Insektenmonitoring Citizen Science und Zusammenarbeit mit Experten aus der Gesellschaft. Prof Dr Aletta Bonn

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Transkript:

Insektenmonitoring Citizen Science und Zusammenarbeit mit Experten aus der Gesellschaft Prof Dr Aletta Bonn Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (idiv) Halle-Jena-Leipzig

Was ist das Problem? Hallmann

Was ist das Problem? Hallmann

EU Common Agricultural Policy Fitness Check P. Bezak S. Lakner Birds (open landscape) Butterflies (open landscape) Time Time https://www.idiv.de/web/cap_fitness_check.html Peer, G. Bonn, A. et al (submitted).

IPBES Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services

The Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services

Bestäuber Nutzen: Großes Spektrum > 75% der Nutzpflanzen für menschl. Ernährung Fast 90% aller Blütenpflanzen weltweit sind von Tierbestäubung abhängig

Viele Werte neben der Ernährung Medizin, Bio-Kraftstoffe, Fasern und Baumaterial Honig Raps Baumwolle Quellen von Inspiration für Kunst, Musik, Literatur, Religion und Technologie Eukalyptus

Abhängigkeit der Nutzpflanzen Weizen Reis Maniok Kakao Soja Apfel Kaffee Raps Mango

Ökonomischer Wert Marktwert der Bestäubung: 250 600 Mrd. /Jahr (2015)

Trends der Honigbiene (Apis mellifera) Global globaler Anstieg: 45% Verluste in N-Amerika und vielen europäischen Staaten ex-udssr USA Deutschland China Spanien Argentinien

Status wildlebender Bestäuber Rückgänge der Vielfalt und Häufigkeit zahlreicher Bienen, Schwebfliegen und Tagfalter in Europa und Nord-Amerika >40% der Bienenarten sind gefährdet (in zahlreichen nationalen Roten Listen) 9% der Bienen und Tagfalter sind bereits europaweit gefährdet Mangel an Daten für andere Regionen machen die Einschätzung schwierig, aber es gibt einige Berichte über Rückgänge Bombus cullumanus (Critically Endangered) Source: P. Rasmont

Deutschsprachige Zusammenfassung http://www.deipbes.de/media/content/bestaeuber -Broschuere_ipbes_KS.pdf

IPBES Bericht des Welt-Biodiversitätsrats (IPBES): Rückgang der Vielfalt und des Vorkommens wildlebende Bestäuber in Nord-West-Europa und Nord-Amerika. Insektensterben ist Fakt Über die Gründe wissen wir eigentlich genug, um vorsorgend handeln zu können Trotzdem brauchen wir ein Monitoring, das den Erfolg von Maßnahmen sichtbar macht

Drei Ansätze Heute Nationales Monitoring, BfN Planung Beginn Inventur A Ergebnisse Retrospektive Analysen (z. B. smon) Datensammlung A Ergebnisse Kausalanalyse Plan. A. Ergebnisse 2000 2010 2020 2030

Nationales Monitoring Basis: Ökologische Flächenstichprobe Naturraumgliederung X Landnutzungstypen ~ 800 Probeflächen UMK: Faktorenbezogenes Monitoring! Stärkung des Ehrenamtes Fachgesellschaften & Verbände Droeschmeister (2001) Natur und Landschaft Arbeitsgemeinschaft deutscher Insektenforscher

Nur Wissen zu generieren und zu kommunizieren reicht nicht aus, um den Biodiversitätsverlust zu bekämpfen Wissen aus der Gesellschaft als Potential für Innovation (Turnhout et al Nature 2012)

Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland Bonn et al (2016) Grünbuch Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland. http://www.buergerschaffenwissen.de/sites/default/files/assets/dokumente/gewiss-gruenbuch_citizen_science_strategie.pdf Leitfaden für Citizen Science in Schutzgebieten zusammen mit Europark http://www.europarc-deutschland.de/wp-content/uploads/2016/03/citizen-science-in-den-nnl_web.pdf. Videos zu Citizen Science https://www.youtube.com/watch?v=49ho7ut-dhi&t=4s https://www.youtube.com/watch?v=ce1kpxlkgbo&t=23s

Richter et al. (2018) Positionspapier: Handlungsbedarfe und Maßnahmen für die Förderung von Citizen Science in der Umweltbildung und Umweltkommunikation. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH UFZ, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (idiv), Leipzig. http://www.ufz.de/export/data/global/203484_dp_2018 _2_Richteretal.pdf

Herausforderung Nachwuchs/Artenkenner Quelle: Frobel, K. & Schlumprecht, H. (2014): Erosion der Artenkenner (persönliche Befragung von 70 Personen aus Naturschutzfachbehörden, Planungsbüros, Landschaftspflegeverbänden, Naturschutzverbänden (NABU, LBV, BUND, BN) und Universitäten)

Herausforderung Heterogenität Machecha & Schmidtlein GEB 2008

www.ufz.de/lebendiger-atlas 1) Akteure für Natur und Umwelt vernetzen und unterstützen 2) Kapazitäten stärken 3) Daten zusammenführen, harmonisieren und visualisieren 4) Information und bestmögliches Datenmanagement bereitstellen 5) Menschen für Natur begeistern und Engagement ermöglichen

Verschneidung mit Umweltdaten Land Service LC of Riparian

Funktionalitäten & Integration Akteurs-/Nutzerebene Datenebene Projekte zum Mitmachen Archive/Sammlungen Biotic Suche: Libellen; Berlin Plattformen zur Dateneingabe Information & Daten Suchen & Finden Abiotic Interessen-/Expertengruppen Analysieren

> 63 Mio. Einträge (4498 Datensätze), seit 17. Jh. 113 teilnehmende Webseiten 134 beitragende Citizen Science-Projekte >8,2 Millionen Downloads >3,5 Tausend Nutzer/Tag 474 unterstützende Layer (z.b. Umwelt- und Landnutzungsdaten)

Atlas Tools Daten And now BioCollect and MERIT Data Capture Data Discovery ALA Citizen Science + Mobile FieldData Portals + Mobile Data Visualisation Data Analysis

Atlas Daten Entdecken Data Capture by species by location/region Data Discovery by collection by data set Data Visualisation Data Analysis

Internationale Familie Portale weltweit GBIF France http://portail.gbif.fr/ GBIF Spain http://datos.gbif.es/ CRBio Costa Rica www.crbio.cr ICMBio Brazil http://www.icmbio.gov.br/portal/portald abiodiversidade NBN Scotland http://www.als.scot/ In Entwicklung GBIF Portugal, GBIF Argentina, NBN Wales/England/NI/UK Infrastruktur open source für alle Interessierten Webseite mandantenfähig, d.h. eigenes Design, eigene Daten, eigenes hosting

Konzept: Lebendiges Atlas Netzwerk für Biodiversität Datenaufbereitung in Fachgesellschaften und Verbänden Trend und Ursachen - Analysen für Biodiversitätsverlust (Einstiegsschwerpunkt Agrarlandschaft/ WRR/GAP ) Fachlicher Austausch und Sichtbarkeit Standardisierung, Visualisierung und Interoperabilität der Daten Freiwilligen-Koordination in den Fachgesellschaften und logistischer Proof of Concept für ein Monitoring Mitkonzeption eines nationalen Biodiversitäts Monitoringkonzeptes Artenkenner Ausbildung Lebendige Partizipation in Wissenschaft Wissenschaftliche Begleitforschung zu Trend und Ursachenanalysen www.ufz.de/lebendiger-atlas Leitfaden für Citizen Science in Schutzgebieten zusammen mit Europark SEITE 34 http://www.europarc-deutschland.de/wp-content/uploads/2016/03/citizen-science-in-den-nnl_web.pdf.

Zusammenfassung Nationales Monitoring + Trends werden verlässlich und repräsentativ für Deutschland quantifiziert + Wichtig für die Erfolgskontrolle von Maßnahmen + Ehrenamt / Citizen Science einbeziehen und stärken

Retrospektive Analysen Heute Nationales Monitoring (BfN) Planung Beginn Inventur A Ergebnisse Retrospektive Analysen (z. B. smon) Datensammlung A Ergebnisse Kausalanalyse Plan. A. Ergebnisse 2000 2010 2020 2030

Es ist nicht so, als wüssten wir nichts Ökologische Baubegleitung Eingriffs-Erfolgskontrollen Zufallsfunde Apps BUND/NABU Ehrenamt Biosphärenreservate Verbreitungsatlanten Kartierungen Sammlungen Gutachten ELER Fachbegleitende Maßnahmen FFH-Kartierungen Fachgruppen Graue Literatur Qualifizierungsarbeiten Präsenzmonitoring Amphibienzäune Private Meldungen Diverse aber heterogene Daten

smon Arbeitsgruppe mit idiv Wissenschaftliche Leitung: Aletta Bonn, Florian Jansen, Helge Bruelheide, Marten Winter Koordination: David Eichenberg Auftaktworkshop: November 2017 Erster Folgeworkshop: Januar 2018 39 Teilnehmer Vertreter von 13 Bundesländern, des BfN sowie der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen sowie Wissenschaftler diverser Institute 22 Teilnehmer Arbeit an konkreten Daten zu Amphibien und Libellen sowie zu mehrfach wiederholten Biotopkartierungen; Evaluierung der Datenstrukturen und erste Analysen https://www.idiv.de/smon.html

Trendanalyse ist möglich Neue statistische Methoden für heterogene Daten Libellenart 1 Diverse Räumliche Umweltdaten Libellenart 2 Super-Computer

Sachsens Heuschreckenarten 19 18 17 6 Eichenberg, Lueg et al. (in Vorb.)

Mecklenburg Vorpommern Flora Prof Florian Jansen et al, Rostock Carex caryophyllea Trendanalysen 1980-2006 392 Pflanzenarten Teesdalia nudicaulis Floristische Kartierung 1977-88 (Benkert, Fukarek, and Korsch 1996) Landesamt Biotopkartierung Umfangreiche VegMV Datenbank (Jansen, Dengler, and Berg 2012).

Wiederholungsinventur Auwaldkran Leipzig (Wirth et al)

Kreuzfensterfallen Sähring F. (2016) Bachelorarbeit Universität Leipzig

Vergleich: 2002 2016 90 % weniger Individuen von Wildbienenarten 1 (294 27 2 ) 86 % weniger Individuen bei Hummeln (267 23) 58% weniger Hummelarten (12 5) 1 Ohne Hummeln 2 Wildbienen-Individuen pro Baum (Eiche) Sähring F. (2016) Bachelorarbeit Universität Leipzig

Vorkommen Abundanz Vorkommen Trend Fundquadranten Wiederholunginventur Abundanzdaten Trend Abundanzen

Zusammenfassung Retrospektive Analyse + Errechnet Trends aus vorhandenen Informationen + Quantifiziert Unsicherheiten Zusammen mit hochwertigen Wiederholungsinventuren können Abundanz-Trends ermittelt werden + Nur bedingt geeignet für Ursachenanalyse

Drei Ansätze Heute Nationales Monitoring Planung Beginn Inventur A Retrospetive Analysen (z. B. smon) Datensammlung A Ergebnisse Kausalanalyse Plan. A. Ergebnisse 2000 2010 2020 2030

Welche Faktoren? Klimawandel einige detaillierte Studien existieren bereits Mahdzeitpunkte Ausreichend bekannt Fragmentierung Gut untersucht Düngung v.a. im Grünland gut untersucht Spezifische Maßnahmen (z. B. AUKM) Forschungsbedarf Pestizide Sehr naheliegend, aber Wissenslücken im Detail für die Anwendung

idiv Studie zu GAP Gemeinsame Agrarpolitik = Schlüssel zur Problematik und Lösung Pe er et al. (2017) Conservation Letters

Greening: Wie Ökologen es einschätzen Pe er et al. (2017) Conservation Letters Blühstreifen n=83 Brache n=82 Landschaftselemente n=87 Leguminosen n=72 Zwischenfrüchte n=72 Agroforestry n=69 Kurzumtriebsplan n=71 Aufforstung n=76 Negative Wirkung 0 Positive Wirkung

Greening: Was Landwirte machen 80% der Greening-Maßnahmen wirkungslos für Biodiversität Blühstreifen n=83 Brache n=82 Landschaftselemente n=87 Leguminosen n=72 Zwischenfrüchte n=72 Agroforestry n=69 Kurzumtriebsplan n=71 Aufforstung n=76 % Maßnahmenfläche 1,2 16,2 2,4 11,2 68,2 0 0,2 0,1 Pe er et al. (2017) Negative Wirkung 0 Positive Wirkung

Finanzierungslücke bei Natura 2000 schließen GAP Säule 1 4,85 Mrd. Direktzahlungen Überwiegend wirkungslos; Umweltleistung werden kaum erbracht Transfer notwendig GAP Säule 2 Ländliche Entwicklung 1,35 Mrd. Unterfinanzierung von Natura 2000 allein in Deutschland um 1,1 Mio Mrd.

Konsultation: keine Zustimmung zu GAP Instrumenten mehr https://www.idiv.de/fileadmin/content/idiv_files/documents/executive_summary_17.11_final.pdf

AUKM für Biodiversitätsschutz optimieren Anpassung Mahdregime (Schmetterlingswiesen)

AUKM für Biodiversitätsschutz optimieren Anpassung Mahdregime (Schmetterlingswiesen) Drehschrauben (allg.): Finanzielle Anreize, Mindestflächengrößen, Pflegeregime, Landschaftselemente, Biotopverbund

InsektenMobil Vorstudie (Bonn, van Dam, Denzler, Hecker, Eichenberg, Richter, Kühl, van Klink, Shelest, Winter, Doktor, Dauber, Walther, Dunn et al) Frenzel, Mobiles Citizen Science Observatorium mit Autokeschern Stratifizierte 5km Autorouten in 5 Habitattypen (Wald, Feuchtgrünland, Grünland, Acker, Urban) Juni 2018: 75 Routen mit 30 Freiwilligen in 7 Bundesländern Automatische Imageklassifizierung (Biomasse, funktionale Gruppen, Abundanz) Metabarcoding - Ecometabolomics Lab Auswertung in Bezug auf Landschaftsmosaik & Landnutzungsintensität / auch auf TERENO Flächen Car net sample (Doktor et al, in prep)

InsektenMobil https://insektmobilen.snm.ku.dk/

Gedankenspiel Hallmann et al. (2017) PLoS ONE -75% Die Zeit drängt -60% 2020 2030

Drei Ansätze Heute Nationales Monitoring Planung Beginn Inventur A Retrospetive Analysen (z. B. smon) Datensammlung A Ergebnisse Kausalanalyse Plan. A. Ergebnisse 2000 2010 2020 2030

Optionen Schutz-Maßnahmen umsetzen Kapazitäten entwickeln bestehende Netzwerke und Experten stärken Nationale und internationale Vernetzung / Einbindung in nat. Monitoring Vergangenheit: Retrospektive Datenaufbereitung in Fachgesellschaften und Verbänden Trend und Ursachen - Analysen (statistische Modelle) Heute: Wiederholungs-Untersuchungen Zukunft: Untersuchung von Effektivität von Maßnahmen zb Waldaktie, Moorfutures, Genussscheine Engagement fördern: Mitmachaktionen Spass, Lernen, Empowerment Artenkennerprogramme

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (idiv) Halle-Jena-Leipzig Klausurtagung der Naturschutzbehörden Mecklenburg-Vorpommern, 5. Sep. 2018 Vielen Dank Aletta Bonn