für Urlaub und defekte Waschmaschinen

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Transkript:

MORGENRÖTE Leben mit Alg II eine Abkürzung, die einschränkt Hinführung für die Gruppenleitung: Kinder und Jugendliche haben kein eigenes Einkommen. Darum sind sie immer auf die Familie, so sie eine haben, angewiesen. Das Geld, das der Familie zur Verfügung steht, gibt den finanziellen Rahmen vor, in dem Kinder und Jugendliche leben. Dabei ist nicht immer gesichert, dass das vorhandene Geld auch in angemessener Weise den Kindern und Jugendlichen zu Gute kommt. Dennoch gibt die Höhe des Geldes, das der Familie insgesamt zur Verfügung steht, einen Eindruck, mit welchen finanziellen Voraussetzungen Kinder und Jugendliche auskommen müssen. Betroffen sind davon besonders allein Erziehende, Familien mit mehr als zwei Kindern und die Empfängerfamilien von Arbeitslosengeld II (Alg II). Ziel: Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen von Arbeitslosengeld II-Empfänger-Familien u. a. Beschreibung: 1. Gruppenstunde: Sammeln der Informationen Die Gruppenleitung teilt die Gruppe auf. In Kleingruppen haben die Teilnehmenden die Aufgabe, herauszufinden, was es monatlich ungefähr kostet, für eine Alleinerziehende mit zwei Kindern in einer 70 75 qm-wohnung bzw. für eine sechsköpfige Familie (Eltern und vier Kinder) auf 115 120 qm zu leben, mit einem Auto. Mit Hilfe der Wohnungsanzeigen und durch Interviews auf der Straße (Kassettenrekorder) sollen die Kosten ermittelt werden für: Kaltmiete und Mietnebenkosten (Heizung, Müllbeseitigung), Kosten für Strom, Wasser, Lebensmittel, Kosten für Kleidung, Benzinkosten, Autoversicherung, Fernsehgebühren, Telefonkosten, Kosten für Freizeitgestaltung, Kosmetik, Rücklagen für Urlaub und defekte Waschmaschinen usw. Jede Gruppe macht eine detaillierte Aufstellung der Kosten und rechnet sie am Ende zusammen. Die Ergebnisse werden vorgestellt und alle erhalten die Möglichkeit, über ihre Erfahrungen zu berichten: Wie sind wir an die Informationen gekommen? Wie haben die Leute auf der Straße reagiert? 2. Gruppenstunde: Vergleich der Kosten mit Alg II Phase 1: In dieser Gruppenstunde werden die aufgestellten Kosten mit dem monatlichen Arbeitslosengeld II für Familien mit unterschiedlich vielen Kindern verglichen. Die verschiedenen Summen können entweder von den Teilnehmenden im Internet (wenn zugänglich für alle) oder vorab von der Gruppenleitung besorgt werden; am einfachsten: Eine aktuelle Tabelle mit zwei Beispielen findet ihr im Anhang. Eure Aufgabe: Vergleicht die Aufstellung der Kosten für eine Normalverdienerfamilie (s. Tabelle in der Anlage, S. 27), rechnet auf 18 Jahre die durchschnittlichen Kosten pro Jahr und Monat aus und überlegt, wo ihr kürzen würdet. Bedenkt, dass das Alg II auch für die Eltern reichen muss, während über 18-Jährige als Volljährige einen eigenen Anspruch auf Alg II haben. Anschließend tauscht euch aus, warum ihr welchen Ausgabenbereich gekürzt habt, warum andere nicht. Was würde schwieriger für die betroffenen Kinder und Jugendlichen? Z. B. kann man ohne größeres Auto nicht so leicht irgendwohin fahren mit der Familie. Was würde sich an eurem Leben ändern, wenn eure Eltern Alg II erhalten würden und ihr bei euch kürzen müsstet? Phase 2: Hieraus ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für ein Gespräch: u Wenn meine Eltern Arbeitslosengeld II erhalten würden, was würde sich Alter: Ab 12 Jahren Zeit: Zwei Gruppenstunden zu je einer Stunde Vorbereitungszeit: Berechnungen des Arbeitslosengelds II ausfindig machen, Wohnungsanzeigen in Zeitungen sammeln, Kosten für Kleidung etc. Gruppengröße: Mindestens 4 Teilnehmende Material: Kassettenrekorder für jede Kleingruppe allein wegen der finanziellen Einschnitte an meinem Alltag, meiner Freizeitgestaltung, meinem Freundeskreis verändern? u Wie wichtig ist mir Geld, um mein Leben zu gestalten, wie ich es möchte? Wie wichtig ist Freundschaft? Hängt beides zusammen, z. B. wenn man regelmäßig ins Kino geht? u Wenn ich als Elternteil entscheiden müsste, wofür das Geld ausgegeben wird, worauf würde ich Priorität legen? u Wenn ich als Kind oder Jugendlicher in der Schule gehänselt werde, weil ich keine teuren Markenhosen trage, was würde ich mir von meinen Eltern wünschen? Mit Hilfe der Fragen hat die Gruppe sich in vier Perspektiven eingefunden (eigene Eltern, eigene Position, benachteiligte Eltern, benachteiligte Kinder/Jugendliche). Die Gruppenleitung kann anregen sich über mögliche Konflikte (zwischen Eltern und Kindern?, zwischen Gleichaltrigen?), Dilemmata (entweder hilft man an jener Stelle, dann fehlt es aber anderswo und umgekehrt) sowie allgemein über die Bedeutung von Freundschaft und Geld und wie beides zusammenhängen kann auszutauschen. Dabei sollte deutlich werden, welche schwierigen Entscheidungen arme Kinder und ihre Eltern zu treffen haben. Nach dieser Reflexion kann jeder/jede sagen, was für ihn/sie neue Einsichten waren und wie sie jetzt denken. 14

Der Kinderarmut begegnen Morgenröte Kampagnenmaterial Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vertritt im Erzbistum Köln rund 50.000 junge Menschen und ist Dachorganisation von elf katholischen Jugendverbänden. 31

www.kampagne-.de Was ist Morgenröte? Ein Stadtteil, eine Pfarrgemeinde, das ganze Wohnumfeld steckt voller Herausforderungen. Katholische Jugendgruppen haben im Rahmen der Kampagne Morgenröte die Möglichkeit, ein ganz konkretes Thema aufzugreifen, um gemeinsam ein Stückchen mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Das ist die Idee von Morgenröte: Im ganzen Erzbistum Köln analysieren Jugendverbände und andere Gruppen ihr Umfeld, gehen auf die Suche nach Ungerechtigkeiten, mischen sich ein, starten Projekte und verändern die Welt. Morgenröte Steh auf für eine gerechte Welt! Die Kampagne der katholischen Jugendverbände im Erzbistum Köln