STELLUNGNAHME STIFTUNG WARENTEST Stellungnahme zum test - Bericht vom 22.11.2013 Die Stiftung Warentest hat für die Dezemberausgabe der Zeitschrift test vom 22. November 2013 46 Non-Profit-Organisationen aus dem Bereich Natur und Umwelt auf ihre Spendenwürdigkeit untersucht. Dazu zählen neben den großen Umweltorganisationen auch reine Tierschutzorganisationen, also eine große Bandbreite unterschiedlicher Organisationsstrukturen, nicht nur an Größe, sondern auch Ausrichtung: von föderal strukturierten Mitgliedsverbänden wie dem NABU bis hin zu Stiftungen. Die Organisationen wurden mittels eines Fragenkatalogs nach den Kriterien Wirtschaftlichkeit, Transparenz sowie Organisation und Kontrolle bewertet. Der NABU Bundesverband hat den NPO-Spenden-Check der Stiftung Warentest von Anfang an unterstützt und im Vorfeld an der Beiratssitzung zur Vorbereitung des Tests teilgenommen. Dazu hatte die Stiftung Warentest bereits im Frühjahr Vertreter von Verbänden, Stiftungen sowie Experten des Spendenmarktes eingeladen. Kontakt NABU-Bundesverband Kathrin Klinkusch Pressesprecherin Tel. +49 (0) 30.284 984-1510 Fax +49 (0)30.284 984-3510 Kathrin.Klinkusch@NABU.de Wie solide und transparent ist der NABU? Der NABU verpasste trotz Positiveinstufung als wirtschaftlich arbeitende Organisation die sechsköpfige Spitzengruppe und landete im Mittelfeld. Er wurde bei Transparenz mit niedrig, bei Organisation und Kontrolle als mittel eingestuft. Das kann den NABU nicht zufriedenstellen. Vom konkreten Naturschutz bis hin zum Politik- Lobbying leistet der NABU gute und erfolgreiche Arbeit. Davon gilt es immer wieder Andere zu überzeugen. Das Thema Transparenz hat beim NABU in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Beitritt zur Initiative Transparente Zivilgesellschaft und die anhaltende Weiterentwicklung einer Ordnung zur verantwortungsbewussten Führung, Steuerung und Regelung der Arbeit des NABU sind Ergeb-
2 nisse dieser Entwicklung. Der NABU will sich weiter verbessern und wird deshalb auch an die Stiftung Warentest herantreten, um über die veröffentliche, sehr stark zusammengefasste Bewertung hinaus Anstöße zur Optimierung von Abläufen und zu noch mehr Transparenz zu erhalten. Nur wenige Organisationen haben wie der NABU ein vom höchsten Organ der Organisation (Bundesvertreterversammlung) gewähltes und von der Leitungsebene vollständig unabhängiges Gremium (Finanzausschuss), das die Finanzen des Vereins zusätzlich zu einer akkreditierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüft, von der Mittelverwendung bis zur Verhältnismäßigkeit von Gehältern der Mitarbeiter überprüft. So haben wir getestet : Der NABU antwortet auf wichtige Punkte Stiftung Warentest nennt im Artikel eine Reihe von geprüften Faktoren, allerdings ohne Angaben mit welcher Gewichtung sie in das Gesamtergebnis einflossen. Hier eine Aufstellung der relevanten Punkte sowie die Antworten des NABU. Werbung und Verwaltung machen unter 35 Prozent der Gesamtausgaben aus: Laut aktuellem Jahresbericht gibt der NABU 9,75 Prozent für die Mitgliederbetreuung-/verwaltung undwerbung aus und weitere 3,3 Prozent für die allgemeine Verwaltung des Verbands. Macht zusammen 13,05 Prozent. Jahresbericht mit konkreter Einnahmen- und Ausgabennennung: Der NABU-Jahresbericht enthält sowohl eine Ausgaben- Einnahmen-Rechnung wie auch eine Bilanz und eine Gewinnund Verlustrechnung. Er zeigt unter anderem die Ausgaben der Weiterleitungen von Zuwendungen an die NABU- Untergliederungen (Ortsgruppen, Kreis- und Landesverbände) sowie die Kosten für Verwaltung und Mitgliederwerbung transparent auf. Mitglieder der Leitungsorgane im Jahresbericht genannt: Alle Präsidiumsmitglieder werden aufgeführt, auf der NABU- Homepage sind sie auch noch etwas ausführlicher porträtiert. Unterzeichner von Verhaltenskodizes oder einer Transparenzinitiative: Der NABU hat sich im Rahmen der Initiative Transparente Zivilgesellschaft verpflichtet. Die entsprechenden Angaben finden sich unter www.nabu.de/transparenz. Eindeutige Leitung, die den Vorgaben der Satzung entspricht:
3 Aufsichtsorgan bestimmt und entlastet Leitungsmitglieder und Rechnungsprüfer: Die Delegierten der Bundesvertreterversammlung wählen und entlasten das Präsidium. Sie wählen außerdem den Finanzausschuss und nehmen dessen jährlichen Bericht zur Prüfung der ordnungsgemäßen Wirtschaftsführung und zur Mittelverwendung (Kassenprüfung) entgegen. Der Finanzausschuss prüft den Wirtschaftsplan für das jeweils kommende Geschäftsjahr und berät das Präsidium in grundsätzlichen Fragen der wirtschaftlichen Geschäftsführung. Vor allem führt er die Kassenprüfung durch, prüft dabei die satzungsgemäßen Verwendung der Finanzmittel sowie die Einhaltung des Gemeinnützigkeitsrechts. Satzungsänderungen durch das Aufsichtsorgan per Zweidrittelmehrheit: Spender können stimmberechtigte Mitglieder werden: Jederzeit, aber nicht kraft Spende als Mitglied light, sondern durch Abschluss einer Mitgliedschaft als vertieftes Bekenntnis zum NABU und seinen Zielen. Der NABU hat annähernd 500.000 stimmberechtigte Mitglieder die über die Gremien des Verbandes demokratisch mitbestimmen können. Das sind mehr Mitglieder als in jeder anderen Umweltorganisation in Deutschland. Hinzu kommen 40.000 Spender. Widerrufsrecht und später jederzeit aussprechbare Kündigungsmöglichkeit: Vier-Augen-Prinzip für Leitungsmitglieder und Geschäftsführung: Gilt beim NABU laut Präsidiums-Geschäftsordnung für Rechtsgeschäfte mit finanziellen Folgen von mehr als 7.500 Euro. Reisekostenrichtlinie beschränkt Bahnfahrten auf zweite Klasse und Flüge auf Economy Class: Trifft zu, es kann aber begründete Ausnahmegenehmigungen geben. Flüge sind laut den Umweltleitlinien des NABU-Bundesverbandes grundsätzlich erst ab 600 Kilometern zulässig. Beschaffungsordnung und Vergaberichtlinie zur Korruptionsvorsorge: Die NABU-Leitlinien regeln das Beschaffungswesen unter Umweltgesichtspunkten. Finanzprüfung durch Wirtschaftsprüfer: Trifft zu und wird jeweils im Jahresbericht veröffentlicht. Warum ist ein Verband wie der NABU nicht mit einer Stiftung oder Organisation mit zentralen Strukturen vergleichbar? Der NABU ist ein Mitgliederverband mit einer föderalen, mitgliedsgetragenen Struktur, mit 15 Landesverbänden sowie rund 2000 regiona-
4 len und lokalen Untergliederungen und einer großen Anzahl ehrenamtlich Aktiver. Der NABU-Bundesverband, die NABU-Landesverbände und die Mehrzahl der NABU-Gruppen sind rechtlich selbstständige Vereine, die im Rahmen ihrer Vereinsautonomie eigenständig über die satzungsgemäße Verwendung ihrer Mittel entscheiden. NABU- Mitglieder sind also keine reinen Spender oder stille Förderer, sondern sie können über ihr aktives oder passives Wahlrecht über Aktionen sowie die Ausrichtung des NABU mitentscheiden und Vorstände wählen. Satzung des NABU: www.nabu.de/nabu/portrait/satzung/ Wie werden die Mittel im Verband verteilt? Der NABU-Bundesverband erhebt die Mitgliedsbeiträge und leitet von den Einnahmen 60 Prozent an die Untergliederungen, abhängig von dem Mitgliederbestand je Bundesland, weiter. Die Kosten für die Mitgliedergewinnung und Verwaltung fallen beim Bundesverband an. NABU-Finanzordnung: www.nabu.de/transparenz Wie gewinnt der NABU neue Mitglieder und was kostet das? Zusätzlich zur ehrenamtlichen Mitgliedergewinnung wird der NABU auch von externen Werbepartnern unterstützt. Naturinteressierte Studenten und eigene Mitarbeiter gewinnen mit einer direkten Ansprache neue Mitglieder. Auch informieren sie über die Arbeit des NABU in der jeweiligen Region, mit Unterstützung der örtlichen NABU-Gruppe. Die Gespräche werden auf Standplätzen (z.b. Fußgänger-Zone oder an Supermärkten), in rund 70 NABU-Zentren, an der Haustür, auf Exkursionen oder Veranstaltungen geführt. So geworbene Mitglieder bleiben im Schnitt 13 Jahre beim NABU und sind nicht nur Beitragszahler, sondern werden oft auch zu aktiven Naturschützern. Wie sind die Angaben zur Mittelverwendung und Mittelherkunft zu finden? Ausführliche Angaben zur Mittelverwendung und Mittelherkunft sind im Jahresbericht des NABU-Bundesverbandes, ab Seite 26 zu finden. Der Jahresabschluss unterliegt einer unabhängigen Wirtschaftsprüfung. www.nabu.de/jahresbericht Ist der NABU Mitglied in einer Transparenz-Initiative? Der NABU-Bundesverband ist Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, einer Initiative von Transparency Deutschland.
5 www.nabu.de/transparenz Impressum: 2013, Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.v. Charitéstraße 3, 10117 Berlin, www.nabu.de..