Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung Multiplikatorenkonzept und Nachhaltigkeit. Lana Hirsch

Ähnliche Dokumente
Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung Zielgruppenbezug Gesundheitsförderung, die ankommt!

Lernwerkstätten Good Practice. Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung.

Good Practice-Kriterien in der Arbeit mit älteren Menschen

Qualitätsentwicklung von Gesundheitsförderung in Lebenswelten Der Good Practice-Ansatz Vor-Ort-Dialog am 7. Dezember in Bielefeld

Aktiv werden für Gesundheit: Arbeitshilfen für Prävention und Gesundheitsförderung im Quartier. Stefan Bräunling, Gesundheit Berlin

Good Practice Kriterien die Operationalisierung. Iris Grimm Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

Vielfalt als Herausforderung Voraussetzungen

Qualität in Gesundheitsförderung und Prävention in NRW. Angebote der Fachgruppe Prävention und Gesundheitsförderung. Svenja Budde

Partizipation in der kommunalen Gesundheitsförderung

Qualität in Gesundheitsförderung und Prävention in NRW

DIE KOMMUNE ALS GESTALTUNGSRAUM

Erfa- und Impulstagung. Best Practice. Technopark, 21. September Fachstelle Suchtprävention Mittelschulen und Berufsbildung

Praxis und erfolgreiche Strategien der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten

Armut und Gesundheit Was tut sich in Deutschland? Prof. Dr. Rolf Rosenbrock. Tagung Gesundheit und Armut Fachhochschule Bern 09.

Hannover Hofschläger / pixelio. Prof. Dr. Petra Kolip, Universität Bielefeld

SAĞLıK. SOZIALRAUMORIENTIERTE GESUNDHEITSFÖRDERUNG ÄLTERER FRAUEN UND MÄNNER MIT TÜRKISCHEM MIGRATIONSHINTERGRUND IN HAMBURG

WORKSHOP. GUTE gesunde Kita. Qualitätsentwicklung in Kitas aus Sicht der Gesundheitsförderung

Was sind integrierte kommunale Strategien zur Gesundheitsförderung?

Stadtteilbezogene Gesundheits-förderung im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)

Hannover Hofschläger / pixelio

Die neue Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit NRW am LZG.NRW

Zentrale Begrifflichkeiten aus Gesundheitsförderung und Prävention in nichtbetrieblichen Lebenswelten

Wie gelingt gute Gesundheitsförderung?

Die Kommune als Akteur und Setting im Präventionsgesetz Chancen und Herausforderungen in NRW.

Gesund leben und älter werden in Eving Workshop: Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten älteren Menschen

Anhang 7: Ziele- und Maßnahmen-Tabelle (jährlicher Arbeitsplan)

Gesundheitsförderung und Primärprävention Erfahrungen aus Deutschland

Gemeinsame Stelle der Krankenkassen für Prävention und Gesundheitsförderung in Hessen Kassenübergreifende Förderanträge nach 20a SGB V

Gesundheit und Setting - lebensweltorientierte Gesundheitsförderung-

Qualitätssicherung und Zielorientierung der Beitrag der BZgA

Auf dem Weg zu einer Gesundheitsförderungsstrategie für ALLE

Die 10 Gütekriterien Gesundheitsfördernder Hochschulen als inhaltlicher Hintergrund für eine Zertifizierung.

Gesundheitsförderung in Lebenswelten Förderung durch die GKV - im Rahmen der LRV NRW - im Kontext der Präventionskette vor Ort

Friedrichshain-Kreuzberg Gesunder Bezirk

Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.v.

Niedrigschwellige Bewegungsförderung in Berlin. das Zentrum für Bewegungsförderung als Landeskoordinationsstelle

Gesund alt werden im Quartier

Qualität in der Adipositasprävention und Gesundheitsförderung

WISSENSGRUNDLAGE: PARTIZIPATIVE QUALITÄTSENTWICKLUNG IN GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND PRÄVENTION

Was sind die Erkenntnisse und Empfehlungen des Forschungsverbundes?

Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bremen

Evaluation des REFUGIUM Peer-Präventionsprogramms für Flüchtlinge Prof. Dr. Christine Färber

Was ist der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ)? Was ist Gesundheitsförderung? Warum eine Kooperation zwischen Jugendhilfe und Gesundheitsförderung?

Aufbau von bezirklichen Präventionsketten: Familienzentren als zentrale Orte für Gesundheitsförderung

Bewährte Ansätze. Transfer in die eigene Praxis. Qualitätssicherung.

Alkoholprävention als Querschnittsaufgabe kommunaler Präventionsketten

Forum 3: Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Krankenkassen. Werner Mall Leiter Unternehmenseinheit Prävention der AOK Nordost

Fachtagung Gesund aufwachsen für alle! Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche im Stadtteil

Gesundheitsförderung von Familien in defizitären Wohnverhältnissen

Checkliste zu Bereichen guter Praxis in Angeboten der Gesundheitsförderung/ Prävention bei sozial Benachteiligten

WISSENSGRUNDLAGE: PARTIZIPATIVE QUALITÄTSENTWICKLUNG IN GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND PRÄVENTION

Gesundheitliche Chancengleichheit - partnerschaftlich in Bayern umgesetzt. Iris Grimm Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

DER ÖGD ALS KOORDINIERENDER AKTEUR? Möglichkeiten und Grenzen bei der Gestaltung kommunaler (Inklusions-) Strategien

AUFBAU EINER STRATEGIE FÜR MEHR GESUNDHEITLICHE CHANCENGLEICHHEIT IN DEUTSCHLAND

Vorstellung Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit BW

10 QUALITÄTSMANAGEMENT

in Karlsruhe Mühlburg Kommunale Netzwerke für Ernährung und Bewegung

Entwicklungsstand einer integrierten kommunalen Gesundheitsberichterstattung in Nordrhein-Westfalen

Das ZPG Präventionsplan Kriterien guter Praxis Konferenz der VHS, Martin Heyn

Gesundheitsförderung im Setting Krankenhaus unterstützen: Der Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten

Bedingungen gelingender Gesundheitsförderung

Workshop 3: Gesund Aufwachsen

Partizipative Qualitätsentwicklung

Niedrigschwellige Arbeitsweise Ein Zugang zu älteren Menschen mit Migrationshintergrund

Fachtagung Gesund aufwachsen für alle! Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche im Stadtteil

2. Gesundheitskonferenz im Landkreis Böblingen

Checkliste. für die Planung von Maßnahmen zur Prävention von Kinderunfällen. BZgA. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

KRITERIEN FÜR GUTE PRAXIS DER SOZIALLAGENBEZOGENEN GESUNDHEITSFÖRDERUNG

Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Saarland

Qualitätskriterien und Antragsverfahren. Dirk Pisula, AOK NORDWEST Georg Hensel, IKK classic

Gesundheitliche Chancengleichheit: der Partnerprozess. Iris Grimm Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

Prozessbegleitung und Ergebnisevaluation mit Zielerreichungsskalen

Ziel: Gesund aufwachsen Zielgruppen: Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende

Das Präventionsgesetz 2015 Ziele, Erfahrungen, Strategien. Prof. Dr. Rolf Rosenbrock

Selbsthilfe und Gesundheitsförderung

Herausforderungen. durch den ÖGD. und Lösungen. Kommunale Gesundheitsplanung. als Aufgabe des ÖGD Herausforderungen Aktionsebene

Früherkennung und Frühintervention

Vor-Ort-Dialog Qualitätsentwicklung von Gesundheitsförderung in Lebenswelten LZG.NRW Bielefeld

WIRKSAME UND PRÄVENTION IN WORAUF NACHHALTIGE DER GEMEINDE: KOMMT ES AN? CARLO FABIAN FHNW-HSA

Highlights aus der Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung und Prävention mit Fokus auf Personen mit Migrationshintergrund - überarbeitet nach Protokoll

Qualifizierungskonzept Werkstatt Quartier zur Gesundheitsförderung in der Kommune. Iris Grimm, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

Kommunale Gesundheitsplanung

Gesundheitliche Chancengleichheit: Partnerprozess Gesundheit für alle. Iris Grimm Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung

Gesundheitsziel Alkoholkonsum reduzieren : Welche Chancen bietet das neue Präventionsgesetz?

Gesundheitsförderung in den Schulen Österreichs

Hinweis: Für die Bewertung Ihres Projektantrages muss den Unterlagen zusätzlich eine Projektskizze inklusive Zeit- und Finanzplan beigefügt werden

Stadtnatur und Gesundheit gemeinsam denken und integriert handeln: Potenziale für eine gesundheitsförderliche

Gesund älter werden im Quartier: Chancen und Herausforderungen für Gesundheitsförderung und Prävention

TK-Förderung für Projekte im Setting Schule

Hochschule Fulda- Auf dem Wege zu einer Gesundheitsfördernden Hochschule

Partizipation in der Gesundheitsförderung

Qualitätskriterien der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung

Kooperationsverbund gesundheitsziele.de: Neun Jahre gesundheitsziele.de in Deutschland eine Zwischenbilanz

Migration und Gesundheitsförderung am Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen Kommunale Vernetzungstreffen und Dialoge.

Qualitätskriterien für Projekte

Zentrum für Bewegungsförderung Niedersachsen. Bewegung im Norden. Zentrum für Bewegungsförderung Niedersachsen

Holger Kilian, MPH Fachstelle Gesundheitsziele im Land Brandenburg

Transkript:

Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung Multiplikatorenkonzept und Nachhaltigkeit Lana Hirsch 17.01.2019

Definition des Kriteriums Multiplikatorenkonzept Ein Multiplikatorenkonzept legt fest, welche Personen, Gruppen oder Institutionen mit welcher Methodik systematisch in die Umsetzung einer Maßnahme eingebunden und dafür qualifiziert werden Multiplikator*innen vermitteln gesundheitsförderliche Inhalte an Personen der Zielgruppe Multiplikator/innen können sein: Professionelle Ärzt*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen, o.ä. Peers akzeptierte und glaubwürdige Personen der Zielgruppe Die Einbindung von Multiplikator*innen fördert eine niedrigschwellige Arbeitsweise (Zugang zu gesundheitsförderlichen Informationen und Angeboten herstellen), die Partizipation sowie das Empowerment der Zielgruppe

Stufen des Kriteriums Multiplikatorenkonzept Quelle: Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit, 2015

Definition des Kriteriums Nachhaltigkeit I Dauerhafte und nachweisbare Veränderungen bei den adressierten Zielgruppen und Settings Stärkung individueller Kompetenzen und Ressourcen und dauerhafte Gestaltung gesundheitsgerechter Lebensbedingungen (Setting-Ansatz) Voraussetzungen sind verlässliche und zeitstabile gesundheitsfördernde Angebotsstrukturen Z.B. durch die Verankerung in kommunalen Strategien (Integriertes Handlungskonzept/ Vernetzung)

Definition des Kriteriums Nachhaltigkeit II Im Rahmen des Qualitätsmanagement müssen Anbieter*innen regelmäßig reflektieren und entscheiden, ob die bisher verfolgten Ansätze zur Zielerreichung (Konzeption) weiterhin den Problem- und Bedarfslagen angemessen sind Problem- und Bedarfslagen werden unter Einbeziehung möglichst aller relevanten Akteure und Betroffenen ermittelt (Partizipation) Aktivitäten und Ergebnisse der Arbeit werden dokumentiert (Dokumentation und Evaluation) Grundlage für Verstetigung

Orientierung am Public Health Action Cycle unter aktiver Beteiligung der Zielgruppe Problemdefinition/ Bedarfsanalyse Evaluation/ Bewertung Strategieformulierung Implementation/ Umsetzung von Maßnahmen Quelle: Eigene Darstellung, angelehnt an Kolip 2006.

Stufen des Kriteriums Nachhaltigkeit Quelle: Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit, 2015

Wie können Maßnahmen/ Projekte nachhaltig gestaltet werden? Zusammenspiel aller Good Practice-Kriterien: Setting-Ansatz: (Auch) Verhältnisse gesundheitsförderlich gestalten, um ein gesundheitsförderliches Verhalten zu ermöglichen Orientierung am Public Health Action Cycle (Qualitätsmanagement) Integriertes Handlungskonzept/ Vernetzung auf strategischer und lokaler Ebene Multiplikatorenkonzept Partizipation Niedrigschwellige Arbeitsweise

Wichtige Frage bei der Konzeption von Projekten/ Maßnahmen: Was soll nach dem Ende der Maßnahme/ der Projektlaufzeit bleiben bzw. weiter wirken?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Landeszentrum Gesundheit NRW Fachgruppe Prävention und Gesundheitsförderung Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Gesundheitscampus 10 44801 Bochum Lana Hirsch Tel.: 0234 91535-02105 E-Mail: Lana.Hirsch@lzg.nrw.de