Wir Lummerländer halten unser Versprechen und wollen Ihnen gern von unseren weiteren Abenteuern erzählen und wie wir LiSi befreit haben. Nachdem wir über die hohen Felsen geklettert waren, haben wir gedacht, nun kann uns nichts mehr erschüttern. Aber da kannten wir die Vulkane noch nicht. Und Jim bekam Post von einer Frau Mahlzahn, Alte Strasse 133, in Kummerland. Die Adresse stimmte mit der überein, wo wir LiSi vermuten. Jim und Mika beratschlagen daher was wir machen sollen und Blendi trommelt erst einmal alle zusammen. Um in die Drachenstadt zu gelangen müssen wir durch die Vulkane. Als wir nach langer Fahrt Pause machen, hören wir ein Wimmern und Weinen. Es kommt aus dem Vulkan gleich neben uns. Also rufen wir: Wer ist denn da so traurig? Da kommt Nepomuk der kleine Halbdrache zum Vorschein. Er weint weil sein Vulkan ausgegangen ist, er nicht weiß, wie man ihn wieder anzünden kann, er weint außerdem weil er keine Freunde hat und zusätzlich weint er, weil er nur ein Halbdrache ist. So klein und schon so viele Probleme! ruft König Tayeb aus. Von Kohlen, Feuer und Rauch verstehen wir dank unserer Lokomotive Emma einiges! sagen Mika und Jim, wir können dir helfen.
Nacheinander rutschen wir in den Vulkan hinein. Puh, ist das hier dreckig. Wir müssen den Vulkan erst einmal sauber machen. Damit kennt sich Bahar aus, denn ihr Laden auf Lummerland ist immer Tip Top. Sie zeigt uns wie wir das machen müssen und wedelt gleich mal mit dem Putzzeug. Wir wundern uns, was Bahar so alles dabei hat. Dann machen wir uns an die Arbeit und schrubben, rubbeln, fegen und kratzen den Vulkanboden sauber. Als nächstes stapeln wir die Kohlen auf- und übereinander. Bald schon beginnt der Vulkan zu vibrieren und kommt wieder in Wallung. Eine Hitzewelle ist nix dagegen. Es wird immer heißer, alles wackelt und wabert und dann bricht er aus und sprüht Feuer. Cool.Noch mal!, ruft Nepomuk glücklich. Freudig schenkt er uns für unsere Emma ganz viele Kohlen. Voll getankt geht unsere Reise weiter. Wir müssen nur noch in die Drachenstadt hinein kommen. Dort werden wir LiSi finden und befreien.
König Tayeb nimmt es ganz gelassen, und überhaupt ist er der coolste und beste König den wir kennen. Mit dem SC Aufstiegsschwung gelangen wir schnell vor die Drachenstadt. Allen Drachen rufen wir zu: Zieht euch warm an! Die Drachenstadt wird von einem chinesischen Drachen bewacht. Der ist mindestens 10 Meter lang und sehr gefährlich und lässt nur Drachen in die Stadt. Wir haben aber keine Angst, weil wir zusammen halten und genau wissen, wie wir ihn überlisten können. Bahar hat im Proviantpaket aus dem DL (der Laden) bunte Drachenzungen eingepackt. Und Drachen lieben Süßes. Da kann der Drachen nicht widerstehen. Damit wir nicht auffallen, verhalten wir uns drachengemäß; lassen hin und wieder einen lauten Drachenfurz fahren, machen komische Geräusche, pfeifen und werfen Knallteufel. Das beeindruckt den Wächter und er lässt uns passieren. Jetzt sind wir angekommen und stehen direkt vor der Höhle und hören das fürchterliche Schnarchen von Frau Mahlzahn. Uns ist ein bisschen mulmig zumute. Leise schleichen wir uns an und sehen ihren fauligen, grünen Stiftzahn. Mit einem
Seil umwickeln wir ihn und ziehen dann mit einem lauten Hau Ruck! alle zusammen am Seil. PLOPP! Da ist er draußen. Frau Mahlzahn schreit auf und fällt vor Schreck kurz in Ohnmacht. Elias ist sehr mutig und schaut nach wie es ihr geht. Überraschenderweise bedankt sie sich bei uns, weil wir sie vom Zahnweh befreit haben. Das hat sie so böse gemacht, sagt sie. Aber wo ist LiSi? Wir suchen sie und rufen: HO, HA HI wo bist du denn LISi!! Blendi hat sie gefunden und gleich in die Arme genommen. Mika nimmt LiSi mit in die Emma und Frau Mahlzahn zeigt uns den Weg nach Mandala. Wir sind überglücklich und rufen: HO, HA HI, gerettet ist LiSi! In Mandala wartet der Kaiser auf seine Prinzessin LiSi. Natürlich nicht ohne seine drei Chinesen. Alle freuen sich und sind überglücklich. Der Kaiser lässt es mit einem madalesischen Feuerwerk so richtig krachen. LiSi ist wieder da! Dann fahren wir zurück nach Lummerland. LiSi kommt gleich mit um Urlaub zu machen. Wir feiern und schunkeln auf Lummerland weiter, genießen den Sommer, die zwei Berge, den Strand, die Tunnels und wenn wir etwas brauchen gehen wir in den DL von Bahar. Wir wünschen allen auch so schöne Abenteuer, aber nur solche, die auch so gut ausgehen wie unsere. Liebe Grüße von den Lummerländern
Lieber Leser und Leserinnen. Vielleicht fragen Sie sich warum wir das alles machen? Dass es Spaß macht und lustig ist, kann man sicher anhand der Fotos sehen. Dabei nehmen wir unsere Arbeit ernst. Wir wollen Ihnen ein paar Erklärungen geben worauf wir bei der Erfindung, Ausgestaltung und Durchführung von Bewegungsaufgaben innerhalb einer Bewegungsgeschichte achten. Unsere Entscheidung, ein Jahresthema zu wählen, hat sich aus Erfahrung bewährt. Das Können und die Möglichkeiten der Kinder zeigen durch eine erlebbare Geschichte leichter Wirkung. Es geht in jeder Spielsituation um Teilhabe am Geschehen, um Erfahrung mit dem ganzen Körper und um Selbstbestimmung auf individuelle, egal wie kuriose Weise. Damit die Kinder den Verlauf einer Geschichte beeinflussen können, müssen wir flexibel und aufmerksam bleiben. Im Vordergrund steht also nicht die Geschichte. Sie ist unser Beiwerk, das uns Erwachsenen hilft im Spiel zu bleiben. Wir stellen uns beispielweise Fragen wie: Was kann dieses Kind mit seiner erworbenen Bewegungsstrategie bewirken? In welchem Zusammenhang würde diese Bewegung Sinn machen? Wie können wir dem Kind ermöglichen, sinnvoll, bewusst sein Handeln zu erleben? Wie kann es damit auf seine Umgebung Einfluss nehmen? Wir suchen nach Kontexten, in denen das Können wirkungsvoll verstanden werden kann und stellen dann einen Bezug zum Jahresthema her. Es geschieht häufig, dass in dem Moment, in dem ein Kind sich als selbstwirksam erleben kann, es innehält, die Situation genießt und auskostet. Sehr oft kommt Freude auf. Auf natürliche Weise reagieren auch die anderen Kinder darauf. So gestalten wir Gemeinschaft. In den Klassenstunden sind immer Elemente enthalten, in denen sich die Kinder als Gemeinschaft erleben und wahrnehmen können. Unter einem Schwungtuch mit musikalischer Untermalung endet die Stunde. Wir haben viel Spaß und jedes überstandene Abenteuer kann bei Wiederholung immer neue Wege gehen. Mal verweilt ein Kind länger, weil es sich für ein Geräusch begeistern kann. Dann braucht es Geduld, und möglicherweise wird ein anderes Kind mit einer weiteren Aufgabe beschäftigt, wenn es nicht mehr warten kann. Konkret stellen wir uns vor, dass wir alles in Bewegung umsetzen können. So werden wir zur Lokomotive, zum Berg, zum Tunnel usw.. Wir sind ein Vulkan, der gereinigt werden soll. Das Putzen wird direkt körperlich erlebt, indem wir sanft, kräftig, kitzelig, kratzig, den Kinder Arme bis in die Fingerspitzen, Beine bis zu den kleinen Zehen, Bauch und Rücken usw. massieren. Nach dem stets sehr körperbetonten Erfassen der Geschichte, lesen wir den Kindern in anderen Unterrichtsstunden die Geschichte wieder vor. Manchmal sehen wir am Glanz der Augen, oder einem Lachen, dass möglicherweise Erinnern verknüpft wird.
Unsere Beobachtungen besprechen wir im Team. Hatte ein Kind an einer Aktion große Freude, berücksichtigen wir das nicht nur für die nächste Etappe, sondern begleiten es im Alltag auch mit diesem Angebot weiterhin. War jemand ängstlich und begann zu weinen, tauschen wir uns darüber aus und besprechen, wie und was wir verändern können. Einfühlsamkeit führt hierbei oft zur Klärung und kann helfen, dass sich ein Kind einer unsicheren Situation stellen lernt, ohne den Halt zu verlieren. An der Wiederholung eine Spielsituation erkennen wir häufig, ob die Kinder innerlich vorbereitet sind. Durch das Wiedererkennen können die Kinder Vorfreude, Erwartung und Lust auf das Spiel zum Ausdruck bringen. Dennoch ist es uns auch wichtig, Ihnen, liebe LeserInnen zu sagen, dass wir vieles nicht erfassen, nicht wahrnehmen und des Öfteren im Dunkeln tappen. Da uns die Kinder nicht sprachlich mitteilen können, was sie mit ihrer Bewegungsidee bewirken, erreichen oder bewahren wollen, bieten wir die aus unserer Sicht sinnvolle Weiterführung einer Bewegung an. Kommt diese beim Kind nicht an, dann versuchen wir eine andere Bewegungsvariante. Das Glück, in einem Team zusammen zu arbeiten, das sich mit Fragen beschäftigt und sich offen darüber austauscht, ist ehrlich gesagt cool. Manchmal gelingt es einem Sozialpraktikanten, leicht zu einem Kind Kontakt zu bekommen. Wenn wir darüber überrascht sind, fragen wir uns, warum haben wir das dem Kind nicht zugetraut? Somit forschen wir verspielt mit den Kindern. Es ist ein beidseitiger Gewinn. Und warum soll Arbeit nicht Spaß machen? Wir bedanken uns auf diesem Weg noch einmal bei allen, die in diesem Schuljahr unsere Reise mitgestaltet haben. Ohne euch wäre vieles nicht möglich gewesen. Besonders die musikalische Bereicherung durch die Studentinnen und Sozialpraktikantinnen waren eine großes Geschenk. Dank euch konnten wir auch diverses Filmmaterial erstellen und zu einem Jahresfilm zusammenfügen. B. Gawlowski