118 Klinik und Poliklinik für Kinderchirugie
Direktor: Prof. Dr. med. W. Barthlen Daten und Fakten 119 Sauerbruchstraße 1 17475 Greifswald Telefon: 03834 86-7037 Telefax: 03834 86-7038 E-Mail: kinderchirurgie@uni-greifswald.de www.klinikum.uni-greifswald.de Direktor: Prof. Dr. med. Winfried Barthlen Stellv. Direktor: OA Dr. med. Carsten Müller Oberärzte: OA Dr. med. Ronald Foest OA Dr. med. Toralf Scheltz OÄ Dr. med. Sabine Lichey Pflegedienstleitung: OS Irma Biebler Qualitätsbeauftragte: OÄ Dr. med. Sabine Lichey
Im Berichtsjahr 2008 wurden in der 1031 Patienten stationär aufgenommen und 4576 Patienten (davon 1971 Notfälle) ambulant behandelt. In der Klinik sind 25 Planbetten gelistet. 120 Medizinisches Leistungsspektrum Besondere Versorgungsschwerpunkte Die ist das Zentrum der kinderchirurgischen Versorgung in Vorpommern und deckt das gesamte Leistungsspektrum ab. Der Direktor der Klinik, Prof. Dr. med. Winfried Barthlen besitzt für 54 Monate die Weiterbildungsermächtigung zum Facharzt für Kinderchirurgie. In der Klinik werden Frühgeborene, Säuglinge, Klein- und Schulkinder behandelt. Neben dem stationären Bereich mit 25 Betten gibt es die kinderchirurgische Poliklinik und den ambulanten Op-Bereich, in dem ambulante Operationen mit stationärer Sicherheit durchgeführt werden können. Jährlich werden auf unserer Station ca. 1100 Kinder behandelt, die durch ausgebildete Kinderkrankenschwestern umsorgt werden. Zusätzlich werden Kinder aus anderen Fachabteilungen (Orthopädie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Augenheilkunde) betreut. Sollten Kinder für längere Zeit stationär behandelt werden müssen, wird der Unterrichtsausfall durch zur Verfügung stehende Lehrer minimiert. Rund 4600 Patienten stellen sich jährlich in unserer Ambulanz vor. Davon sind ca. 2000 Notfälle. Neben der allgemeinen Sprechstunde haben wir Spezialambulanzen für Kinder mit Erkrankungen und Fehlbildungen des Zentralnervensystems (z. B. Hydrozephalus), des Rückens (Spina bifida), der Nieren und ableitenden Harnwege (z.b. Einnässen, Harntransportstörungen) und der Haut (Laserbehandlung) eingerichtet. Außerdem betreuen wir Kinder nach Unfällen mit Verletzungen der Bewegungsorgane, einschließlich D-Arzt- und -6-Verfahren (ca. 662 Fälle im Jahr). Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik besteht in der chirurgischen Therapie von Pankreastumoren und hier vor allem des fokalen kongenitalen Hyperinsulinismus. Im Rahmen des Zentrums für Kindermedizin arbeiten wir eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zusammen. So sind u. a. alle Früh- und Neugeborenen mit chirurgischen Erkrankungen dort untergebracht und werden von uns federführend betreut. Kinder, die nach schwerer Erkrankung oder Verletzung intensive Betreuung benötigen, werden ebenfalls dort behandelt und durch uns regelmäßig visitiert. In der Klinik für Kinderchirurgie werden klinische und grundlagenwissenschaftliche Forschungsprojekte durchgeführt und zwar besonders in den ausgewiesenen Schwerpunkten der Klinik. Die ärztlichen Mitarbeiter sind aktiv in den wissenschaftlichen Fachgesellschaften tätig und betreuen wissenschaftliche Projekte (siehe Punkt 9: Forschung).
Maßnahmen der internen Qualitätssicherung 121 Erarbeitung folgender SOP im Rahmen des EFQM-Projektes: Behandlungspfade: Verbrühungen/Verbrennungen im Kindesalter Trichterbrustoperation nach Nuss Distorsionen des Oberen Sprunggelenks im Kindesalter Hypertrophische Pylorusstenose Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter Retentio testis Pünktliche Arztbriefschreibung (i. R. EFQM) Beschwerdemanagement Internes Fehlermanagement (monatlich) interne Qualitätssicherung hinsichtlich Schweregrad der Grunderkrankung und Heilungsverlauf (Lokalbefund) tägliche Visiten durch den Klinikdirektor oder seinen Stellvertreter tägliche kinderchirurgische Visiten von operierten Kindern in der Klinik für Kinderund Jugendmedizin wöchentliche Röntgen- und Fallbesprechunggen mit den Radiologen und Pädiatern Schmerzmanagement (i. R. des Projekts Schmerzfreies Krankenhaus ) monatliche Teambesprechungen (jeden 1. Mittwoch im Monat) regelmäßige interne Fortbildung mit den Pflegekräften (jeden 3. Mittwoch im Monat) monatliche Überprüfung des Arzneimittelverbrauchs regelmäßige Fachtagung ( Kinderchirurgischer Stammtisch ) aller Kinderchirurgen Mecklenburg-Vorpommerns Teilnahme am mikrobiologischen Kolloquium Erfassung nosokomialer Infektionen (Lorenzo)
122 Hauptdiagnosen nach ICD im Jahr 2008 Rang ICD BEZEICHNUNG FALLZAHL 1 S06 Verletzung des Schädelinneren 131 2 D18 Gutartige Veränderung der Blutgefäße (Blutschwamm) bzw. Lymphgefäße 54 (Lymphschwamm) 3 S52 Knochenbruch des Unterarmes 42 4 S42 Knochenbruch im Bereich der Schulter bzw. des Oberarms 35 5 K56 Darmverschluss (Ileus) ohne Eingeweidebruch 32 6 Q53 Hodenhochstand innerhalb des Bauchraums 30 7 K35 Akute Blinddarmentzündung 28 8 K40 Leistenbruch (Hernie) 27 9 Q62 Angeborene Fehlbildung des Nierenbeckens bzw. angeborene Fehlbildung 17 des Harnleiters mit Verengung oder Aufstauung von Harn 10 Q54 Fehlentwicklung der Harnröhre mit Öffnung der Harnröhre an der Unterseite des Penis 16 Kompetenzdiagnosen nach ICD im Jahr 2008 ICD BEZEICHNUNG Q03 Angeborener Wasserkopf (Hydrozephalus) Q05 Offener Rücken, Spaltbildung der Wirbelsäule-Spina bifida Q33.2 Angeborene Fehlbildung der Lunge Q39 Angeborene Fehlbildung der Speiseröhre Q42 Angeborenes Fehlen/Verschluss des Enddarmes oder angeborene Verengung des Dickdarmes Q43.1 Hirschsprung-Krankheit Q54 Fehlentwicklung der Harnröhre mit Spaltbildung an der Unterseite des Penis Q62.1/ Angeborene Fehlbildungen des Harnleiters mit Verengung/Verschluss oder Aufstauung von Harn Q62.2 Q62.7 Rückfluss von Harn aus der Blase in die Harnleiter (Ureteren) und das Nierenbecken Q64.1 Angeborene Fehlbildung der Harnblase Weitere Kompetenzen der bestehen in der Diagnose und Versorgung jeglicher Art von Brüchen (Frakturen): ICD: S42-92
123 Hauptprozeduren nach OPS im Jahr 2008 Rang OPS BEZEICHNUNG ANZAHL 1 5-915 Lasertherapie 87 2 5-790 Einrichten (Reposition) eines Knochenbruchs oder einer Ablösung der 60 Wachstumsfuge und Befestigung der Knochenteile mit Hilfsmitteln wie Schrauben oder Platten von außen 3 5-921 Operative Wundversorgung und Entfernung von erkranktem Gewebe an Haut 50 bzw. Unterhaut bei Verbrennungen oder Verätzungen 4 5-530 Operativer Verschluss eines Leistenbruchs (Hernie) 37 5 8-200 Nichtoperatives Einrichten (Reposition) eines Bruchs ohne operative Befestigung 33 der Knochenteile mit Hilfsmitteln wie Schrauben oder Platten 6 1-661 Untersuchung der Harnröhre und der Harnblase durch eine Spiegelung 31 7 5-470 Operative Entfernung des Blinddarms 30 8 K40 Operative Befestigung des Hodens im Hodensack 27 Kompetenzprozeduren nach OPS im Jahr 2008 OPS BEZEICHNUNG 5-023.10 Hirnwasserableitung bei Wasserkopf (Hydrozephalusableitung) in den Bauchraum 5-036.2 Plastischer Verschluss bei Spaltbildung der Wirbelsäule (Spina bifida) 5-346 Operativer, plastischer Eingriff an der Brustwand (Trichterbrustkorrektur) 5-322 Operative Entfernung von Lungengewebe 5-428 Operativer, wiederherstellender Eingriff an der Speiseröhre bei angeborenem Speiseröhrenverschluss 5-468 Manipulationen am Darm innerhalb der Bauchhöhle 5-45 Operationen am Dünn- und Dickdarm 5-495 Operative Korrektur bei angeborenem Verschluss des Darmausganges, Durchzugsoperation des Darmes bei Morbus Hirschsprung 5-496.2 Operative Spaltung des Schließmuskels bei Morbus Hirschsprung 5-496.9 Implantation eines künstlichen Darmschließmuskels, andere Eingriffe im Zusammenhang mit künstlichem Darmschließmuskel
124 Forschung Ovarialzysten Neugeborene: pränatale Diagnostik, Indikation zur operativen Therapie. Jugendliche: Diagnostik funktionell organisch, Indikation zur operativen Therapie, Organerhalt Distale Unterarmfrakturen Ergebnisse der konservativen und operativen Therapie von distalen Unterarmfrakturen im Kindesalter MR- Urographie (gemeinsam mit dem Institut für Röntgendiagnostik) Wertigkeit zur Abklärung von urologischen Erkrankungen im Kindesalter, Vergleich mit anderen diagnostischen Verfahren Urodynamische und anorektale Funktionsdiagnostik Evaluation der Wertigkeit zum Ausschluss oder Nachweis relevanter Erkrankungen, Aussagekraft bei der Indikationsstellung zur operativen Therapie Bösartige pädiatrische Tumore exprimieren eine ungeheure Vielzahl von Genen und Proteinen. Wir versuchen, anhand von differenzierten molekularbiologischen Analyseverfahren diejenigen Kandidaten herauszufiltern, die eine Assoziation mit der Prognose aufweisen könnten. Die chirurgische Strategie bei der Tumorentfernung kann sich so am Expressionsmuster ausrichten. Es ist weiter unser Ziel, mögliche kausale Zusammenhänge mit der Tumorentstehung aufzudecken und vielleicht sogar innovative neue Therapiemöglichkeiten zu erschließen. Chronischer Bauchschmerz (gemeinsam mit der pädiatrischen Gastroenterologie) Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik, Indikation zur operativen Therapie, Ergebnisse, Langzeit- Beobachtung Hydrocephalus (gemeinsam mit der Klinik für Neurochirurgie) Technik, Ergebnisse der konventionellen und endoskopischen operativen Therapie Bandläsionen und Frakturen des Sprunggelenks Verletzungsmuster, Diagnostik, konservative oder operative Therapie, Ergebnisse Genom- und Proteomexpression auf pädiatrischen Tumoren und ihre prognostische Relevanz (gemeinsam mit dem Institut für funktionelle Genomforschung und der Pädiatrischen Onkologie)
Promotionsthemen 125 Monteggia- Frakturen im Kindesalter Epidemiologie, Diagnostik, Indikation zur konservativen oder operativen Therapie, Ergebnisse Stumpfes Bauchtrauma Ätiologie, Diagnostik, konservative oder operative Therapie, Ergebnisse des Paradigmenwechsels Schädel-Hirn-Trauma Epidemiologie, Ursachen, innovative Diagnostik, Dauer der Überwachung, Indikation zum EEG, Ergebnisse Juvenile Knochenzysten konservative oder operative Therapie, Instillation, Ausräumung, Stabilisierung, Auffüllung mit autologem oder allogenem Material, Ergebnisse