Gutschrift GS C-Senke GS Wärme GS Strom -86 GS Mineralboden -182GS Bewässerung GS Zwischenfrüchte GS Stroh GS Mineraldünger -300-150 GS Rindenhumus Verg StdT Verg D Verg StdT Verg D GS Torf

Optimierung des Systems der Bio-und Grünabfallverwertung Projektpartner Ressource Abfall Im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg, 2012

Optimierungsansätze ggf. Gasleitung BHKW hohe Ausbeuten hohe Emissionsstandards Biogasproduktion hohe Ausbeuten hohe Emissionsstandards Komposter zeugung hohe Emissionsstandards - Fertigkompost - Hackschnitzel = immer das Gesamtsystem im Fokus haben =

Optimierungsansätze 1. Hebung der Mengenpotenziale 2. Kaskadennutzung mit hohen Wirkungsgraden 3. Hochwertige Kompostverwertung 4. Sammlung von Bio- und Grünabfall

Erfassung von Bio- und Grünabfällen Biotonne

Erster Optimierungsansatz: Hebung der Mengenpotenziale

Erster Optimierungsansatz: Hebung der Mengenpotenziale Checkliste zur Einordnung der bestehenden Situation = Prüfung notwendig = Grünabfallsammlung Nur in Herbst und Frühjahr An wenigen Tagen Vorbild öffentliche Hand Grüngut wird nur im Einzelfall abgegeben Kein vorrangiger Bezug von Kompostprodukten Öffentlichkeitsarbeit Keine gezielten aktuellen Kampagnen und Maßnahmen für Bio- und Grünabfälle

Zweiter Optimierungsansatz: Kaskadennutzung

Kaskadennutzung Deutschlands erstes Biogas-Netz Nutzung des Wärmeanteils Biogasbezug vereinbart ab September 2007 Transport des Biogases von Hillerse nach Braunschweig Ölper, wo die Wärme genutzt werden kann (PTB) 20 km Biogas-Transportleitung optionaler Anschluss weiterer Biogasproduzenten, der Kläranlage Steinhof und des Nahwärme- Netzes Ölper Unterquerung der Autobahn A2 und des Mittellandkanals Technische Spezifizierung: PE DN 250 da = 280 mm

Kaskadennutzung

Dritter Optimierungsansatz: Hochwertige Kompostverwertung

Hochwertige Kompostverwertung

Fazit Die Verwertung von Bioabfällen aus Haushalten verlangt ein engagiertes Vorgehen Eine Verwertung ist nicht per se sinnig und ökologisch vorteilhaft Es gilt die im Abfall enthaltenen Potenziale zu heben möglichst große Mengen dem System zuzuführen - auch tlw. zu Lasten der Eigenkompostierung - und auf Minderung der Emissionen im Verwertungssystem zu achten Der Verzicht auf die getrennte Sammlung ist in der Regel ökologisch nachteilig Auf die spezifischen Randbedingungen im Einzelfall ist zu achten

Mit Einführung der Biotonne zu erwartende Mehrkosten Kalkulationsbeispiel Ldkr. Ravensburg Vergleich der Jahreskosten bei Einführung Biotonne Nr. Gegenstand [ /a] [ /(E*a)] [%] [ /a] [ /(E*a)] [%] [ /a] [ /(E*a)] [%] [1] [2] [3] [4] [5] [6]=[3]+[4]+[5] [7] [8] [9] [10]=[1]+[2]+ [6]+[7]+[8]+[9] Restabfallentsorgung zukünftig Restabfallsammlung bisher Restabfallsammlung, zukünftig Kapitaldienst, neue Behälter Bioabfallsammlung, zukünftig Zwischensumme Sammlung Personalkosten Bioabfallberatung Bioabfallverwertung (Menge an Bioabfall aus Restmüll) Zusatzmengen an vergärbarem Abfall in Biotonne (krautiger Anteil des Grünabfalls) Änderungen der Jahreskosten Basisvariante Variante Sommer- Service Plus -1.590.000-1.590.000-1.590.000 Variante Service Total -3.016.000 10,91-3.016.000 10,91-3.016.000 10,91 1.357.200 4,91 1.281.800 4,64 2.412.800 8,73 207.207 0,75 13,9% 207.207 0,75 32,4% 207.207 0,75 65,0% 1.872.000 6,77 2.504.667 9,06 2.357.333 8,53 3.436.407 12,43 3.993.674 14,44 4.977.341 18,00 60.000 60.000 60.000 800.000 800.000 800.000 560.000 560.000 560.000 250.407 0,89 < 3% 807.674 2,88 < 10% 1.731.341 6,18 - Wirtschaftlich zumutbar zu gestalten - Die bestehenden vertraglichen Randbedingungen sind zu beachten => es gilt den richtigen Zeitpunkt abzupassen < 21 %

Vielen Dank fürs Zuhören Kontakt: florian.knappe@ifeu.de