Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS. Realschule, Physik, Jahrgangsstufe 7 (I), 8 (II/III)

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Transkript:

Aggregatszustände im Teilchenmodell durch eine szenische Modellbildung illustrieren Stand: 2018-07-18 Schulart Jahrgangsstufen Fach Zeitrahmen Realschule 7 (I), 8 (II/III) Physik eine Unterrichtsstunde Kompetenzerwartungen Die Schülerinnen und Schüler verbalisieren in angemessener Fachsprache die grundlegenden Eigenschaften von Materie bei den verschiedenen Aggregatzuständen, erklären diese mithilfe des Teilchenmodells und veranschaulichen sie anhand selbst angefertigter Skizzen. (Kompetenzerwartungen 7 (I), 8 (II/III)) Seite 1 von 5

Aufgabe Nachdem im vorangegangenen Unterricht bereits viele Aspekte des Teilchenmodells betrachtet wurden, wollen wir nun unser Wissen auf die Beschreibung der drei Aggregatszustände eines Körpers in unser Teilchenmodell übertragen. Beschreibung des Aggregatszustandes flüssig im Teilchenmodell Eine Flüssigkeit hat niemals eine bestimmte Form. Somit nimmt sie immer die Form des Gefäßes an, in dem sich diese befindet. Bei konstanter Temperatur gilt:) Eine Flüssigkeit behält ihr Volumen bei (Inkompressibilität von Flüssigkeiten). Der Abstand zwischen den Teilchen der Flüssigkeit lässt sich also kaum verändern. Die Form der Flüssigkeit ist problemlos veränderbar. Das bedeutet, dass die Teilchen der Flüssigkeit keine festen Plätze besitzen. Innerhalb des von der Flüssigkeit eingenommenen Raums können die Teilchen ihre Positionen untereinander verändern. Diese Positionsveränderungen der Teilchen vollziehen sich ständig, weil die Teilchen eines jeden Körpers in ständiger Bewegung sind. Aufgaben: 1. Stellt euch vor, ihr seid die Teilchen der Flüssigkeit in unserer Modellvorstellung. Arbeitet in eurer Gruppe eine szenische Modellierung aus, mit der ihr die in obigen Text genannten Eigenschaften der Teilchen eines flüssigen Körpers modellhaft veranschaulichen könnt. 2. Stellt in eurer Gruppe nun den Aggregatszustand gasförmig eines Körpers dar. Die folgenden beobachtbaren Phänomene sollen euch helfen, die Unterschiede der beiden Aggregatszustände besser erarbeiten zu können: Die Form eines Luftballons kann leicht verändert werden und sogar dessen Volumen. Über die Öffnung eines Glasgefäßes, in dem sich eine kleine Menge Wasser befindet, ist eine Gummiabdeckung gespannt. Wird dieses Wasser verdampft, wölbt sich die Gummiabdeckung stark nach außen. Versprüht man genügend Deo in einem Bereich eines geschlossenen Raums, ist dieses nach einiger Zeit im ganzen Raum wahrnehmbar. 3. Bereitet eine szenische Modellierung vor, um den Aggregatszustand fest eines Körpers visualisieren zu können. Seite 2 von 5

Mögliche Schülerlösungen 1. Aggregatszustand flüssig Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich ständig durcheinander, ohne den vorgegebenen Raum (z. B. abgeklebte Fläche auf Boden) zu verlassen. Der Abstand der Schülerinnen und Schüler untereinander sollte dabei so gewählt werden, dass sie sich zwar noch bewegen können, aber ihr Abstand voneinander nur minimal variieren kann. 2. Aggregatszustand gasförmig Die Schülerinnen und Schüler können sich frei in dem vorgegebenen Raum (deutlich größeres Rechteck) bewegen. Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich mit einer größeren Durchschnittsgeschwindigkeit als zuvor. 3. Aggregatszustand fest Die Schülerinnen und Schüler befinden sich jeweils an einer vorgegebenen Stelle im Raum (kleineres Rechteck als in 2. bzw. 3.). Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich mit ihren Oberkörpern leicht und langsamer als zuvor um ihren Standpunkt ( Ruhelage ) hin und her bzw. vor und zurück. Die Schülerinnen und Schüler halten sich dabei gegenseitig fest. Seite 3 von 5

Hinweise zum Unterricht Allgemeine Hinweise zur Methode: Mithilfe einer szenischen Modellbildung sollen abstrakte oder schwer zu illustrierenden Sachverhalten im Unterricht durch die aktive Handlung erfahrbar und durch das eigene Erleben besser begreifbar zu machen. Denn vor allem beim Erklären von Vorgängen und physikalischen Phänomenen mit Hilfe des Teilchenmodells können unsere Schülerinnen und Schüler auf keine Alltagserfahrungen ihrerseits zurückgreifen, da dazu die notwendigen Beobachtungen für uns nicht sichtbar bzw. anderweitig wahrnehmbar sind, oder in irgendeiner anderen Weise in unserer Lebenswelt wiederzufinden sind. Durch die eigenständige Beschäftigung und den aktiven Umgang mit den verschiedenen Aspekten dieses Themas soll somit das nachhaltige Lernen gefördert werden. Die Schüler können durch die szenische Modellbildung aktiv die physikalischen Modellvorstellungen und deren veranschaulichenden Charakter erleben und begreifen. Bei der Vorbereitung und vor allem bei der Durchführung eines szenischen Modellbildungsprozesses muss unbedingt die aktuelle Klassenkonstellation, die Empfindlichkeit und das Gemüt der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt sowie die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten bedacht werden. Eventuelle Verletzungsgefahren z. B. durch Anstoßen oder Stolpern sind auszuschließen. Hinweise zur Erarbeitung: Mithilfe des vorangestellten Textes, den angeführten beobachtbaren Phänomenen und dem Vorwissen der Schüler sollen sich die Schülerinnen und Schüler weitestgehend eigenständig mit dem Thema auseinandersetzen. Die Erarbeitung dieses Themas in der vorgestellten Vorgehensweise fußt auf einer im Vorfeld erfolgten Behandlung der folgenden Aspekte des Teilchenmodells: Körper sind aus kleinsten Teilchen aufgebaut; Teilchen befinden sich in ständiger Bewegung; Teilchen eines Stoffes sind identisch, auch in den verschiedenen Aggregatszuständen; Teilchen werden durch bestimmte Symbole (z. B. Kreis) bzw. Gegenstände (z. B. Kugeln) modellhaft dargestellt. Diese Herangehensweise zur Erarbeitung des Themas in einer Gruppenarbeit führt zu mannigfaltigen Lösungen, die an einigen Stellen nicht dem geforderten fachlichen Niveau entsprechen werden bzw. können. Dementsprechend ist eine Überprüfung und Berichtigung der Gruppenergebnisse an mehreren Stellen unablässig, je nach Leistungsvermögen der Klasse kann dies nach jeder Gruppenarbeitsphase erfolgen. Seite 4 von 5

Anregungen zum weiteren Lernen 1. Arbeitet in eurer Gruppe die Unterschiede der drei Aggregatszustände im Teilchenmodell bzgl. der folgenden Aspekte 1 schriftlich heraus: Teilchenabstand; relative Lage der Teilchen zueinander; Teilchenbewegung; mögliche beschreibende Modellvorstellung; 2. Haltet eure Erkenntnisse aus den szenischen Modellierungen zu den verschiedenen Aggregatszuständen in drei Skizzen fest, die den jeweiligen Aggregatszustand anschaulich beschreiben sollen. Achtet dabei vor allem darauf, dass die Unterschiede der einzelnen Aggregatszustände zum Ausdruck kommen. Quellen und Literaturangaben Kramer, Martin (2017): Physik als Abenteuer 1 Die bei dieser Aufgabe zu erarbeitenden Aspekte können den Zielvorgaben des eigenen Unterrichts entsprechend angepasst werden. Des Weiteren sollten zur Bearbeitung der Aufgabe durch die Schülerinnen und Schüler sprachliche unterstützende Methoden sowie auch strukturierende Vorgaben zum Einsatz gebracht werden. Seite 5 von 5