Umweltschutz in China Chancen für steirisches Know how? Johannes Fresner STENUM GmbH, Geidorfgürtel 21, 8010 Graz
Profil der Firma STENUM Optimierung von Abläufen und Prozessen zur Vermeidung von Abfall, Energieoptimierung und Optimierung des Wassereinsatzes Gründung 1992 Umsatz 1 Mio. EUR 3 Standorte (Graz, Dortmund, Delhi) 15 Mitarbeiter Team Graz
Stoffstromanalysen Software: www.sankeyeditor.net
Eloxal Heuberger spezifischer Wasserverbrauch 100 90 80 70 Prozent [%] 60 50 40 30 20 10 0 1995 1997 1998 2001 2002 Jahr
STENUM - Kooperationspartner Montanuniversität Leoben TU Graz TU Wien Joanneum Research Enertec Arge Müllvermeidung Energieagentur Obersteiermark BECO CTC Cork Liveo Fraunhofer VSB Ostrava FHBB EMPA ITC GTZ UNIDO
STENUM - world wide Europe: Asia: Austria, Czech Republic, Germany, Finland, Hungary, Ireland, Portugal, Slovak Republic, Slovenia, Spain, Ukraine, Russia China, India, Korea, Lebanon, Sri Lanka Latin America: Brazil, Chile, Colombia, Costa Rica, Cuba, El Salvador, Guatemala, Nicaragua Africa: Ethiopia, Uganda, South Africa
STENUM Projekte in China Yangzhou Panzihua
Erfindungen aus China Kanalschleuse (900) Papiergeld (1024) Buchdruck mit beweglichen Lettern (1050) Schwarzpulver (spätestens 1044) Kompass (1090) Schaufelradantrieb (12. Jahrhundert) Porzellan, Seide, Papier
Eindrücke aus China
Wirtschaftswachstum in China Die Exporte Chinas übersteigen heuer erstmals im Gesamtwert jener der USA. China steigerte seinen Marktanteil im Welthandel von 1,6 Prozent im Jahr 1986 auf 4,6 Prozent Mitte der 90er- Jahre auf nunmehr 9,4 Prozent heute. Das Wirtschaftswachstum in China stieg im ersten Halbjahr 2006 mit 10%. Gleichzeitig stiegen die Anlageinvestitionen um 29,8%.
Pan Yue,, Vize-Umweltminister Ich habe viele Sorgen. Ein Drittel der chinesischen Städte leidet unter starker Luftverschmutzung, auf einem Drittel der chinesischen Landesfläche wachsen die Wüsten, und ein Drittel der ländlichen Flüsse ist stark verschmutzt. Obendrein sind sogar 90 Prozent aller Flüsse, die Städte durchqueren, verdreckt. ZEIT-Interview Interview (20. 10. 2005)
Seit Jahren verfolgt die chinesische Regierung Umweltschutz als grundlegende Staatspolitik und nachhaltige Entwicklung als eine wichtige Strategie. Sie geht geradlinig den Weg der modernen Industrialisierung und führt parallel zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung eine Reihe von Umweltschutzmaßnahmen ein. Aussendung der chinesischen Botschaft in Berlin anlässlich der Veröffentlichung des Weißbuch Umweltschutz, 9. Juni 2006
Die wichtigsten Umweltprobleme ¾ Im Durchschnitt verursacht ein Chinese heute pro Jahr 2,2 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid (CO2). ¾ Dieser Wert liegt etwa bei der Hälfte des globalen Durchschnitts, einem Fünftel des deutschen und einem Zehntel des nordamerikanischen. ¾ Die volkswirtschaftliche Leistung, die aus einer Tonne Kohle oder einem Faß Öl herausgeholt wird, liegt gerade bei einem Achtel des japanischen Vergleichswertes. ¾ Riesige Energiesparpotentiale bestehen in der Schwerindustrie, die zwei Drittel aller CO2-Emissionen des Landes verursacht. Greenpeace Magazin, 3/2000
Energieträger in China Aufteilung der Energieträger in China 1996 und 2020 (in %) Kohle Öl Gas Andere 1996 72 20 2 6 2020 65 19 11 5 IEA (Hrsg.), China s Worldwide Quest for Energy Security, Paris 2000
Energie in China Strom kommt in China überwiegend aus kohlebefeuerten Kraftwerken. Nur fünf Prozent der Kohlekraftwerke waren Ende 2004 mit einer Rauchgasreinigung ausgestattet Heute belegt die Volksrepublik bei Energieverbrauch und Kohlendioxid-Emissionen weltweit den zweiten Platz hinter den USA In Peking kommen jeden Tag 1.000 neue Autos auf die Straße
Der aktuelle Fünfjahresplan (2006 bis 2010) weist rund 130 Milliarden Euro Investitionen in den Umweltschutz aus; fast das Doppelte gegenüber dem vorherigen Plan. Seit 1. Januar 2006 ist ein am deutschen Vorbild orientiertes Erneuerbare-Energien-Gesetz in Kraft.
Erneuerbare Energie in China Bis zum Jahr 2020 will die Regierung 180 Milliarden Euro für erneuerbare Energien ausgeben. Zehn Prozent der Gesamtenergie sollen bis dahin aus den so genannten "Renewables" - Windkraft, Solarenergie, Biomasse oder Erdwärme - gewonnen werden. Im Süden des Landes sind weitere Superstaudämme geplant - größer als das Drei-Schluchten-Projekt 32 neue Atomkraftwerke sind in Planung. Journal Panorama, 28. 9. 2006
Der Dreischluchtenstaudamm ¾12 Jahre Arbeit ¾Bis zu 26.000 Arbeiter ¾Umsiedelung von knapp zwei Millionen Menschen ¾Budget rund 25 Milliarden US-Dollar ¾Höhe 185 m und Länge 2,3 km ¾27 Millionen Tonnen Beton ¾Im Endausbau 26 Turbinen mit je 700 MW ¾85 Milliarden Kilowattstunden Strom im Jahr
Die Zielvorgaben haben allein im Bereich der Windkraft bis 2010 Investitionen von rund drei Milliarden Euro zur Folge. Mangels eigener Fertigungskapazitäten benötigt China ausländische Partner. Gleiches gilt für solare Großanlagen. Kurzfristige Markteintrittschancen bieten auch die Olympischen Spiele. Arenenbeleuchtung und Warmwasser wollen die Planer zu 90 Prozent solartechnisch zur Verfügung stellen.
Die wichtigsten Umweltprobleme 70 Prozent aller chinesischen Flüsse gelten als verschmutzt. Am längsten Fluss Chinas, dem Jangtze, ist bereits durch die extreme Verschmutzung die Trinkwasserversorgung von mehr als 180 Städten bedroht. Experten befürchten, dass die Belastung mit Giftstoffen den Jangtze innerhalb der nächsten fünf Jahre vollständig zum Umkippen bringen könnte.
Die wichtigsten Umweltprobleme Peking erlebte in diesem Jahr die größte Trockenheit seit mehr als 50 Jahren. Wissenschaftler prognostizieren, dass Peking mit seinen derzeit etwa 19 Millionen Einwohnern bis zum Jahr 2010 ernsthafte Versorgungsprobleme haben wird.
Die Regierungen auf allen Ebenen in China werden in diesem Jahr Sanierungsmaßnahmen für Umwelt in Städten ergreifen. Die Regierungen in allen Landesteilen sollten Investitionen aufstocken, um das Abwasser- und Müllentsorgungssystem zu vervollkommnen. Das System solle über Gebühren für Abwasser- und Müllentsorgung etabliert werden. Privates Kapital solle zur Investition in die Klärwerke und Müllentsorgungsanlagen ermutigt werden. Damit solle die Fähigkeit zum Abklären und zur Regeneration von Abwasser erhöht werden. Aussendung der chinesischen Botschaft in Berlin, 3. 2. 2006
Chinesische Statistiken zeigen, daß im Jahre 1990 die vorhandenen städtischen Kläranlagen eine Kapazität von 11 % des gesamten Abwassers hatten. 2004 lag die Abwasserreinigungsrate bei 45% (Klärwerke für 350 Städte wurden noch benötigt). Der Markt für Abwasserentsorgung wurde auf 60 Milliarden US$ geschätzt. (Der Gesamtmarkt für Umweltinvestitionen auf 240 Milliarden US$) Beijing Rundschau, 2005-30
Müllanfall jährlich 149 Mio. t Müll Nur weniger als 20% davon werden mit umweltfreundlichen Methoden entsorgt. Die Verschmutzung der Grundwasserquellen ist immer gravierender Beijing Rundschau, 2005-30
"Ich glaube, das größte Ziel sollten Energieeinsparungen sein. Nur so können die CO2- Emissionen sehr kurzfristig reduziert werden. Das ist bestimmt leichter zu erreichen, als die gesamten Energiestrukturen zu verändern." Edgar Endrukaitis, GTZ, September 2006
Literatur zu China
Chancen in China (Der Standard, 16. 10. 2006) Österreichische Firmen haben folgende Vorteile: Flexibel in Nischen Laufend gute Entwicklungsarbeit (Produktivitäts)vorbilder in der Industrie Netzwerk Der beengte Heimmarkt erwies sich als Vorteil, die Unternehmen mussten im Gegensatz zu den Riesen aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien raus in unbekannte Länder.